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Achtung Silverstone Zeus Series ST75ZF Netzteil Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Silverstone Zeus Series ST75ZF Netzteil







Einleitung:

Außergewöhnliche Situationen erfordern bekanntlich außergewöhnliche Maßnahmen, dies trifft leider nicht nur im Kern auch auf die rasante Weiterentwickelungen bezüglich Prozessor-und Grafikkartenleistungen zu, denn was beispielsweise SLI/Crossfire und jetzt auch Quad-SLI mittlerweile einem Netzteil abverlangen, das hat den Pegel der Vernunft längst überschritten. Intel und AMD haben dies zwar erkannt und wollen die exorbitante Verlustleistungen mit sparsamen und trotzdem leistungsstarken Prozessoren eindämmen, aber bei den Grafikkartenherstellern ist diese Entwicklung noch nicht einmal im Ansatz zu erkennen...
Da benötigen SLI-und Crossfire Systeme in den schnellsten Varianten 350-400 Watt unter Last und schon wird der Hebel auf Quad-SLI umgelegt, die dann 450 Watt und mehr für den kompletten Rechner verjubeln, welch eine Innovation...
Aber kommen wir zum eigentlichen Testthema zurück,
kaum sind die ersten Quad-SLi Rechner verfügbar, tauchen selbstverstänlich auch schon die ersten entsprechend dimensionierten Netzteile auf, wie das brandneue ST75ZF von Silverstone, das sage und schreibe 750 Watt Leistung zur Verfügung stellt.
Da unser etwas betagter Intel-Rechner so einem Netzteil allenfalls ein mitleidvolles Lächeln abringt, haben wir ein aktuelles Dualcore AMD-System mit einem SLI-Verbund aufgebaut, um wenigstens ansatzweise solche Netzteile zu fordern.
Wie sich das neue Flaggschiff von Silverstone geschlagen hat, erfahrt ihr wie immer unserem ausführlichen Praxistest, viel Spaß beim Lesen...




Lieferumfang:

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- Netzteil in Retailverpackung.
- Kaltgeräteanschlußkabel.
- Befestigungsschrauben.
- Kurzanleitung (englisch).





Die technischen Daten:

- 750 Watt Gesamtleistung.
- 180 Watt kombinierte Ausgangsleistung (+3,3 und +5 Volt).
- 720 Watt kombinierte Ausgangsleitung (+12 Volt Leitungen 1+2)
- universeller Weitbereichseingang: 100-240 VAC für unterschiedliche Stromnetze.
- maximale Belastbarkeit der einzelnen Strom-Schienen:
- +3,3 Volt: 30 A
- +5,0 Volt: 30 A
- +12 Volt Leitung-1: 18 A
- +12 Volt Leitung-2: 18 A
- +12 Volt Leitung-3: 18 A
- +12Volt Leitung-4: 18 A
- -12 Volt: 0,5 A.
- +5 Volt Standby: 3 A
- ATX 12V 2.2 Version.
- EMV-geschirmte Stromversorgungsanschlüsse für PCI Express Grafikkarten.
- Aktives PFC.
- 1x 80mm (thermogeregelt).
- abgeschirmte Kabelstränge.
- eloxierte Kühlkörper.
- OCP (Over Current Protection) - Schutz vor Stromspitzen.
- OVP (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz.
- OPP (Over Power Protection) - Überlastungsschutz.
- UVP (Under Voltage Protection) - Unterspannungsschutz.
- SCP (Short Circuit Protection) - Schutz vor Kurzschlüssen.
- NLO (No Load Operation) - Schutz vor Operationen ohne Last.
- Standard-PS/2-Abmessungen (B×H×T): (150×86×180) mm.
- Gehäusefarbe: schwarz (bleifreie Lackierung).
- Gewicht: ca. 2,9 Kg.
- Garantie: 3 Jahre.




