Crucial Ballistix Tactical LP Series DDR3L-1600 32 GB Kit

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Einleitung:

Für unseren nächsten RAM-Test begrüßen wir auf PC-Experience endlich auch einmal Crucial, eine Firma, die sich als Micron Tochter schon lange vor dem SSD-Hype um das Arbeitsspeicher Segment im Micron-Portfolio gekümmert hat und das mit nicht unerheblichem Erfolg. Micron verfügt über Produktionsstandorte in den USA, Italien, Singapur und Japan und stellt 2015 den einzigen verbliebenen DRAM-Hersteller in den Vereinigten Staaten dar.
Für unseren Test haben wir uns aus der aktuellen Ballistix Tactical-LP-Serie ein 32 GB Kit schicken lassen, das sehr gut zu unserem Z97 Intel System passt. LP steht in diesem Fall für Low Profil, d.h. die Heatspreader der RAM-Module sind dementsprechend besonders flach sprich raumsparend ausgelegt und ermöglichen so eine hohe Kompatibilität unterhalb ausladender CPU-Kühler. Darüber hinaus lassen sie sich gerne auch mit 1,35 Volt betreiben, ein Grund mehr für diesen Test. 16 GB gehören ja inzwischen fast schon zur Grundausstattung eines schnellen Gaming Systems, 32 GB Kits erfreuen sich aber auch einer immer größeren Beliebtheit, wobei hier natürlich der ständig schwankende Preis eine gewisse Vor-Selektierung vornimmt. Aber lassen wir uns davon zunächst nicht abschrecken, sondern schauen wir uns jetzt gemeinsam an, ob wir mit den Crucial-Modulen eine neue nennenswerte RAM-Alternative gefunden haben, zumal diese LP-Module auch in 8 und 16 GB Varianten angeboten werden. Dazu wünschen wir euch spannende Unterhaltung...




Die Technischen Daten:

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die technischen Daten






Ein erster optischer und technischer Eindruck:

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Gut und sicher verpackt ist das, was unser Onlinehändler da geliefert hat, aber ansehnlich ? ganz sicher nicht, der stabile Karton sieht aus wie gewollt, aber nicht gekonnt. Zumindest lassen sich die Blisterverpackungen wieder verschließen, das erleichtert natürlich einen eventuellen Wiederverkauf ganz erheblich. Unter einer ansehlichen Retail Verpackung verstehen wir allerdings etwas völlig anderes. Die technischen Daten sind leider sehr spärlich, Angaben zur QPI Spannung fehlen wie so oft auch bei Crucial. Wissenswertes erfährt man auf der Crucial Homepage, zumindest ansatzweise auf deutsch.

Aber kommen wir zur Technik: die fraglos attraktiven schwarzen Platinen der Crucial Ballistix Tactical LP Series stammen aus dem Sortiment von APCB, verfügt über acht Lagen (8-Layer) hochwertiges FR4 Material, mit anderen Worten, es kommen mit Epoxidharz getränkte Glasfasermatten zum Einsatz, die eine gegenüber FR2 oder FR3 verbesserte Kriechstromfestigkeit und optimierte Hochfrequenzeigenschaften besitzen. FR steht übrigens für flame retardant, zu deutsch: flammenhemmend. Eine Spekulation der verbauten Speicherchips ersparen wir euch und uns, die wechselt von Charge zu Charge ohnehin, darum wäre es müßig die Heatspreader zu entfernen. Fakt ist aber eines: es werden auf jeden Fall Chips von Micron sein. Davon abgesehen werden diese Chips fast immer relabelt, d.h. die realen Bezeichnungen werden überschrieben, so daß eine Identifizierung auch ohne Heatspreader kaum noch möglich wäre.

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Vorsicht beim Einbau !
Auch wenn DDR2 und DDR3 Module beide über 240 Pins verfügen, ist DDR3 Speicher auf DDR2 Mainboards nicht verbaubar, die unübersehbare Kerbe ist weiter nach außen gewandert. Also bitte nicht mit Gewalt arbeiten und vorher abklären, ob ihr für eure Mainboards den richtigen Speicher gekauft habt, die Mainboard Hersteller pflegen für so etwas entsprechende QVL Listen.

Das Gewicht der einzelnen vorzüglich verarbeiteten Crucial Module bewegt sich mit jeweils 25 Gramm in einem sehr überschaubaren Bereich, im Vergleich dazu wiegt ein aktuelles Corsair Dominator Platinum Modul schon fast 90 Gramm. Das mag auf den ersten Blick keine größere Rolle spielen, aber wenn wir die 90 Gramm mit 4 multiplizieren, zerren da also bei einer Vollbestückung durchaus schon 360 Gramm an den empfindlichen Speichersockeln. Das halten die Slots von der Belastbarkeit her natürlich problemlos aus, erfordern aber auch eine sehr sorgfältige Verbringung der Module in die Slots. Also achtet bitte beim Einbau darauf, das die Module auf beiden Seiten korrekt eingerastet sind und richtig sitzen. Ansonsten hagelt es Pieptöne beim Booten und/oder Bluescreens bis zum Sanktnimmerleinstag...!

