Das Fazit und weitere Praxis-Erfahrungen:


Wir sind zufrieden, die Aegis Module von G.Skill konnten ihre Premiere auf unserem Testsystem mit Bravour absolvieren. Völlig tiefenentspannt und ohne den Hauch einer Irritation leisteten sie sich über den kompletten Testparcours keinen einzigen Ausrutscher, das nötigt uns allergrößten Respekt ab.

Selbstverständlich ist dies alles durchaus nicht, Intel spezifiziert abhängig vom verwendeten Haswell-E-/Broadwell-E-/Skylake-Prozessor nur DDR4-2133 oder DDR4-2400 als offiziell unterstützten RAM-Takt. Höhere Taktraten (DDR4-3000 usw.) stellen in der Praxis zwar selten Probleme dar, eine Garantie dafür existiert aber nicht. Dementsprechend gehört dazu also nicht nur seriös gefertigter RAM, ein fehlerfreies SPD samt XMP 2.0 Profil, sondern auch ein aktuelles BIOS und eine CPU, die in Verbindung mit einer adäquaten Kühlung dem Scenario gewachsen ist.

Aber noch einmal chronlogisch und detaillierter: auf der einen Seite versprüht G.Skill keine Marketing-Luftblasen, die Module arbeiten exakt nach den vorgegebenen Parametern und glänzen dabei durch eine stoische Stabilität. Auf der anderen Seite liefert G.Skill vier glänzend präparierte Speichermodule ab, deren Herstellungsgüte auch den größten Skeptiker überzeugen dürfte. Das ist aber beileibe noch nicht das Ende der Fahnenstange, die Module ermöglichen durchaus auch Übertaktungen, obwohl dies eigentlich nicht ihr primäres Anwendungsgebiet darstellt. Die sorgsam programmierten EEproms ersparen uns unliebsame Überraschungen, weil sie so ein Mindestmaß an Einbausicherheit abliefern. Darüber hinaus bewegen sich die Schreib-und Leseleistungen auf sehr hohen Niveau, wobei G.Skill auch hier zu keiner Zeit die Sicht auf die Stabilität des Systems aus den Augen verliert. Undervolten ist ausdrücklich erwünscht, schon bei 1,20 Volt laufen die Module insbesondere auf unserem Z170 System vorzüglich, wobei die Stellschraube des Undervoltings sicherlich der falsche Weg ist, um aus einem schnellen System eine Energiespardose zu fabrizieren, dafür wäre die Ersparnis zu marginal.

Die geringe Bauhöhe der G.Skill Speichermodule erwirtschaftet zusätzlich eine ganze Reihe von Vorteilen. Einerseits erfordern die überschaubaren Heatspreader wenig Platz, wodurch andererseits eine mögliche Kollision mit üppig ausgelegten CPU-Kühlern vorgebeugt wird. Diesen Aspekt sollten wir nicht unterschätzen, denn der Platzbedarf wird nicht nur durch riesige Towerkühler mit doppelten Radiatoren eingefordert, auch sehr breite Towerkühler können diesbezüglich sehr sperrig agieren, insbesondere dann, wenn mehr als ein Lüfter verwendet wird. Klingt gut? das ist es auch in der Realität, unsere Tests gestalteten sich komplett stressfrei um nicht zu sagen völlig sorglos, ein Umstand der beim Testen von Arbeitsspeicher durchaus nicht die Regel darstellt.