Der Intel-Testrechner:

CPU
Intel Northwood P4 3.4 GHZ
Mainboard
Asus P4C 800-E Deluxe Rev. 2.0
Arbeitsspeicher
2x 1024MB 3200BIU2-2GBHX G.Skill DDR400
Grafikkarte
Sapphire X800 XT PE@ATI Silencer4 Rev.2
Soundkarte
Soundblaster Audigy 2 ZS Platinum
TV-Karte
Pinnacle 310i Mediacenter
CPU-Kühler
Thermalright SI-120
CPU-Lüfter
Papst Lüfter NMT 120W F/2GL
Festplatten System
2x Western Digital WD740 (10000 U/min, S-ATA) RAID-0
Festplatten Backup
1x Hitachi T7K250 (7200 U/min, UDMA-133)
DVD-Brenner
LG GSA-4167B
DVD-ROM
Plextor PX-130A
Gehäuse
Lian Li PC-73 SL
Betriebssystem
Windows XP Prof. SP 2 PreSP3
Zubehör
4x ichbinleise® Fan 80/1000 blue


Der AMD-Testrechner:

CPU
Athlon64 FX-60 Dualcore
Mainboard
Asus A8N32-SLI Deluxe
Arbeitsspeicher
2x 1024MB 3200BIU2-2GBZX G.Skill DDR400
Grafikkarte
2x Leadtek PX7900 GT TDH Extreme, GeForce 7900 GT im SLI-Verbund
Soundkarte
Soundblaster Audigy 2 ZS
CPU-Kühler
Thermalright SI-120
CPU-Lüfter
Aerocool Turbine1000
Festplatten System
2x Western Digital Raptor X 150GB SATA an SI-3114 als Raid-0
DVD-Brenner
Plextor PX-760A
DVD-ROM
Toshiba M-1712
Gehäuse
Coolermaster Stacker RC-810-SKN1
Betriebssystem
Windows XP Prof. SP 2 PreSP3
Zubehör
2x Aerocool Turbine/1000




Verarbeitung und erster Eindruck:

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Verarbeitungstechnisch bewegt sich auch dieses Silverstone Netzteil wieder auf allerhöchstem Niveau. Dies trifft auch auf die Farbe zu, denn wiederum ist es ein dezentes Schwarz, was dieses Netzteil dominiert, schick aber langweilig? das überlassen wir dem geneigten Betrachter, denn die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden...
Was allerdings sofort auffällt, ist die 4 cm größere Einbautiefe des Netzteils im Vergleich zu einem ATX-Standardnetzteil. Dies kann in Gehäusen mit fest vorgebenen Netzteilrahmen zu Problemen führen, darüber sollte man sich im Klaren sein.
Der Lüftergrill wird in einer späteren Version dieses Netzteil schwarz ausgeführt sein, uns störte jedenfalls die Verchromung, sozusagen als kleiner Farbtupfer, nicht wirklich.
Eine schützende Kabelmuffe am Kabelgehäuseausgang sucht man leider vergebens, das kann die Konkurrenz besser...

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Auf der Anschlußseite des Kaltgerätekabels befindet sich eine kleine Leuchtdiode, die beim Einschalten von rot auf grün wechselt, was den Betrieb des Netzteils signalisiert. Ein ständiges Rot im Betrieb deutet auf eine Überhitzung oder sonstige Störung des Netzteils hin.

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Die Verkabelung wurde recht üppig ausgestattet, wobei die Kabellängen von 50cm bis zu 85cm variieren, damit sollte nun wirklich jedes Gehäuse zu bestücken sein.
Im Einzelnen sind folgende Anschlußmöglichkeiten vorhanden:

- 2x Floppy-Anschlüsse.
- 6x 4 Pin Stromstecker.
- 4x S-ATA Connectoren.
- 2x 6 Pin PCI-Express Stromanschluß .
- 1x 4-pin ATX12V Anschluss.
- 1x 8-pin ATX12V Anschluss.
- 1x EPS12v (8-pin) Connector.
- 2x PCI-E Connectoren.
- 1x 24 Pin Mainboard-Stromanschluß.

Der 24 Pin Mainboard-Stromanschluß entspricht der aktuellen ATX 2.2 Norm und kann aber in diesem Fall nicht wie sonst meist üblich gekürzt werden, um ältere Mainboards zu bestücken. Wer also noch einen 20-poligen Stromanschluß besitzt, muß sich zwangsläufig einen entsprechenden Adpater besorgen.
AGP-Grafikkarten werden hier gar nicht mehr berücksichtigt, das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn die Lancierung dieses Netzteils zielt auf Grund seiner Leistung deutlich auf SLI respektive Quad-SLi ab.

