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Zum Ende der Seite springen Silver Power Gorilla SP-SS750M Netzteil
Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 Silver Power Gorilla SP-SS750M Netzteil Cerberus 04.03.2010 13:21

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Cerberus Cerberus ist männlich
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Achtung Silver Power Gorilla SP-SS750M Netzteil Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Silver Power Gorilla SP-SS750M Netzteil







Einleitung:

"bitte nicht füttern" steht zwar nicht auf der Verpackung, Redakteure sollten sich aber trotzdem daran halten, insbesondere dann, wenn hinter dem Gitter ein Lüfter dreht...Es war zu erwarten, das die bisherige Gorilla-Familie irgendwann doch noch Nachwuchs erhalten würde, denn das Highend Segment fehlte bisher im Portfolio. Dem kann jetzt abgeholfen werden, die etwa ein Jahr alten aber immer noch vorzüglichen Layouts der Seasonic M12-Serie bilden dafür die Basis und die wiesen immerhin eine Effizienz von knapp 90% aus, auch wenn diese Werte mittlerweile überboten werden.
Wenn man sich die aktuellen Preisvergleich anschaut, liegen die M12 Netzteile von Seasonic immer noch auf einem Niveau zwischen 130 und 150 €, wofür wir inzwischen effizientere Geräte erhalten. Was spräche dann für das Silver Power? das werden wir in diesem Test hoffentlich herausfiltern können, eines sei aber schon verraten, das Netzteil wird direkt nach der CeBIT für 119 € angeboten und eine geänderte Verkabelung beinhalten, die sich deutlich von den doch recht widerspenstigen Seasonic Pendents unterscheidet.
Dieses Netzteil haben wir uns aus der vorhandenen Palette der ersten Geräte wahllos herausgesucht, falls jemand auf die Idee kommt, es würden Golden Samples verteilt werden. Wir deuteten es ja schon im Sharkoon Rush Power Test an, das wir uns auf diese Spielchen nicht mehr einlassen und immer wieder aus der laufenden Serie auch anonym gekaufte Stichproben testen werden. Nun wünschen wir aber viel Spaß beim Lesen unseres Silver Power Gorilla SP-SS750 Netzteil Tests, der euch hoffentlich neue Erkenntnise und gute Unterhaltung bietet...




Lieferumfang:

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• Silver Power SP-SS750M Netzteil in Retailverpackung
• Kaltgeräteanschlußkabel
• modulare Kabelstränge mit Tasche
• Schrauben
• Kurzanleitung (mehrsprachig)




Die technischen Daten:

• OEM: Seasonic
• Gehäusematerial: Stahl
• Gesamtleistung: 750 Watt
• 150 Watt kombinierte Ausgangsleistung (+3,3 und +5 Volt)
• 744 Watt (62 Ampere) kombinierte Ausgangsleistung (+12 Volt)
• universeller Weitbereichseingang: 100-240 VAC für unterschiedliche Stromnetze
• maximale Belastbarkeit der einzelnen Strom-Schienen:
• +3,3 Volt: 24 A
• +5,0 Volt: 30 A
• +12 Volt V1: 40 A
• +12 Volt V2: 40 A
• -12 Volt: 0,8 A
• +5 Volt Standby: 3 A
• ATX Versionen: 2.2
• EMV-geschirmte Kabelstränge: ja
• Aktives PFC: ja
• Lüfter: 120mm mit S²FC Controller
• Kabelmanagement: ja
• DC-to-DC Technik: ja
• LLC-Resonanzwandler: nein
• Polymer-Aluminium-Kondensatoren: teilweise (auf der DC-to-DC Platine)
Schutzmechanismen:
• OCP (Over Current Protection) - Schutz vor Stromspitzen
• OPP (Over Power Protection) - Überlastungsschutz
• OVP (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz
• UVP (Under Voltage Protection) - Unterspannungsschutz
• SCP (Short Circuit Protection) - Schutz vor Kurzschlüssen
• Standard-PS/2-Abmessungen (B×H×T): (150×86×160) mm
• Gewicht: 2,36 Kg (ohne Verpackung)
• Fertigung nach RoSH Verordnung
• MTBF: ca. 150.000 Stunden bei 25°C
• aktueller Marktpreis: ca. 119 €
• bisherige Varianten: 750 und 850 Watt
• Zertifikate: 80 Plus Silber
• Garantie: 2 Jahre
• Zusatz-Service: 1 Jahr kostenloser Vor-Ort -Austauschservice binnen 48 Stunden für Endkunden

