Verarbeitung und erster Eindruck:

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Das Auspacken als solches ist schnell erzählt und birgt leider ein paar Enttäuschungen, gut und sicher verpackt wurde die Tastatur von Logitech auf die Reise zum Kunden geschickt, daran besteht keinerlei Zweifel. Das Problem ist der Inhalt, denn neben der Tastatur selbst, der Handballenauflage und zwei Broschüren befindet sich defintiv nichts weiter im Karton. Keine Software, keine Dokumentation der Zusatztasten und keine Keycap Puller für die Taster-Kappen. Für das Geld darf und wird der Anwender an dieser Stelle sicherlich mehr erwarten.
Die Tastatur kann da schon eher punkten, denn die Verarbeitung wirkt sehr edel und auf den Punkt optimiert, zumindest auf den ersten Blick. Das 2m lange Anschlußkabel wurde von Logitech als Doppel ausgelegt, dies läßt sich dadurch erklären, dass der integrierte USB 2.0 Port durchgeschliffen wird, ergo müssen für eine halbwegs funktionierende Stromversorgung dieses Zusatzports zwei USB-Ports am PC belegt werden. Die Kabel sind sehr aufwendig ummantelt worden, den beiden Steckern hätte eine Goldbeschichtung als Korrosionsschutz sicherlich gut zu Gesicht gestanden.
Der stählerne Tastaturkorpus erhielt von Logitech zweierlei Kunststoffverkleidungen, einerseits die äußere typische Logitech Verkleidung, die zur Seite hin ein wenig abfällt und somit die Tastatur etwas verlängert. Andererseits die Verkleidung des eigentlichen Taster Bereiches, den Logitech noch zusätzlich durch einen Spalt vom Tastatur Korpus trennt. Das sieht nicht nur eigenartig aus, das dürfte auf lange Sicht gesehen auch ein Reservoir für Dreckpartikel werden, auf den wir als Anwender sicherlich gerne verzichtet hätten. Darüber hinaus wurde die Oberfläche des Taster Bereiches in Klavierlack ausgelegt, das sieht zwar edel aus, läßt sich aber ganz schwer pflegen und wird mit der Zeit durch unseren Hand-bzw. Fingerschweiß vermutlich einen "speckigen Touch" offenbaren.
Die Handballenauflage läßt sich schnell und leicht einclipsen, von einer sicheren und stabilen Befestigung kann aber keine Rede sein, das ganze Konstrukt wirkt leicht klapperig, diesbezüglich existieren eindeutig ausgewogenere Beispiele, man denke nur an die sehr stabile Handballenauflagen-Befestigung einer Corsair K90.

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Für die Rückseite hält Logitech eine kleine Überraschung parat, einen Kabelkanal zur Verlegung von Kabeln anderer Geräte konnten wir an dieser Stelle bisher noch nicht beobachten. Damit die Handballenauflage diesen Kanal nicht sperrt, besitzt sie ebenfalls eine kleine Ausbuchtung zur Kabeldurchführung, wobei sich grundsätzlich die Frage stellt: an welche Kabel hat Logitech an dieser Stelle gedacht? die Maus steht normalerweise rechts oder links neben der Tastatur. Oder soll der Zugang zu den USB Ports an der Rückseite erleichtert werden? vermutlich weder noch, Logitech dachte bei diesen Kabelrillen wohl an die Durchführung von einem Headset und/oder Kopfhörerkabel, aber das ist natürlich pure Spekulation. Die ausstellbaren Klappfüße erhöhen die Tastatur im hinteren Bereich um etwa 4,5cm, diese Schräglage der Tastatur wird von vielen Anwendern als angenehm empfunden, weil die Hände beim Schreiben nicht so überstreckt werden. Damit die Logitech auch an ihrem Platz verbleibt und auf dem Schreibtisch kein Eigenleben entwickelt, sorgen vier große Gummiflächen für den nötigen Grip. In diesem Fall funktioniert dies auch wunderbar, wobei die G710+ durch ihr Eigengewicht von 1329 Gramm natürlich auch einen gehörigen Teil dazu beiträgt.

