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Zum Ende der Seite springen Seasonic S-12 430 Watt Netzteil
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Cerberus Cerberus ist männlich
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Achtung Seasonic S-12 430 Watt Netzteil Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Seasonic S-12 430 Watt Netzteil










Einleitung:

"Alle guten Dinge sind drei", weiß der Volksmund in seiner erfrischenden Naivität zu konstatieren und so begab es sich, das wir ein drittes Netzteil von Seasonic aus der aktuellen S-12 Serie begutachten durften...
Dies macht auch durchaus Sinn, zumal die S12-600 und S-12 500 doch relativ hochpreisig angesiedelt sind und nicht jeder User diese geballte Leitung wirklich benötigt.
Das S-12 430 Watt liegt im aktuellen Portfolio an der Spitze der S-12 Einstiegsnetzteile, wenn man diese Kategorie von Seasonic überhaupt als eine Solche bezeichnen darf.
Über die bisherigen Ergebnisse unserer getesteten Seasonic Netzteile braucht man im Grunde nicht mehr viele Worte verlieren, es gibt nur wenige Konkurrenten am Markt, die ihnen wirklich das Wasser reichen können, warum sollte es also diesmal anders sein?
Aber genug theoretisiert, kommen wir zu unserem ausführlichen Praxistest, viel Vergnügen beim Lesen...




Lieferumfang:

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- Netzteil in Retailverpackung.
- Kaltgeräteanschlußkabel.
- Anschlußkabel für separate Lüfter.
- Befestigungsschrauben.
- wiederverwendbare Kabelmanschetten.
- Handbuch (mehrsprachig).





Die technischen Daten:

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- 430 Watt Gesamtleistung.
- 150 Watt kombinierte Ausgangsleistung (+3,3 und +5 Volt).
- 348 Watt kombinierte Ausgangsleitung (+12 VoltV1 und +12 VoltV2).
- universeller Weitbereichseingang: 100-240 VAC für unterschiedliche Stromnetze.
- maximale Belastbarkeit der einzelnen Strom-Schienen:
- +3,3 Volt: 30 A
- +5,0 Volt: 30 A
- +12 Volt: 14 A
- +12 Volt zweite Leitung: 15 A.
- +5 Volt Standby: 2 A
- ATX 12V 2.0 Version.
- Aktiv PFC.
- 1x 120mm Lüfter (doppelt kugelgelagert und thermogeregelt).
- verdrillte Kabel.
- Easy-Swap Stecker.
- eloxierte Kühlkörper.
- Kurzschlusssicherung (SCP).
- Überspannungsschutz (OVP).
- Überlastungsschutz (OLP).
- Lastfreier Betrieb (NLO).
- SCP (Short Circuit Protection) - Schutz vor Kurzschlüssen.
- Standard-PS/2-Abmessungen (B×H×T): (150×86×140) mm.
- Gewicht: ca. 2,60 Kg.
- Garantie: 3 Jahre.




Der Testrechner:

CPU
Intel Northwood P4 3.4 GHZ
Mainboard
Asus P4C 800-E Deluxe Rev. 2.0
Grafikkarte
Sapphire X800 XT PE@ATI Silencer4 Rev.2
Soundkarte
Soundblaster Audigy 2 ZS Platinum
TV-Karte
Pinnacle 310i Mediacenter
CPU-Kühler
Thermalright SI-120
CPU-Lüfter
Papst Lüfter NMT 120W F/2GL
Arbeitsspeicher
4x 512 MB TwinMos BH-5 PC3200 DDR400
Festplatten System
2x Western Digital WD740 (10000 U/min, S-ATA) RAID-0
Festplatten Backup
1x Hitachi T7K250 (7200 U/min, UDMA-133)
DVD-Brenner
Plextor PX-712A
CDRW-Brenner
LG 8526B
DVD-ROM
Plextor PX-130A
Gehäuse
Lian Li PC-73 SL
Netzteil
Seasonic S12-430 Watt
Betriebssystem
Windows XP Prof. SP 2 PreSP3
Zubehör
4x ichbinleise® Fan 80/1000 blue




Verarbeitung und erster Eindruck:

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Welche Farbe hat das Netzteil? richtig, natürlich schwarz...dezenz kann so schön und langweilig zugleich sein, wir überlassen das dem Geschmack des Users, unsereins ist diesbezüglich wohl nicht mehr wirklich objektiv.
Lacktechnisch gibt es nichts zu bemängeln, die robuste Pulverbeschichtung trotz beinahe jedem Versuch, einen Kratzer zu fabrizieren.
Die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben, wenn man wieder mal von dem kleinen Schönheitsfehler einer fehlenden richtigen Kabelmuffe am Kabelausgang des Netzteil absieht, da haben wir schon elegantere Lösungen gesehen.
Ineffektive und laute 80mm Lüfter sind bei Seasonic schon lange kein Thema mehr, in der S-12 Serie kommen unisono 120mm Lüfter zum Einsatz.

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Den 120mm Lüfter des Seasonic Netzteils identifizierten wir als ein kugelgelagertes Model von ADDA. Der AD1212LB-A73GL Lüfter hat laut ADDA folgende Eckdaten: 72 CFM (128 m³/h) bei 1800 U/min und 34 dBA.
Es scheint also auch bei den "kleineren" Modell so zu sein, daß man auf die fantastischen Lüfter von Yate Loon nicht mehr zurückgreift, was wir bedauern.

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Die Verabeitung des Innenraums gestaltet sich ähnlich perfekt, wie die der äußeren Hülle.
Die Form der Kühlkörper schaut zwar nach wie vor etwas gewöhnungsbedürftig aus, aber wenn es der Eigenkühlung förderlich ist, spricht ja nichts dagegen.

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Die Verkabelungsstränge sind nicht unbedingt sehr üppig bestückt, im einzelnen sind folgende Anschlußmöglichkeiten vorhanden:

- 2x Floppy-Anschlüsse.
- 6x 4 Pin Stromstecker in Easy-Swap Technik.
- 2x S-ATA.
- 1x 12Volt P4/K8 Stecker.
- 1x 8 Pin Dual CPU Stecker.
- 1x 3 Pin Lüfteranschluß.
- 1x 24/20 Pin Mainboard-Stromanschluß.

Der 24 Pin Mainboard-Stromanschluß entspricht der aktuellen ATX 2.0 Norm und kann bei Bedarf um 4 Anschlüsse gekürzt werden, in dem man ihn einfach wegklippst, dadurch entfällt ein Adpater für Mainboards mit 20-poligem Anschluß.
Auch an die Besitzer von Gehäuselüfter hat Seasonic gedacht, man hat sinnvollerweise ein 4Pin zu 3Pin (Molex) Adapterkabel spendiert. An diesem Kabel können maximal drei Gehäuselüfter angeschlossen werden, wobei zwei davon mit 5 Volt und der letzte mit 12 Volt angesteuert wird.
Doch was ist das? wo hat Seasonic die Kabel für PCI-Express Grafikkarten versteckt? ---Fehlanzeige, sie sind definitiv nicht vorhanden, was dieses Netzteil natürlich auch automatisch aus der SLI-Option herausschliddern läßt, denn ohne die Leitungen geht gar nichts. Mu benötigtnicht jede PCI-Express Gafikkarte einen separaten Stromanschluß (6600GT oder X800 GT nicht), aber wenn denn doch, wäre auch keiner vorhanden.Eine separat abgeschirmte Leitung für AGP-Grafikkarten sucht man übrigens ebenfalls vergebens...
Was uns sehr gut gefallen hat, ist die Easy-Swap Technik für die 4 Pin Stromstecker, denn nur so kann man ohne abgebrochene Fingernägel und herausgezogene Pins sehr komfortabel die Steckverbindungen lösen.




