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Achtung OCZ Fatal1ty Series 700 Watt Netzteil Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

OCZ Fatal1ty Series 700 Watt Netzteil







Einleitung:

Unser Netzteil-Frühjahr steht nicht nur im Zeichen einiger sehr interessanter CeBIT Neuheiten, sondern auch im Aufarbeiten bisheriger Review-Lücken. Mit diesem neuerlichen Praxistest schließen wir eine dieser Lücken in unserem Netzteil Inhaltsverzeichnis, in dem bisher kein Netzteil von OCZ aufgetaucht ist. Der Speicherriese OCZ fertigt seit 2000 erstklassige und auch bei Übertaktern sehr beliebte Speichermodule, die der Firma auch in Europa einen wohlklingenden Namen erwirtschaften konnten. Der Wunsch nach einer Erweiterung des Portfolios nahm 2007 konkrete Züge an, als die Amerikaner aus San Jose den renommierten Hersteller PC-Power & Cooling kauften und somit eine respektable Basis für den Einstieg in dieses Segment schufen.
Die derzeitig erhältlichen Netzteilserien von OCZ bieten sehr unterschiedliche Spektren an, die mit GameXStream, ModXStream, ProXStream oder StealthXStream für den Kunden allerdings nicht unbedingt transparent deklariert sind. Aber das hielt uns nicht davon ab, ein Netzteil aus der Premium Kategorie zu ordern: das OCZ Fatal1ty Series 700 Watt Netzteil, welches zugleich das Flaggschiff dieser Serie darstellt. Die Zusammenarbeit mit dem Profi Gamer Jonathan "Fatal1ty" Wendel wird dabei eher marketing-stragischen Charakter besitzen, zumal er die Elkos kaum persönlich einlötet. Dies freilich tun die bekannten Netzteil-Spezialisten von Impervio zumindest bei der 700 Watt Variante, deren Fachkompetenz wir schon des öfteren honorieren durften.
Ein wohlklingender Name, aktuelle Technik, renommierte Netzteil-Layouter, rot beleuchtetes Design kombiniert mit 5 Jahren Garantie, reicht das schon für den Netzteil-Olymp aus? wir haben es herausgefunden, viel Vergnügen beim Vertiefen der Erkenntnisse...




Lieferumfang:

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• OCZ Fatal1ty Series 700 Watt in Retailverpackung
• 2 unterschiedliche Kaltgeräteanschlußkabel
• Kabelbinder
• Schrauben
• Handbuch (mehrsprachig)




Die technischen Daten:

• Gehäusematerial: Stahl
• Gesamtleistung: 700 Watt
• 180 Watt kombinierte Ausgangsleistung (+3,3 und +5 Volt)
• 672 Watt (56 Ampere) kombinierte Ausgangsleistung (+12 Volt)
• universeller Weitbereichseingang: 110-240 VAC für unterschiedliche Stromnetze
• maximale Belastbarkeit der einzelnen Strom-Schienen:
• +3,3 Volt: 28 A
• +5,0 Volt: 30 A
• +12 Volt Single-Rail: 56 A
• -12 Volt: 0,5 A
• +5 Volt Standby: 4 A
• ATX Versionen: 2.2
• EMV-geschirmte Kabelstränge: ja
• Aktiv PFC (99%)
• Lüfter: 120mm (doppeltes Kugellager)
• Lüfter beleuchtet: ja (rote LEDs)
• Kabelmanagement: nein
• DC-to-DC Technik: nein
• Polymer-Aluminium-Kondensatoren: nein
• OVP (Over Voltage Protection)
• OPP (Over Power Protection)
• UVP (Under Voltage Protection)
• SCP (Short Circuit Protection)
• Standard-PS/2-Abmessungen (B×H×T): (150×86×160mm)
• Gewicht: ca. 2,12 Kg (ohne Verpackung)
• Fertigung nach RoSH Verordnung
• MTBF: 100.000 Stunden (ohne Lüfter)
• aktueller Marktpreis: ca. 119,90 €
• bisherige Varianten: 400, 550, 700 Watt
• Zertifikate: 80 Plus
• Garantie: 5 Jahre im Sofortumtausch

MTBF: Der MTBF(Mean-Time-between-Failure)-Wert gibt einen statistischen Anhaltspunkt über die Zuverlässigkeit eines Lüfters. Er repräsentiert nicht die tatsächlich angenommene Lebensdauer. MTBF-Werte bewegen sich bei Lüftern im Bereich von mehreren zehntausend Stunden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ein Lüfter beispielsweise garantiert 100.000 Stunden am Stück fehlerfrei läuft, das ist von sehr vielen Faktoren abhängig, wie z.B. Umgebungstemperaturen ->Einsatzdauer ->Ein-Ausschaltvorgänge usw. Eine solche Behauptung stellt im Übrigen kein Hersteller auf, schließlich kann auch kein Hersteller seine Lüfter jahrelang am Stück getestet haben, zumal 100.000 Stunden über 10 Jahre bedeuten würden.
Die gerne bei Netzteilen beschriebene MTBF Angabe bei 25°C hat mit der Realität auch nicht viel zu tun, da Netzteile sehr selten Raumtemperaturen entwickeln...




Das Testsystem:

CPU
Intel Core 2 E8600/Intel Core 2 Extreme QX6800
Mainboard
Asus P5E64 WS Professional Bios 0802
Arbeitsspeicher
Corsair XMS3 DHX PC3-12800 DDR3 4GB Dualkit
Grafikkarte
Powercolor HD 3870 X2 + Crossfire-X
Monitor
Eizo S2100
Soundkarte
Sound Blaster X-Fi XtremeGamer Fatality
Festplatten System
2x Western Digital VelociRaptor a´300GB (10000 U/min, S-ATA) Raid-0
Festplatten Daten
1x Samsung F1 320GB SATA II
Festplatten Backup
1x Samsung F1 320GB SATA II
DVD-Brenner
Plextor PX-760 SATA
DVD-ROM
Plextor PX-810 SATA
Diskettenlaufwerk
Scythe Combo
Gehäuse
Lian Li PC-A77, 4x Multiframe S2 Lüfter @5 Volt
Betriebssystem
Windows XP Prof. SP3, Vista Ultimate 64bit SP1, Windows 7 im Multiboot




Verarbeitung und Technik:

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Ein schwarzes Pulveroutfit mit roten Applikationen kennzeichnet die Optik des OCZ Fatal1ty Series 700 Watt Netzteil. Die Qualität der Lackierung bewegt sich auf hohem Niveau, das bedeutet für den Verbraucher vor allem Resistenz gegen Kratzer. Der Verpackungsinhalt quilt nicht gerade vor Extras über, außer den obligatorischen Schrauben, dem Handbuch und ein paar Kabelbindern, herrscht gähnende Leere. Das OCZ auch ein Kaltgerätekabel für das amerikanische Stromnetz einpackt, bleibt eine Anekdote am Rande.
Gitterförmige Aussparungen an der Frontpartie minimieren den Luftwiderstand der abzutransportierenden Abwärme aus dem Netzteil, was die Wirkung des Lüfters tatkräftig unterstützt. Die Abmessungen des Fatal1ty liegen mit ihren 150×86×160mm noch knapp innerhalb der ATX-Norm, damit sollte das Netzteil ohne Verrenkungen in jedes Standard Gehäuse passen.

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Die Verarbeitung der Außenhülle ist samt der sehr kratzfesten Pulverbeschichtung insgesamt gesehen sehr gut und das Lüftergitter ragt nicht über das Netzteilgehäuse hinaus, so das es auch hier keine Versatzprobleme beim Einbau geben sollte. Wir erinnern uns: Probleme treten bei überstehenden Lüftergitter ein (z.B. beim Cooler Master Stacker STC-T01), wenn das Lüftergitter auf den seitlichen oder hinteren Auflagen für das Netzteil aufliegt und die Bohrungen für die Verschraubung des Netzteils am Gehäuse dadurch um wenigstens einen Millimeter verlagert werden.
Die fehlende Kabelmuffe am Kabelaustritt durften wir schon bei vielen Impervio Brands bemängeln, eine wirkliche Stabilisierung des Kabelstrangs findet so natürlich nur sehr begrenzt bis überhaupt nicht statt. Außerdem wird der Kabelstrang nicht gegen die Kanten des Netzteil Gehäuses geschützt, das kann die Konkurrenz besser. Falls jemand Kabelmanagement vermissen sollte, rufen wir noch einmal unsere diesbezüglichen Hinweise in Erinnerung:

1. die zusätzlichen Platinen und Anschlüsse stellen nicht nur einen deutlich höheren Fertigungsaufwand und zusätzlichen Kostenfaktor dar, sondern auch u.U. das Risko von korrosionsbedingten Spannungsabfällen.

2. wenn viele Geräte versorgt werden müssen, werden eben auch viele Kabelstränge verlegt und damit geht der optisch/logistische Vorteil ohnehin verloren...
Trotz alledem erfreut sich Kabelmanagement höchster Beliebheit, auch wenn es in keinem technischen Vorteil resultiert.

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Der Lüfter stammt aus dem hier in Europa relativ unbekannten Hause Power Logic und weißt folgende Kenndaten auf:

• Kennnummer: PLA12025S12H-4
• Lagerung: doppeltes Kugellager
• Gewicht: 152g
• Beleuchtung: ja (rote LEDs)
• Abmessungen (mm): 120x120x25
• Lüfterblätter: 7
• max. Lautheit: ca. 32 dBA (1,3 sone)
• max. Volumentransport (CFM): 181,90 m³/h (107 CFM)
• max. Geschwindigkeit: ca. 2800 U/min
• Stromaufnahme: 4,32 Watt
• Anschluß: 2-pin

Die gelisteten 32dBA (1,3 sone) erscheinen hoch, aber der Lüfter wird natürlich über die interne Thermoregelung gesteuert und entsprechend heruntergeregelt. Montiert wurde der Lüfter sinnvollerweise blasend, was nicht nur die Abwärme aus dem Netzteil befördert, sondern auch durch seinen Sog zum Abtransport der Abwärme aus dem Bereich CPU/Mainboard usw. unterstützend beiträgt, auch wenn dies beileibe nicht seine Primäraufgabe darstellt.

Kommen wir jetzt zu den wichtigsten Elementen eines Netzteils, den verbauten Komponenten im Inneren, denn das Netzteil entwickelt seine Leistung ja nicht durch die optischen Attribute seine Hülle:

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Das Impervio Layout in dieser Form stellt sich vertraut dar, zumal wir es so schon einige Male begutachten durften, aber der Reihe nach. Die Hotspots der aktive PFC Dioden und active PFC Tranistoren werden über entsprechende Kupfer-Kühlbleche an die ausladenden Aluminium-Kühler weitergeleitet, um eine schnelle Wärmeableitung zu gewährleisten. Dies gilt gleichermaßen für die Gleichrichter im sekundären Segment (+12V ->+5V ->+3,3V ->+5VSB), die ebenfalls direkt mit dem Kühlkörper in Kontakt stehen. Die Kühlrippenform begünstigt den Airflow im Netzteil Gehäuse zusätzlich, so daß eigentlich keine der gefürchteten Hotspots entstehen können.
Die Platine (baugleich mit den OCZ Platinen der EliteXstream Serie) besteht aus mit Epoxidharz getränkten Glasfasermatten und somit schon der gehobenen Qualitätsklasse FR4, im Gegensatz zu den deutlich billigeren Pertinax Platinen FR1 bis FR3. FR4 und FR5 Platinen besitzen eine bessere Kriechstromfestigkeit und bessere Hochfrequenzeigenschaften. FR steht übrigens für flame retardant, zu deutsch: flammenhemmend.
Die Platine des EIN-Ausschalters ist für einen Teil der AC Filterung zuständig, in der Nähe befindet sich auch noch eine Sicherung und die ersten Kondensatoren, bevor der Strom dann an die Gleichrichter weitergeleitet wird. Dazu gesellen sich ein großer Trafo für die Hauptversorgung und ein kleinerer für die notwendige 5V Standby-Leitung, die z.B. unsere USB Geräte mit Strom versorgt.
Die drei großen jeweils mit 180 mikroFarad Kapazität bei 430V versehenen Elkos im primären Stromkreis, stammen aus dem Hause Hitachi und gehören zur deren Güteklasse HU4 und somit so ziemlich zum Besten, was Hitachi zu bieten hat. Da wäre beispielsweise die Temperaturauslegung von 105°C bei 6.000 Stunden fast schon eine Selbstverständlichkeit. Die Elkos des Sekundärbereiches stammen von Capxon und Nippon Chemicon ebenfalls in 105°C Varianten. Spulen und Metal Oxide Varistors entstammen dem gängigen Sortiment aus Japan. Dabei sollte man ins Kalkül ziehen, das 105°C Elkos eine beinahe doppelt so lange Lebensdauer im Vergleich zu den 85°C Elkos vorweisen können, falls man das Thema damit abtun möchte, das der ATX12V Power Supply Design Guide V2.2 eine zulässige Betriebstemperatur zwischen +10 und +50°C definiert.
Auf virtuelle 12Volt Schienen verzichtete man beim OCZ Layout und konzentriert die Leistung auf eine einzige reale Schiene, wobei die vorhandenen Leitungen grundsätzlich zusaammengeschaltet werden und dies nicht nur bei Bedarf geschieht. Die drei kleinen Stellschrauben auf der separaten PFC/PWM-Platine verlocken zwar zur eigenständigen Feinregulierung, ohne entsprechendes Equipment und vor allem Knowhow können wir aber nur dringend davon abraten, an diesen Potentiometern zu drehen.
Die Verarbeitung des Innenraums und die Qualität der verbauten Kompoenten stellt sich als ausgesprochen hochwertig und akkurat dar, es wurde nur hier und dort mit Silicon fixiert, wo es auch notwendig ist.
Wer sich immer wieder mal über die seitlichen Plastikfolien wundern sollte, diese Folien diesen dem Schutz vor der Außenhülle, damit Kontakkurzschlüsse wirksam verhindert werden. Ein paar zusätzliche Gummiummantelungen der Spulen zur Prävention gegen das Netzteilpfeifen hätten dem Gesamteindruck aber schon ganz gut getan.
Die so wichtigen Schutzschaltungen fehlen natürlich auch nicht, wobei man gerade diesbezüglich sehr differenzieren sollte, denn nicht überall, wo OCP, OVP usw. draufsteht, sind diese Schutzschaltungen auch wirklich aktiv. Es gibt durchaus Hersteller, die gerne mal diese Schaltungen wegrationalisieren, auch wenn es im Prospekt anders beschrieben steht. Die Motive dafür liegen auf der Hand, die Schutzschaltungen haben negative Auswirkungen auf die Effizienz eines Netzteils und da nur mit hohen Effizienzen gut geworben werden kann, wird gerne schon mal getrickst. Der Verbraucher hat diesbezüglich kaum eine Möglichkeit dies zu überprüfen, erst wenn sein Netzteil abraucht und alle angeschlossenen Komponenten mit in den Abgrund reißt, wird deutlich, was nicht funktioniert hat. Keine Sorge, auch das OCZ Netzteil verfügt über aktiv funktionierende Schutzschaltungen und zwar in folgenden Varianten:

• OCP (Over Current Protection) - Schutz vor Stromspitzen
• OTP (Over Temperature Protection) - Überhitzungsschutz
• OVP (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz
• OPP (Over Power Protection) - Überlastungsschutz
• UVP (Under Voltage Protection) - Unterspannungsschutz
• SCP (Short Circuit Protection) - Schutz vor Kurzschlüssen

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Folgende Kabel/Anschlüsse sind vorhanden:

• 1x 20/24-Pin Mainboard
• 1x 4+4-Pin ATX12V / EPS12V
• 2x 6+2-Pin PCIe
• 8x 4-Pol HDD
• 8x SATA
• 1x Floppy

Die Flexibilität der mehr als ausreichend langen einzelnen Kabelstränge (bis zu 80cm) ist trotz der Ummantelungen als flexibel zu bewerten, da haben wir schon deutlich störrischere Exemplare begutachten dürfen. Der 24 Pin Mainboard-Stromanschluß entspricht der aktuellen ATX 2.2/2.3 Norm und kann bei Bedarf um 4 Anschlüsse gekürzt werden, in dem man ihn einfach wegklippst, dadurch entfällt ein Adapter für Mainboards mit 20-poligem Anschluß.
Möglicherweise vermissen einige User Tachosignalgeber und temperaturgeregelte Anschlüsse, denen sei aber gesagt, daß sich genau dadurch nicht selten Probleme ergeben, denn es gibt nicht wenige Mainboards, die bei einer Drehzahl von unter 1000 U/min schlichtweg streiken.
Alle wichtigen Kabelstränge sind isoliert und ummantelt worden, das sieht nicht nur gut aus, sondern sorgt für Ordnung und minimiert Interferenzen. Warum allerdings einige Nebenstränge gänzllich unisoliert bleiben, erschließt sich uns nicht. Genauso wenig, warum man seitens OCZ auf die so praktischen Kabelausziehhilfen verzichtete.
Die aktuellen Grafikkarten wurden bei der Kabel Konfiguration auch bedacht, neben dem obligatorischen 6-pin Anschluß finden wir auch einen Strang nebst 8-pin (6+2) Anschluß. Wie man allerdings einen SLI oder Crossfire Verbund mit den beiden Steckern bilden soll, bleibt ein ungelöstes Rätsel. Zwei Radeon HD4870 Grafikkarten, die von dem Netzteil problemlos versorgt werden könnten, benötigen bekanntermaßen jeweils zwei 6-pin Stecker, d.h. für die zweite Grafikkarte müssen Adapter her, da nicht genügend Anschlüsse vorhanden sind, sehr ärgerlich und vor allem unnötig...
Das Manko der fehlenden Stecker wird durch eine sehr attraktive Beleuchtung zumindest teilweise kompensiert. Das unaufdringliche Rot würde sicherlich im Cooler Master HAF-932 Gehäuse vorzüglich zu den dortigen roten LED Lüftern passen.