MTBF: Der MTBF(Mean-Time-between-Failure)-Wert gibt einen statistischen Anhaltspunkt über die Zuverlässigkeit eines Lüfters. Er repräsentiert nicht die tatsächlich angenommene Lebensdauer. MTBF-Werte bewegen sich bei Lüftern im Bereich von mehreren zehntausend Stunden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ein Lüfter beispielsweise garantiert 100.000 Stunden am Stück fehlerfrei läuft, das ist von sehr vielen Faktoren abhängig, wie z.B. Umgebungstemperaturen ->Einsatzdauer ->Ein-Ausschaltvorgänge usw. Eine solche Behauptung stellt im Übrigen kein Hersteller auf, schließlich kann auch kein Hersteller seine Lüfter jahrelang am Stück getestet haben, zumal 100.000 Stunden über 10 Jahre bedeuten würden.
Die gerne bei Netzteilen beschriebene MTBF Angabe bei 25°C hat mit der Realität auch nicht viel zu tun, da Netzteile sehr selten Raumtemperaturen entwickeln...




Verarbeitung und erster Eindruck:

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Die stabile Verpackung enthüllt einen vertrauten Anblick, was leider auch für die Ausstattung gilt, denn genau wie Seasonic hat auch Silver Power auf so nützliche Dreingaben wie Kabelbinder verzichtet. Das ist zwar kein Beinbruch, aber in diesem Preissegment sollte es prinzipiell dazugehören. Umso erfreulicher gestaltet sich der Anblick der modularen Kabelstränge, die den Flachbandkabeln von Corsair und Zalman in nichts nachstehn, aber dazu später mehr.
Die gepulverte Lackierung gewinnt keinen Schönheitspreis, erfüllt aber ihren Zweck und schützt recht gut gegen Grobmothorik. Die Bautiefe von 160mm sollte auch kleinere Gehäuse vor nicht allzu große Probleme stellen, wir bewegen uns auch noch durchaus innerhalb der ATX Vorgaben. Negativ bewerten wir allerdings das Gorilla Emblem auf dem Lüftergitter. Der Grund dafür ist auch sehr einleuchtend: wer das Netzteil in einem aktuellen Lian Li/Lancool Gehäuse verbauen möchte, wird mit den neuen Netzteilklammern konfrontiert, die das Gitter samt Emblem durchaus zerdrücken können, wenn man das Netzteil mit dem Lüfter gen Innenraum verbauen möchte.

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Die obligatorischen gitterförmigen Aussparungen an der Frontpartie minimieren den Luftwiderstand der abzutransportierenden Abwärme aus dem Netzteil, was die Wirkung des Lüfters tatkräftig unterstützt, zumal die Abwärme ja schnellstens aus dem Netzteil herausbefördert werden soll. Auf kontraproduktive hintere oder seitliche Belüftungsöffnungen hat Silver Power gänzlich verzichtet und das macht Sinn, denn durch die kann im schlechtesten Fall zusätzlich noch warme Abluft aus dem Rechnerinneren eindringen.
Die Gehäuseaussparung für den Hauptkabelstrang wurde mit einem üppig ausgelegtem Kantenschutz versehen, so daß die Kanten des Netzteilgehäuses die Verkabelung nicht malträtieren können, diese Maßnahme darf gerne wieder Schule machen. Gewichtstechnisch liefert unsere geeichte Waage nichts außergewöhnliches zu Tage, mit 2364 Gramm liegt das Gorilla Netzteil in etwa auf dem Niveau vergleichbarer Netzteile dieser Leistungsklasse. Das Gewicht mag auf den ersten Blick keine Rolle spielen, aber es existieren noch genug PC Tower, da verbiegen sich die Netzteilhalterungen schon beim Auspacken des Netzteils.