Technische Aspekte zur aktuellen Netzteiltechnik:

1. Leistungsspezifikationen von Netzteilen:
Es zeigt sich immer wieder in unseren Tests, daß weder die vollmundigen Herstellerangaben auf den Typenschildern, noch die angegebenen Wattzahlen auch nur annähernd etwas über das tatsächliche Leistungsvermögen eines Netzteils aussagen! Die Erfahrung hat oft genug gezeigt, daß es auch 450 Watt Netzteile gibt, die schon bei geringster Last einbrechen und nicht im entferntesten die angegebenen Leistungsparameter abliefern können. Im Gegensatz dazu existieren sehr leistungsstarke 300 Watt Netzteile, die auch hochgerüstete Systeme durchaus ausreichend versorgen können. Es ist also offensichtlich, daß die Wattangabe absolut nichts über die Leistungsfähigkeit eines Netzteils aussagt, die aufgeklebten Herstellerangaben leider sehr oft ganz genauso wenig.
Um dergleichen zu vermeiden, greift man am besten zu leistungsseitig ausreichend dimensionierten Qualitätsnetzteilen.
Ein vor allem in der Übertaktergemeinde zentrales Problem und Qualitätskriterium ist die sogenannte "Stabilität" der einzelnen Spannungsschienen. Gerade bei qualitativ schlechteren oder schlichtweg überlasteten Netzteilen kann es dazu führen, daß die Spannungslinien von ihren Werten her einbrechen. So liefert ein Netzteil statt der erwünschten 12V dann etwa 11V und statt der benötigten 5V nur noch 4,7V. Während eine gewisse Abweichung im Bereich der Toleranz liegt (siehe ATX V2.03 Spezifikation) und vollkommen unproblematisch ist, führen gröbere Abweichungen in der Regel zu Instabilität und Systemabstürzen, die leider auch nicht immer sofort als Netzteilproblem verifizierbar sind.
Grundsätzlich ist es so:
Bei einem PC-Netzteil wird die Leistung oft mit der Angabe "Total DC Output" (DC steht für Gleichstrom) ausgewiesen. Dieser Maximal-Wert sagt aus, wieviel Watt das Netzteil insgesamt auf allen Leitungen liefern kann. "Combined Power" setzt sich hingegen aus der maximalen Leistung der +3,3-Volt- und +5-Volt-Leitung zusammen. Einzel belastet ist mehr möglich, aber zusammen eben nicht, da müssen dann entsprechende Abstriche hinsichtlich der Belastung gemacht werden.
Über die +12-Volt- und +5-Volt-Leitung werden u.a. Festplatten, CD-/ DVD-Drives und Disketten-Laufwerke mit Spannung versorgt. Die wichtigste Leitung ist jedoch die 3,3-Volt-Leitung, über die das Mainboard den Prozessor (CPU), den Hauptspeicher (RAM), den AGP-Bus und nahezu alle PCI-Steckkarten mit Power versorgt. Vor dem Release der ATX-Spezifikation wurde diese sog. "I/O-Spannung" aus der 5-Volt-Leitung gewandelt. Ein gut dimensioniertes Netzteil sollte ~30 Ampere auf der +5-Volt Leitung und ~25 Ampere auf der +3.3-Volt-Leitung liefern können, sowie mindestens 200 Watt Combined Power liefern.
Diese Empfehlung gilt nach wie vor wenn auch mit Abstrichen, denn mittlerweile beziehen aktuelle Komponenten ihr Lebenselixier vermehrt aus den 12 Volt Leitungen. Intel hatte seinerzeit bekanntermaßen den ATX12V Stromstecker zur Entalstung eingeführt. Mittlerweile haben es die Hersteller auf den nForce 2/3/4 und Athlon 64 Boards nachempfunden und bietet dort einen entsprechenden 12V-Anschluß an. Bei der nicht geringen Stromaufnahme der nForce und Athlon 64 Boards ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Selbstverständlich sollte diese +12 Volt Schiene (mittlerweile dank ATX 2.0 2 Schienen) ausreichend dimensioniert sein und wenigstens 15 Ampere liefern können, je mehr desto besser...