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Die Crucial Module mit den kompakten gelben Heatspreadern bilden einen sehr ansehnlichen Kontrast zu unserem schwarz/rot dominierten MSI Z97 Mainboard. Ob das nun gefällt oder nicht, obliegt dem persönlichen Geschmack. Dafür sind die Heatspreader noch kleiner als vermutet, 24mm sind bezüglich der Kompatibilität zu ausladenden CPU-Kühlern fast schon als ideal zu betrachten.

Trotzdem sollte man bei Prognosen immer sehr vorsichtig agieren, Mainboards mit ungünstigen Layouts und Kühler mit gewaltigen Doppel-Radiatoren können das eigene Kompatiblitätskonzept sehr schnell ad absurdum führen. In unserem Fall passen die Crucial Module aber mit sehr Luft nach oben unter den gewaltigen Thermalright Silver Arrow Kühler und das stellt ein absolutes Novum dar. Tut euch bitte selbst einen Gefallen: alles vorher genau prüfen und ausmessen, darum sollte man das Mainboard und den CPU-Kühler grundsätzlich immer vor dem RAM einkaufen, dann kann man dies schon vor dem Einbau realisieren !




Noch ein paar Anmerkungen zur Erkennung der Speichermodule im System: Sind die SPD-Angaben (Serial Presence Detect) fehlerhaft oder unvollständig integriert, ist es reine Glückssache, ob das Modul korrekt betrieben wird oder nicht, insofern sind diese Daten eminent wichtig! Nun sollte man aber leichte Abweichungen nach dem ersten Systemstart mit den neuen Modulen auch nicht überbewerten, denn einige Hersteller schreiben ins SPD oft reduzierte Timings hinein (wie bei unserem Testkit), damit das System wirklich sicher startet, die optimierten Einstellungen für die Timings kann man ja anschließend im Bios durchaus manuell vornehmen. Oder man bedient sich eben der vorhandenen Profile, die wir nachstehend erläutern.

Nvidia Enhanced Performance Profiles (EPP)

Viele Hersteller setzen auf Enhanced Performance Profiles, um zusätzliche Leistungsdaten in ungenutzte SPD-Teile zu schreiben.
Konkret bedeutet dies: Im SPD (Serial Presence Detect) werden grundsätzlich nur die ersten 96 Bit des 128 Bit großen JEDEC SPD ROM genutzt. Bit 97 bis Bit 127 können also vom jeweiligen Hersteller für eigene Informationen und Optionen verwendet werden. Die nun zur freien Verfügung stehenden 30 Bits des SPD ROMs können von Mushkin in genau zwei Varianten für die Enhanced Performance Profiles genutzt werden, denn viel Platz für das Hinterlegen von Informationen ist in 30 Bits natürlich nicht vorhanden. Entweder hinterlegt man 2 Profile oder 4, in diesen Profilen sind dann explizite Informationen wie Speicherspannung, Command Rate, Cycle Time, CAS Latency, tRCD, tRP und tRAS abrufbar.

Diese Profile sind aber nur nutzbar, wenn man über ein Mainboard mit entsprechender Kompatibilität zu diesen Profilen verfügt. In der Regel sind dies Mainboards mit Nvidia Chipsätzen ab Generation Nforce590 aufwärts, da Nvidia Initiator dieser speziellen Übertaktungsprozeduren war. Das EPP 2.0 der DDR3 Module wird nur auf den neuen Nvidia 790i Chipsätzen voll unterstützt. Ansonsten bleiben diese Profile deaktiviert und ungenutzt. Das heißt natürlich nicht, das diese Speicher nun nicht übertaktbar wären, das sind sie durchaus, man muß dies nur wie gehabt manuell einstellen und verfügt so in der Regel sogar über mehr Spielraum und Flexibilität.

Intel Extrem Performance Profile (XMP, XMP 1.2 und XMP 1.3)

Auch die XMP Profile von Intel arbeiten grundsätzlich sehr ähnlich im Vergleich zu EPP. Der Unterschied zu EPP liegt darin begründet, das auf entsprechenden Mainboards der Frontsidebus nicht unabhängig vom Speicherteiler eingestellt werden kann. Wer also ein aktuelles Intel Mainboard besitzt, wird feststellen, das beim Auswählen der XMP Profile im Bios nicht nur der Speichertakt, die Timings, CommandRate und die Spannung, sondern auch Frontsidebus und CPU-Multiplikator automatisch angepaßt werden.
Das ist sehr praktisch, denn so werden alle relevanten Segmente automatisch eingestellt, was eine zeitaufwendige manuelle Einstellung erspart. Natürlich geht an dieser Stelle die Individualität verloren, aber die manuellen Einstellungen bleiben dem Anwender ja unbenommen, zumal er nicht gezwungen wird, XMP zu verwenden.
Beim XMP 1.2 Profil, das für die Intel Sockel 1366 und 1156/1155/1150 Mainboards weiterentwickelt wurde, schaut die Sachlage geringfügig anders aus, denn der Frontsidebus existiert ja de Facto nicht mehr, weil der Datenbus in die CPU integriert wurde. Nichtsdestotrotz ermöglichen die XMP 1.2 Profile eine automatische Anpassung an die wichtigsten Leistungsindikatoren (BLCK, CPU Ratio, QPI und RAM Parameter), eine manuelle Einstellung ist aber auch hier wieder optioniert.
Das ganz aktuelle XMP 1.3 Profil ermöglicht bezüglich der Timing Einstellung noch etwas mehr Feinschliff und noch umfangreichere Einstellungen, so daß es zumindest theoretisch möglich wäre, noch höhere Taktraten zu erreichen. Der erste Intel Sockel, der das XMP 1.3 Profil unterstützt, war der Intel Sockel 2011. Der Z77 Chipsatz Sockel 1155 kann dies genauso wie die ganz neuen Z87 und Z97 Haswell Sockel 1150, wie man an unseren Bildern deutlich sieht. Die etwas älteren Sockel 1155 Chipsätze (Z67 und Z68) sollten nach einem Bios Update ebenfalls dazu in der Lage sein.