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Die Qualität der Verarbeitung setzt sich auf den ersten Blick nahtlos im Inneren fort, das Doppelplatinenlayout wirkt trotz der Enge aufgeräumt und akurat verlötet. Die Kühlkörper sind üppig dimensioniert und sauber gefräst, gegen Korrosion werden sie durch eine Eloxalschicht geschützt.
Den Lüfter kennen wir schon aus dem ST56ZF Netzteil, es handelt sich um ein kugelgelagertes Exemplar von Sanyo Denki, das 71,4 m³/Std transportieren und dabei eine maximale Geräuschentwicklung von 24 bis 34 dBA entwickeln soll. Wie sich diese Eckdaten in der Praxis verhalten, klären wir in unserem Testkapitel.




Technische Aspekte zur aktuellen Netzteiltechnik:

1. Leistungsspezifikationen von Netzteilen:
Es zeigt sich immer wieder in unseren Tests, daß weder die vollmundigen Herstellerangaben auf den Typenschildern, noch die angegebenen Wattzahlen auch nur annähernd etwas über das tatsächliche Leistungsvermögen eines Netzteils aussagen! Die Erfahrung hat oft genug gezeigt, daß es auch 450 Watt Netzteile gibt, die schon bei geringster Last einbrechen und nicht im entferntesten die angegebenen Leistungsparameter abliefern können. Im Gegensatz dazu existieren sehr leistungsstarke 300 Watt Netzteile, die auch hochgerüstete Systeme durchaus ausreichend versorgen können. Es ist also offensichtlich, daß die Wattangabe absolut nichts über die Leistungsfähigkeit eines Netzteils aussagt, die aufgeklebten Herstellerangaben leider sehr oft ganz genauso wenig.
Um dergleichen zu vermeiden, greift man am besten zu leistungsseitig ausreichend dimensionierten Qualitätsnetzteilen.
Ein vor allem in der Übertaktergemeinde zentrales Problem und Qualitätskriterium ist die sogenannte "Stabilität" der einzelnen Spannungsschienen. Gerade bei qualitativ schlechteren oder schlichtweg überlasteten Netzteilen kann es dazu führen, daß die Spannungslinien von ihren Werten her einbrechen. So liefert ein Netzteil statt der erwünschten 12V dann etwa 11V und statt der benötigten 5V nur noch 4,7V. Während eine gewisse Abweichung im Bereich der Toleranz liegt (siehe ATX V2.03 Spezifikation) und vollkommen unproblematisch ist, führen gröbere Abweichungen in der Regel zu Instabilität und Systemabstürzen, die leider auch nicht immer sofort als Netzteilproblem verifizierbar sind.
Grundsätzlich ist es so:
Bei einem PC-Netzteil wird die Leistung oft mit der Angabe "Total DC Output" (DC steht für Gleichstrom) ausgewiesen. Dieser Maximal-Wert sagt aus, wieviel Watt das Netzteil insgesamt auf allen Leitungen liefern kann. "Combined Power" setzt sich hingegen aus der maximalen Leistung der +3,3-Volt- und +5-Volt-Leitung zusammen. Einzel belastet ist mehr möglich, aber zusammen eben nicht, da müssen dann entsprechende Abstriche hinsichtlich der Belastung gemacht werden.
Über die +12-Volt- und +5-Volt-Leitung werden u.a. Festplatten, CD-/ DVD-Drives und Disketten-Laufwerke mit Spannung versorgt. Die wichtigste Leitung ist jedoch die 3,3-Volt-Leitung, über die das Mainboard den Prozessor (CPU), den Hauptspeicher (RAM), den AGP-Bus und nahezu alle PCI-Steckkarten mit Power versorgt. Vor dem Release der ATX-Spezifikation wurde diese sog. "I/O-Spannung" aus der 5-Volt-Leitung gewandelt. Ein gut dimensioniertes Netzteil sollte ~30 Ampere auf der +5-Volt Leitung und ~25 Ampere auf der +3.3-Volt-Leitung liefern können, sowie mindestens 200 Watt Combined Power liefern.
Diese Empfehlung gilt nach wie vor wenn auch mit Abstrichen, denn mittlerweile beziehen aktuelle Komponenten ihr Lebenselixier vermehrt aus den 12 Volt Leitungen. Intel hatte seinerzeit bekanntermaßen den ATX12V Stromstecker zur Entalstung eingeführt. Mittlerweile haben es die Hersteller auf den nForce 2/3/4 und Athlon 64 Boards nachempfunden und bietet dort einen entsprechenden 12V-Anschluß an. Bei der nicht geringen Stromaufnahme der nForce und Athlon 64 Boards ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Selbstverständlich sollte diese +12 Volt Schiene (mittlerweile dank ATX 2.0 2x12V-Schienen) ausreichend dimensioniert sein und wenigstens 15 Ampere pro 12V-Schiene liefern können, je mehr desto besser...

