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Zum Ende der Seite springen Lian Li PC-X900B TYR Super-Case
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Cerberus Cerberus ist männlich
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Achtung Lian Li PC-X900B TYR Super-Case Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Lian Li PC-X900B TYR Super-Case







Einleitung:

Die Namensgebung von Lian Li erscheint etwas verwirrend, denn ein Super-Case kann eigentlich kein Midi Tower sein oder soll das doch ein Full Tower sein? Wie dem auch sei, wir beschäftigen uns in diesem Review mit einem der teuersten Lian Li Gehäuse überhaupt: dem X900B in schwarz, das ebenfalls in silber und gegen Aufpreis in rot erhältlich ist.
Das Gehäuse soll dabei nicht nur durch für Lian Li Verhältnisse eigenwillige Abmessungen, sondern vor allem über seinen technischen Raffinessen punkten. Ob man dabei nun auf USB 3.0, den vermutlich brachialen Airflow, die besonders massiven Aluminium-Profile, oder einfach nur dem Lian Li Flair erliegt, ist natürlich eine Frage der Käufer-Intention. Wir haben diesem Lian Li Boliden jedenfalls sehr gründlich hinter die Falzen geschaut und unsere Praxis-Erfahrungen in diesem Review reflektiert, wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen...




Lieferumfang:

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• Lian Li PC-X900 Black in Retail Verpackung
• Befestigungsmaterial incl. Schrauben, Thumbscrews und Box
• Netzteilhalter
• Piezo Lautsprecher
• SATA-Kabel
• USB 2.0/3.0 Adapter
• bebilderte mehrsprachige Anleitung




Technische Daten Gehäuse:

• Gehäusematerial Basisstruktur: Aluminium (1,5 bis 2mm stark)
• Frontverkleidung: Aluminium (2mm stark, gebürstet und anodisiert)
• Gehäusedeckel: Aluminium (1,5 bis 2mm stark, gebürstet und anodisiert)
• Seitenteile: Aluminium (2mm stark, gebürstet und anodisiert), Window
• Farbe: schwarz (Innenraum auch schwarz anodisiert)
• Abmessungen: 230mm x 598mm x 388mm (B x H x T)
• Formfaktor: ATX, Micro-ATX (Tool-less)
• Gewicht: ca. 8,22 Kg netto
• verfügbare Slots für Erweiterungskarten: 7
• Durchführungen für Wakü: 2
• Mainboardschlitten: nein
• max. Grafikkartenbautiefe: 305mm
• max. Netzteilbautiefe: bis 220mm Einbautiefe (unten)
• Netzteilsockelhöhe: 13mm
vorinstallierte Lüfter:
3x 120 mm (Front, Blue-LED)
2x 120 mm (Rückseite, Blue-LED)
Stufenlose Lüftersteuerung
• I/O Panel: 4x USB 3.0, 1x eSATA, 1x HD+AC 97 Audio
• Laufwerksschächte:
3x 5,25 Zoll (extern)
1x 3,5 Zoll (extern, im 5,25 Zoll Schacht)
7x 3,5 Zoll (intern)
• weitestgehend schraubenloses Design.
• Preis: 398,90 €
• Garantie: 2 Jahre




Die eingebaute Hardware:





Verarbeitung und Technik:

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Die neue Optik ist schon etwas gewöhnungsbedürftig, viel Mesh im Frontbereich, dazu die angedeutete Turmform (60cm hoch, 38cm tief), das ist nicht unbedingt Lian Li Classic. Aber warum sollte man den Blick vor frischen Ideen verschließen, solange das Gehäuse noch unter den Schreibtisch paßt? Die Frontpartie macht eines aber gleich deutlich, auch wenn eine Frontklappe fehlt, die Lüfter werden trotzdem aufwendig zu reinigen sein, da die Frontverkleidung nicht demontierbar ist. Schön das Lian Li an eine 3,5 Zoll Implementierung an der Frontseite gedacht hat, wer verzichtet schon gerne auf seine Cardreader oder Floppy-Laufwerke, auch wenn sie nicht mehr en vogue erscheinen.
Die I/O Panels samt Staubdeckel gehören bei Lian Li seit geraumer Zeit auf den Gehäusedeckel, was wir sehr begrüßen, denn diese Plazierung ermöglicht den Zugriff auf die EIN-Ausschalter/USB etc, ohne das der Anwender unter den Schreibtisch krabbeln muß. Problematisch wird es allerdings, wenn der Schreibtisch mit dem Gehäuse abschließt. Die Ein-Ausschaltknöpfe sind natürlich ebenso aus Aluminium, wie der Reset Knopf und der Verschlußdeckel für USB, eSATA und Konsorten. Die USB Ports haben genügend Abstand zueinander, so daß auch ausladende USB-Sticks nebeneinander ihren Platz finden. Die Funktions-LEDS (Power-On = blau, Festplatte = rot) finden wir an der Stirnseite der Frontpartie, wo einerseits der Betrieb des Systems und andererseits die Festplattenzugriffe optisch dargestellt werden. Technisch wurden alle Register gezogen, eSATA fehlt ebenso wenig wie USB 3.0 (4 Ports), auch wenn viele Mainboards dies noch nicht nativ unterstützen.

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Die 2mm starken Seitenteile lassen sich durch eine zentrale Stellschraube oben entriegeln und können dann etwas aufgeklappt und anschließend kratzerfrei entnommen werden. Das funktioniert beidseitig sehr gut und die Passgenauigkeit war ohnehin noch nie ein Problem bei Lian Li. Das Window sitzt vielleicht etwas tief, aber das ist sicherlich auch Geschmackssache. Keine Geschmackssache ist die Lüftersteuerung, denn die gehört definitiv an die Frontpartie eines Gehäuses und nicht auf die Rückseite. Die Steuerung besitzt vier Ports für die fünf Lüfter, die aber über Y-Kabel trotzdem alle angeschlossen werden können. Wer die Lüfter lieber vom Netzteil versorgen möchte, kann dies über die vorhandenen 4-pin Adapter bewerkstelligen.
Die exzellente Verarbeitung endet nicht im jetzt schwarz lackierten Heck, auch hier sieht man den Feinschliff der ausgeklügelten Produktion und das Finish der Handarbeit. Ebenso deutlich erkennbar sind die beiden Schlauchdurchführungen (jeweils 20mm Durchmesser) für die optionale Wasserkühlung, ein weiteres Feature, das mittlerweile bei kaum einem neuen Lian Li Gehäuse fehlt. Lian Li verbaut zwar inzwischen gummierte Lüfterverschraubungen und das ist auch ein sinnvoller Ansatz, aber keinesfalls gleichzusetzen mit der Funktion reinrassiger Entkoppelungsstifte, da die explizite Loslösung sprich Entkoppelung vom Gehäuse so nicht stattfindet.
Die Belüftungsschlitze der PCI-Slot Abdeckungen fließen seit 2009 in alle neuen Lian Li Gehäuse ein. Zwingend nötig ist dies nicht, zumal die Be-und Entlüftung des Gehäuses über die Lüfter und das Netzteil mehr als ausreicht, Nachteile erbringen diese Schlitze allerdings auch keine. Bevor wir es vergessen, das rechte Window Seitenteil könnte durch eine vorhandene Öse neben der Thumbscrew-Verschraubung mit einem kleinen Schloß gesichert werden. Wie immer unser Hinweis bezüglich der Abschirmung eines Window Seitenteils: Die elektromagnetische Abschirmung (EMV) wird durch so ein Window zwar gestört, aber wer sitzt schon den lieben langen Tag mit seinem Handy am Window, um sein Mainboard anzurufen, insofern dürfte sich dieser Vorwurf durchaus relativieren, zumal beispielsweise geöffnete Gehäuse in dieser Hinsicht wesentlich mehr Störpotential bieten.
Der sichere, rutschfeste und geringfügig entkoppelte Stand des Gehäuses wird durch explizite Moosgummi-Standfüße bewerkstelligt, eine sehr probate und attraktive Lösung, wie sie auch für HIFI-Anlagen Verwendung findet, wenn auch dort noch etwas aufwendiger ausgeführt. Die Lüftungsschlitze fürs Netzteil werden zwar vorbildlich durch einen Staubfilter geschützt, leider hat Lian Li dabei nicht daran gedacht, diesen Filter herausziehbar zu verbauen. Dadurch ist der Anwender gezwungen, das Gehäuse zu kippen, um an den Filter heranzukommen.