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unsere Empfehlung
: wer auf ein aktuelles Intel System setzt (Sockel 2011, 1155, 1156, 1150) sollte unbedingt auf die XMP Profil Einstellungen im BIOS setzen und sie auch entsprechend auswählen. Nur so ist sichergestellt, dass das System in sicheren und stabilen Parametern läuft. Wer übertaktet wird darüber möglicherweise nur lächeln, trägt dann aber auch das volle und alleinige Risiko, denn die ausliefernden Hersteller können inzwischen sehr genau feststellen, wodurch RAM Module zu Schaden kommen. Das reduziert nicht nur den Garantieanspruch, sondern auch das Lächeln...

AMD Black Edition Memory Profile (BEMP)

Diese Profile obliegen den aktuellen AM3 Systemen, wo analog zu EPP und XMP dem Speicher entsprechende Einstellungsprofile implementiert werden, um auch hier dem Anwender die Einstellungsvielfalt durch vorgegebene Profile zu erleichtern. Das ist auch ein Grund, warum viele aktuelle Ram Kits für AMD Systeme nicht auf Intel Systemen eingesetzt werden sollten. Nicht das sie nicht laufen würden, aber sie sind weder für Intel selektiert, validiert noch optimiert und das die Hersteller darum nicht für einen fehlerfreien Einsatz garantieren, versteht sich dabei fast von selbst.

Wer sich mit den vielen leider unvermeidlichen technischen Kürzeln und Fachbegriffen nicht so gut auskennt, dem empfehlen wir unseren Arbeitsspeicher-Workshop, wo die wichtigsten Bereiche aufgeschlüsselt wurden:

Der Arbeitsspeicher-Workshop





DDR-3 FAQs:

DDR3-SDRAM ist eine konsequente Weiterentwicklung des Konzeptes von DDR2-SDRAM, bei dem aber statt mit einem Vierfach-Prefetch (4 bit) mit einem Achtfach-Prefetch (8 bit) gearbeitet wird.
Die neuen Chips mit einer Kapazität von 512 MBit sollen Daten mit 8.500 MBps verarbeiten und sind damit deutlich schneller als DDR-400- oder auch DDR2-667-SDRAM. Allerdings ist die CAS-Latenz höher. Darüber hinaus benötigt DDR3-SDRAM auch nur noch 1,5 Volt statt 1,8 Volt und ist damit gerade für den mobilen Einsatz besser geeignet, bei dem es auf lange Akkulaufzeiten ankommt.
DDR3-800 bis DDR3-1600 sowie die damit aufgebauten PC3-6400- bis PC3-12800-Speichermodule sind von der JEDEC standardisiert. Alle davon abweichenden Module orientieren sich zwar grundsätzlich an den Standards, aber jeder Hersteller definiert bei den elektrischen Eigenschaften seine eigenen Spezifikationen und die arbeiten dann teilweise mit deutlich erhöhter Spannung.
Wegen der höheren Taktraten und um eine bessere Datenübertragung zu ermöglichen, wird jeder Chip der DDR3-Module mit einer kleinen Verzögerung angesteuert. Diese Änderung unterscheidet sich deutlich von DDR2, denn dort wurden noch alle Chips gleichzeitig angesprochen. Somit entfallen auch die Abschlußwiderstände auf dem Mainboard, die sich jetzt direkt auf den Speichermodulen wiederfinden. Dadurch können Reflexionen auf der Signalleitung vermieden werden. Als weiteren Vorteil dieser Anordnung können wir automatische Timg Anpassungen verbuchen, darüber hinaus wären sogar Temperaturüberwachungen der Module möglich.
Um die DDR3-Technik auf den Chips zu implementieren, ist schon einiges an Aufwand notwendig. 8-Bit-Prefetch, Lese-/Schreib-Verstärker, On-Die-Terminierung und Fly-By-Architektur zwecks Adressierung des Speichers via DQS-Signal (Data Queue Strobe) fordern ihren Tribut in Form von entsprechender DIE-Grundfläche, was die Kosten in die Höhe treib, denn der technische Aufwand dafür ist enorm. Wie schon bei DDR1-und DDR2-SDRAM gibt es auch bei DDR3-SDRAM Registered-Module mit oder ohne ECC.


Um die Taktraten etwas zu veranschaulichen, haben wir analog zu unseren DDR2-FAQs auch für DDR3 eine entsprechende Tabelle angelegt:

DDR3 FAQs



Noch einmal eine kurze Zusammenfassung der prägnantesten Neuerungen bezüglich DDR3 Arbeitsspeicher :

• Acht (statt bisher vier) gleichzeitig ansprechbare Speicherbänke für effektivere Datenverarbeitung.

