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Zum Ende der Seite springen Thermalright SI-128 NoiseBudget 120-140W NMT CPU-Kühler
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Achtung Thermalright SI-128 NoiseBudget 120-140W NMT CPU-Kühler Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Thermalright SI-128 NoiseBudget 120-140W NMT CPU-Kühler






Einleitung:

Traditionell konzipierte Luftkühler haben es zur Zeit sehr schwer, ihre ehemals überlegene Marktpräsenz zu verteidigen, die Tower-Kühler Konkurrenz behauptet bezüglich der reinen Kühlleistung aktuell mehr als nur eine nasenlänge Vorsprung und die wird nicht leicht zu übertrumpfen sein. So verwundert es auch nicht, das Thermalright inzwischen selbst Tower-Kühler baut und mit dem Ultra-120 sogar recht erfolgreich.
Der sehr erfolgreiche Thermalright SI-120 Kühler hat inzwischen mit dem SI-128 einen Nachfolger erhalten, mit dem die Taiwanesen den Rückstand zu den Tower-Kühlern erneut minimieren wollen, auch wenn diese bauartbedingt grundsätzlich eigentlich gar nicht vergleichbar sind.
Veredler NoiseMagic hat auch diesen Kühler wieder in sein Portfolio aufgenommen und mit einem der legendären Yate Loon D12SL-12 und der sehr guten NMT Thermoregelung optimiert. Das Komplettpaket ist zumindest preislich mit seinen 70 € recht attraktiv, wie sich der Kühler leistungstechnisch bewährt hat, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Praxis-Test, viel Vergnügen beim Lesen...




Lieferumfang:

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- Thermalright SI-128 Kühlkörper.
- YateLoon D12SL-12 120mm Lüfter.
- Montageanleitung.
- Wärmeleitpaste.
- Befestigungsklammern für den Lüfter.
- Befestigungsmaterial für versch. Sockel.




Die technischen Daten - Kühlkörper -:

- Gewicht: ca. 510g (ohne Lüfter).
- Abmessungen: (L) 126mm x (B) 116mm x (H) 160mm .
- Material: Kupfer-Aluminium Hybrid.
- Heatpipes: 4 Stück a´8mm Durchmesser.
- Material-Lamellen: Aluminium.
- Anzahl-Lamellen: 78 Stück a´125x35mm.
- Kühlfläche: ca. 3700cm².
- Lamellen-Abstand: 1mm.
- zugelassen laut Hersteller für folgende CPU's:
Intel Sockel 775 ->ohne Einschränkungen.
AMD Sockel 754/939/940/AM2 ->ohne Einschränkungen.


Die technischen Daten - Lüfter -:

- Lüfter: Yate Loon D12SL-12.
- Lagerung: Bronze Gleitlager.
- Lüfterblätter: 7.
- Lüftergehäuse: Kunststoff.
- Abmessungen: 120x120x25mm.
- max. Luftdurchsatz: 76 m³/Std.
- Gewicht: ca. 160g.
- Geschwindigkeit: 600 - 1350 U/Min.
- Geräusch: 10-24 dBA (Herstellerangaben).
- Anschluß: 3-Pin Molex.
- Leistungsaufnahme: 1,4 Watt.
- Tachosignalleitung: vorhanden.
- Kabellänge: 30cm.
- MTBF in Stunden: 120.000.
- Spannung: 6-13 V.
- Garantie für den kompletten Kühler: 2 Jahre
- Features: Thermoregelung NMT-3


MTBF: Der MTBF(Mean-Time-between-Failure)-Wert gibt einen statistischen Anhaltspunkt über die Zuverlässigkeit eines Lüfters. Er repräsentiert nicht die tatsächlich angenommene Lebensdauer. MTBF-Werte bewegen sich bei Lüftern im Bereich von mehreren zehntausend Stunden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ein Lüfter beispielsweise garantiert 100.000 Stunden am Stück fehlerfrei läuft, das ist von sehr vielen Faktoren abhängig, wie z.B. Umgebungstemperaturen >Einsatzdauer >Ein-Ausschaltvorgänge usw. Eine solche Behauptung stellt im Übrigen kein Hersteller auf, schließlich kann auch kein Hersteller seine Lüfter jahrelang am Stück getestet haben, zumal 100.000 Stunden über 10 Jahre bedeuten würden...