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Der schwarze Innenraum ist eine Augenweide, die auch mit dem bisherigen Eindruck bezüglich der Verarbeitungsqualität korrespondiert, scharfe Kanten oder minderwertige Falzen sucht man hier vergebens. Achtet bei der Komplettierung bitte trotzdem an Schutzhandschuhe, denn die schwarzen Flächen sind genauso empfänglich für schwitzende Finger, wie die früheren silberglänzenden Flächen.
Die große zentrale Öffnung der Mainboard-Aufnahme erleichtert den Ein-und Ausbau des CPU-Kühlers, so daß gegebenenfalls das Mainboard nicht entfernt werden muß, verallgemeinern läßt sich das aber nicht, denn die Faktoren Mainboard-Layout und der Kühler selbst spielen dabei auch eine wesentliche Rolle. Außerdem läßt sich außerhalb des Gehäuses deutlich sorgsamer und stressfreier arbeiten.
Der hintere zentrale 120mm Lüfter sitzt direkt im Einzugsbereich des Mainboards/Grafikkarte/CPU, also genau an der richtigen Stelle. Die Wärmezone darüber soll sich scheinbar nur um die dortigen optischen Laufwerke und Festplatten kümmern. Die Grills der Lüfter sind lian-li-typisch entfernbar, so daß keine Verwirbelungen das Lüftergeräusch negativ beeinflussen können.
Wenn wir unsere Waage bemühen, messen wir etwas über 8Kg für das unkomplettierte Gehäuse, ein vertrauenserweckender Wert. Es wird aber auch deutlich, warum Lian Li die Wandstärken der Aluminium-Profile so deutlich erhöht hat, die Verwindungssteifigkeit dieser Turmform wäre sonst doch etwas fragil.
Die mittlerweile üblichen Dämpfungsbügel für die optischen Laufwerke fehlen ebenfalls nicht, die über ihre kleinen Gummiblöcke relativ viel Druck auf die Laufwerksflanken ausüben, wodurch diese einerseits sicher fixiert werden und andererseits eine gewisse Entkoppelung erfahren sollen. Wie nahezu alles bei Lian Li wäre auch dieses Feature umkehrbar, dazu kann man die Dämmleisten abklipsen und die Laufwerke verschrauben.
Lian Li hat die Steckkartenbefestigung schon vor einigen Monaten renoviert, das neue Stecksystem ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, fixiert die Karten aber sehr sicher und gut. Keine Sorge, wer es lieber verschrauben möchte, wird von Lian Li nicht allein gelassen, der Befestigungsblock ist abschraubbar, somit können die Steckkarten auch über die im Lieferumfang verfügbaren Thumbscrews verschraubt werden. Beide Festplattenkäfige sind über entsprechende Thumbscrews sehr leicht zu entfernen, was auch zwingend notwendig wäre, da sich snst die Festplatten nicht verschrauben lassen. Diesbezüglich existieren deutlich montagefreundlicher Systeme von Lian Li. Ein Mainboardschlitten existiert nicht, richtig vermißt haben wir ihn allerdings auch nicht, wobei dieser Verzicht seitens Lian Li sicherlich auch eine Reminiszenz an die Statik des Gehäuses darstellt.