Natürlich stellt sich auch hier wieder die Frage: wer oder was profitiert von so viel Speicher? wir hatten es bereits in früheren 16 GB und 32 GB Tests angedeutet: eine Workstation mit Windows 7/8.1 oder dem im Juli 2015 veröffentlichten Windows 10, aufwendiger Videoschnitt, exzessiver Gebrauch von virtuellen Maschinen, CAD, Dreamweaver und Photoshop gehören zu den dankbarsten Adressaten von üppig bestückten RAM-Slots. Wenn dann noch aufwendige Zip Programme, das völlig überfrachte Nero und/oder Power DVD parallel dazu auf dem System genutzt werden, macht die Aufrüstung durchaus Sinn.
Ein weiterer Aspekt wären aktuelle Games, Battlefield 4 beispielsweise nennt in der Idealkonfiguration schon 8 GB als RAM Empfehlung und GTA 5 liegt bei 6 GB für die Konsolenversion. Kurz und gut, spätestens 2017 werden 16 GB RAM auf einem Gaming System zur Standardausrüstung gehören, dazu bedarf es weder eines Propheten noch dessen Bart...
Eines wollen wir aber auch nicht verschweigen: einen spürbar signifikanten Unterschied zwischen 16GB, 32GB oder gar 64GB Speicherbestückung konnten wir weder unter Windows 7 64bit noch unter Windows 8.1 oder Windows 10 im herkömmlichen Alltagsbetrieb nachweisbar herausfiltern. Keines unserer installierten Spiele lief spürbar schneller oder lud seine jeweiligen Speicherstände performanter als eine 16GB oder 32GB Speicher-Variante, auch nicht GTA 5 oder Metro Last Light. Diesbezüglich bewirkt eine Systemaufrüstung durch eine aktuelle schnelle SSD eindeutig mehr.

Die aktuellen Preise hatten wir schon eingangs erwähnt, aber wir beobachten inzwischen einen deutlichen Aufwärtstrend, das Aegis Kit kostete vor 4 Wochen noch 70 € weniger. Wer mit diesen Modulen liebäugelt sollte sich zeitnah entscheiden, sonst geht der aktuell noch vorhandene Preisvorteil möglicherweise sehr schnell verloren.

Bliebe abschließend noch die Supportfrage, denn auch dem besten Speichermodul können unter Umständen mal ein paar Bytes quer sitzen. Wer die Module über einen deutschen Händler kauft, kann sich in jedem Fall auf die üblichen 2 Jahre Garantie berufen. Die von G.Skill skizzierte "lebenslange Garantie" hat innerhalb der EU keine Relevanz, davon bleiben maximal 10 Jahre übrig, die müssten dann über G.Skill direkt eingefordert werden und die sitzen mit ihrem Supportcenter für Europa in den Niederlanden.
Für den Kunden bedeutet es de facto: der schickt die Module im RMA-Fall in die Niederlande, was je nach versicherter Paketgröße bis zu 10 € kostet. Immerhin soll ein Garantie-Austausch laut G.Skill keine Woche dauern und auch ohne Rechnung möglich sein. Soweit so gut oder besser gesagt so mittelprächtig, denn der Aufwand für den Kunden ist für unseren Geschmack immer noch zu hoch, zumal er ja auch den Ärger des Defektes samt Rechnerausfall verkraften muss. Insofern wäre ein Vorabaustausch sicherlich ein probates Mittel, um die Tränen nachhaltig zu trocknen und dem Kunden zu signalisieren, dass man ihn ernst nimmt...

Sollten zu diesem Test noch Fragen existieren, so helfen wir euch in unserem Forum gerne weiter...


Zur besseren Übersicht noch einmal die wichtigsten Eckdaten des Tests in der Gesamtübersicht:

Plus:
• exzellente Verarbeitung
• ansprechende Optik
• hochwertiges Platinen-Basismaterial (Brainpower, 8-Layer)
• ausgezeichnete Stabilität
• ausgezeichnete Lese-und Schreibdurchsatzleistungen
• fehlerfrei programmiertes SPD, sichere Basis Einstellung
• XMP 2.0 fehlerfrei für 1,20 Volt integriert
• gute Timings unter DDR4-2400 schon bei 1,20 Volt
• gutes Übertaktungspotential inklusive Timings
• akzeptables Heatspreader Kühlsystem mit extrem geringer Bauhöhe (30,5 mm)
• Begrenzte lebenslange Garantie (in Deutschland gelten die gesetzlichen Gewährleistungsvorschriften)
• noch gutes Preis-Leistungsverhältnis (64 GB: inzwischen ca. 320 €)

Minus:
• Kompatibilitäts-Liste ist relativ überschaubar
• G.Skill Garantie-Versand in die Niederlande
• keine Angaben zur QPI Spannung








Gesamtergebnis unseres Reviews:

Das G.Skill Aegies Series DDR4-2400 64 GB Kit erhält den PC-Experience Award in Gold

 


der PC-Experience Award




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G.Skill

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