• Integrierte Temperatursensoren, die aber nicht von allen Herstellern genutzt werden.

• Die Anordnung der Chip-Pins wurde für höhere Taktraten optimiert.

• Eine Master-Reset-Funktion stabilisiert das RAM-Verhalten beim Einschalten des Rechners.

• Die RAM-Abschlußwiderstände wurden vom Mainboard auf den Speicherriegel verlegt, kalibrieren sich selbst und beugen so zumindest theoretisch Kompatibilitätsproblemen vor.

• Die Versorgungsspannung beträgt 1,5 Volt statt 1,8V bei DDR2.

• Der "Speicher-Cache" wurde von 4- auf 8-fach-Prefetch-Einheiten erhöht, dadurch arbeiten die Chips intern mit halbem Takt. Das senkt einerseits die Verlustleistung, erhöht aber auch die Wartezeiten zwischen der Anforderung und der Auslieferung eines Speicherinhaltes (CAS-Latency), darum sind die Speicherlatenzen bei DDR3 höher. Auf der anderen Seite sind so aber höhere Taktraten möglich, wobei die DDR3 Latenzen in kommenden Modulen noch etwas nach unten korrigiert werden dürften.

Das sich die Innovationen trotzdem in Grenzen halten, kann man einem schönen Beispiel deutlich erkennen: am Takt der Speicherzellen ! DDR400 = 200MHZ in der Speicherzelle, DDR2-800 = 200 MHZ in der Speicherzelle, DDR3-1600 = 200 MHZ in der Speicherzelle...

4, 8, 16GB oder mehr Arbeitsspeicher, sinnvoll oder nicht?

Jein lautet die "klare Antwort", denn es hängt entscheidend und absolut vom Einsatzgebiet und Betriebssystem ab, wieviel Arbeitsspeicher wir im System einsetzen oder nicht. Für normale Desktopanwendungen, Windows XP und Office genügen 1 GB noch eine ganze Weile, auch wenn Windows XP (aus 2001) im Angesicht des gerade erfolgten Launches von Windows 8 (im Oktober 2012) mittlerweile schon fast anachronistisch wirkt. Für Spiele wie Battlefield 2 und Quake4, das mit weniger als 2 GB sogar Probleme produziert, sollte man über eine eventuelle Nachrüstung nicht lange nachdenken, beide Spiele profitieren davon deutlich. Unter den aktuellen Actionkracher Battlefield 3 oder GTA4 lassen sich unter Windows Vista und Windows 7 64-bit mit 8GB respektive 16GB Speicher die Ladezeiten durchaus reduzieren. Wobei anzumerken ist, das allein viel Arbeitsspeicher aus einem sonst langsamen System kein schnelles zaubert, denn Flaschenhälse wie langsame CPU >langsame Grafikkarte >langsame Festplatte werden dadurch nicht kompensiert! Eine Workstation mit Windows 7, Windows 8, aufwendiger Videoschnitt, exzessiver Gebrauch von virtuellen Maschinen, kommende Spiele, CAD, Dreamweaver und Photoshop gehören ebenso wie Zip-Programme und das völlig überfrachtete Nero 8.0/9.0/10.0/12.0 sowie auch Power DVD zu den Kandidaten, die sich über eine Speicheraufrüstung nicht beklagen. Wer in die Zukunft investieren möchte und will, der sollte über eine Arbeitsspeicheraufrüstung intensiv nachdenken, denn 1. werden die Spieleanforderungen von den Publishern künftig kaum minimiert und 2. gab Microsoft seinerzeit für Windows Vista schon 512MB als Minimalaustattung an, bei Windows 7 waren es bereits 1024MB bis 2048MB, was auch für Windows 8 gilt. Das mag auf den ersten Blick hoch erscheinen, aber wenn man überlegt, wie miserabel Windows XP mit der ursprünglichen Werksvorgabe von 128 MB zurecht kam, sollte klar sein, wo wir landen werden respektive schon gelandet sind. Weder Vista noch Windows 7 sind mit 512 oder gar 1024MB RAM ernsthaft zu betreiben, es sei denn das Starren auf den Idle-Desktop gilt als angestrebtes Ziel...
Zur speziellen 4GB-Situation unter Windows XP, Vista, Windows 7 und Windows 8, sowie dessen technischem Hintergrund lest bitte unseren aktualisierten ausführlichen Artikel:

Die 4GB Problematik...