Der Intel-Testrechner:

CPU
Intel Core 2 Duo E6700
Mainboard
Asus P5W DH Deluxe Bios 1305
Arbeitsspeicher
G.Skill F2-6400PHU2-2GBHZ 2048MB
Grafikkarte
Asus Extreme N7950GX2
Soundkarte
Soundblaster Audigy 2 ZS Platinum
Festplatten System
2x Western Digital Raptor a´150GB (10000 U/min, S-ATA) RAID-0
Festplatten Backup
1x Hitachi T7K250 (7200 U/min, UDMA-133)
DVD-Brenner
Plextor PX-760 SATA
DVD-ROM
Plextor PX-130A
Gehäuse
Cooler Master Stacker STC-T01
Netzteil
Seasonic S12-550 Energy Plus
Betriebssystem
Windows XP Prof. SP 2 PreSP3
Zubehör
2x Aerocool Turbine 120mm @5Volt




Der AMD-Testrechner:

CPU
Athlon64 FX-60 Dualcore
Mainboard
DFI LANPARTY nF4 SLI-DR
Grafikkarte
2x Leadtek PX7900 GT TDH Extreme im SLI-Verbund
Soundkarte
Soundblaster Audigy 2 ZS
Festplatten System
2x Western Digital Raptor X 150GB SATA an SI-3114 als Raid-0
DVD-Brenner
Plextor PX-760A
DVD-ROM
Toshiba M-1712
Gehäuse
Coolermaster Stacker RC-810-SKN1
Netzteil
Seasonic S12-600
Betriebssystem
Windows XP Prof. SP 2 PreSP3
Zubehör
2x Aerocool Turbine/1000




Verarbeitung und erster Eindruck:

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Beim direkten Vergleich mit der boxed Variante von Intel werden die Dimensionsunterschiede sehr deutlich, der SI-120 wirkt allerdings im Gegensatz zum SI-128 etwas weniger grob und durchaus feingezeichneter.
Die Verarbeitung bewegt sich auf gewohnt allerhöchstem Niveau, alle 78 Kühllammelen (SI-120: 52 Lamellen) wurden sauber gefertigt und weisen einen Abstand von 1mm zueinander auf. Die Lamellen hinterlassen keinen labilen Eindruck, sie wirken auch bei eingehender Prüfung sehr stabil und das ohne scharfe Kanten.
Die Kühlfläche über alle Lamellen berechnet beträgt ca. 3700cm², berücksichtigt man, das jede Lamelle eine Ober-und Unterseite hat, verdoppelt sich dieser Wert sogar, aber wir wollen uns nicht in mathematischen Spitzfindigkeiten verlieren.
Aus der Kupferbodenplatte erwachsen jeweils 4 Stück 8mm (SI-120: 5 Stück a´6mm) Heatpipes Richtung Lamellenkörper. Das Ganze wurde durch Hilfsstreben stabilisiert, um ein Verbiegen zu verhindern.

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Die Kühlfläche wurde erwartungsgemäß einmal mehr perfekt bearbeitet und glänzt nicht nur durch seine makellose Güte sondern auch durch absolute Ebenheit, was leider heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr ist.
Die Kühllamellen wurden in einem Abstand von 1mm zueinander angeordnet. Dieser Lamellenabstandes bewirkt zwar eine größere Kühlfläche, wirkt sich aber auf einen eventuellen Passivbetrieb des Kühlers kontraproduktiv aus, da so die Abwärme des Lamellennachbars natürlich Auswirkungen erzeugt, darum ist der Thermalright für passive Kühlungen nicht zu empfehlen und auch nicht konzipert.
Wenn man einen Blick unter die "Motorhaube" wirft, erkennt man auch endlich etwas deutlicher das eigentliche Kühlprinzip: die Heatpipe-Technologie:
Sie beruht auf der Theorie, das durch den Einsatz von speziell zusammengestellten Chemikalien innerhalb der Heatpipe eine weitaus höhere Wärmeleitfähigkeit erreicht werden kann. Dabei werden die Chemikalien zusammen mit der Hitze rasant nach oben befördert, wo diese dann durch die großflächigen Lamellen abgekühlt werden und wieder nach unten fallen. Dieser Vorgang wiederholt sich so schnell, dass die entstehende Abwärme des Prozessors hervorragend aufgenommen und abtransportiert werden kann."
Soweit zur Theorie, denn um dieses radiator-ähnliche Prinzip zu verwirklichen bedarf es noch etwas mehr, nämlich eines leistungsstarken Lüfters, der den angesprochenen Vorgang tatkräftig unterstützt und genau der ist ja mit dem 120mm Lüfter grundsätzlich vorhanden.