2. Power Factor Correction (PFC):
"Power Factor Correction" oder kurz PFC ist ein in der EU für PC-Netzteile mittlerweile vorgeschriebener Standard, um die Stromaufnahme von Geräten für das Stromnetz weniger belastend auszulegen. Schaltnetzteile beziehen den Strom in Form kurzer Impulse, was dazu führt, daß die sinusförmige Netzspannung durch die Erzeugung harmonischer Oberwellen verzerrt wird. Insgesamt ist die komplexe Lastcharakteristik eines gewöhnlichen PC-Netzteils für das Stromnetz sehr ungünstig, da eine hohe Phasenverschiebung von Spannung und Strom sowie eine allgemein hohe Verzerrung der Wellenform auftritt. Je größer diese Phasenverschiebung ist, desto niedriger ist der "Power Factor" oder Leistungsfaktor eines Gerätes: Beträgt die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom 90° ist der Leistungsfaktor 0 (0%, cos(90) = 0). Tritt hingegen keine Phasenverschiebung auf, d.h. sind Spannung und Strom perfekt synchron, ist der Leistungsfaktor 1 (100%, cos(0) = 1). Zu unterscheiden ist daher die sich aus der einfachen Rechnung Spannung*Stromstärke ergebende "Scheinleistung" sowie die den Phasenwinkel berücksichtigende "Wirkleistung": Stromstärke*Spannung*Leistungsfaktor. Der Leistungsfaktor beschreibt also zugleich das Verhältnis zwischen der an den Stromanschluß übertragenen "Wirkleistung" und der vom Verbraucher tatsächlich entnommenen "Scheinleistung" (Leistungsfaktor = Wirkleistung / Scheinleistung). Je weiter der Leistungsfaktor vom optimalen Wert 1 (100%) absinkt, desto höher ist die aus dem Stromnetz entnommene sogenannte "Blindleistung".
Passiv-PFC Systeme erreichen einen Leistungsfaktor von bis zu 0,8 durch Unterdrückung der harmonischen Oberwellen mittels eines relativ simplen, passiven Bausteins. Activ-PFC Systeme hingegen beziehen das Verhältnis zwischen der bestehenden Grundschwingung und den hinzugekommenen Oberwellen, den sogenannte Klirrfaktor, mittels einer integrierten Schaltung (IC) ein und regeln die Stromaufnahme gemäß dem Spannungsverlauf, als ob eine reine Widerstands-Last ohne Phasenverschiebung (d.h. Leistungsfaktor = 1) angeschlossen wäre. Active-PFC erreicht daher einen deutlich höheren Leistungsfaktor von über 95%. Zusätzlich ermöglicht die Schaltung eine einfachere Adaption an alle Stromnetze von 85 bis 265V.
Unser bevorzugtes Gerät, um den Wirkungsgrad in Zusammenarbeit mit einem Energy Monitor 3000 zu verifizieren, ist der grafische Leistungsmesser Peak Tech 2535. Mit diesem Gerät kann man sowohl Wirkleistung >Scheinleitung als auch Blindleistung und Leistungsfaktor ermitteln.
Allgemein handelt es sich bei PFC um eine Technologie, die der Verbesserung der allgemeinen Stromversorgung dienen soll, indem die komplexe Lastcharakteristik von Verbrauchern möglichst weit an jene einfacherer Geräte angepaßt wird.

3. Worin liegen die Neuerungen der ATX12V v2.0 bzw. 2.2 Norm?
Dies ist die modernste Spezifikation für Desktop Motherboards und Netzteilen, welche wesentliche Änderungen im Vergleich zum v1.3 Standard beeinhaltet:

- Die SATA Anschlüsse sind jetzt offiziell zertifiziert.
- Der Motherboard Hauptanschlussstecker wurde von 20 auf 24 Pins erweitert, um den Stromverbrauch auf dem PCI Express Bus besser verarbeiten zu können.
- Die neuen Spezifikationen fordern unter Volllast und typischer Last (50 Prozent) lediglich 70 Prozent Wirkungsgrad, bei geringer Belastung (bei unbelastetem Prozessor) sind sogar nur 60 Prozent gefordert. Als Empfehlungen nennt die Spezifikation 80 Prozent im typischen Lastfall, 75 Prozent unter Volllast und 68 Prozent bei geringer Belastung. Dazu der aktuelle ATX 2.2 Netzteil Design Guide .
Zu Thema Effizienz ist anzumerken, das sich wohl sehr wenig ändern wird, solange die überwiegende Mehrzahl der Käufer hauptsächlich auf Preis, Ausstattung und Leistung achtet und nicht bereit ist, für Energie-Effizienz mehr Geld zu bezahlen...
- Die 6 Pin Aux Stecker sind weggefallen.
- Die Schaltungstechnik wurde zu dualen 12V Ausgängen modernisiert, welches CPU und Peripheriegeräten größere Stabilität garantiert.
Zusätzlich wurde die +12V Ausgangsleistung insgesamt erhöht, um den Verbrauch des PCI Express Erweiterungsteckplatz auszugleichen.