Technische Aspekte zur aktuellen Netzteiltechnik:

1. Leistungsspezifikationen von Netzteilen:
Es zeigt sich immer wieder in unseren Tests, daß weder die vollmundigen Herstellerangaben auf den Typenschildern, noch die angegebenen Wattzahlen auch nur annähernd etwas über das tatsächliche Leistungsvermögen eines Netzteils aussagen!
Die Erfahrung hat oft genug gezeigt, daß es auch 450 Watt Netzteile gibt, die schon bei geringster Last einbrechen und nicht im entferntesten die angegebenen Leistungsparameter abrufen können. Im Gegensatz dazu existieren sehr leistungsstarke 300 Watt Netzteile, die auch hochgerüstete Systeme durchaus ausreichend versorgen können. Es ist also offensichtlich, daß die Wattangabe absolut nichts über die Leistungsfähigkeit eines Netzteils aussagt, die aufgeklebten Herstellerangaben leider sehr oft ganz genauso wenig.
Um dergleichen zu vermeiden, greift man am besten zu leistungsseitig ausreichend dimensionierten Qualitätsnetzteilen von Markenherstellern, die ihre Netzteile mit hochwertigsten Komponenten bestücken, da nur so wirklich erstklassige Spannungsstabilität und höchte Effizienzen sichergestellt werden können. Da wären z.B. Seasonic oder Enermax oder eben Firmen, die bei namhaften Herstellern fertigen lassen: Tagan (läßt mittlerweile bei Enhance und Impervio bauen), Corsair (läßt von Seasonic und CWT bauen), Silver Power (läßt von Seasonic bauen), um nur einige Beispiele zu nennen. In unseren Netzteil Reviews gehen wir speziell auf dieses Thema grundsätzlich sehr genau ein, so daß ihr immer bestens darüber informiert seid, welche Technik in eurem Wunsch Netzteil tatsächlich steckt.
Ein vor allem in der Übertaktergemeinde zentrales Problem und Qualitätskriterium ist die sogenannte "Stabilität" der einzelnen Spannungsschienen. Gerade bei qualitativ schlechteren oder schlichtweg überlasteten Netzteilen kann es dazu führen, daß die Spannungslinien von ihren Werten her einbrechen. So liefert ein Netzteil statt der erwünschten 12V dann etwa nur 11V und statt der benötigten 5V nur noch 4,7V oder noch weniger. Während eine gewisse Abweichung im Bereich der Toleranz liegt (siehe ATX V2.03 Spezifikation) und vollkommen unproblematisch ist, führen gröbere Abweichungen in der Regel zu Instabilität und Systemabstürzen, die leider auch nicht immer sofort als Netzteilproblem verifizierbar sind...
Grundsätzlich ist es so:
Bei einem PC-Netzteil wird die Leistung oft mit der Angabe "Total DC Output" (DC steht für Gleichstrom) ausgewiesen. Dieser Maximal-Wert sagt aus, wieviel Watt das Netzteil insgesamt auf allen Leitungen liefern kann. "Combined Power" setzt sich hingegen aus der maximalen Leistung der +3,3-Volt- und +5-Volt-Leitung zusammen. Einzel belastet ist mehr möglich, aber zusammen eben nicht, da müssen dann entsprechende Abstriche hinsichtlich der Belastung gemacht werden.
Über die +12-Volt- und +5-Volt-Leitung wurden früher u.a. Festplatten, CD-/ DVD-Drives und Disketten-Laufwerke mit Spannung versorgt. Die wichtigste Leitung war die 3,3-Volt-Leitung, über die das Mainboard den Prozessor (CPU), den Hauptspeicher (RAM), den AGP-Bus und nahezu alle PCI-Steckkarten mit Power versorgt. Vor dem Release der ATX-Spezifikation wurde diese sog. "I/O-Spannung" aus der 5-Volt-Leitung gewandelt. Ein gut dimensioniertes Netzteil sollte demnach ~30 Ampere auf der +5-Volt Leitung und ~25 Ampere auf der +3.3-Volt-Leitung liefern können, sowie mindestens 200 Watt Combined Power liefern.
Diese Empfehlung stammt allerdings noch aus der ATX 1.3 Zeit und hat sich entscheidend geändert, denn mittlerweile beziehen Core2 Duo/Quad und K8/K10 Systeme ihr Lebenselixier vermehrt, um nicht zu sagen hauptsächlich, aus den 12 Volt Leitungen. Intel hatte seinerzeit bekanntermaßen den ATX12V Stromstecker zur Entlastung eingeführt. Mittlerweile haben es die Hersteller auf den nForce 2/3/4 und Athlon K7/K8 Boards nachempfunden und bietet dort einen entsprechenden 12V-Anschluß an, bei aktuellen Sockel 775/1366 Boards sieht es nicht anders aus. Bei der nicht geringen Stromaufnahme dieser Mutterbretter ist dies ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Selbstverständlich sollte diese +12 Volt Schiene ausreichend dimensioniert sein und wenigstens 15 Ampere pro 12V-Schiene liefern können, je mehr desto besser.
Wir wollen dabei aber nicht außer acht lassen, das die meisten Multi-Rail-Netzteile auch nur über virtuelle12V-Schienen verfügen, d.h. eine einzige starke 12V-Versorgung wird geteilt, die Teilstränge werden mit jeweils eigenen Überstromschutzschaltungen (OCP) versehen und bilden dann die "Rails". Wirkliche eigenständige Leitungen sind das nicht, darum spricht man von virtuellen Rails. Es existieren aber auch ebenso Netzteile, wo über mehrere Transformatoren (z.B. Tagan, Enermax) tatsächlich reale Mehrfachleitungen vorhanden sind, die dann auch entsprechend angesteuert werden können und jeweils OCP ermöglichen.
Die Verteilung bei mehrere Leitungen ist ohnehin ein Problem, denn wenn einzelne 12V-Schienen nicht genügend Ampere liefern, schalten seriöse Hersteller diese Leitungen für extreme Last zusammen und umgehen so eine mögliche Unterversorgung. Die Intel Norm sieht das zwar nicht vor, aber scheinbar hat Intel vergessen, was aktuelle schnelle Systeme aus der 12V-Leitung tatsächlich benötigen. Genau das ist auch der Grund, warum immer mehr Hersteller dazu übergehen, nur noch eine Leitung in ihren Datenblättern anzugeben, obwohl tatsächlich mehrere vorhanden sind, die aber real zusammengeschaltet wurden. Tagan z.B. bietet für einige Modelle einen sogenannten Turboschalter an, über den der Anwender die Zusammenschaltung bei Bedarf manuell erledigen kann. Andere Hersteller erledigen dies automatisch, was wir als praktikabler empfinden, zumal so dem Anwender diese Entscheidung abgenommen wird, was in der Konsequenz über Stabilität oder Instabilität in jedem Fall richtig entscheidet.