Der Einbau:

Erfahrungsgemäß ergeben sich beim SI-128 aber nur wenig wirkliche Probleme, zumal der Kühler von der Ausmaßen her noch recht moderat ausgelegt ist. Eine Mainboard Kompatibilitätsliste existiert trotzdem:

Mainboard-Liste


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Da immer wieder grundsätzliche Fehler im Umgang mit Wärmeleitpaste gemacht werden, empfehlen wir an dieser Stelle noch einmal unseren Workshop zu diesem Thema, der auch sehr genau beschreibt, wie man die Oberfläche der CPU's (DIE) professionell reinigt.
Der Kühler verfügt wie schon erwähnt über eine polierte Bodenplatte und benötigt darum nur sehr wenig Wärmeleitpaste. Es reicht eine hauchdünne Schicht, denn die Wärmeleitpaste (in unserem Test: Arctic Silver 5) soll nur Risse und Unebenheiten ausgleichen !
Die Kühlfläche des Thermalright haben wir gründlich mit etwas ArctiClean gereinigt, um etwaige Konservierungsmittel und vor allem auch unsere fettigen Fingerabdrücke zu entfernen. Dieses Prozedere haben wir anschließend mit dem Heatspreader der CPU wiederholt, denn auch dort müßen natürlich die Reste der alten Wärmeleitpaste oder Fettfinger rückstandlos entfernt werden.
Über die Kühlerbefestigung von Intels Sockel 775 ist schon viel geschrieben worden, wir empfinden sie auch als mittelschwere Frechheit, zumal allein das Einrastgeräusch keinen Aufschluß darüber gibt, ob der Pin nun wirklich richtig eingerastet ist oder nicht. Von der Verschleißträchtigkeit dieser Kühlerbefestigung wollen wir dabei noch gar nicht reden.

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Ob der Kühlerpins wirklich eingerastet ist, erkennt man an den kleinen schwarzen Stiften, die alle deutlich zu sehen sein müssen. Es empfiehlt sich also, den Einbau des Kühlers bei ausgebautem Mainboard vorzunehmen.

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Die Ausmaße des Kühlers erfordern auf unserem Asus P5W DH Deluxe diesmal keinen Wechsel der Speichermodule auf die hinteren Bänke, es kann also alles so bleiben, wie vorher schon angeordnet.
Man sollte aber grundsätzlich das Mainboardlayout berücksichtigen, insbesondere dann, wenn die Speicherslots nahe am CPU-Sockel angebracht sind, aber dafür hat man ja 2 Einbaurichtungsoptionen zur Verfügung.
Wir haben uns beim P5W DH Deluxe dafür entschieden, das ausladende Heck des SI-128 über die Frequenzgeneratoren (PLL) und Transistoren (MOSFET's) zu plazieren, was die speziellen Konstruktionsaspekte dieses Kühlers zur Geltung bringt, denn schließlich wollen wir exakt diesen sensiblen Bereich tatkräftig mitkühlen.