Auslagerungsdatei für 4, 8, 16GB oder mehr Arbeitsspeicher einstellen:

Wir haben zahlreiche Tests durchgeführt und konnten performancetechnisch keine Veränderung oder gar Verbesserungen konstatieren, wenn man die Auslagerungsdatei über die nomalen Parameter hinaus erhöht. Eine manuelle Einstellung auf 3072MB für die Optionen "Anfangsgröße" und "Maximale Größe" erscheint uns als nahezu ideal, wobei dies ausgetestet werden sollte. Dabei ist der Ressourcen Monitor von Windows 7 und Windows 8/8.1 sehr hilfreich, der uns ganz klar und vor allem in Echtzeit den realen RAM-Verbrauch abbildet. Dazu müssen natürlich eure speicherhungrigsten Programme auch aktiv laufen. Die immer wieder gern verbreitete Mär vom Abschalten der Auslagerungsdatei bei der Verwendung von viel Arbeitsspeicher ist in unseren Augen falsch und bleibt nur selten ohne Folgen. Einerseits lagert Windows trotzdem aus und andererseits münden diese Versuche nicht selten in Systeminstabilitäten, Fehlermeldungen, Abstürzen von 3rd-party Applikationen und anders gearteten Systemirritationen, die darüber hinaus noch nicht einmal auf die abgeschaltete Auslagerungsdatei direkt verweisen, was wiederum tagelange Fehlersuchereien nach sich ziehen kann, auf die wir gerne verzichten. Darüber hinaus bewirkt ein Abschalten der Auslagerungsdatei, das keine Minidumps mehr erzeugt werden, sollte sich ein BSOD (Bluescreen of Death) auf dem System zeigen, was die Fehlerdiagnose zusätzlich erschwert.





Das Sockel 1150 Testsystem (Haswell, Devil's Canyon):

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Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner

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Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner


das Testsystem





Die Tests: Einleitung und Vorbereitung

Als Test-Basis dient unser aktuelles MSI Z97 Gaming 9 AC Mainboard mit dem BIOS 1.7. Da Intel für seine Core i7 und Core i5 Prozessoren vor geraumer Zeit den alten Frontsidebus Flaschenhals beseitigt hat, in dem der Speichercontroller ähnlich wie bei AMD in die CPU wanderte, haben sich die Zusammenhänge grundlegend geändert und Intel macht es den Übertaktern wirklich nicht leicht, etwas mehr aus den Systemen herauszuholen. Zunächst einmal haben wir natürlich immer noch einen Bus, auch wenn er nicht mehr Frontsidebus tituliert wird, sondern QPI (Quick Path Interconnect), der direkten Kommunikationsschnittstelle zwischen CPU und Northbridge respektive Chipsatz. Diese Punkt-zu-Punkt Verbindung zeichnet sich durch grössere Bandbreite, geringere Latenzzeit und die Tatsache, dass weniger Leitungen nötig sind, aus. Kurzum, die Materie stellt sich für Neulinge als relativ komplex dar, zumal es noch einige andere Faktoren dabei zu berücksichtigen gilt. Kurz zusammengefaßt eine kleine Übersicht der wichtigsten "Stellschrauben":

Referenztakt: darüber werden alle Taktraten angehoben

Speichertakt: wird über den Referenztakt und den Multiplikatoren errechnet

Uncore-Takt: ist in der Regel doppelt so hoch, wie der Referenztakt

Speicherspannung: wird vom Chipsatzhersteller vorgeben, in dem Fall von Intel und sollte im Normalfall 1,50 Volt bis 1,65 Volt (je nach Speichertyp) nicht übersteigen

QPI/VTT/VCCIO-Spannung: wird auch als Uncorespannung bezeichnet, versorgt den Datenbus zwischen CPU und Chipsatz und sollte keinesfalls über 1,35 Volt angehoben werden (normalerweise zwischen 1,1 und 1,2 Volt). Bei Instabilitäten, insbesondere bei Vollbestückung der Ram-Bänke kann eine Anhebung hilfreich sein, wobei dies in Schritt-für-Schritt Tests langsam und vorsichtig ausgetestet werden muß.

Speicher-Timings: gibt die Latenzzeiten der Speichermodule an


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In den Tests haben wir die Module in mehreren Durchläufen an ihr Maximum herangeführt und neben synthetischen Benchmarks ( Aida64 Ultimate v5.20.3400 und PC Mark Vantage 1.2.0 und MaxxPi2 ) auch den Packer Winrar 5.21 sowie Spiele wie Crysis Warhead und Call of Duty Modern Warfare 3 mit einbezogen, um auch für diesen Sektor ein paar aussagekräftige Resultate zu liefern. Die maximal erreichbaren Frames und Durchsatzraten spielten dabei nur die sekundäre Rolle, primär galt es herauszufinden, wieweit die Speichermodule ohne aufwendige Klimmzüge wirklich noch stabil laufen und welche Auswirkungen das Zusammenspiel von FSB und Speichertaktung auf das Spiel hat. Zumal der Arbeitsspeicher ohnehin nur rudimentären Einfluss auf die Frameraten besitzt. Bevor dies gestartet wurde, haben wir alle Stromsparoptionen C1 bis C6 deaktiviert. Dies gilt ebenso für den Turbomodus, der auch deaktiviert wurde um die Resultate nicht zu verfälschen. Das fertige System wurde nun 2 Stunden mit dem Orthos Test von Prime95 aufgewärmt und die ersten Tests gestartet.