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Der 120mm Lüfter entstammt dem Sortiment von Sanyo Denki, die man ausgenommen von Seasonic leider relativ selten in aktuellen Netzteil Layouts antrifft und weißt folgende Kenndaten auf:

• Kennnummer: San Ace 9S1212H403
• Lagerung: Kugellager
• Gewicht: 142g
• Beleuchtung: nein
• Abmessungen (mm): 120x120x25
• Lüfterblätter: 7
• max. Lautheit: 36 dBA (2,0 sone)
• max. Volumentransport (CFM): 83cfm (141,1 m³/h)
• max. Geschwindigkeit: 2350 U/min
• Stromaufnahme: 4,39 Watt
• Anschluß: 2-pin

Montiert wurde der Lüfter sinnvollerweise blasend, was nicht nur die Abwärme aus dem Netzteil befördert, sondern auch durch seinen Sog zum Abtransport der Abwärme aus dem Bereich CPU/Mainboard usw. unterstützend beiträgt, auch wenn dies beileibe nicht seine Primäraufgabe darstellt. Der Lüfter wird über die bewährte Smart & Silent Fan Control (S2FC) temperaturabhängig angesteuert.




Die Verkabelung:

Die Verkabelung gehört zweifellos zu den Highlights dieses Netzteils. Nicht nur weil die einzelnen Kabelstränge ausreichend lang konfiguriert wurden, die Flachbandummantelung der modularen Stränge erweisen sich als äußerst wirksam und sehr flexibel, so daß die einzelnen Stränge exzellent verlegt werden können. Kenner der Materie werden zustimmend mit dem Kpf nicken, denn diese Art der modularen Flachbandkabel konnten wir schon bei Corsair und Zalman begutachten.
Das Silver Power Netzteil verfügt über im Gehäuse eingebettete Anschlußports, so daß sie das Netzteilgehäuse nicht noch zusätzlich verlängern. Die Einrastpunkte der Stecker sind klar definiert und man erhält eine deutliche akustische Rückmeldung, ob der Stecker im Port angekommen ist.
Ob Kabelmanagement nun sinnvoll ist oder nicht, kann man kontrovers diskutieren, dazu stellen wir mal zwei Punkte zur Diskussion:

1. die zusätzlichen Platinen und Anschlüsse stellen nicht nur einen deutlich höheren Fertigungsaufwand und zusätzlichen Kostenfaktor dar, sondern auch u.U. das Risko von korrosionsbedingten Spannungsabfällen.

2. wenn viele Geräte versorgt werden müssen, werden eben auch viele Kabelstränge verlegt und damit geht der optisch/logistische Vorteil ohnehin verloren.
Trotz alledem erfreut sich Kabelmanagement höchster Beliebheit, auch wenn es in keinem technischen Vorteil aber grundsätzlich höheren Preisen resultiert. Gelegentlich liest man die Forderung nach einer komplett modularen Anordnung der Kabel, so daß auch der Hauptkabelstrang entfernt werden könnte. Dazu fehlt uns dann ehrlich gesagt das Verständnis, denn ohne Hauptkabelstrang ist das Netzteil nicht zu betreiben.

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Die Verkabelungsoptionen und Kabellängen gestalten sich wie folgt:

• 6x 4-Pin Molex (PATA) Stromanschlüsse (45cm + 15cm + 15cm + 15cm lang, modular)
• 9x S-ATA Connectoren (45cm + 15cm + 15cm lang, modular)
• 1x Floppy Anschluss (90cm lang, am PATA Strang integriert, modular)
• 2x PCI-Express 6/8-pin Stromanschluß (60cm lang, modular)
• 2x PCI-Express 6/8-pin Stromanschluß (55cm und 70cm lang, modular)
• 1x 4+4 pin ATX12V/EPS12V (in 4+4 auftrennbar, 60cm lang, nativ)
• 1x 24 Pin Mainboard-Stromanschluß (20+4 auftrennbar, 55cm lang, nativ)