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Nach dem Einstecken der Befestigungshaken und dem Verkleben der dünnen Entkoppelungsstreifen muß der Lüfter nicht zwangsläufig "blasend" aufgesetzt werden, die NMT-3 Steuerung kann auch auf der anderen Seite des Lüfters befestigt werden.
Achtet beim Yate Loon Lüfter bitte darauf, das ihr nicht die werksmäßig vorgesehenen Bohrungen von Thermalright verwendet, sondern diejenigen, die oberhalb der Heatpipe vorgesehen sind, sonst kommt ihr mit den Haken nicht auf den Lüfter. Das ist ein kleines Manko beim Yate Loon, die seitlichen Verstärkungstreben des Lüfters verhindern erfolgreich ein Festhaken in den eigentlich dafür vorgesehen Bohrungen. Auf Wunsch liefert Aconto aber gegen einen kleinen Aufpreis auch Yate Loons mit weggefrästen Stegen.
Damit wäre die Montage finalisiert und nach dem Anstecken des Lüfterstromkabels auf dem Mainboard kann das System in Betrieb genommen.




Die Tests:

Mit Core Temp und Everest Ultimate Edition 3.01.652 wurden die Temperatur verglichen, die wir nach mehreren Stunden Stunden 3D Mark 2001 und Prime 95 erhalten haben. 3D Mark 2001 lief ausschließlich im Softwaremodus, um die CPU und weniger die Grafikkarte zu fordern. Die Zimmertemperatur lag bei 20 °C. Wir haben die Temperaturen der einzelnen Kühler sowohl im standardmäßigen 12 Volt-Modus, als auch im reduzierten 5 Volt-Modus betrieben, damit wir auch für die Silentfreunde ein aussagekräftiges Resultat vorweisen konnten.
Zur vorsorglichen Fehlerkorrektur, haben wir den Kühler mehrmals gedreht aufgesetzt und wiedrum erneut gemessen, denn der Heatspreader der CPU ist leider nicht immer wirklich eben. Dazu kommen unterschiedliche Hotspots der CPU, die in gelegentlich unterschiedliche Messungen resultiert.
Der Lüfter wurde saugend montiert, damit die Luftzirkulation in unserem Gehäuse nicht beeinträchtigt wird und die Spannungswandler >Grafikkarte und nahe Bauteile nicht mit armer Abluft konfrontiert werden.
Verglichen haben wir den Thermalright mit allen bisher auf den Sockeln 775 und 939 getesteten Kühlern, weitere Kühler werden folgen:

Temperaturvergleichswerte Sockel 775
Kühler:
CPU-Kern 12V idle
CPU-Kern 12V Last CPU-Kern 5V idle CPU-Kern 5V Last PWM idle PWM Last passiv idle passiv Last
Scythe Infinity 32°C 41°C 35°C 46°C 33°C 40°C 44°C 61°C
NoiseBudget SI-128 38°C 48°C 41°C 49°C 40°C 45°C n/a n/a
Aerocool X-Fire 44°C 56°C 48°C 59°C 43°C 47°C n/a n/a
Intel -boxed- 49°C 60°C 54°C 64°C 46°C 50°C n/a n/a



Temperaturvergleichswerte Sockel 939
Kühler:
CPU 12V -idle-
CPU 12V Last
CPU 5V idle
CPU 5V Last
PWM idle
PWM Last
passiv idle
passiv Last
Scythe Infinity 26°C 37°C 28°C 38°C 38°C 46°C 34°C 59°C
NoiseBudget SI-128 27°C 37°C 29°C 38°C 36°C 43°C n/a n/a
Thermalright SI-120 28°C 37°C 31°C 40°C 37°C 44°C n/a n/a
NoiseBudget SI-120 29°C 39°C 32°C 42°C 37°C 44°C n/a n/a
Aerocool X-Fire 32°C 41°C 34°C 44°C 41°C 49°C n/a n/a
AMD -boxed- 35°C 43°C 40°C 51°C 43°C 52°C n/a n/a