2. Power Factor Correction (PFC):
"Power Factor Correction" oder kurz PFC ist ein in der EU für PC-Netzteile mittlerweile vorgeschriebener Standard, um die Stromaufnahme von Geräten für das Stromnetz weniger belastend auszulegen. Schaltnetzteile beziehen den Strom in Form kurzer Impulse, was dazu führt, daß die sinusförmige Netzspannung durch die Erzeugung harmonischer Oberwellen verzerrt wird. Insgesamt ist die komplexe Lastcharakteristik eines gewöhnlichen PC-Netzteils für das Stromnetz sehr ungünstig, da eine hohe Phasenverschiebung von Spannung und Strom sowie eine allgemein hohe Verzerrung der Wellenform auftritt. Je größer diese Phasenverschiebung ist, desto niedriger ist der "Power Factor" oder Leistungsfaktor eines Gerätes: Beträgt die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom 90° ist der Leistungsfaktor 0 (0%, cos(90) = 0). Tritt hingegen keine Phasenverschiebung auf, d.h. sind Spannung und Strom perfekt synchron, ist der Leistungsfaktor 1 (100%, cos(0) = 1). Zu unterscheiden ist daher die sich aus der einfachen Rechnung Spannung*Stromstärke ergebende "Scheinleistung" sowie die den Phasenwinkel berücksichtigende "Wirkleistung": Stromstärke*Spannung*Leistungsfaktor. Der Leistungsfaktor beschreibt also zugleich das Verhältnis zwischen der an den Stromanschluß übertragenen "Wirkleistung" und der vom Verbraucher tatsächlich entnommenen "Scheinleistung" (Leistungsfaktor = Wirkleistung / Scheinleistung). Je weiter der Leistungsfaktor vom optimalen Wert 1 (100%) absinkt, desto höher ist die aus dem Stromnetz entnommene sogenannte "Blindleistung".
Passiv-PFC Systeme erreichen einen Leistungsfaktor von bis zu 0,8 durch Unterdrückung der harmonischen Oberwellen mittels eines relativ simplen, passiven Bausteins. Activ-PFC Systeme hingegen beziehen das Verhältnis zwischen der bestehenden Grundschwingung und den hinzugekommenen Oberwellen, den sogenannte Klirrfaktor, mittels einer integrierten Schaltung (IC) ein und regeln die Stromaufnahme gemäß dem Spannungsverlauf, als ob eine reine Widerstands-Last ohne Phasenverschiebung (d.h. Leistungsfaktor = 1) angeschlossen wäre. Active-PFC erreicht daher einen deutlich höheren Leistungsfaktor von über 95% und mehr. Zusätzlich ermöglicht die Schaltung eine einfachere Adaption an alle Stromnetze von 85 bis 265V.
Unser bevorzugtes Gerät, um den Wirkungsgrad in Zusammenarbeit mit einem Energy Monitor 3000 zu verifizieren, ist der grafische Leistungsmesser Peak Tech 2535. Mit diesem Gerät kann man sowohl Wirkleistung >Scheinleistung als auch Blindleistung und Leistungsfaktor ermitteln.
Allgemein handelt es sich bei PFC um eine Technologie, die der Verbesserung der allgemeinen Stromversorgung dienen soll, indem die komplexe Lastcharakteristik von Verbrauchern möglichst weit an jene einfacheren Geräte angepaßt wird.

3. Worin liegen die Neuerungen der ATX12V v2.0 bzw. 2.2 Norm?
Dies ist die modernste Spezifikation für Desktop Motherboards und Netzteilen, welche wesentliche Änderungen im Vergleich zum v1.3 Standard beeinhaltet:

• Die SATA Anschlüsse sind jetzt offiziell zertifiziert.
• Der Motherboard Hauptanschlussstecker wurde von 20 auf 24 Pins erweitert, um den Stromverbrauch auf dem PCI Express Bus besser verarbeiten zu können.
• Die neuen Spezifikationen fordern unter Volllast und typischer Last (50 Prozent) lediglich 70 Prozent Wirkungsgrad, bei geringer Belastung (bei unbelastetem Prozessor) sind sogar nur 60 Prozent gefordert. Als Empfehlungen nennt die Spezifikation 80 Prozent im typischen Lastfall, 75 Prozent unter Volllast und 68 Prozent bei geringer Belastung. Dazu der aktuelle ATX 2.2 Netzteil Design Guide .
• Die 6 Pin Aux Stecker sind weggefallen.
• Die Schaltungstechnik wurde zu dualen 12V Ausgängen modernisiert, welches CPU und Peripheriegeräten größere Stabilität garantiert. (siehe Kapitel 1 Leistungsspezifikationen)
Zusätzlich wurde die +12V Ausgangsleistung insgesamt erhöht, um den Verbrauch des PCI Express Erweiterungsteckplatz auszugleichen.
Das alles ist aber graue Theorie, denn aktuelle Netzteile werden nach Gusto der Hersteller und den Bedüfrnissen des Marktes gefertigt. Die ATX oder Intel Norm kann man bestenfalls noch als Anregung verstehen. Und was den Wirkungsgrad respektive Effizienz angeht, so nähern wir uns ende 2008 der magischen 90% Schwelle, da braucht man kein Prophet sein.

