Qualität oder Performance? |
Wallace
Redakteur/Co-Administrator
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Qualität oder Performance? |
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Die Vergangenheit
Als nVidia mit seiner TNT den ersten echten Angriff gegen 3Dfx startete, hat Performance allein nicht ausgereicht. Auch die Qualität der Darstellung musste stimmen, um den Anwender möglichst zu überzeugen. Dummerweise begünstigte 3Dfx auch ungewollt nVidia, da 3Dfx selbst keine Grafikkarten auf den Markt brachte, sondern nur Add-On Karten und viele Anwender daher nötigte ein zweigleisiges System zu fahren. Bevorzugt wurde dabei die Kombination nVidia und 3Dfx.
3Dfx erkannte dieses Problem sehr früh, war ohnehin schon auf dem Weg selbst in den Grafikkartenmarkt einzusteigen und forcierte diese Bemühungen nur um so mehr. Auch hier hielt man sich im Nachfolgendem die Waage, so dass wieder die Qualität das ausschlaggebende Merkmal darstellte.
Die Gegenwart
Mittlerweile ist viel Zeit vergangen und der Markt hat sich deutlich verändert. Andere Mitspieler und vor allem andere Regeln prägen das neue Schlachtfeld. Qualität ist schon lange nicht mehr der ausschlaggebende Faktor. Zu dominant ist hier die Performancegier der Anwender. Es entscheidet nunmehr allein die Framezahl weit vor der qualitativen Darstellungsfähigkeit einer Grafikkarte. Neue Features werden nur in den seltensten Fällen unterstützt und erlangen kaum einen tatsächlichen Wert.
Früher noch hätte man sagen können, dass nur genug Zeit vergehen muss, bevor auch das unbedeutenste Feature in die standardisierte Liste aufgenommen wird. Heutzutage scheinen Feature durch ihre horrende Zahl für Softwareentwickler immer uninteressanter zu werden, da jeder seine eigenen Vorlieben entwickelt und sich keine breite Unterstützung einstellen kann, die dann tatsächlich ein Feature zum Standard gedeihen lässt.
Die Zukunft
Besteht den überhaupt eine Notwendigkeit ein Feature zu integrieren? Wenn man sich die Q3-Community ansieht, die jedes umständlich programmierte Feature deaktiviert, weil einfach der Durst nach mehr Performance Priorität genießt, müsste man fast schon glauben, dass zukünftige Spiele einen Rückwärtstrend einlegen müssen, um erfolgreich zu sein. Keine hochauflösenden Texturen, sondern einfach nur kahle Flächen. Keine Licht- und Schatteneffekte, sondern einfach nur Allgemeinbeleuchtung. Somit beginnt die Verarmung der Darstellung auf Wunsch des Kunden.
Ein Trend den leider die Hardwarehersteller nur allzu deutlich erkannt haben. Kein Wunder das auch Hersteller wie nVidia mit neuen Treiberversionen dahin übergehen, die Qualität zu Gunsten der Performance zu beschneiden.
Ein wichtiges Feature, dass schon ins Detail geht, ist das anisotropische Filtering. Von dem viele Anwender nicht einmal seine Bedeutung kennen. Eigentlich nur wissen, dass es Leistung kostet und daher keine Existenzberechtigung besitzen darf. Soweit zumindest die weitläufige Meinung.
Erläutert werden seine Vor- und Nachteile nun ausführlich bei 3DCenter, die sich eben auch der Problematik der „Pseudo-Treiber-Optimierung“ annehmen. Doch nicht nur damit geht dem Anwender ein Stück mehr Realität verloren. Viele andere ungenutzte Talente einer Grafikkarte gehen ebenso im Performancewahn unter und werden uns in Zukunft Grafikkarten bescheren, die zwar vieles vollbringen könnten, jedoch nur in der Theorie, da die Umsetzung für die softwareseitige Praxis nicht mehr relevant erscheint. Zumindest nicht für den Anwender und damit auch nicht für den Softwareentwickler und schlussendlich auch nicht für den Grafikkartenhersteller.
Sicher besteht nicht die Gefahr, dass vorhandene Features komplett verschwinden. Es besteht aber die Gefahr, dass im Bereich der Feature der erste Entwicklungsstop eingelegt wird und wir in Zukunft nur noch mit Leistung versorgt werden. Schließlich bestimmt auch in diesem Markt die Nachfrage das Angebot.(K-Hardware)
Wallace
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02.10.2002 13:26 |
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Mikesch
Technik-Freak
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toller Artikel !
leider ist es wohl wirklich so
Mikesch
__________________ MfG
Mikesch
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02.10.2002 13:56 |
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Wallace
Redakteur/Co-Administrator
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Themenstarter
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Für Ego-shotter mag das ja zutreffen,da man da kaum Zeit hat,sich ander Grafik zu erfreuen,aber es gibt schließlich auch andere Spiele und vor allem andere Applicationen,z.B. CAD etc. !
Fakt ist jedenfalls,daß die Signalqualität der Grafikkarten in den letzten 1,5 Jahren rapide gesunken ist und das Treiber speziell von Nvidia nur noch auf Benchmark-Programme optimiert werden.
Ich bevorzuge ganz klar die Ausgewogenheit zwischen Bildqualität und Performance !!!
Wallace
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02.10.2002 14:25 |
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