Der Thermalright SI-128 zeigt sehr gute Kühlleistungen, aber auf der Sockel 775 Plattform kann er ebenfalls unserem Klassenprimus Scythe Infinity nicht das Wasser respektive die Luft reichen. Auf dem DFI Board zeigt sich allerdings, das der Abstand dort bei weitem nicht so groß ist, der FX60 wurde ausgezeichnet gekühlt, insbesondere der PWM-Bereich wird von Thermalright immer noch bestens bedient.
Für einen Passicbetrieb stehen wie bereits erwähnt die Lamellen des Thermalright (1mm Abstand) viel zu eng zusammen. Dese Verringerung des Lamellenabstandes bewirkt zwar eine größere Kühlfläche, wirkt sich aber auf einen eventuellen Passivbetrieb des Kühlers kontraproduktiv aus, da so die Abwärme des Lamellennachbars natürlich Auswirkungen erzeugt.
Die Lautheit des Lüfter haben wir ca. 15cm vom Lüfter entfernt mit einem geliehenen ACR-264-plus Messgerät verifiziert und dabei die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100cm betragen, aber da wir nicht über einen schalltoten respektive schallarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich.
Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition:
Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet.
Bei 12V und realen 1290 U/min "belastet" der Lüfter das menschliche Ohr mit 27,5 dBA und bei 5V Ansteuerung rotiert der Lüfter mit 605 U/min und erzeugt 12,5 dBA. Das sind nun wirklich ausgezeichnete Daten, zumal all dies ohne störende Lagergeräusche, wie Klappern oder Schleifen vonstatten ging.
Achtung:
Wir müßen an dieser Stelle aber deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Ergebnisse sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau mit dem verwendeten Test-Systemen beziehen.



Der Lüfter ->Technische Aspekte:

Was prädestiniert einen Lüfter, um ihn als wirklich leise zu bezeichnen? zumal ja der subjektive Höreindruck auch eine nicht geringe Rolle spielt und jeder Lüfter eine eigene Geräuschcharakteristik besitzt...

- Grundsätzlich sollte man sich nicht auf vollmundige Produktbeschreibungen der Hersteller verlassen, denn im Prospekt ist jeder Lüfter leise.

- Die Lagerungstechnik der Axiallüfter spielt auch eine nicht unerhebliche Rolle, denn es ist hörbar, ob ein Lüfter Kugel-oder gleitgelagert ist. Die bei Gehäuselüftern eingesetzten Sintec Gleitlager (Papst) weisen einige Unterschiede zu ihren Kugellagerpendents auf:

Sintec Gleitlager werden aus Metallpulver gefertigt, das unter Druck in die gewünschte Form gepresst und bei hohen Temperaturen gesintert wird (daher der Name). Gegenüber massiven Gleitlagern bietet dieser Werkstoff einen Vorteil: Er ist porös. Das Porensystem nimmt etwa 15 bis 30 % des Lagerkörpers ein, wird mit Schmierstoff gefüllt und verbessert als zusätzliches Ölreservoir die Lagereigenschaften. Ein weiteres Argument für Gleitllager ist der Preis, denn die Fertigung dieser Lager kostet nur etwa die Hälfte der Kugellagerfertigung.
Kugellager haben den Vorteil der längeren Lebensdauer bei nicht sofortigem verschleißbedingten Ausfall, denn ein Gleitlager stellt seinen Betrieb bei finalem Verschleiß einfach ad hoc ein, ein Kugellager läuft weiter, wenn auch mit lauten Klappergeräuschen begleitet.
Grundsätzlich laufen Kugellager etwas lauter als Gleitllager, man hört immer ein leichtes Lagerschleifen. Wenn man also 2 Lüftermodelle eines Herstellers vergleicht, wobei der eine gleit-und der andere kugelgelagert ist, wird der Gleitgelagerte in der Regel leiser sein. Selbstverständlich gibt es auch laute Gleitlagerlüfter, das hängt wie immer von der Fertigungsgüte ab und die ist bei Billigprodukten naturgemäß nicht allzu hoch.
Bleibt die Frage, warum setzen dann nicht alle Hersteller auf die Gleitlagerschiene?

- Die Anordnung der Rotoren hat auch Relevanz, denn die Strömungsgeschwindigkeiten und demzufolge Strömungsgeräusche werden auch durch die Form und Stellung der Rotorblätter beinflußt. Diesbezüglich spielen auch die Lüftergitter in den PC-Gehäusen eine nicht unwesentliche Rolle, denn es macht naturgemäß einen Unterschied, ob ein Lüfter sich frei entfalten kann, oder ob er durch winzige Perforationen im Gehäuse atmen muß.