4. Belüftung Lautstärke und Effizienz:
Zwar steht heute bereits auf beinahe jeder Netzteil-Verpackung werbewirksam "Silent", gut beraten ist man damit zwangsläufig allerdings noch nicht. Oft entpuppt sich, was beim Start noch erstaunlich leise klang bei entsprechender Belastung als störende Lärmquelle. Ursache dafür sind zumeist nicht nur die hochdrehenden, lastgesteuerten Lüfter, sondern oft auch ein von den überlasteten Spannungswandlern verursachtes Pfeifen oder Brummen, das nicht selten von heftigen Vibrationen begleitet wird.
Allgemein läßt sich im Hinblick auf Lautstärke und Belüftung bei Netzteilen folgendes attestieren:
Moderne ATX- Netzteile verfügen je nach Bauart und Qualität über eine Wirkungsgrad (Effizienz) von rund 60-85%. Daraus ergibt sich, daß in Situationen, wo das Netzteil 150W Strom ans System liefert, im Gerät gleichzeitig gut 60Watt an Wärmeenergie entstehen, die abgeführt werden müssen um eine zu Instabilität führende Überhitzung zu vermeiden - ein nicht unbeträchtlicher Wert!
Die meisten aktuellen Netzteile verfügen dafür entweder über eine Last-oder Temperatursteuerung (oder eine Kombination), d.h. die Drehzahl der Lüfter wird automatisch angepaßt - die Lautstärke steigt mit Last bzw. Temperatur. Alternativ gibt es Modelle mit manueller oder halbautomatischer Regelung. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Zu viel Lärmempfindlichkeit wird oft mit Überhitzung bezahlt. Wer also seine Hardware nicht riskieren oder dauernd zur Anpassung der Drehzahl hinter den Rechner krabbeln möchte, müßte diese zur Sicherheit entsprechend hoch einstellen und ist daher mit einem guten automatisch gesteuerten Netzteil bedeutend besser beraten.
Klar ist jedenfalls, daß z.B. Belüftungskonzepte, welche vorsehen, die vom System erhitzte Luft ausschließlich durch das Netzteil abzuführen, in doppelter Hinsicht problematisch sind: Erstens wird das Netzteil schlechter gekühlt, was unter Umständen wieder zu instabilen Spannungsschienen führen kann.
Zweitens müssen die Lüfter des Netzteils schneller drehen, um das gleiche Maß an Kühlung zu erzielen und werden somit zu einem stärkeren Lärmfaktor. Es sei denn, man dimensioniert den Netzteillüfter grundsätzlich so, daß ein Kompromiss möglich ist, z.B. durch einen volumenintensiven 120mm oder 140mm Lüfter.
Grundsätzlich sind darum Silentnetzteile, die mit einem oder 2 sehr langsam drehenden 80mm Lüfterm daher kommen, ob ihrer Kühlleistung eher skeptisch zu beurteilen, auch wenn es diesbezüglich Ausnahmen gibt, siehe Seasonic oder PC Power &Cooling.
Zu Thema Effizienz ist noch abschließend anzumerken, das sich wohl sehr wenig ändern wird, solange die überwiegende Mehrzahl der Käufer hauptsächlich auf Preis, Ausstattung und Leistung achtet und nicht bereit ist, für Energie-Effizienz mehr Geld zu bezahlen. Ansonsten hoffen wir auf die ersten 90+ Netzteile, die ende 2008 realisiert werden sollen.

5. Schutzschaltungen:
Aktuelle hochwertige Netzteile verfügen über zahlreiche chipgesteuerte Schutzmechanismen, um unsere verbaute teure Hardware vor Beschädigungen durch Kurzschlüsse, Spannungsspitzen und anders geartete Irritationen zu schützen:

• OCP (Over Current Protection) - Schutz vor Stromspitzen
• OTP (Over Temperature Protection) - Überhitzungsschutz
• OVP AC (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz
• OVP DC (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz
• OPP (Over Power Protection) - Überlastungsschutz
• UVP (Under Voltage Protection) - Unterspannungsschutz
• SCP (Short Circuit Protection) - Schutz vor Kurzschlüssen
• SIP (Surge and Inrush Protection) - Schutz vor unvorhergesehenen Stromstößen

Sollten eure ins Auge gefassten Netzteile die allermeisten dieser Schutzmechanismen nicht beinhalten, solltet ihr von einem Kauf Abstand nehmen, denn diese Netzteile reissen bei entsprechenden Problemen nicht selten angeschlossene Hardware gleich mit in den Abgrund...!

6. Powergood Wert:
Der Power Good Wert (PG) gibt übrigens den Zeitraum an, in dem Mainboard und Netzteil miteinander korrespondieren und alles für einen erfolgreichen Start bejahen. Teile des Mainboards werden ja über das Slave Power Supply permanent mit +5V versorgt. Diese liegen dann auf der grünen Leitung, die vom Board zum Netzteil führt, an. Durch drücken des Einschaltknopfes wird diese Spannung auf Null gezogen, das Netzteil startet. Sollte irgendwas nicht i.O. sein, bricht das Netzteil seine Versorgung ab und der Rechner würde resetten. Im Normalfall liegt der Power Good Wert zwischen 100 und 500ms.




Die Montage:

Ein Netzteiltausch sollte auch den ungeübten Anwender vor keine größeren Probleme stellen, insofern schenken wir uns den detaillierten Ablauf, weisen aber auf wichtige Aspekte deutlich hin.
Die wichtigste Grundregel bei Bauarbeiten am eigenen Rechner ist, daß ihr alle Komponenten spannungsfrei macht.
Dazu müßt ihr als erstes das Netzteil ausschalten oder noch besser das Netzkabel abziehen.
Doch jetzt ist der Rechner noch nicht völlig spannungsfrei, da sich auf dem Mainboard und dem Netzteil noch geladene Kondensatoren befinden.
Diese Kondensatoren sollen im Betrieb Stromschwankungen ausgleichen.Normalerweise entladen sich die Bauteile von selbst, dies kann aber bis zu 10 Minuten dauern.
Wer hat aber schon so viel Zeit und möchte dies abwarten ? Mit einem kleinem Trick könnt ihr die Restelektrizität loswerden: Ihr müßt einfach noch einmal den Einschaltknopf drücken,nachdem ihr das Netzkabel entfernt habt.
Ihr werdet merken, daß die Lüfter nochmals kurz anlaufen und sofort wieder stillstehen.
Jetzt ist der Rechner garantiert spannungsfrei und das alte Netzteil kann problemlos gegen das Neue getauscht werden.

Vergeßt bitte nicht, euch vor den Arbeiten entsprechend zu erden !




Der Test:

Vor dem Einbau des Netzteils und vor den eigentlichen Tests findet grundsätzlich nur eine erste Funktionskontrolle statt, den wir mit dem Power Supply Tester durchführen. Sollten sich hier bereits Probleme einstellen, wie z.B. ein nicht anlaufender Lüfter, brechen wir den Test grundsätzlich ab und das Netzteil geht return to Sender...
Der Power Good Wert (PG) gibt übrigens den Zeitraum an, in dem Mainboard und Netzteil miteinander korrespondieren und alles für ok befinden. Teile des Mainboards werden ja über das Slave Power Supply permanent mit +5V versorgt. Diese liegen dann auf der grünen Leitung, die vom Board zum Netzteil führt, an. Durch drücken des Einschaltknopfes wird diese Spannung auf Null gezogen, das Netzteil startet. Sollte irgendwas nicht i.O. sein, bricht das Netzteil seine Versorgung ab und der Rechner würde resetten. Im Normalfall liegt der Power Good Wert zwischen 100 und 500ms, was auch beim OCZ Netzteil mit 280ms offenkundig der Fall war.