2. Power Factor Correction (PFC):
"Power Factor Correction" oder kurz PFC ist ein in der EU für PC-Netzteile mittlerweile vorgeschriebener Standard, um die Stromaufnahme von Geräten für das Stromnetz weniger belastend auszulegen. Schaltnetzteile beziehen den Strom in Form kurzer Impulse, was dazu führt, daß die sinusförmige Netzspannung durch die Erzeugung harmonischer Oberwellen verzerrt wird. Insgesamt ist die komplexe Lastcharakteristik eines gewöhnlichen PC-Netzteils für das Stromnetz sehr ungünstig, da eine hohe Phasenverschiebung von Spannung und Strom sowie eine allgemein hohe Verzerrung der Wellenform auftritt. Je größer diese Phasenverschiebung ist, desto niedriger ist der "Power Factor" oder Leistungsfaktor eines Gerätes: Beträgt die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom 90° ist der Leistungsfaktor 0 (0%, cos(90) = 0). Tritt hingegen keine Phasenverschiebung auf, d.h. sind Spannung und Strom perfekt synchron, ist der Leistungsfaktor 1 (100%, cos(0) = 1). Zu unterscheiden ist daher die sich aus der einfachen Rechnung Spannung*Stromstärke ergebende "Scheinleistung" sowie die den Phasenwinkel berücksichtigende "Wirkleistung": Stromstärke*Spannung*Leistungsfaktor. Der Leistungsfaktor beschreibt also zugleich das Verhältnis zwischen der an den Stromanschluß übertragenen "Wirkleistung" und der vom Verbraucher tatsächlich entnommenen "Scheinleistung" (Leistungsfaktor = Wirkleistung / Scheinleistung). Je weiter der Leistungsfaktor vom optimalen Wert 1 (100%) absinkt, desto höher ist die aus dem Stromnetz entnommene sogenannte "Blindleistung".
Passiv-PFC Systeme erreichen einen Leistungsfaktor von bis zu 0,8 durch Unterdrückung der harmonischen Oberwellen mittels eines relativ simplen, passiven Bausteins. Activ-PFC Systeme hingegen beziehen das Verhältnis zwischen der bestehenden Grundschwingung und den hinzugekommenen Oberwellen, den sogenannte Klirrfaktor, mittels einer integrierten Schaltung (IC) ein und regeln die Stromaufnahme gemäß dem Spannungsverlauf, als ob eine reine Widerstands-Last ohne Phasenverschiebung (d.h. Leistungsfaktor = 1) angeschlossen wäre. Active-PFC erreicht daher einen deutlich höheren Leistungsfaktor von über 95%. Zusätzlich ermöglicht die Schaltung eine einfachere Adaption an alle Stromnetze von 85 bis 265V.
Unser bevorzugtes Gerät, um den Wirkungsgrad in Zusammenarbeit mit einem Energy Monitor 3000 zu verifizieren, ist der grafische Leistungsmesser Peak Tech 2535. Mit diesem Gerät kann man sowohl Wirkleistung >Scheinleitung als auch Blindleistung und Leistungsfaktor ermitteln.
Allgemein handelt es sich bei PFC um eine Technologie, die der Verbesserung der allgemeinen Stromversorgung dienen soll, indem die komplexe Lastcharakteristik von Verbrauchern möglichst weit an jene einfacherer Geräte angepaßt wird.