Die Kabellängen sind reichlich bemessen worden, könnten stellenweise aber gerne noch etwas länger ausfallen, denn in großen Towern können 55cm lange Kabel sehr knapp bemessen sein, insbesondere dann, wenn das Netzteil im Gehäuseboden verschraubt werden soll/muß. Auf einen 8-pin ATX12V/EPS12V Anschluß für Dual-CPUs (nicht Dualcores !) hat Silver Power verzichtet, das ist schade, zumal Seasonic dies bei seinen Netzteilen der M12-Serie seinerzeit berücksichtigt hatte.
Über einen Mangel an Anschlüssen oder zu kurzen Kabeln kann sich ansonsten niemand beklagen. Die SATA Stränge sollten sich auch in größeren Towern noch ausreichend verlegen lasen. An der PATA-Steckerbelegung gibts es ebenfalls nichts auszusetzen, denn auch die sechs 4-pin Molex Stecker inklusiver ihrer praktischen Herausziehhilfe haben durchaus noch ihre Daseinsbrechtigung. Wenn jemand drei Gehäuselüfter und seine Lüftersteuerung verkabeln muß, sind in der Regel die ersten vier Molex Stecker belegt. Kommt eine Wasserkühlung hinzu, erhöht sich der Bedarf noch weiter, ergo ist es unsererseits nicht einzusehen, warum einige Hersteller diese Stecker inzwischen rationalisieren.
Die Kabelstränge sind trotz der sorgfältigen Ummantelungen als äußerst flexibel zu beschreiben, dies gilt insbesondere für die wunderbaren Flachbandkabel. Die Qualität von Steckern und Abschirmungen bewegt sich auf hohem Niveau, einen störrischen Stecker konnten wir in unserem Test nicht herausfiltern. Eventuell vermissen einige User Tachosignalgeber und temperaturgeregelte Anschlüsse, denen sei aber gesagt, daß sich genau dadurch nicht selten Probleme ergeben, denn es gibt nicht wenige Mainboards, die bei einer Drehzahl von unter 1000 U/min schlichtweg streiken.




Die Elektronik:

Bevor wir uns die verbaute Elektronik etwas detaillierter anschauen, möchten wir euch unseren Spezialartikel zu diesem Thema offerieren, damit wir dieses Review nicht mit Basics verstopfen:

Technische Aspekte zur aktuellen Netzteiltechnik



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In dem oben verlinkten Artikel erfahrt ihr auch alles zum Thema DC-to-DC Technik, die ja im Fall des Silver Power SP-SS750M eine große Rolle spielt. Die dazugehörige Extra-Platine sitzt etwas versteckt unter den Kühlrippen, aber Seasonic war so feundlich und stellte uns ein separates Exemplar zur Verfügung, auf dem wir auch sehr schön die Polymer-Aluminium-Kondensatoren erkennen können. Die Hotspots der Mosfets werden über entsprechende Kühlbleche an die ausladenden Aluminium-Kühler weitergeleitet, um eine schnelle Wärmeableitung zu gewährleisten. Die Kühlrippen sind zwar relativ breit, aber da DC-to-DC Netzteile sehr effizient arbeiten und dementsprechend auch nicht ganz so warm werden, sollte der Airflow ausreichen. Die Ästheten unter uns werden sich an den Fräsarbeiten von Seasonic sicherlich nicht begeistern können, aber darauf kommt es auch nicht an, solange die Kühlkörper ihren Zweck erfüllen.
Alle vier Platinen bestehen aus mit Epoxidharz getränkten Glasfasermatten und somit schon der gehobenen Qualitätsklasse FR5, im Gegensatz zu den deutlich billigeren Pertinax Platinen FR1 bis FR3. FR4 und FR5 Platinen besitzen eine bessere Kriechstromfestigkeit und bessere Hochfrequenzeigenschaften. FR steht übrigens für flame retardant, zu deutsch: flammenhemmend. Die Platinen werden übrigens auch für die 850 Watt Variante verwendet, das der Vollständigkeithalber. Die Lötqualität bewegt sich auf sehr hohem Niveau, daran gibt es absolut nichts zu bemängeln.
Für die Eingangsfilterung incl. Platine, sind entsprechende X (1x) und Y Kondensatoren (2x) geschaltet, die dabei von einer Filterspule unterstützt werden. Damit ist es aber noch nicht getan, die Eingangsfilterung setzt sich auf der Hauptplatine fort und besteht aus zwei zusätzlichen X-Kondensatoren, zwei weiteren Y-Kondensatoren, einem Metal Oxid Varistor (MOV), der obligatorischen Schmelzsicherung und drei ergänzenden Spulen nebst Ferrit Kern. Das Ganze gestaltet sich wesentlich aufwendiger, als in Billig Netzteilen, wo dieser Bereich deutlich sparsamer ausgelegt ist, bevor der Strom dann an die Gleichrichter weitergeleitet wird. Dazu gesellen sich ein großer Trafo für die Hauptversorgung und ein kleinerer für die notwendige 5V Standby-Leitung, die z.B. unsere USB Geräte mit Strom versorgt.
Seasonic/Silver Power setzen bei den beiden großen Elkos des primären Stromkreises auf KMR Exemplare von Nippon-Chemicon, die über 330mikroFarad und 390mikroFarad Kapazität bei 400Volt verfügen und bis 105°C ausgelegt sind. Die Elkos des Sekundärbereiches stammen ebenfalls von Nippon-Chemicon und sind in 105°C Varianten der Güteklasse KZH und KZE vorhanden, das wäre durchaus noch ein Regal höher anzusiedeln, als die KMR Elkos der Primärkreises. Auf der Platine fürs Kabelmanagement sitzen auch noch einige Elkos von Nippon-Chemicon, die der Qualitätsstufe KY entsprechen. Die Lösung von Zalman, an dieser Stelle mit hochwertigeren Polymer-Aluminium-Kondensatoren zu arbeiten, hätten wir allerdings präferiert, zumal dieser Bereich sehr versteckt ist und eine optische Leckagen Erkennung äußerst schwer fällt, von der schwierigen Kühlung dieses Bereiches ganz zu schweigen. Spulen, X-und Y Kondensatoren und Metal Oxide Varistoren entstammen ansonsten dem gängigen gehobenen Sortiment aus Japan. Kurz und gut, die Komponentenauswahl wurde sehr konsequent auf hohe Qualität ausgelegt.
Last bur not least dürfen natürlich die Schrumpfschläuche auf den wichtigen Anschlußverlötungen nicht fehlen, ein sehr wichtiger Beitrag zur internen Netzteilsicherheit. Wer sich immer wieder mal über die seitlichen Plastikfolien wundern sollte, diese Folien dienen dem Schutz vor der Außenhülle, damit Kontaktkurzschlüsse wirksam verhindert werden.
Die so wichtigen Schutzschaltungen fehlen natürlich auch nicht, wobei man gerade diesbezüglich sehr differenzieren sollte, denn nicht überall, wo OCP, OVP usw. draufsteht, sind diese Schutzschaltungen auch wirklich aktiv. Es gibt durchaus Hersteller, die gerne mal diese Schaltungen wegrationalisieren, auch wenn es im Prospekt anders beschrieben steht. Die Motive dafür liegen auf der Hand, die Schutzschaltungen haben negative Auswirkungen auf die Effizienz eines Netzteils und da nur mit hohen Effizienzen gut geworben werden kann, wird gerne schon mal getrickst. Der Verbraucher hat diesbezüglich kaum eine Möglichkeit dies zu überprüfen, erst wenn sein Netzteil abraucht und alle angeschlossenen Komponenten gleich mit in den Abgrund reißt, wird deutlich, was nicht funktioniert hat. Diesbezüglich besteht beim Seasonic Layout aber kein Grund zur Sorge, chipkontrollierte Schutzschaltungen sind vorhanden und zwar in folgenden Varianten:

• OCP (Over Current Protection) - Schutz vor Stromspitzen
• OPP (Over Power Protection) - Überlastungsschutz
• OVP (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz
• UVP (Under Voltage Protection) - Unterspannungsschutz
• SCP (Short Circuit Protection) - Schutz vor Kurzschlüssen

Auch das Silver Power SP-SS750M Netzteil entspricht selbstverständlich der RoSH Umweltverordung (Restriction of certain Hazardous Substances) entsprechen, die ab Juli 2006 in Kraft getreten ist, womit eine separate Werbung auf dieses Attribut entfällt, es ist mittlerweile einfach Vorschrift.




Die Montage:

Ein Netzteiltausch sollte auch den ungeübten Anwender vor keine größeren Probleme stellen, insofern schenken wir uns den detaillierten Ablauf, weisen aber auf wichtige Aspekte deutlich hin.
Die wichtigste Grundregel bei Bauarbeiten am eigenen Rechner ist, daß ihr alle Komponenten spannungsfrei macht. Dazu müßt ihr als erstes das Netzteil ausschalten oder noch besser das Netzkabel abziehen. Doch jetzt ist der Rechner noch nicht völlig spannungsfrei, da sich auf dem Mainboard und dem Netzteil noch geladene Kondensatoren befinden. Diese Kondensatoren sollen im Betrieb Stromschwankungen ausgleichen. Normalerweise entladen sich die Bauteile von selbst, dies kann aber bis zu 10 Minuten oder auch deutlich länger dauern. Aber wer hat aber schon so viel Zeit und möchte dies abwarten ?
Mit einem kleinem Trick könnt ihr die Restelektrizität loswerden:
Ihr müßt einfach noch einmal den Einschaltknopf drücken,nachdem ihr das Netzkabel entfernt habt. Ihr werdet merken, daß die Lüfter nochmals kurz anlaufen oder zucken und sofort wieder stillstehen. Jetzt ist der Rechner garantiert spannungsfrei und das alte Netzteil kann problemlos gegen das Neue getauscht werden.