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An diesen beiden Bildern sehen wir den hinteren Bereich noch einmal etwas detaillierter und eines wird sofort klar, diese Position für den USB Port ist sehr unglücklich gewählt. Wenn die Tastatur erst einmal korrekt ausgerichtet auf dem Tisch steht, fehlt der Sichtkontakt zu diesem Port und es wird ein endloses Gefummel, bis z.B. ein USB Stick richtig eingestöpselt ist.
Über den hinten eingelassenen USB Port (wird wie gesagt durchgeschliffen) können weitere USB Geräte angeschlossen werden (z.B. ein Headset), was aber nur dann möglich ist, wenn beide USB 2.0 Stecker des G710+ Kabelstrangs ins System eingebunden werden. USB 3.0 steht an dieser Stelle nicht zur Debatte, da diese Schnittstelle für ein Headset oder eine Maus ohnehin eine untergeordnete Rolle spielt. Eine allzu große Anschlußvielfalt sollte der interessierte Anwender an dieser Stelle besser nicht erwarten, mehr als 500mA stehen nicht zur Verfügung und die werden zu 2/3 schon von der Tastatur selbst benötigt, insbesondere dann, wenn die Beleuchtung komplett genutzt wird. Wer also ausgerechnet hier seine externen Backup Festplatten anschließen möchte, sollte dies mangels adäquater Stromversorgung tunlichst unterlassen und wenn dann bitteschön nur mit eigenem Netzteil. Headsets sollten zur Not funktionieren, aufwendig beleuchtete Gaming Mäuse sind auch keine Empfehlung für diese Tastatur Schnittstelle.
Die Verarbeitung der Logitech G710+ gehört ansonsten zum Besten unserer bisher getesteten mechanischen Tastaturen, auch wenn sicherlich noch hier und da Bereiche existieren, wo etwas mehr Feinschliff angebracht wäre, denken wir nur an die überflüssigen "Schmutzspalten" auf den Korpusverkleidungen, die optisch möglicherweise zu begründen wären, technisch aber absolut keine Daseinsbrechtigung mitbringen. Zum Thema Cherry MX Taster haben wir bereits alles technische im weiter oben angesiedelten Technik-Kapitel reflektiert, darum nur ein paar Zeilen zu den Taster Caps, die zwar laserbeschriftet wurden, aber vermutlich keine sehr lange Schriftstabilität bewirken, dazu bedarf es nicht verfärbender Doubleshot-Technik und auf die hat Logitech leider verzichtet. Mehr zu den Caps selbst findet ihr in unserem Praxis Kapitel.
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Die Mehrstufenbeleuchtung von Logitech darf schon als eines der optischen Highlights bezeichnet werden, auch wenn die Farbe vielleicht nicht jeden Geschmack trifft. Das Ganze funktioniert folgendermaßen: Die G710+ verfügt über eine unabhängige Zweizonenregelung der Hintergrundbeleuchtung. Mit der Taste für die Hintergrundbeleuchtung oberhalb von F11 regulieren wir die Helligkeit für die Tasten W, A, S und D sowie für die Pfeiltasten. Mit der Taste direkt daneben kann die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung für die restliche Tastatur gesteuert werden. Bei jedem Drücken auf die Helligkeitstaste wechselt die Hintergrundbeleuchtung zwischen drei voreingestellten Helligkeitsstufen und dem finalen Modus „Aus“.
Was uns in diesem Zusammenhang gar nicht gefiel, waren die viel zu grellen und nicht einstallbaren Status LEDs, also für NUM Lock ->Scroll Lock->und Caps Lock, da sie durch ihre Helligkeit viel zu sehr vom konzentrierten Tippen ablenken und das kann durchaus nerven, auch wenn sicherlich nicht alle drei LEDS gleichzeitig aktiv leuchten. Kleiner Tipp: mit einem schwarzen DVD Beschrifter die LED Lichtscheiben ein wenig aber gleichmäßig schwärzen, schon reduziert sich die Leuchtstärke drastisch und bei Nichtgefallen ist die Bemalung schnell wieder entfernt.