3. Worin liegen die Neuerungen der ATX12V v2.0 bzw. 2.2 Norm?
Dies ist die modernste Spezifikation für Desktop Motherboards und Netzteilen, welche wesentliche Änderungen im Vergleich zum v1.3 Standard beeinhaltet:

- Die SATA Anschlüsse sind jetzt offiziell zertifiziert.
- Der Motherboard Hauptanschlussstecker wurde von 20 auf 24 Pins erweitert, um den Stromverbrauch auf dem PCI Express Bus besser verarbeiten zu können.
- Die neuen Spezifikationen fordern unter Volllast und typischer Last (50 Prozent) lediglich 70 Prozent Wirkungsgrad, bei geringer Belastung (bei unbelastetem Prozessor) sind sogar nur 60 Prozent gefordert. Als Empfehlungen nennt die Spezifikation 80 Prozent im typischen Lastfall, 75 Prozent unter Volllast und 68 Prozent bei geringer Belastung. Dazu der aktuelle ATX 2.2 Netzteil Design Guide .
Zu Thema Effizienz ist anzumerken, das sich wohl sehr wenig ändern wird, solange die überwiegende Mehrzahl der Käufer hauptsächlich auf Preis, Ausstattung und Leistung achtet und nicht bereit ist, für Energie-Effizienz mehr Geld zu bezahlen. ...
- Die 6 Pin Aux Stecker sind weggefallen.
- Die Schaltungstechnik wurde zu dualen 12V Ausgängen modernisiert, welches CPU und Peripheriegeräten größere Stabilität garantiert.
Zusätzlich wurde die +12V Ausgangsleistung insgesamt erhöht, um den Verbrauch des PCI Express Erweiterungsteckplatz auszugleichen.

4. Belüftung Lautstärke und Effizienz:
Zwar steht heute bereits auf beinahe jeder Netzteil-Verpackung werbewirksam "Silent", gut beraten ist man damit zwangsläufig allerdings noch nicht. Oft entpuppt sich, was beim Start noch erstaunlich leise klang bei entsprechender Belastung als störende Lärmquelle. Ursache dafür sind zumeist nicht nur die hochdrehenden, lastgesteuerten Lüfter, sondern oft auch ein von den überlasteten Spannungswandlern verursachtes Pfeifen oder Brummen, das nicht selten von heftigen Vibrationen begleitet wird.
Allgemein läßt sich im Hinblick auf Lautstärke und Belüftung bei Netzteilen folgendes attestieren:
Moderne ATX- Netzteile verfügen je nach Bauart und Qualität über eine Wirkungsgrad von rund 60-80%. Daraus ergibt sich, daß in Situationen, wo das Netzteil 150W Strom ans System liefert, im Gerät gleichzeitig gut 60Watt an Wärmeenergie entstehen, die abgeführt werden müssen um eine zu Instabilität führende Überhitzung zu vermeiden - ein nicht unbeträchtlicher Wert! Die meisten aktuellen Netzteile verfügen dafür entweder über eine Last-oder Temperatursteuerung (oder eine Kombination), d.h. die Drehzahl der Lüfter wird automatisch angepaßt - die Lautstärke steigt mit Last bzw. Temperatur. Alternativ gibt es Modelle mit manueller oder halbautomatischer Regelung. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Zu viel Lärmempfindlichkeit wird oft mit Überhitzung bezahlt. Wer also seine Hardware nicht riskieren oder dauernd zur Anpassung der Drehzahl hinter den Rechner krabbeln möchte, müßte diese zur Sicherheit entsprechend hoch einstellen und ist daher mit einem guten automatisch gesteuerten Netzteil bedeutend besser beraten.
Klar ist jedenfalls, daß z.B. Belüftungskonzepte, welche vorsehen, die vom System erhitzte Luft ausschließlich durch das Netzteil abzuführen, in doppelter Hinsicht problematisch sind: Erstens wird das Netzteil schlechter gekühlt, was unter Umständen wieder zu instabilen Spannungsschienen führen kann. Zweitens müssen die Lüfter des Netzteils schneller drehen, um das gleiche Maß an Kühlung zu erzielen und werden somit zu einem stärkeren Lärmfaktor. Es sei denn man dimensioniert den Netzteillüfter grundsätzlich so, daß ein Kompromiss möglich ist, z.B. durch einen volumenintensiven 120mm oder 140mm Lüfter.
Grundsätzlich sind darum Silentnetzteile die mit einem oder 2 langsam drehenden 80mm Lüfterm daher kommen, ob ihrer Kühlleistung sehr skeptisch zu beurteilen.