Zur Kontrolle der Fehlerfreiheit während der jeweiligen Testabschnitte, haben wir die Module nach unserem Memtest Workaround immer wieder überprüft.

weitere System bzw. BIOS-Einstellungen:

• C-States und Stromsparfunktionen im BIOS deaktiviert
• Internal PLL Overvoltage im BIOS deaktiviert
• LPM im Betriebssystem deaktiviert, Hot Plug Im Bios aktiviert
• MSI Z97 Gaming 9 AC, BIOS 1.7
• Intel Chipsatztreiber 10.0.26 WHQL
• Intel Rapid Treiber 13.1.0.1058 WHQL
• Schreibcache-Richtline: Schreibcache aktiviert
• Auslagerungsdatei: 3072 MB für max. und min. eingestellt
• Virenscanner deaktiviert




 




Die einzelnen Tests:

Aida64 Benchmarks


Extrem scharfe Timings sind in der Regel nur möglich, wenn die Module auch explizit dafür ausgelegt wurden, da kann die Anhebung der Speicherspannung bzw. eine moderate Anhebung der QPI Spannung die Situation lindern, wobei dies durchaus kein allgemeingültiges Garantiesiegel darstellt. Auch wenn die nackten Zahlen etwas anderes suggerieren, das Absenken der Timings verlangsamt das System keinesfalls spürbar, wer also Geld sparen möchte, darf sich gerne an etwas weniger scharf temperierten Speichermodulen orientieren. Corsair liegt mit den Platinum Modulen am oberen Limit und das bei einer stoischen Stabilität, die wirklich beeindruckt. Dies gilt auch und insbesondere für die Benchmarks, speziell die DDR3-2400 Module sorgen auf unseren Systemen für neue Bestmarken. Die Vulcan RAMs von Team Group und unsere neuen Crucial Module konnten diesbezüglich aber problemlos mithalten.

MaxxPI2 Benchmarks



Für den Test mit Winrar 5.21 sollte eine 300MB große Datei gepackt werden, in der sich sehr viele kleinere und mittelgroße Datein befinden, die allesamt aus sehr unterschiedlichen Applikationen stammen. Die Zeit dafür haben wir entsprechend gestoppt (5 Versuche, Mittelwert berücksichtigt):

Dateien entpacken


Auch hier profitieren die Ergebnisse nur marginal von den Timings, die Differenzen fallen schon fast unter Messungenauigkeiten. Da dürfte wie so oft mit höheren Taktfrequenzen mehr erreicht werden, sofern dies absturzfrei zu realisieren ist. Das dies in der Praxis funktioniert, beweisen beispielsweise die DDR3-2400 Platinum Module von Corsair.

Spiele Benchmarks


Auch in den Games spielen die Timings augenscheinlich kaum eine dominante Rolle, um so unverständlicher, warum einige Hersteller ihre Module als spezielle Gaming Versionen titulieren, denn auf niedrige Timings kann sich so eine schwammige Marketing Offerte ja nicht beziehen. Eine wirkliche, wenn auch nur mess- und nicht spürbare Reaktion ist in unseren Beispielen ausschließlich über die Erhöhung der Taktraten möglich, wo die Module dann bis zu 3 bis 5% mehr Frames erreichen können. Spürbar ist das aber nur dann, wenn die Spiele nicht so sehr auf die Leistung der Grafikkarte hin optimiert wurden, sondern mehr auf die Leistung der CPU. Dann ist es durchaus möglich, dass sich Speicherdurchsatz und Latenzen auswirken können. Ein weiteres prominentes Beispiel wäre in diesem Fall noch The Elder Scrolls V: Skyrim.

Uebertakten


Wenn wir die Timing Latenzen auf CL 11-11-11-31-2 stellen (bei maximal 1,65 Volt) sind mit unseren Crucial Modulen 2160 MHZ möglich, das wäre dann aber auch die absolute Obergrenze des Vertretbaren und nur über eine gute Kühlung sowie entsprechender Be-und Entlüftung des Systems möglich. Alles darüber hinaus wurde mit fast sofortigem Einfrieren des Systems quittiert. Ein trotzdem beachtliches Resultat angesichts der technischen Ausrichtung des Speichers seitens des Herstellers. Intel macht es den Übertaktern aber wie gesagt auch nicht unbedingt leicht, das richtige Zusammenspiel zwischen BLCK, QPI, UCLK usw. muß in mühsamer Feinarbeit ermittelt und ausprobiert werden und das kostet erfahrungsgemäß viel Zeit. Wer aber wirklich das Maximum aus seinem System herausholen will, sollte dabei weniger auf die Timings, sondern vielmehr auf die Taktraten schielen, was sich im Endeffekt als wesentlich wirkungsvoller herausgestellt hat, zumindest auf unseren bisherigen Sockel 1155 und 1150 Systemen.

Noch einmal: Wenn man sich überlegt, wieviel Verwaltungsaufwand die Vollbestückung mit vier 8GB Modulen abverlangt, ist das Übertaktungsresultat mehr als respektabel, wobei über entsprechende Spezialkühlungen sicherlich noch mehr herauszuholen wäre.