Vergeßt bitte nicht, euch vor den Arbeiten entsprechend zu erden !





Der Test:

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Vor den eigentlichen Tests findet grundsätzlich eine erste Funktionskontrolle statt, um insbesondere auch den Power Good Wert zu ermitteln. Sollten sich hier bereits Probleme einstellen, wie z.B. ein nicht anlaufender Lüfter, oder ein zu hoher Power Good Wert, brechen wir den Test grundsätzlich ab und das Netzteil geht zurück zum Hersteller.
Der Power Good Wert (PG) gibt übrigens den Zeitraum an, in dem Mainboard und Netzteil miteinander korrespondieren und alles für ok befinden. Teile des Mainboards werden ja über das Slave Power Supply permanent mit +5V versorgt. Diese liegen dann auf der grünen Leitung, die vom Board zum Netzteil führt, an. Durch drücken des Einschaltknopfes wird diese Spannung auf Null gezogen, das Netzteil startet. Sollte irgendwas nicht i.O. sein, bricht das Netzteil seine Versorgung ab und der Rechner würde resetten. Im Normalfall liegt der Power Good Wert zwischen 100 und 500ms, was auch beim Silver Power Netzteil mit 223,7ms der Fall war.

An dieser Stelle nochmals der Verweis zu unserem Spezialartikel:

Technische Aspekte zur aktuellen Netzteiltechnik


In dem Artikel steht auch sehr detailliert, womit wir seit Februar 2010 unsere Netzteile testen, insofern ersparen wir euch und uns weitere Abschweifungen. Unser eigentlicher Testablauf gestaltet sich wie folgt:

1. 15 Minuten warmlaufen bei 50% Last
2. Das Vorbereiten der jeweiligen Testabläufe für die Bereiche 5%, 10%, 20%, 50%, 80%, 100% und 110% Last, die dann über die Chroma Racks oder die Statron 3229.0 Bausteine initiiert werden
3. Während dieser 7 Abschnitte werden parallel dazu die Spannungsstabilität, Ripple&Noise Werte über das Tektronix TPS 2014 Oszilloskop und FAST FA-828 ATE aufgezeichnet und hinterher ausgewertet
4. Die Temperaturwerte werden dabei über das Yokugawa Temperaturmessgerät aufgezeichnet und ständig kontrolliert
5. PFC messen wir über die FAST FA-828 ATE und das Seasonic Power Angel
6. Die Lautheit des Lüfters wird ca. 15cm vom Lüfter entfernt mit einem ACR-264-plus Messgerät verifiziert, das normalerweise einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfaßt. Eventuelle Lager- oder andere Störgeräusche wurden dabei ebenfalls berücksichtigt
7. Die Effizienz ergibt sich aus dem Input der elektronischen Lasterzeuger und dem Output an den Netzteilausgängen, die auf einer speziell angefertigten Spezialplatine von Enhance gesteckt sind
8. Der Standby Verbrauch (S5, ausgeschalteter Rechner) wird nach dem Abschluß der Leistungstests gemessen
9. Um Inkompatibilitäten und eventuelle Störgeräusche durch Spulen und Wandler im Bereich Netzteil und Mainboard auszuschließen, wird das Netzteil abschließend in zwei unserer Redaktionsrechner verbaut und in Betrieb genommen

Kommen wir zu den Resultaten für das Silver Power SP-SS750M Netzteil:

Die ATX V2.03 Spezifikation lässt folgende Grenzwerte zu :


Die Ripple&Noise (Restwelligkeit und Rauschen) ATX 2.03 Vorgaben für 10 HZ bis 20MHZ sehen folgendermaßen aus:

• 3,3Volt Schiene: maximal 50mV
• 5Volt Schiene: maximal 50mV
• 12Volt Schiene: maximal 120mV