Die Montage:

Ein Netzteiltausch sollte auch den ungeübten Anwender vor keine größeren Probleme stellen, insofern schenken wir uns den detaillierten Ablauf, weisen aber auf wichtige Aspekte deutlich hin.
Die wichtigste Grundregel bei Bauarbeiten am eigenen Rechner ist, daß ihr alle Komponenten spannungsfrei macht.
Dazu müßt ihr als erstes das Netzteil ausschalten oder noch besser das Netzkabel abziehen.
Doch jetzt ist der Rechner noch nicht völlig spannungsfrei, da sich auf dem Mainboard und dem Netzteil noch geladene Kondensatoren befinden.
Diese Kondensatoren sollen im Betrieb Stromschwankungen ausgleichen.Normalerweise entladen sich die Bauteile von selbst, dies kann aber bis zu 10 Minuten dauern.
Wer hat aber schon so viel Zeit und möchte dies abwarten ? Mit einem kleinem Trick könnt ihr die Restelektrizität loswerden: Ihr müßt einfach noch einmal den Einschaltknopf drücken,nachdem ihr das Netzkabel entfernt habt.
Ihr werdet merken, daß die Lüfter nochmals kurz anlaufen und sofort wieder stillstehen.
Jetzt ist der Rechner garantiert spannungsfrei und das alte Netzteil kann problemlos gegen das Neue getauscht werden.

Vergeßt bitte nicht, euch vor den Arbeiten zu erden !




Der Test:

Für dieses Netzteil hatten wir unsere Testequipment etwas verstärkt, denn welchen Sinn macht der Test eines solchen Netzteils ohne ein entsprechendes SLI-System? und da aktuelle Netzteile immer weiter zulegen, werden wir auch künftig alle Netzteil-Tests auf beiden Systemen durchführen.
Silverstone hat die Leistungsverteilung der 4 relevanten 12V Stromleitungen folgendermaßen definiert:

...+12V1(18A) : CPU1
...+12V2(18A) : CPU2, SATA,
...+12V3(18A) : MB, IDE, VGA3, VGA4, Lüfter, 6-pn AUX, PCI-E
...+12V4(18A) : VGA1, VGA2, PCI-E, 4-pin Molex

Nachdem wir unseren 12-stündigen Test abgeschlossen hatten (Prime95 und 3DMark2005 im Loop), konnten wir die Meßwerte unserer eingesetzten Testprogramme (AIDA32, Everest, SiSoftSandra, MBM) vergleichen und haben sie danach zur besseren Fehlerkorrektur gemittelt sowie mit den direkt gemessenen Werten des Multimeters verglichen, wobei die real gemessenen Werte natürlich eine größere Relevanz aufweisen, als ungenaue Software Resultate.
Gemessen haben wir mit einem Mastech MAS-345 Multimeter, dessen Daten wir über eine RS232 Schnittstelle direkt auslesen können. Die Messung der Spannungen erfolgt über ein spezielles ATX-Hauptstrom-Verlängerungskabel, damit die Spannungswerte direkt zwischen Netzteil und Mainboard geprüft werden können.
Die Effizienz haben wir mit Hilfe des Energy Monitor 3000 von Voltcraft gemessen und errechnet, die Lautheit des Lüfter wurde ca. 15cm vom Lüfter entfernt mit einem ACR-264-plus Messgerät verifiziert.