Temperatur-Vergleichswerte:

Jetzt kommen wir zum nächsten interessanten Teil des Tests, denn natürlich wollten wir auch wissen, inwieweit Heatspreader, Heatpipes usw. die Temperaturen des Speichers positiv beinflussen oder eben nicht. Darum haben wir mit verschiedenen Sensoren entsprechende Messungen vorgenommen, die DDR3 Module untereinander verglichen und sind dabei zu folgenden Resultaten gelangt:

Temperaturen- Vergleichswerte


Bei unseren erzielten Temperaturen ist zu berücksichtigen, das bedingt durch den relativ niedrigeren Spannungsbedarf der DDR3 Module und durch unser Kühlmanagement (5x Gehäuselüfter) eine gute Be-und Entlüftung des Gehäuses und der sockelnahen Bereiche ermöglicht wird. Somit wird auch die Abwärme der Speichermodule sehr gut abtransportiert, aber exakt so sollte es im Idealfall auch sein, denn bei Wärmestaus im Gehäuse nützen die besten Heatspreader nichts, da sie ihre erzeugte Abwärme nicht adressieren sprich wegleiten können. Viel Eigenkühlung wird durch die kleinen Heatspreader von Crucial natürlich nicht ermöglicht, dass wäre auch bedingt durch die kleine wärmeableitende Fläche technisch kaum möglich. Wichtigste Grundvorraussetzung ist und bleibt darum eine aktive Be-und Entlüftung eures PC-Gehäuses. Ist das nicht der Fall, bewirkt die Heatspreader-Kühlung der RAM Module nicht allzuviel, da die Abwärme im Rechner bleibt. Übertakter sollten sich also durchaus Gedanken über eine zusätzliche Belüftung der Speichermodule machen und vor allem ihre aktive Gehäuse Be-und Entlüftung optimieren, respektive über eine Wasserkühlung nachdenken.

Wichtig: Wir weisen ausdrücklich daraufhin, daß die von uns erreichten Resultate, bedingt durch die fertigungsbedingte Serienstreuung, nicht ohne weiteres auf andere Mainboards gleichen Typs übertragen respektive garantiert werden können.

Das Übertakten von Hardware-Komponenten kann zu Fehlern bis hin zur Beschädigung von Bauteilen führen und geschieht daher auf eigenes Risiko! Typische Merkmale für Übertaktungsprobleme sind:

• Grafikfehler, CRC-Fehler
• USB Übertragungsprobleme
• unspezifische Abstürze und Freezes


Wie und womit man Arbeitsspeicher korrekt testet, könnt ihr in unserem entsprechenden Artikel nachlesen:

Memtest Workaround






Fazit und Praxis-Erfahrungen:

Flach, kompakt, schnell und äußerst stabil, so muss das erste Resümee für den Crucial Ballistix Tactical LP Series DDR3L-1600 32 GB Kit lauten und dass der Speicher schon mit 1,35 Volt als verlässlicher Partner fungiert, rundet das sehr positive Gesamtbild zusätzlich ab.
Aber warum sollte man dafür so viel Geld ausgeben ? eine gute Frage und wir werden sie natürlich auch beantworten. Auf der einen Seite tätigt Crucial keine Versprechungen, die sie nicht einhalten, die Module arbeiten exakt nach den vorgegebenen Parameter und glänzen dabei durch eine stoische Stabilität. Auf der anderen Seite liefert Crucial vier glänzend präparierte Speichermodule ab, deren Herstellungsgüte auch den größten Skeptiker überzeugen dürfte. Das ist aber beileibe noch nicht das Ende der Fahnenstange, die Module ermöglichen durchaus auch Übertaktungen, obwohl dies eigentlich nicht ihr primäres Anwendungsgebiet darstellt. Die sorgsam programmierten EEproms ersparen uns unliebsame Überraschungen, weil sie so ein Mindestmaß an Einbausicherheit abliefern. Darüber hinaus bewegen sich die Schreib-und Leseleistungen auf sehr hohen Niveau, wobei Crucial auch hier zu keiner Zeit die Sicht auf die Stabilität des Systems aus den Augen verliert. Undervolten ist ausdrücklich erwünscht, bei 1,35 Volt laufen die Module insbesondere auf unserem Z97 System vorzüglich, wobei diese Stellschraube sicherlich der falsche Weg ist, um aus einem schnellen System eine Energiespardose zu fabrizieren.
Die geringe Bauhöhe der Speichermodule erwirtschaftet zusätzlich eine ganze Reihe von Vorteilen. Einerseits erfordern die überschaubaren Heatspreader wenig Platz, wodurch andererseits eine mögliche Kollision mit üppig ausgelegten CPU-Kühlern vorgebeugt wird. Diesen Aspekt sollten wir nicht unterschätzen, denn der Platzbedarf wird nicht nur durch riesige Towerkühler mit doppelten Radiatoren eingefordert, auch sehr breite Towerkühler können diesbezüglich sehr sperrig agieren, insbesondere dann, wenn mehr als ein Lüfter verwendet wird. Klingt gut? das ist es auch in der Praxis, unsere Tests gestalteten sich komplett stressfrei um nicht zu sagen völlig sorglos, ein Umstand der beim Testen von Arbeitsspeicher durchaus nicht die Regel darstellt.