4. Belüftung Lautstärke und Effizienz:
Zwar steht heute bereits auf beinahe jeder Netzteil-Verpackung werbewirksam "Silent", gut beraten ist man damit zwangsläufig allerdings noch nicht. Oft entpuppt sich, was beim Start noch erstaunlich leise klang bei entsprechender Belastung als störende Lärmquelle. Ursache dafür sind zumeist nicht nur die hochdrehenden, lastgesteuerten Lüfter, sondern oft auch ein von den überlasteten Spannungswandlern verursachtes Pfeifen oder Brummen, das nicht selten von heftigen Vibrationen begleitet wird.
Allgemein läßt sich im Hinblick auf Lautstärke und Belüftung bei Netzteilen folgendes attestieren:
Moderne ATX- Netzteile verfügen je nach Bauart und Qualität über eine Wirkungsgrad von rund 60-80%. Daraus ergibt sich, daß in Situationen, wo das Netzteil 150W Strom ans System liefert, im Gerät gleichzeitig gut 60Watt an Wärmeenergie entstehen, die abgeführt werden müssen um eine zu Instabilität führende Überhitzung zu vermeiden - ein nicht unbeträchtlicher Wert! Die meisten aktuellen Netzteile verfügen dafür entweder über eine Last-oder Temperatursteuerung (oder eine Kombination), d.h. die Drehzahl der Lüfter wird automatisch angepaßt - die Lautstärke steigt mit Last bzw. Temperatur. Alternativ gibt es Modelle mit manueller oder halbautomatischer Regelung. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Zu viel Lärmempfindlichkeit wird oft mit Überhitzung bezahlt. Wer also seine Hardware nicht riskieren oder dauernd zur Anpassung der Drehzahl hinter den Rechner krabbeln möchte, müßte diese zur Sicherheit entsprechend hoch einstellen und ist daher mit einem guten automatisch gesteuerten Netzteil bedeutend besser beraten.
Klar ist jedenfalls, daß z.B. Belüftungskonzepte, welche vorsehen, die vom System erhitzte Luft ausschließlich durch das Netzteil abzuführen, in doppelter Hinsicht problematisch sind: Erstens wird das Netzteil schlechter gekühlt, was unter Umständen wieder zu instabilen Spannungsschienen führen kann. Zweitens müssen die Lüfter des Netzteils schneller drehen, um das gleiche Maß an Kühlung zu erzielen und werden somit zu einem stärkeren Lärmfaktor. Es sei denn man dimensioniert den Netzteillüfter grundsätzlich so, daß ein Kompromiss möglich ist, z.B. durch einen volumenintensiven 120mm oder 140mm Lüfter.
Grundsätzlich sind darum Silentnetzteile die mit einem oder 2 langsam drehenden 80mm Lüfterm daher kommen, ob ihrer Kühlleistung sehr skeptisch zu beurteilen.




Die Montage:

Ein Netzteiltausch sollte auch den ungeübten Anwender vor keine größeren Probleme stellen, insofern schenken wir uns den detaillierten Ablauf, weisen aber auf wichtige Aspekte deutlich hin.
Die wichtigste Grundregel bei Bauarbeiten am eigenen Rechner ist, daß ihr alle Komponenten spannungsfrei macht.
Dazu müßt ihr als erstes das Netzteil ausschalten oder noch besser das Netzkabel abziehen.
Doch jetzt ist der Rechner noch nicht völlig spannungsfrei, da sich auf dem Mainboard und dem Netzteil noch geladene Kondensatoren befinden.
Diese Kondensatoren sollen im Betrieb Stromschwankungen ausgleichen.Normalerweise entladen sich die Bauteile von selbst, dies kann aber bis zu 10 Minuten dauern.
Wer hat aber schon so viel Zeit und möchte dies abwarten ? Mit einem kleinem Trick könnt ihr die Restelektrizität loswerden: Ihr müßt einfach noch einmal den Einschaltknopf drücken,nachdem ihr das Netzkabel entfernt habt.
Ihr werdet merken, daß die Lüfter nochmals kurz anlaufen und sofort wieder stillstehen.
Jetzt ist der Rechner garantiert spannungsfrei und das alte Netzteil kann problemlos gegen das Neue getauscht werden.