Die ATX V2.03 Spezifikation lässt folgende Grenzwerte zu :

Ausgang Toleranz Umin. UNom. Umax.
[%] Volt Volt Ampere
+12 V* 5 11,4 12,00 12,60
+5V 5 4,75 5,00 5,25
+3,3V 5 3,14 3,30 3,47
-5V 10 4,50 5,00 5,50
-12V 10 10,80 12,00 13,20
+5Vsb 5 4,75 5,00 5,25




Die Testwerte des Silverstone-Netzteil:


Richtspannung
+3.3V
+5V
+12V
niedrigster Wert
3,28V
4,95V
12,03V
höchster Wert
3,35V
5,02V
12,09V
durchschnittlicher Wert
3,31V
4,98V
12,06V




Wie erwartet konnte das Intel System mit seinen maximal 245 Watt unter Last das Netzteil nicht im Entferntesten belastungstechnisch tangieren, was den schönen Nebeneffekt hatte, das der Lüfter sich sehr zurückhaltend bewegte.
Unser Dualcore-SLI System ging da schon anders zur Sache, denn hier wurden unter Dauerlast (Prime95, 3DMark2006 Loop) als Spitzenwert 396,35 Watt gefordert (durchschnittliche Last von 341,22), so daß sich das Netzteil wenigstens dazu durchringen konnte, auch mal den Lüfter etwas zu beschleunigen.
Man sieht aber trotzdem sehr deutlich, das SLI-Rechner, auch in der Leistungsspitze, dieses Netzteil kaum an seine Leistungsgrenzen bringen können, die Zielsetzung bezüglich Quad-SLI ist eben nicht zu leugnen...
Auf den ersten Blick mag die combined Power von 180 Watt für die 3,3 Volt und 5 Volt Schiene etwas knapp erscheinen, aber die Skeptiker können wir nachhaltig trösten, aktuelle Systeme belasten das Netzteil ohnehin überwiegend auf den vorhandenen 12 Volt-Leitungen und dort sind 720 Watt als kombinierte Leistung nun wirklich mehr als genug.
Die Eigenkühlung des Netzteils funktioniert sehr gut, denn auch unter Last konnten wir keine Temperaturen über 42°C messen, im Idle Modus 30°C bei 20°C Zimmertemperatur.
Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition:
Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet.
35 dBA unter Last und 29 dBA im Idle Modus sind für unseren Geschmack erträglich, aber natürlich nichts für Silent-Systeme. Die Netzteilelektronik zeichnete sich durch benahe absolute Stille aus, kein Fiepen oder sonstige Störgeräusche waren bei unserem Testmuster zu vernehmen
Bei 80% Last konnten wir eine Effizienz von 79% attestieren, ein ausgezeichneter Wert. Dagegen stehen beinahe 3 Watt Stromverbrauch im Standbymodus, das ist widerum etwas zu viel...



Die wichtigsten Leistungsdaten aller bisher von uns getesteten Netzteile im direkten Vergleich:

Netzteil Ø Spannungswerte Effizienz
Aerocool Turbine Power ATX 450W P5 3,35V 5,02V 12,19V 74%
Antec Neopower 480 Watt 3,32V 5,00V 12,06V 73%
Antec True Blue 480 Watt 3,32V 5,05V 12,18V 71%
Antec True Control 550 Watt 3,33V 5,06V 12,19V 73%
;Antec True Power 430 Watt 3,33V 5,03V 12,18V 71%
be Quiet! Blackline PFC Serie 1.3 350 Watt 3,35V 5,03V 11,99V 70%
be quiet! Blackline BQT P5-470 Watt 3,33V 5,06V 12,09V 70%
be quiet! Dark Power BQT P6-520 Watt 3,30V 4,98V 12,07V 78%
Enermax Coolergiant EG 485AX 480 Watt 3,33V 5,10V 12,06V 69%
Enermax Coolergiant EG 565AX 530 Watt 3,35V 5,02V 12,03V 75%
Enermax Coolergiant EG 701AX-VH 600 Watt 3,31V 5,08V 12,19V 76%
Enermax Liberty ELT620 AWT 620 Watt 3,36V 5,09V 12,13V 79%
Etasis EFN-560 3,28V 4,99V 11,96V 78%
NB-TSP Top350 P4 II 460 Watt 3,27V 4,89V 12,11V 71%
NoiseMagic AcBel NMT-2 F/2GL 400 Watt 3,29V 4,99V 12,06V 76%
NoiseMagic Enermax EG465AX-VE 460 Watt 3,26V 4,92V 12,11V 72%
NorthQ NQ-4775 400Watt 3,26V 4,92V 12,11V 62%
Revoltec Chromus II 400Watt 3,33V 4,81V 11,97V 77%
Seasonic S-12 600 Watt 3,34V 5.06V 12,14V 82%
Seasonic S-12 500 Watt NoiseMagic 3,29V 5.07V 12,05V 81%
Seasonic S-12 430 Watt 3,30V 5.03V 12,06V 80%
Silverstone Strider Series ST56F 3,39V 4,90V 12,22V 80%
Silverstone Strider Series ST60F 3,35V 5.03V 12,34V 78%
Silverstone Zeus Series ST56ZF 3,31V 5.08V 12,19V 76%
Silverstone Zeus Series ST75ZF 3,31V 4,98V 12,06V 79%
Tagan TG420-U02 i-Xeye 420 Watt 3,32V 5,01V 12,02V 75%
Tagan TG480-U01 480 Watt 3,39V 5,05V 12,05V 72%
Tagan TG480-U15 480 Watt Easycon 3,32V 5,01V 12,10V 75%
Tagan TG480-U22 480 Watt 2Force 3,34V 5,12V 12,13V 70%





Fazit:

Das ST75ZF Netzteil von Silverstone bescherte uns eine beeindruckende Vorstellung dessen, was ein modernes Netzteil zu leisten im Stande ist, das muß man neidlos anerkennen.
Unabhängig davon ist kaum nachzuvollziehen, warum ein so hochwertiges Stück Hardware ohne eine simple Kabelmuffe am Hauptkabelstrang ausgeliefert wird, ein Manko, das wir schon bei einigen anderen Silverstone Netzteilen bemängelten...
Zur besseren Übersicht unsere Testdaten aber noch einmal in einer kompakteren Zusammenfassung:

Plus:
- Exzellente Verarbeitung.
- dezent edle Optik.
- SLI und Crossfire tauglich.
- Quad-SLI Zertifizierung in Vorbereitung.
- sehr umfangreiche Anschlußmöglichkeiten.
- sehr gute Effizienz.
- unglaublich stabiler Betrieb und extraordinäre Leistungsreserven.
- sehr leise Netzteilelektronik.
- umfangreiche Schutzschaltungen.
- sehr lange Garantiezeit (3 Jahre).
- gutes Preis-Leistungsverhältnis (183,- € UVP).

Minus:
- Lüfter relativ laut.
- keine schützende Kabelmuffe.
- Netzteiltiefe kann zu Problemen führen.

Dieses Netzteil wurde nicht für den normalen Homeuser mit einer Single Grafikkarte konzipiert, darum gelten hier auch andere Maßstäbe, insofern sind zu laute Lüfter auch kein ernsthaftes Negativum. In diesem Fall zählt nur die pure Leistung, zumal SLI respektive Quad-SLI-Systeme zwangsläufig nicht gerade zu den Leisetretern ihrer Spezies gehören.
Dieses Netzteil soll die Technik-Freaks inspirieren, die sich weder an den exorbitant hohen Stromverbräuchen ihrer SLI/Quad-SLI Komponenten noch am erheblichen pekuniären Aufwand solcher Systeme nicht stören.
Das Netzteil hat natürlich seinen Preis, aber unter der Berücksichtigung dieser gewaltigen Leistungsindikatoren absolut gerechtfertigt, denn Silverstone liefert für das Geld eines der aktuell leistungsstärksten Netzteile überhaupt, die Quad-SLI Zertifizierung seitens Nvidia sollte nur eine Frage der Zeit sein...




Gesamtergebnis unseres Reviews:

Das Silverstone Zeus Series ST75ZF Netzteil erhält den PC-Experience-Award in Gold !






Weiterführende Links:

Silverstone


Wir bedanken uns bei Silverstone Deutschland sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support.


euer PC-Experience.de Team

Cerberus

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