- Die Drehzahlen sind ebenfalls ein wichtiges Kriterium, zumal man mit dem Absenken der Lüfter-Drehzahlen automatisch auch das Grundgeräusch eines Lüfters absenken kann, sofern die Skalierbarkeit des Lüfters dies zuläßt.

- Die Ansteuerung der Lüfter sollte frei einstellbar sein, d.h. der Lüfter sollte nicht nur mit 12 Volt sondern auch mit 5 Volt störungs-und klapperfrei laufen, zumal wir erst dann durch die Absenkung der Drehzahl wirklich einen geräuscharmen Modus erreichen. Viele Lüfter "glänzen" bei 5 oder 7 Volt leider durch durch deutliche Motorengeräusche.

- Das Verhältnis der Luftförderleistung und Dehzahlminimierung muß aber trotzdem noch existent sein, denn auch ein leiser ->langsam drehender Lüfter soll noch Abwärme transportieren können respektive kühlen.




Pflegetipps:

Auch ein Kühler/Lüfter braucht mal Pflege und das nicht nur 1x im Jahr, sondern regelmäßig.
Gehäuse-und CPU-Lüfter sind potentielle Druckluftspray-Kunden. Seit aber bitte vorsichtig und bringt den Lüfter mit dem Spray nicht auf abnormale Drehzahlen, euer Lüfterlager wird es euch danken. Als grobe Vorarbeit solltet ihr einen weichen und nicht haarenden Pinsel einsetzen, vorzugsweise einen mit hochwertigen Chinaborsten.
Sollten eure Gehäuselüfter bereits rauh laufen, empfiehlt sich der Ausbau und die Kontrolle der Lager.
Dazu müßt ihr den Aufkleber auf der Lagerseite entfernen und den Lagerbereich mit Druckluftspray reinigen.
Wenn diese Prozedur erfolglos bleibt, weil die Lagerung doch zu sehr verschlissen ist, bleibt nur noch der Austausch.
Die Kühllammelen des Scythe Infinity kann man natürlich auch problemlos mit Druckluftspray und Pinsel reinigen.




Fazit:

Der Thermalright SI-128 in der NoiseBudget Variante mit Yate Loon Lüfter und NMT Thermoregelung stellt ein ausgesprochen feines Kühlpaket dar. In der Kategorie der traditionell gefertigten Kühler kann Thermalright seine Spitzenposition behaupten, wenn auch keine Quantensprünge im Vergleich zum SI-120 zu vermelden sind. An die Kühlleistung der besten Towerkühler kommt der SI-128 zumindest auf Sockel 775 Plattformen aber nicht heran, das müssen wir fairerweise anmerken...
Zur besseren Übersicht noch einmal die Fakten unseres Tests in der Übersicht:

Plus:
- erstklassige Verarbeitung.
- sehr gute Kühlleistung.
- gute Leistungsreserven.
- herausragender Lüfter mit sehr ausgewogener Thermoregelung.
- kaum zu erwartende Kompatibilitätsprobleme.
- für die Größe noch akzepables Gewicht.
- hohe Sockel-Flexibilität.
- komplette Ausstattung.
- noch befriedigendes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 70€).

Minus:
- Sockel 775 Montage nur bei ausgebautem Mainboard wirklich sicher.

Die Montage auf Sockel 775 Mainbords müssen wir negativ verbuchen, auch wenn es weniger ein Thermalright, mehr ein Intel Problem ist. Der Yate Loon absolviert seinen Job gewohnt souverän und die NMT Lüftersteuerung tut ihr Übriges. Das Gesamtpaket steht auf soliden Füßen und wird trotz 70€ sicherlich seine Käufer finden, wenn es darum geht, ein System ausgewogen und leise zu kühlen...




Gesamtergebnis unseres Reviews:

Der NoiseBudget 120-140W NMT CPU-Kühler auf Basis des Thermalright SI-128 erhält den PC-Experience-Award in Gold !






Weiterführende Links:

A Conto Noisemagic



euer PC-Experience.de Team

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