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Nachdem wir unseren 12-stündigen Belastungstest abgeschlossen hatten (Prime95 und 3DMark2005 im Loop), konnten wir die Meßwerte unserer eingesetzten Testprogramme (Everest 5.01.1700, SiSoftSandra 2009 und HWMonitor 1.13) vergleichen und haben sie danach zur besseren Fehlerkorrektur gemittelt sowie mit den direkt am Mainboard gemessenen Fluke 179 (aktuell kalibriert) Multimeter-Werten verglichen, wobei die real gemessenen Werte natürlich eine deutlich größere Relevanz aufweisen, als rudimentäre Software Resultate vorgenannter Tools.
Die Effizienz haben wir mit Hilfe des exakt kalibrierten grafischen Leistungsmessers PeakTech 2535 für Messungen von 0,0 Watt bis 4 kW/0,0 bis 600 V und 0,0 bis 15 A (mit externem Zangen-Adapter bis 1000 A) und einem Energy Monitor 3000 von Voltcraft ermittelt.
Die Lautheit der Lüfter wurde ca. 15cm vom Lüfter entfernt mit einem ACR-264-plus Messgerät verifiziert, das normalerweise einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfaßt. Der Hersteller hat auf unseren Wunsch hin den Messbereich aber auf 5 bis 75 dBA reduziert, so daß wir auch geringere Bereiche berücksichtigen können. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank für diesen tollen Service.
Dabei die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100cm betragen, aber da wir nicht über einen schalltoten respektive schallarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich.
Mit dem Digitalen Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C) haben wir während sämtlicher Testdurchläufe die Abluft des Netzteils direkt per Sensor gemessen und aufgezeichnet. Somit erhält der mögliche Käufer auch eine gute Übersicht bezüglich der zu erwartenden Kühlleistung respektive Eigenkühlung des Netzteils.
Das Seasonic Power Angel ermöglichte uns, die PFC Werte zu ermitteln und sie mit den Werten des PeakTech 2535 zu vergleichen.



Die ATX V2.03 Spezifikation lässt folgende Grenzwerte zu :

Ausgang Toleranz Umin. UNom. Umax.
[%] Volt Volt Volt
+12 V* 5 11,4 12,00 12,60
+5V 5 4,75 5,00 5,25
+3,3V 5 3,14 3,30 3,47
-5V 10 4,50 5,00 5,50
-12V 10 10,80 12,00 13,20
+5Vsb 5 4,75 5,00 5,25




Die Testwerte des OCZ Fatal1ty Series 700 Watt Netzteil:


Leistungskategorie
+3.3V
+5V
+12V
PFC
niedrigster Wert
3,26V
4,93V
11,98V
96,5%
höchster Wert
3,37V
5,02V
12,07V
98%
durchschnittlicher Wert
3,31V
4,99V
12,03V
97,5%




weitere Testergebnisse
Rubrik: bis 20% Last 20% Last 50% Last 80% Last Vollast
Temperaturen 24,5°C 33,5°C 37,5°C 42°C 44,5°C
Lautheit des Lüfter 19 dBA (0,1 sone) 20,5 dBA (0,1 sone) 22,5 dBA (0,3 sone) 25,5 dBA (0,6 sone) 29,5 dBA (1,0 sone)
Wahrnehmung des Lüfters kaum hörbar kaum hörbar leise noch leise minimal heraushörbar
Netzteil Elektronik Geräusche keine keine keine keine keine
Effizienz (230VAC) 78,5% 81,5% 83,5% 86% 83,5%


Wer sich über die vergleichsweise schlanken 180 Watt combined Power für die 3,3 Volt und 5 Volt Schiene Gedanken macht, grübelt einmal mehr an der falschen Stelle, denn aktuelle Systeme belasten das Netzteil überwiegend auf den vorhandenen 12 Volt-Leitungen und dort sind 672 Watt (56 Ampere) normalerweise für jedes Desktopsystem und darüber hinaus bestens und vor allem mehr als ausreichend dimensioniert.
Die Toleranzen der einzelnen Leistungsschienen des OCZ Netzteils liegen bei sehr guten 3% auf der +12Volt Schiene, auf den +3,3 und +5Volt Schienen wird ein ähnlich hohes Niveau geliefert. Aktuelle Highend Technik ermöglicht Toleranzen von 1 bis 3% für die 12V/5V und 3,3 Volt Schienen, Netzteile mit durchschnittlichen oder minderwertigen Komponenten erreichen bestenfalls 5%, wenn überhaupt.

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Unser System mit dem guten alten "Stromsparer" Intel Core 2 Extreme QX6800 rief zusammen mit einem HD3870 X2 Crossfire Pärchen unter Last 635 Watt ab (übertaktet 710 Watt), so das wir sehr gut ausloten konnten, ob das Netzteil auch im Grenzbereich Reserven bietet. Bei weiteren Übertaktungen und 776 Watt Strombedarf sprachen allerdings die Schutzschaltungen an, was völlig korrekt und innerhalb der gewünschten Parameter funktioniert. Solche Reserven bietet ein NoName Netzteil nicht mal ansatzweise, ein weiteres Indiz dafür, das dieses Impervio Layout durchaus seinen Zweck erfüllt, auch wenn es zwischenzeitlich effizientere gibt.
Wie immer der Hinweis: Bitte nicht nachmachen !
Die Lüfter Geräuschmessungen entnehmt bitte der obigen Tabelle, das Netzteil wird Silent Anhänger vielleicht nicht in Jubelstürme ausbrechen lassen, aber als störend laut empfanden wir es nicht, aber das ist ein individuelles und vor allem subjektives Empfinden.
Die Netzteilelektronik trat geräuschtechnisch kaum in Erscheinung, weder Pfeiffgeräusche noch anders geartete Störgeräusche waren während unserer Tests zu identifizieren. Der Lüfter agierte ohnehin sehr zurückhaltend, von Lagergeräuschen o.ä. war nichts zu registrieren.
Die Eigenkühlung des Netzteils funktioniert dank 120mm Lüfter und optimiertem Airflow ausgesprochen gut. Bei 20% Last beliefen sich die Temperaturen fast durchweg bei sehr guten 33,5°C, unter Last steigerte sich der Thermo-Haushalt auf knappe 44,5°C, was eindeutig für die gute Kühlung dieses Netzteils spricht.
Bis 20% Last haben wir den Wert gemittelt, d.h. aus 5%, 10%, 15% den Peakwert entnommen. Bei 20%, 50% und 80% Last konnten wir, wie bereits in der Tabelle dargestellt, eine Effizienz bis maximal 86% bei 80% Last attestieren, viel mehr ist aus dem diesem Impervio Layout kaum herauszukitzeln, wobei die Werte alles andere als schlecht charakterisiert werden können. Darüber hinaus stehen 0,76 Watt Stromverbrauch im Standbymodus (S5, ausgeschalteter Rechner) zu Buche, diesbezüglich gäbe es ebenfalls kaum etwas zu bemängeln.

Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition:
Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet. Um vergleichen zu können, haben wir aber ab sofort die entsprechenden Sone Werte mit angegeben.

Achtung:
Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau mit den verwendeten Test-Komponenten beziehen...



Die wichtigsten Leistungsdaten, Effizienz und Temperaturen aktuell von uns getesteter Netzteile im Vergleich:


zur aktuellen Liste




Die Top-Ten der bisher getesteten Netzteile (aktualisiert) :

Voraussetzungen für die Aufnahme in die Liste:

1. das Netzteil muß aktuell verfügbar sein

2. es muß sich um eine aktuelle Revision handeln

3. wenn eine Netzteilserie mehrere Modellvarianten umfaßt, erscheint in dieser Liste das unserer Meinung nach beste Netzteil aus der Serie

Eine direkte Vergleichbarkeit hat in dieser Liste allerdings keine primäre Relevanz, das ist schon auf Grund der oftmals unterschiedlichen Leistungsklassen und Konzepte ohnehin nur bedingt möglich...


Netzteil Topliste:
Seasonic M12D 850 Watt
Enermax Revolution 85+ 850 Watt
Tagan Superrock TG680-U33II 680 Watt
Enermax Modu82+ 625 Watt
Cooler Master Silent Pro M-Series 600 Watt
Silverstone Element ST60EF 600 Watt
Tagan Superrock TG500-U33II 500 Watt
Silverstone Nightjar ST45NF 450 Watt
Corsair HX450W 450 Watt
OCZ Fatal1ty Series 700 Watt





Fazit:

Das OCZ Fatal1ty Series 700 Watt Netzteil weiß in vielerlei Hinsicht zu überzeugen, sei es durch hohe Leistungsreserven, sehr gute Effizienzwerte oder geräuscharmen Betrieb. Darum erreicht das Netzteil auch knapp aber verdient unsere Top-Ten. Für deutlich mehr reicht es allerdings nicht, dazu müßte man sich seitens OCZ aktuellerer Layouts von Impervio bedienen, die zweifellos vorhanden sind, siehe Tagan Supperock.
Ärgerlich sind die Verkabelungspannen, denn wir vermögen nicht einzusehen, warum ein so hochpreisiges Netzteil nur zwei PCI-E Anschlüsse besitzt, keine Ausziehhilfen und wirklich komplett ummantelte Kabelstränge vorhanden sind, wenn schon kein Kabelmanagement spendiert wurde. Insofern steht unser Gold Award beileibe nicht so souverän dar, wie es vielleicht den Anschein hat.
Zur besseren Übersicht noch einmal die wichtigsten Eckdaten unseres Tests in einer kurzen Zusammenfassung:

Plus:
• sehr gute Verarbeitung
• sehr robuste Lackierung
• schicke Beleuchtung
• sehr gute Effizienzwerte (unter 20%, 50% und 80% Last)
• sehr niedrige Spannungstoleranzwerte
• ausgezeichnete Stabilität und Stützzeit
• befriedigende Leistungsreserven (bis maximal 776 Watt)
• korrekt ansprechende Schutzschaltungen
• sehr gute active PFC-Werte
• sehr gute Eigenkühlung
• laufruhiger und ausgewogener Lüfter
• keine Störgeräusche durch die Netzteilelektronik
• gute Integration des Netzteils ins Kühlmanagement des Gehäuses
• sehr effektive Kabelabschirmungen und Isolierungen (teilweise)
• sehr hochwertige Bauteile
• 105°C Hitachi HU Kondensatoren im Primärbereich
• 105°C Nippon-Chemicon und Capxon Kondensatoren im Sekundärbereich
• sehr lange Garantiezeit (5 Jahre) mit Sofortaustausch
• noch ausreichendes Preis-Leistungsverhältnis (119,90 €)

Minus:
• keine Kabelmuffe für den Hauptkabelstrang vorhanden
• nur zwei PCI-Express Anschlüsse integriert
• Kabelstränge nicht komplett gesleeved
• keine Stecker Ausziehhilfe

Wie bei allen Netzteilen dieser Leistungskategorie sollte man sich darüber im Klaren sein, das außer Übertaktern und Anwendern mit SLI oder Crossfire Systemen kaum Bedarf für diese Stromlieferanten vorhanden ist, auch wenn uns die Marketing Strategen der Hersteller uns gern etwas anderes suggerieren wollen. Wer allerdings in den vorgenannten Kategorien unterwegs ist, erhält mit dem OCZ Fatal1ty Series 700 Watt Netzteil einen vortrefflichen Partner und das ganz sicher nicht nur optisch...




Gesamtergebnis unseres Reviews:

Das OCZ Fatal1ty Series 700 Watt Netzteil erhält den PC-Experience Technology Award in Gold







Weiterführende Links:



OCZ

Caseking



Wir bedanken uns bei Caseking sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support.


euer PC-Experience.de Team

Cerberus

07.04.2009 08:42 Cerberus ist offline Homepage von Cerberus Beiträge von Cerberus suchen Nehmen Sie Cerberus in Ihre Freundesliste auf
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