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Die untere Netzteilaufname verfügt über die gewohnten Entkoppelungsstreifen und den neuen Festklemmhaken, den wir jedes mal sehr argwöhnich beäugen, da er einfach nur überflüssig ist und auch sonst die eine oder andere Überraschung parat hat, wie wir noch sehen werden. Der Netzteilsockel ist übrigens exakt 13mm hoch und 12mm breit, das für all diejenigen, die den dortigen Luft-Ein-und Ausgang eventuell verschließen möchten. Das Aluprofil mit den drei Frontlüftern läßt sich über drei Thumbscrews abschrauben und ausklappen, zumindest dann, wenn das Gehäuse noch nicht komplettiert wurde. Danach wird dieses Prozedere zum Geduldsspiel, da der dafür notwendige Platz sich in dem Moment drastisch reduziert, je mehr Komponenten ins Gehäuse verbaut werden.
Da wir immer wieder gefragt werden, welche technisch und optisch passende Lüftersteuerung zu empfehlen sei, möchten wir euch unseren Favoriten vorstellen:

Zalman ZM-MFC1 Plus


Die Zalman Lüftersteuerung paßt nicht nur vom Material her perfekt, sie reiht sich auch designtechnisch unserer Meinung nach ideal in das komplette Gehäusegefüge von Lancool/Lian Li ein. Dazu kommt noch ein wichtiger Aspekt, es ist keine PWM Steuerung sondern analog ausgelegt, so daß keine ständigen Stromunterbrechungen stattfinden, die den Lüfter auf lange Sicht schädigen können und außerdem Störgeräuche produziert. Darüber hinaus ist sie sehr preiswert und verfügt über einen Regelbereich von 5,1 bis 11,9Volt..




Die Komplettierung:

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Die Herausnahme der Laufwerksblenden ist ohne eine entfernbare Frontverkleidung ziemlich fummelig, das kann Lian Li deutlich besser. Der obere Laufwerksschacht besitzt eine Versteckoption, über die sich ein optisches Laufwerk sehr dezent verbauen läßt, da die Frontansicht verborgen bleibt. Bei leichtem Druck auf den Auswurfknopf der Frontklappe öffnet sich so die Lade des Laufwerks. In der Praxis verhält sich diese Vorrichtung völlig unproblematisch, was man von früheren ähnlichen Konstruktionen nicht behaupten konnte. Die sehr passkonformen Laufwerksblenden sind nicht zusätzlich mit Meshflechtwerk bestückt worden, das rundet nicht nur die Optik ab, das erspart auch zusätzliche Reinigungssessions. Herauszubrechende Blenden hinter der Frontverkleidung sind bei Lian Li verpönt und das ist auch gut so, dadurch ist man stehts in der Lage, das Gehäuse wieder in den Auslieferungszustand zu versetzen.
Für die Aufnahme der Festplatten muß wie bereits erwähnt einer oder eben beide Käfige entfernt werden. Über die mitgelieferten Spezialschrauben können die Festplatten dann in den gummierten Bohrungen verschraubt werden. Zieht die Schrauben bitte nicht zu fest, damit die Gummierung nicht leidet. Reduziert werden durch die Entkoppelung aber lediglich mögliche Vibrationen, eine Dämmung der Festplatte zur Reduzierung der Zugriffsgeräusche findet so natürlich kaum statt, da sind professionelle Speziallösungen deutlich im Vorteil. Warum Lian Li ständig andere Festplattenbefestigungen verwendet und auch beim PC-X900 mal wieder die SSD-Besitzer außen vor läßt, ist für uns nicht nachvollziehbar.
Wie sich sicherlich jeder denken kann, reichen die USB 3.0 Ports nicht aus, die Schnittstelle muß auch von einem Controller versorgt werden und da auf aktuellen Mainboards bisher keine internen USB 3.0 Steckbereiche existieren, kann man die internen USB 3.0 Portkabel über eine spezielle Slotblende wieder nach außen führen, um sie dort an die externen USB 3.0 Ports eines dazu passenden Mainboards samt Controllers anzuschließen (letztes Bild). Das Ganze wirkt etwas provisorisch, erfüllt aber durchaus seinen Zweck.

