Fazit:

"Wer klappert so spät noch durch die Nacht? Es ist der Gamer und es ist schon nach Acht...durchläuft den Level mit Müh und Not, der Gamer lebt, die KI ist tot..." Johann Wolfgang möge uns diese kleine Anleihe an den Erlkönig verzeihen, aber das mußte einfach sein...
Ozone besitzt mit der Striker Tastatur ein gewichtiges Argument für den Umstieg auf so ein langlebiges und ungemein präzises Stück Hardware, da kann es nach diesem Test keinen Zweifel geben. Zugegeben, auch Ozone stellt nicht selber her, sondern kauft ein und warum auch nicht, die wenigen echten Hersteller besitzen die entsprechende Erfahrung, warum sollte ein so junges Unternehmen wie Ozone also nicht davon profitieren wollen?
Trotzdem ist es erstaunlich, wie schnell so eine Trendwende vonstatten geht, vor zwei oder drei Jahren hat sich kaum jemand um so ein vermeintliches Nischenprodukt ernsthaft gekümmert und urplötzlich erwacht diese ehemals beliebte Technik wieder aus ihrem Dornröschenschlaf und jeder zweite Anbieter von Tastaturen erweitert sein Portfolio um mechanisch betätigte Tastaturen. Möglicherweise wurde diese Wiederbelebung aber auch ganz bewußt beschleunigt, weil die Hersteller um ihr Renommee fürchten, wenn die Rubberdome Tastauren nach 12 oder 15 Monaten bereits mit Ausfällen und Defekten durch die Kundenbewertungen einschlägiger Portale geistern. Man weiß es nicht, eines aber ist gewiß, wer so eine Tastatur sein Eigen nennt, wird sich schwerlich wieder davon trennen wollen.
Aber kommen wir wieder zu unserem Testkandidaten zurück: die Ozone Strike ermöglicht nicht zuletzt durch ihren attraktiven Preis den Einstieg in diese Thematik und kann auch technisch vieles von dem bieten, was die Kenner aber auch die Neuankömmlinge erwarten. Die Ausstattung kann sich soweit sehen lassen, die Austauschbaren WASD Tasten inklusive Keycap Puller sind eine äußerst nützliche Zugabe. Die Ergonomie attestieren wir als ausgesprochen anwenderfreundlich, die Taster wurden nicht zu eng positioniert und die Griffigkeit der Taster-Caps rundet das positive Gesamtbild ab. Verarbeitungstechnisch gäbe es dementsprechend nur sehr wenig zu beanstanden, trotzdem existieren einige Aspekte, die uns weniger gut gefallen. Als da wären beispielsweise so vermeidbare Stockfehler wie die fehlende Makrosoftware, oder die fehlende @ Beschriftung des Q Tasters. Wir wollen jetzt nicht noch einmal die ohnehin müßige Diskussion über 3rd-party Makro Software lostreten, ein Hersteller der Wert auf ein schlüssiges Gesamtkonzept legt, liefert so etwas mit dazu, Punktum. Die viel zu grelle LED-Beleiúchtung der Funktionstasten kann ebenfalls sehr einfach reduziert werden, in dem man dünne Blendstreifen davor setzt und ein USB-Hub ist an einer Tastatur schlichtweg überflüssig, zumal die Tastatur viel zu viel Strom selbst benötigt und damit als Stromspender kaum ernsthaft in Erwägung gezogen werden sollte. Dass Ozone noch keinen expliziten deutschen Support anbietet, ist über kurz oder lang sicherlich noch ausbaufähig, solange will Caseking die Kunden unterstützen, was wir sehr begrüßen. Meckern auf hohem Niveau? nun das ist wie gewohnt natürlich Ansichtssache, der betroffene Anwender sieht das in der Regel etwas anders als derjenige, den das alles nicht tangiert. Das Problem ist nur, dass der Hersteller sich seine Kunden nicht aussuchen kann, ergo muß er auch beide Seiten der Medaille ins Kalkül ziehen und die Kritik ernst nehmen...

Zur besseren Übersicht noch einmal die Fakten unseres Tests in der Übersicht:

Plus:
• durchaus wertige Haptik, ansprechendes Design
• gute bis sehr gute Verarbeitung, sehr gute Ergonomie
• für eine mechanische Tastatur noch akzeptable Lautstärke
• extrem schnelle Reaktionszeiten
• exzellente Präzision
• befriedigende bis gute Office Eignung
• kompletter n-Key-Rollover (NKRO) über PS/2 möglich
• äußerst solide Bauweise
• exzellenter Tastenanschlag, relativ niedrige Auslösekräfte
• problemlos im System integrierbar
• sehr griffige Taster-Caps-Oberflächen
• kratzfeste gelaserte Taster-Cap-Beschriftung
• Keycap Puller und W,A,S,D Caps im Lieferumfang
• befriedigendes Preis-Leistungs-Verhältnis (ca. 89,90 €)

Minus:
• keine Makro Optionen über Tasten oder Software, kein interner Speicher
• viel zu grelle Status LEDs
• keine Taster Beleuchtung
• auf dem Q-Taster fehlt das @ Symbol
• integrierter USB Hub stromtechnisch unterversorgt
• kein deutschsprachiger Support beim Hersteller

Wie immer der Hinweis: Der Kauf einer Tastatur ist wie der Kauf eines Paar Schuhe, sie müssen passen und darum sollte so einem Kauf immer eine gründliche "Anprobe" vorausgehen. Es reicht eben nicht, die Tastatur nach optischen Aspekten zu selektieren, oder lediglich nach den Features zu schielen. Wer mit seiner Tastatur nicht zurecht kommt, wird schnell Frust aufbauen und dafür wäre der Preis einer mechanischen Tastatur nun wirklich zu hoch. Also probiert so eine Tastatur bitte live aus, auch wenn der Gang zum Fachhändler unbequemer erscheint, als ein Klick beim Onlinehändler. Letztendlich kann nur so aussagekräftig verifiziert werden, ob sie zu eurem Schreib/Spielverhalten paßt. Unsere inzwischen absolut postive Pro-Mechanische-Tastatur-Meinung ist abseits der Technik in diesem Fall rein subjektiv zu betrachten.



Gesamtergebnis unseres Reviews:
 
Die Ozone Strike Tastatur erhält den PC-Experience-Award in Silber

 

 

Weiterführende Links:
Ozone
Ozone Strike bei Caseking

 

Wir bedanken uns bei Caseking sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support

 

euer PC-Experience.de Team

 

Cerberus