Vergeßt bitte nicht, euch vor den Arbeiten zu erden !




Der Test:

Nachdem wir unseren 12-stündigen Test abgeschlossen hatten (Prime95 und 3DMark2005 im Loop), konnten wir die Meßwerte unserer eingesetzten Testprogramme (AIDA32, Everest, SiSoftSandra, MBM) vergleichen und haben sie danach zur besseren Fehlerkorrektur gemittelt sowie mit den direkt gemessenen Multimeter-Werten verglichen, wobei die real gemessenen Werte natürlich eine größere Relevanz aufweisen, als ungenaue Software Resultate.
Die Effizienz des Seasonic Netzteils haben wir mit Hilfe des Energy Monitor 3000 von Voltcraft gemessen und entsprechend errechnet.


Die ATX V2.03 Spezifikation lässt folgende Grenzwerte zu :

Ausgang Toleranz Umin. UNom. Umax.
[%] Volt Volt Ampere
+12 V* 5 11,4 12,00 12,60
+5V 5 4,75 5,00 5,25
+3,3V 5 3,14 3,30 3,47
-5V 10 4,50 5,00 5,50
-12V 10 10,80 12,00 13,20
+5Vsb 5 4,75 5,00 5,25




Die Testwerte des Seasonic-Netzteil:


Richtspannung
+3.3V
+5V
+12V
niedrigster Wert
3,27V
5.01V
12,02V
höchster Wert
3,33V
5,06V
12,10V
durchschnittlicher Wert
3,30V
5,03V
12,06V





Die Leistungsindikatoren des Seasonic Netzteils haben einmal mehr nicht zu viel versprochen, die einzelnen Leitungen liefern maximale Stabilität...
Die Leistung ist trotz der relativ niedrig angesiedelten 150 Watt combined Power auf der 3,3 Volt und 5 Volt Schiene angemessen verteilt worden. Mögliche Skeptiker können wir nachhaltig beruhigen, aktuelle Systeme belasten das Netzteil überwiegend auf den vorhandenen 12 Volt-Leitungen und dort sind 348 Watt als kombinierte Leistung nun wirklich mehr als ausreichend.
Lautheitstechnisch konnte das S-12 430 seine größeren Brüder noch übertrumpfen, denn der Lüfter agierte auch unter Vollast nie über 24 dBA (0.6 Sone) und kommt eigentlich nie über 800 U/min, zumindest nicht in unserer Komponenten-Konfiguration. Im Idle Modus war der Netzteillüfter überhaupt nicht als Geräuschquelle zu identifizieren, was übrigens auch für die Netzteilelektronik als solche gilt, diessbezüglich konnten wir keine anormalen Störgeräusch attestieren.
Als sehr effektiv stellte sich auch die Eigenkühlung des Netzteils dar, selbst unter stundenlanger Last wurde das Seasonic in unserem System nicht über 41°C warm (im Idle Modus 31°C bei 20°C Zimmertemperatur).
Die Effizienz bei 80% Last liegt bei schon fast typischen sehr guten 80%, somit reiht sich auch diese Modellvariante von Seasonic nahtlos in die Riege der effektiven Kraftwerke ein.
Der Standbyverbrauch von 1,8 Watt gehören ebenfalls in die Kategorie sparsam, ein weiteres Argument für dieses Netzteil.



Die wichtigsten Leistungsdaten aller bisher von uns getesteten Netzteile im direkten Vergleich:

Netzteil Ø Spannungswerte Effizienz
Aerocool Turbine Power ATX 450W P5 3,35V 5,02V 12,19V 74%
Antec Neopower 480 Watt 3,32V 5,00V 12,06V 73%
Antec True Blue 480 Watt 3,32V 5,05V 12,18V 71%
Antec True Control 550 Watt 3,33V 5,06V 12,19V 73%
Antec True Power 430 Watt 3,33V 5,03V 12,18V 71%
be Quiet! Blackline PFC Serie 1.3 350 Watt 3,35V 5,03V 11,99V 70%
be quiet! Blackline BQT P5-470 Watt 3,33V 5,06V 12,09V 70%
be quiet! Dark Power BQT P6-520 Watt 3,30V 4,98V 12,07V 78%
Enermax Coolergiant EG 485AX 480 Watt 3,33V 5,10V 12,06V 69%
Enermax Coolergiant EG 565AX 530 Watt 3,35V 5,02V 12,03V 75%
Enermax Coolergiant EG 701AX-VH 600 Watt 3,31V 5,08V 12,19V 76%
Enermax Liberty ELT620 AWT 620 Watt 3,36V 5,09V 12,13V 79%
Etasis EFN-300 Fanless 300 Watt 3,31V 4,92V 11,95V 77%
NB-TSP Top350 P4 II 460 Watt 3,27V 4,89V 12,11V 71%
NoiseMagic AcBel NMT-2 F/2GL 400 Watt 3,29V 4,99V 12,06V 76%
NoiseMagic Enermax EG465AX-VE 460 Watt 3,26V 4,92V 12,11V 72%
NorthQ NQ-4775 400Watt 3,26V 4,92V 12,11V 62%
Revoltec Chromus II 400Watt 3,33V 4,81V 11,97V 77%
Seasonic S-12 600 Watt 3,34V 5.06V 12,14V 82%
Seasonic S-12 500 Watt NoiseMagic 3,29V 5.07V 12,05V 81%
Seasonic S-12 430 Watt 3,30V 5.03V 12,06V 80%
Silverstone Strider Series ST60F 3,35V 5.03V 12,34V 77%
Silverstone Zeus Series ST56ZF 3,31V 5.08V 12,19V 76%
Tagan TG420-U02 i-Xeye 420 Watt 3,32V 5,01V 12,02V 75%
Tagan TG480-U01 480 Watt 3,39V 5,05V 12,05V 72%
Tagan TG480-U15 480 Watt Easycon 3,32V 5,01V 12,10V 75%
Tagan TG480-U22 480 Watt 2Force 3,34V 5,12V 12,13V 70%





Fazit:

Was bleibt zu resümieren? die schieren Leistungsdaten und natürlich auch die Effizienz sind bar jeder Kritik, aber der Fauxpax bezüglich der fehlenden PCI-Express-Leitungen ist schon ärgerlich und wird von uns auch mit einer entsprechenden Abwertung der Gesamtnote geahndet. Gut, die 12 V Leistungsindikatoren lassen mit 14A respektive 15A ohnehin keine High-End SLI-Verbünde zu, aber darum gleich die Leitungen völlig wegfallen zu lassen, ist schon schwer nachzuvollziehen. Warum hat man nicht wenigstens eine Leitung implementiert? schlußendlich gibt es ja nicht nur SLI-Verbünde auf dem PCI-Express Sektor...

Zur besseren Übersicht aber noch einmal die wichtigsten Eckdaten unserer Testresultate:

Plus:
- sehr gute Verarbeitung.
- dezente Optik.
- robuste Pulverbeschichtung.
- sehr laufruhiger und leiser 120mm Lüfter.
- gute Integration des Netzteils ins Kühlmanagement des Gehäuses.
- actives PFC.
- gute Eigenkühlung.
- Easy-Swap Stecker.
- hohe Effizienz.
- niedriger Standby-Verbrauch.
- sehr stabiler Betrieb.
- noch gutes Preis-Leistungsverhältnis (89,90-€).

Minus:
- keine separaten PCI-Express Leitungen.
- keine speziell abgeschirmten Kabel für AGP Grafikkarten.

Für knapp unter 90 € erhält der geneigte Käufer ein ausgezeichnetes Netzteil, wenn auch mit Abstrichen ob der Grafikkartenauswahl. Wen das nicht stört, der sollte dieses Netzteil ins Kalkül ziehen, denn mehr Effizienz gepaart mit Geräuscharmut bei üppiger Leistung wird für das Geld kaum zu finden sein...




Gesamtergebnis unseres Reviews:

Das Seasonic S-12 430 Watt Netzteil erhält den PC-Experience Award in Silber







Weiterführende Links:

Seasonic


Wir bedanken uns herzlich bei Seasonic für die Bereitstellung des Testexemplars


euer PC-Experience.de Team

Cerberus


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