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Der Einbau des Netzteils muß, wie bereits erwähnt, ausschließlich im schon entsprechend vorbereiteten unteren Gehäusebereich erfolgen. Nun könnte man einerseits das Netzteil in seiner "normalen" Position mit dem Lüfter nach unten einbauen. Dann kümmert sich das Netzteil im Grund nur um sich selbst und seine Kühlung, was sehr leise vonstatten gehen kann. Dank der variablen Bohrungen ist es aber auch möglich, das Netzteil mit dem Lüfter gen Innenraum zu verbauen, beides besitzt Vor-und Nachteile. Da das Netzteil gen Innenraum nicht hermetisch abisoliert ist, gelangt ohnhin Abwärme aus dem Innenraum ins Netzteil, egal welche Einbaurichtung bevorzugt wird und unten positionierte heiße Soundkarten (bis 50°C) sind sicherlich dankbar für eine aktive Unterstützung. Außerdem saugt der Netzteillüfter dann nicht den ganzen Staub und Dreck unter eurem Gehäuse an, auch wenn ein Filter vorhanden ist. Der Netzteillüfter wird so allerdings stärker beansprucht, was durchaus in einer erhöhten Geräuschkulisse resultieren kann. Der gerne gehörte Vorteil, das so das Netzteil auch die Grafikkarte unterstützt, weil es Abwärme von der Grafikkarte absaugt, ist ein zweischneidiges Schwert. Wenn die Grafikkarte über einen Radiallüfter seine Abwärme selbst aus dem Gehäuse bläst, spielt die Einbauposition des Netzteils eh keine Rolle. Besitzt die Grafikkarte allerdings einen oder zwei Axiallüfter, die auf die Platine der Grafikkarte blasen, "gräbt" das Netzteil der Grafikkarte die angesaugte Luft ab, weil das Netzteil diese Luft ebenfalls ansaugt.
Für den Einbau im unteren Gehäusebereich sollte ein Netzteil auch über ausreichend Kabellänge verfügen, weil der Weg von unten nach oben zum Mainboard einige cm weiter ist, als umgekehrt, da hilft dann nur ausprobieren. Wir hatten diesbezüglich mit dem Corsair AX850 Netzteil (als Beispiel) keine Probleme.
Noch eine Anmerkung zur generellen Netzteilbefestigung:
die Netzteilbefestigung kann in mehreren Varianten erfolgen, zum einen über den neuen Haltebügel, oder wie gewohnt über die Verschraubung an der Gehäuse-Rückseite. Wir bevorzugen in dem Fall die konventionelle Schraub-Variante, weil der Bügel nur wenig entkoppelt und auf dem Netzteil sehr schnell unschöne Arretierungsmarken hinterläßt. Das mag auf den ersten Blick keine Rolle spielen, aber wenn das Netzteil erst mal einige warme Betriebstunden hinter sich gebracht hat, werden sich diese Marken regelrecht eingebrannt haben, was den Wiederverkaufswert nicht unbedingt erhöht. Dazu kommt der Umstand, das, wenn das Netzteil mit dem Lüfter gen Innenraum montiert werden soll, das Lüftergitter absolut plan mit dem Netzteilgehäuse abschließen muß, ansonsten wird es vom Halter zerdrückt, was im schlimmsten Fall den Lüfter blockiert !

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Ausladende CPU-Kühler bis zu einer Bauhöhe von 170mm und 155mm Breite sind je nach Mainboard Layout sicher unterzubringen, bei dem IFX-14 Kühler von Thermalright muß allerdings auf den HR10 Zusatzkühler verzichtet werden, was aber verschmerzbar wäre. Grafikkarten bis 305mm Platinenlänge (Stromanschlüsse beachten) passen ebenso, wie Netzteile mit einer Gehäusetiefe von bis zu 190mm, tiefere Netzteile lassen sich auch verbauen, aber nur nach Entfernung des Festplattenkäfigs. Wer gerne einen besonders breiten CPU-Kühler einbauen möchte (über 150mm), sollte das obere Trennblech im Auge behalten, das ist vernietet.
Die 120mm Lüfter erzeugen über ihre blauen LEDs eine warme angenehm dezente Beleuchtung, die auch stylistisch gut zum Gehäuse paßt. Wem das nicht genügen sollte, kann natürlich diesbezüglich z.B. über Kaltlichkathoden weiter aufrüsten. Ob das dann letztendlich zum Ambiente des Gehäuse paßt, ist eine andere Geschichte...