Natürlich stellt sich auch hier wieder die Frage: wer oder was profitiert von so viel Speicher? wir hatten es bereits in früheren 16 GB und 32 GB Tests angedeutet: eine Workstation mit Windows 7 oder dem kürzlich veröffentlichten Windows 8/8.1, aufwendiger Videoschnitt, exzessiver Gebrauch von virtuellen Maschinen, CAD, Dreamweaver und Photoshop gehören zu den dankbarsten Adressaten von üppig bestückten RAM-Slots. Wenn dann noch aufwendige Zip Programme, das völlig überfrachte Nero und/oder Power DVD auf dem System genutzt werden, macht die Aufrüstung durchaus Sinn. Dazu käme dann noch der Aspekt aktueller Spiele, Battlefield 4 beispielsweise nennt in der Idealkonfiguration schon 8 GB als RAM Empfehlung und GTA 5 liegt bei 6 GB für die Konsolenversion. Kurz und gut, spätestens in einem Jahr werden 16 GB RAM auf einem Gaming System zur Standardausrüstung gehören, dazu bedarf es weder eines Propheten noch dessen Bart... Eines wollen wir aber auch nicht verschweigen: einen spürbaren Unterschied zwischen 16Gb und 32GB Speicherbestückung konnten wir weder unter Windows 7 64bit noch unter Windows 8.1 im herkömmlichen Alltagsbetrieb nachweisbar herausfiltern. Keines unserer installierten Spiele lief spürbar schneller oder lud seine jeweiligen Speicherstände spürbar schneller als die 16GB Variante, auch nicht GTA IV oder Metro Last Light. Diesbezüglich bewirkt eine Systemaufrüstung durch eine aktuelle schnelle SSD eindeutig mehr.


Eines haben die Hersteller in unseren bisherigen Speicher-Tests auf Sockel 1366 oder Sockel 1155/1150 Systemen leider per se gemeinsam, die fehlenden Angaben bezüglich der QPI-Uncore Spannungen (QPI/VTT/VCCIO), die als genauso elementar anzusehen sind, wie die Angabe der "normalen" Speicherspannung. Wir haben diesbezüglich schon bei einigen Herstellern nachgefragt und erhielten fast immer folgende Antwort: "Intel validierte die Lynnfield XMP Profile bei 1,35V – die aktuelle Validierung (Bloomfield) sieht hier jedoch nur noch 1,20V vor. Auch werden von Intel nur noch XMP Profile für den Bloomfield freigegeben. Alle Crucial Module, die über XMP 1.3 Profile verfügen, haben somit entweder 1,35V oder 1,20V als QPI/VTT/VCCIO Spannungen im XMP Profil hinterlegt.

Womit wir wieder bei einem unserer Eingangsaspekte angekommen sind, den Preisen..., die stellen im Moment einfach das größte Hindernis dar, weil keiner weiß was in den nächsten Monaten geschieht, eventuell brennt ja bald wieder eine Chipfabrik in Taiwan...Wie dem auch sein, 8 GB für ca. 70 €, 16 GB für ca. 130 €, 32 GB für ca. 260 € stellen sicherlich keine unüberschaubare Investition dar, verdient wollen sie aber trotzdem sein. Andererseits sind diese Speichermodule jeden Cent wert, das haben unsere Tests zweifelsfrei ergeben.
Bliebe abschließend noch die Supportfrage, denn auch dem besten Speichermodul können unter Umständen mal ein paar Bytes quer sitzen. Wer die Module über einen deutschen Händler kauft, kann sich in jedem Fall auf die üblichen 2 Jahre Garantie berufen. Die von Crucial skizzierten 10 Jahre sind nur über Crucial selbst möglich und die sitzen mit ihrem Supportcenter in England. Lassen wir mal deren Beweggründe außen vor und konzentrieren wir uns auf die Konsequenzen diese Insel-Daseins. Für den Kunden bedeutet dies: ich schicke die Module im RMA-Fall nach England, was je nach Paketgröße bis zu 10 € kostet und sicherlich einige Wochen dauert... Nicht sehr einladend oder? das sehen wir ähnlich. Immerhin existiert bei Crucial inzwischen für technische Probleme ein deutschsprachiger Live-Chat, der den Kunden bei seinen Problem unterstützen kann. Besonders einladend klingt das alles trotzdem nicht, an den Support Defiziten sollte Crucial darum noch gezielt arbeiten, da liegt noch einiges an ungenutzem Potential brach...

Zur besseren Übersicht noch einmal die wichtigsten Eckdaten des Tests in der Gesamtübersicht:

Plus:
• exzellente Verarbeitung
• ansprechende Optik
• hochwertiges Basismaterial (APCB, 8-Layer)
• ausgezeichnete Stabilität
• ausgezeichnete Lese-und Schreibdurchsatzleistungen
• fehlerfrei programmiertes SPD, sichere Basis Einstellung
• XMP 1.3 fehlerfrei für 1,35 und 1,5 Volt integriert
• gute Timings unter DDR3-1600 schon bei 1,35 Volt
• befriedigendes bis gutes Übertaktungspotential
• Undervolting bis 1,35 Volt ausdrücklich möglich
• akzeptables Heatspreader Kühlsystem mit extrem geringer Bauhöhe (24 mm)
• kaum zu erwartende technische Kompatibilitätsprobleme
• sehr lange Garantiezeit (Europa 10 Jahre)
• noch akzeptables Preis-Leistungsverhältnis (8 GB:ca. 70 €, 16 GB: ca. 130 €, 32 GB: ca. 260 €)

Minus:
• Support, RMA nach England kostet ca. 10 €
• keine Angaben zur QPI Spannung






Gesamtergebnis unseres Reviews:

Das Crucial Ballistix Tactical LP Series DDR3L-1600 32 GB Kit erhält den PC-Experience Award in Gold

der PC-Experience Goldaward




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