Viel fehlt nicht zur 80+ Gold Zertifizierung (Gold: 87, 90 und 87 Prozent bei 20, 50 und 100 Prozent Auslastung im 115Volt Netz), das Silver Power Netzteil agiert trotz nahezu unverändertem Seasonic Layout sogar noch einen Hauch effizienter, als das Seasonic M12D Original. Die Ripple&Noise Resultate sind ausgezeichnet und frei von auffallenden Bursts oder Spikes, die Filterungsabteilungen leisten also ganze Arbeit. Was die Spannungsstabilität angeht, gibt es ebenfalls keinen Anlass für Kritik, selbiges gilt für die Toleranzwerte der einzelnen Leistungsschienen. Intel neue Nehalem/Lynnfield Systeme ziehen aus der 3,3 Volt Schiene zwar vermehrt Strom, aber auch diesbezüglich besteht anhand der gelieferten 24 Ampere kein Grund zur Sorge. Im Übrigen darf man speziell diesen Strombedarf als überschaubar deklarieren. Aktuelle Highend Technik (insbesondere DC-to-DC Technik) ermöglicht augenscheinlich Toleranzen von 1 bis 3% für die 12V/5V und 3,3 Volt Schienen, Netzteile mit durchschnittlichen oder minderwertigen Komponenten erreichen bestenfalls 5%, in der Regel nicht einmal das.
Was die PFC Werte angeht, so bewegen wir uns beim Silver Power ebenfalls auf einem grünen Zweig, was auch für die gemessenen Temperaturen gilt, die wir zur Sicherheit auch auf den Kühlkörpern per Sensor kontrollierten. Der Sanyo Denki Lüfter gehört ganz klar zu besseren Exemplaren auf dem Markt und die S2FC Lüftersteuerung hält ihn gut im Zaum. Erst ab 50 bis 60% Last erreicht er überhaupt die magische 20dBA Schwelle, unter Vollast dreht er mit 2200 U/Min und erzeugt so bis zu 32,5 dBA Schalldruck, das ist natürlich nicht mehr leise. Auf der anderen Seite wird es diejenigen unter uns, die so ein Netzteil wirklich bis an den Rand seiner Belastbarkeit ausnutzen, nicht weiter tangieren, denn in diesen Leistungsbereichen melden sich ganz andere Komponenten des Systems zu "Wort".
Auffällige elektronische Störgeräusche, die über das typische leise Knistern unter Vollast hinausgehen, konnten wir an der Teststation nicht vermelden, in unserem aktuellen Sockel 1366 System ebenfalls nicht. Es mag aber durchaus Sockel 1156 Systeme geben, die auf DC-to-DC Netzteile geräuschtechnisch reagieren, da hilft zur Zeit scheinbar nur das Abschalten der Energiesparoptionen im Bios. Abschließend sei noch der Standby Verbrauch erwähnt (S5, ausgeschalteter Rechner), der sich bei 0,64 Watt einpendelte, ein vorzüglicher Wert.

Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition:
Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet. Um vergleichen zu können, haben wir aber ab sofort die entsprechenden Sone Werte mit angegeben.

Achtung:
Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau beziehen !




Die Top-Ten der bisher getesteten Netzteile (aktualisiert) :



Voraussetzungen für die Aufnahme in die Liste:

1. das Netzteil muß aktuell verfügbar sein

2. es muß sich um eine aktuelle Revision handeln

3. wenn eine Netzteilserie mehrere Modellvarianten umfaßt, erscheint in dieser Liste das unserer Meinung nach beste Netzteil aus der Serie

Eine direkte Vergleichbarkeit hat in dieser Liste allerdings keine primäre Relevanz, das ist schon auf Grund der oftmals unterschiedlichen Leistungsklassen und Konzepte ohnehin nur bedingt möglich...


Netzteil Highend Topliste:
Enermax Pro87+ 500 Watt
Silver Power SP-SS750M 750 Watt
Seasonic M12D 850 Watt
Enermax Revolution 85+ 850 Watt
Corsair HX850W 850 Watt
Compucase Cougar S700 700 Watt
Tagan Superrock TG680-U33II 680 Watt
Enermax Modu82+ 625 Watt
Tagan Piperock II TG680-U33II 680 Watt
Zalman ZM660-XT 660 Watt
Tabellenübersicht aller getesteten Netzteile von 2005 bis...