Die Referenz-Lüfter:

Wir haben vor dem Test für unsere Referenz-Lüfter für uns selbst eine ganz klare Maxime erstellt, es sollten keine Brüllwürfel oder Volumenmonster verwendet werden, die im Betrieb einen Kopfhörer zwingend voraussetzen. Die Lüfter sollten eine ausgewogene Mischung aus möglichst geringer Lautheit, hoher Laufkultur (Lagerqualität), guter Scalierbarkeit (Spannbreite der möglichen Voltansteuerungen) und trotzdem noch annehmbarem Förder-Volumen mitbringen. Alle diese Attribute vereinen die Noiseblocker Multiframe M12 und Noiseblocker Blacksilent Pro PK2 in sich, darum stellen sie zur Zeit für jedes Gehäuse das absolute I-Tüpfelchen dar.

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Noiseblocker
Multiframe M12-S1
Leistungsaufnahme
2,74 Watt
Betriebsspannung
6 bis 13,8 Volt
Lüfterblätter
7
Nabendurchmesser
40mm
Lüftergehäuse
PBT 30% GS, PC, Silikon
Gewicht
150g
Abmessungen
120 x 120 x 25mm
Nenndrehzahl
750 U/min (+/- 10%)
max. Volumenstrom
58 m³/Std
Lautstärke
ca. 8 dBA
Lagerung
NB Nano-SLI Gleitlager
beleuchtet
nein
Tachosignalleitung
ja
Kabellänge
ca. 50 cm
Anschluß über...
3-pin Molex
MTBF in Stunden
ca. 160.000 Stunden
Garantie
6 Jahre
Extras
4 Schrauben
Entkoppelung
bereits integriert
Preis
21,95 €
Bezugsquelle
Noiseblocker
bitte klicken bitte klicken
Noiseblocker
Blacksilent Pro PK2
Leistungsaufnahme
1,08 Watt
Betriebsspannung
4 bis 13,8 Volt
Lüfterblätter
7
Nabendurchmesser
40mm
Lüftergehäuse
Kunststoff
Gewicht
130g
Abmessungen
140 x 140 x 25mm
Nenndrehzahl
1200 U/min ( + /- 10% )
max. Volumenstrom
93 m³/Std
Lautstärke
ca. 20 dBA
Lagerung
NB Nano-SLI Gleitlager
beleuchtet
nein
Tachosignalleitung
ja
Kabellänge
50 +20 cm sleeved
Anschluß über...
3-pin Molex
MTBF in Stunden
ca. 180.000 Stunden
Garantie
6 Jahre
Extras
verschiedenes
Entkoppelung
Stifte
Preis
15,90 €
Bezugsquelle
Caseking





Der Gehäuse-Test:

Mit Core Temp 0.99.7.7, Real Temp 3.0, dem Hardware Monitor 1.16.1 und Everest Ultimate Edition 5.50.2225 wurden die Temperaturen mit den Werten verglichen, die wir nach vier Stunden Stunden 3D Mark 2006 und Prime 95 (Orthos) über unser digitales Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C) erhalten haben. Die Zimmertemperatur lag bei 20 °C (klimatisierter Raum).
Die Lautheit der Lüfter wurde ca. 15cm vom Lüfter entfernt mit einem modifiziertem ACR-264-plus Messgerät verifiziert, das normalerweise einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfaßt. Dabei wurden die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100cm betragen, aber da wir nicht über einen schalltoten respektive schallarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich.
Die Werksbestückung der Lüfter beliessen wir im Testdurchlauf so wie geliefert, steuerten aber für den 7 Volt Test die Lüfter über unsere eigens dafür kalibrierte Zalman ZM-MFC1 Plus Steuerung entsprechend herunter:





Temperaturen
Temps-Idle 12Volt
Temps-Last 12Volt
Temps-Idle 7Volt
Temps-Last 7Volt
Gehäuse 28,5°C 32,5°C 32°C 34°C
Mainboard 29,5°C 32,5°C 31°C 34,5°C
CPU 34,5°C 53°C 36°C 57,5°C
Grafikkarte 53°C 64,5°C 55,5°C 68,5°C
Festplatte (Samsung F1 320GB) 25°C 30°C 25,5°C 31,5°C
Festplatte (VelociRaptor) 29°C 34,5°C 32,5°C 36,5°C


Die Temperatur Resultate liegen allesamt im dunkelgrünen Bereich, das war bei der Vielzahl an Lüftern aber auch nicht anders zu erwarten. Von einer Zweizonen-Thermik haben wir nicht viel gemessen, auch den optischen Laufwerke, die ganz oben verschraubt wurden, konnten wir keine gesteigerten Temperaturen attestieren.
Bei der Geräuschkulisse der Lüfter relativiert sich unsere Begeisterung wieder ein wenig, aber der Reihe nach:
Alle fünf 120mm Lüfter rotieren unter 12Volt Ansteuerung an unserer Zalman Steuerung mit 1228 U/min und erzeugen dabei 21dBA Schalldruck (0,2 sone). Das läßt sich problemlos auf 7 Volt reduzieren, dann bleiben davon noch 811 U/min und 14dBA (0,1 sone) übrig, das wäre dann auch angemessen leise. Unter 5 Volt liefen zwei der fünf Lüfter nicht mehr an, was aber angesichts der dann deutlich reduzierten Luftfördermenge ohne weiteres zu verkraften wäre.
Zu diesem Thema Anlaufspannung der Lüfter sind ein paar Umstände zu berücksichtigen, die in der Praxis oft falsch verstanden werden:
es geht nicht darum, wie weit sich ein Lüfter herunterregeln läßt, sondern darum, wann ein Lüfter tatsächlich anläuft ! Die allermeisten Lüfter lassen sich auf 5 Volt herunterregeln, wenn sie denn in Bewegung sind. Ein Neustart mit 5 Volt Ansteuerung ist etwas völlig anderes und genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen, weil viele Lüfter eben nicht anlaufen...

Solltet ihr daran interessiert sein, die Lüfter auszutauschen, möchten wir euch entsprechende Artikel ans Herz legen, die eure Auswahl erleichtern:

140mm Lüfter Roundup 2009 Part II

140mm Lüfter Roundup 2009

120mm Lüfterroundup 2009

Noiseblocker Multiframe M12 120mm Lüfter

120mm Lüfter Roundup 2008


Kommen wir zur Geräuschentwicklung der Laufwerke:
Die Lautstärke der Festplatten und optischen Laufwerke wären durchaus noch optimierbar, was allerdings nicht ohne finanziellen Aufwand erreicht werden kann. Unsere nagelneue Samsung Spinpoint F4 320GB Festplatte war aus diesem System trotzdem nicht herauszuhören. Das gilt ebenso für die vorhandenen Samsung F1 oder F3 Festplatten, die sich auf sehr ähnlich niedrigem Geräuschniveau bewegen. Die neuen VelociRaptoren lärmen ohne Entkoppelung normalerweise mit 31,5 dBA (idle) und 38,5 dBA unter Last, was durch die Entkoppelung und Dämmung des Lian Gehäuses immerhin um jeweils 5 dBA reduziert wurde. Professionelle Dämmboxen wie z.B. die Smart Drive 2002 Copper Festplattenbox, können da bis zu 7 dBA Reduktion erwirken, sind aber auch deutlich teurer:

Aerocool AVN-1000 HDD Cooler

Smart Drive 2002 Copper Festplattenbox

Das Lian Li PC-900X Gehäuse bietet durchaus eine adäquate Basis, um ein leises System zu konzipieren. Die Seitenwände klappern definitiv nicht und auch sonst "fühlt" sich das Gehäuse nach der Wandstärkenzunahme der Aluprofile deutlich stabiler und weniger schwingungsanfällig an. Damit wäre es dann aber noch nicht getan, denn wir erinnern uns: für ein leises System müssen auch entsprechende Komponenten verbaut sein (Grafikkarten, Festplatten und Kühler-Lüfter, Netzteil), ansonsten wird das Vorhaben wieder konterkariert und unser bisheriger Aufwand verpufft.
Achtung:
Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau beziehen...!




Fazit:

Was bleibt unterm dem vielzitierten Strich? selbstverständlich verstrahlt auch dieses Gehäuse das typische Lian Li Flair, das wahrscheinlich nur diejenigen wirklich nachvollziehen können, die ein Gehäuse der Taiwanesen besitzen. Ebenso natürlich gestaltet sich auch hier die Verarbeitung abermals auf allerhöchstem Niveau und den Sprung in die Moderne hat Lian Li inzwischen auch geschafft, dafür sprechen nicht nur die technischen Features. Aber ist das wirklich alles? Natürlich nicht, die Kühleigenschaften sind dank der Lüfterbatterien exzellent und durch die massiven Aluminium Wandstärken ist eine Dämmung des Gehäuses auch nicht zwangsläufig notwendig. Über die blau beleuchten Lüfter und das Window-Seitenteil kann man diesem Gehäuse auch keine optische Tristesse unterstellen, zumal sich durch seine nahezu komplette Zerlegbarkeit ein individuelles Modding fast schon aufdrängt.
Wenn man sich allerdings vor Augen führt, das es ohne Adapter nicht möglich ist, in dieses Gehäuse eine SSD zu verbauen, dann ist dieses Faktum bei dem Preis schwer verdaulich, um es mal diplomatisch zu formulieren. Das die Stromkabel fürs Mainboard zu kurz sind und die Frontlüfter in einem komplettiertem System nur durch handwerklich geschickte Hände gereinigt werden können, kommt erschwerend hinzu. Wer so viel Geld für ein Gehäuse investiert, kann und muß mehr erwarten, dabei ist noch gar nicht die Rede vom perfekten Gehäuse, das es schon allein wegen der unterschiedlichen Ansprüche nicht geben kann. Es geht um die Umsetzung von essentiell technischen Details, die wir in vielen deutlich preiswerten Lian Li Gehäusen finden, nur eben hier nicht und das ist mehr als schade...
Zur besseren Übersicht noch einmal die wichtigsten Test-Resultate in der Gesamtübersicht:

Plus:
• zeitloses Design, wertige Haptik
• sehr kratzfeste Oberflächenbeschichtung
• hervorragende Verarbeitung, äußerst massive Aluminum-Profile
• äußerst passgenaue Seitenteile, schickes Window
• rutschfester Stand
• sehr sinnvoll plaziertes I/O Panel mit eSATA und USB 3.0
• sehr gutes Platzangebot
• Festplatten entkoppelt integrierbar
• integrierte Lüftersteuerung (nur 4 Anschlüsse)
• USB 3.0 Ports/Mainboard Weiterleitung
• Kompatibilität zu überlangen Netzteilen (bis 190mm Gehäusetiefe nativ)
• Kompatibilität zu überlangen Grafikkarten (bis 305mm)
• Kompatibilität zu übergroßen Tower-Kühlern (bis 180mm Bauhöhe)
• gute Beschriftung der Verkabelung
• hervorragende Kühleigenschaften

Minus:
• Mainboard Stromanschlüsse recht kurz
• Frontlüfter umständlich zu reinigen
• fragwürdige Netzteilklammer
• Netzteil-Staubfilter umständlich zu reinigen
• keine Einbauoption für 2,5" Laufwerke
• deftiger Preis




Gesamtergebnis unseres Reviews:

Das Lian Li PC-X900B TYR Super-Case erhält den PC-Experience Award in Silber






Weiterführende Links:


Lian Li

Lian Li PC-X900B TYR bei Caseking


Wir bedanken uns bei Caseking sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support.


euer PC-Experience.de Team

Cerberus

01.09.2010 21:25 Cerberus ist offline Homepage von Cerberus Beiträge von Cerberus suchen Nehmen Sie Cerberus in Ihre Freundesliste auf
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