In der folgenden Liste präsentieren wir euch noch unsere aktuellen Preis-Leistungs-Empfehlungen, die auch technisch nicht so weit von der Topliste entfernt anzusiedeln sind:

Preis-Leistungs Empfehlungen:
Sharkoon Rush Power M 500 Watt
Arctic Cooling Fusion 550R 550 Watt
Xigmatek Go Green 500 Watt
Silver Power Gorilla SP-SS500 500 Watt
Silver Power Gorilla SP-SS400 400 Watt
Tabellenübersicht aller getesteten Netzteile von 2005 bis...





Fazit:

Die im Dezember 2008 lancierte Technik von Seasonic erwies sich damals als Wegweisend und muß sich auch im März 2010 beleibe nicht verstecken. Wenn man sich einmal objektiv umschaut, was einem alles als wegweisende Netzteil Technik gerade in jüngster Zeit untergejubelt wird, da kann man teilweise wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln. Natürlich haben die aktuellen 80+ Gold Netzteile noch eine Schippe draufgelegt, das steht außer Frage, aber deswegen sind nachweislich bewährte Techniken nicht automatisch als indiskutabel zu charakterisieren.
Das Silver Power Gorilla SP-SS750M Netzteil glänzt mit ausgezeichneten Effizienzwerten, einer unerschütterlichen Stabilität und hervorragenden Ripple&Noise Werten, da beißt keine Maus den Faden ab. Bis etwa 60% Last agiert es sehr leise und verfügt über einen qualitativ sehr hochwertigen Lüfter, was selbst in dieser Preiskategorie keine Selbstverständlichkeit darstellt. Worin Silver Power aber das Seasonic M12D deutlich übertrifft ist nicht nur das zu erwartende Preisgefüge, sondern in erster Linie die modulare Verkabelung, die sich qualitativ deutlich vom Seasonic Original abhebt.
Als ärgerlich empfaanden wir die Tatsache, das auf Kabelbinder und einen 8-pin ATX12V/EPS12V Anschluß für Dual-CPUs verzichtet wurde, zumal dieses Netzteil sicherlich auch für Workstation Mainboards mit mehr als einem Prozessor in Frage käme. Auf der anderen Seite muß die aufwendigere Verkabelung und der attraktive Endpreis natürlich "erkauft" werden.
Zur besseren Übersicht noch einmal die wichtigsten Eckdaten unseres Tests in einer kurzen Zusammenfassung:

Plus:
• sehr gute Verarbeitung (außen)
• sehr robuste Lackierung
• ausgezeichnete Effizienz in allen Lastbereichen
• niedrige Spannungstoleranzwerte
• sehr hohe Spannungsstabilität
• hohe Leistungsreserven (bis maximal 911 Watt)
• korrekt ansprechende Schutzschaltungen
• sehr gute active PFC-Werte
• sehr gute Eigenkühlung
• sehr ausgewogener Lüfter mit störgeräuschfreiem Lager
• kaum Störgeräusche durch die Netzteilelektronik
• gute Integration des Netzteils ins Kühlmanagement des Gehäuses
• sehr effektive Kabelabschirmungen und Isolierungen
• ausreichend lange Kabelstränge, exzellente Flachbandkabel
• SLI/Crossfire tauglich
• befriedigende Ausstattung
• sehr hochwertige Bauteile
• gutes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 119 €)

Minus:
• keine Kabelbinder im Lieferumfang
• keinen 8-pin ATX12V/EPS12V Anschluß für Dual-CPUs (nicht Dualcore CPUs !)
• Silver Power Emblem ragt über Lüftergitter hinaus

Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten noch einige Netzteile testen, darunter natürlich auch die aktuellen und kommenden Exemplare mit 80+ Gold Zertifizierung, insofern ist für Spannung gesorgt, denn hohe Effizienzwerte sind beileibe nicht das einzige Qualitätskriterium eines modernen Netzteils, auch wenn uns die Hersteller dies immer und immer wieder suggerieren wollen. Man sollte nicht den Fehler begehen und die Verbraucher unterschätzen, die durchschauen solche Offerten schon sehr schnell, denn es ist eben nicht alles Gold, was glänzt...



Gesamtergebnis unseres Reviews:

Das Silver Power Gorilla SP-SS750M Netzteil erhält den PC-Experience Technology Award in Gold







Weiterführende Links:



Silver Power

Händlernachweis

Wir bedanken uns bei Maxpoint sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support



euer PC-Experience.de Team

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