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Zum Ende der Seite springen Revoltec Chromus II 400 Watt Netzteil
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Cerberus Cerberus ist männlich
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Achtung Revoltec Chromus II 400 Watt Netzteil Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Revoltec Chromus II 400 Watt Netzteil







Einleitung:

Revoltec hat sich in seiner Firmenphilosophie nicht nur designtechnisch ansprechenden Produkte verschrieben, man möchte natürlich auch Computer-Hardware anbieten, die sich technisch auf der Höhe der Zeit befindet. Schon sind wir bei unserem aktuellen Testprobanden, dem Revoltec Chromus II Netzteil, das Best of Both Worlds offeriert, moddingähnliches Outfit gepaart mit aktueller Technik wie z.B. Kabelmanagement.
Die Chromus II Produktlinie umfaßt bisher 3 Varianten: 400 Watt -> 450 Watt und 500 Watt Netzteile, wobei wir uns für das 400 Watt Modell entschieden, zumal es für die Masse der Heimrechner eigentlich mehr als ausreichend dimensioniert sein sollte.
Alles weitere erfahrt ihr wie immer in unserem ausführlichen Test, viel Vergnügen beim Lesen...




Lieferumfang:

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- Netzteil in Retailverpackung.
- Kaltgeräteanschlußkabel.
- Verkabelungsstränge.
- Befestigungsschrauben.
- 24pin zu 20pin Adapter.
- Kabelbinder.
- Handbuch (mehrsprachig).





Die technischen Daten:

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- 400 Watt Gesamtleistung.
- 190 Watt kombinierte Ausgangsleistung (+3,3 und +5 Volt).
- 300 Watt kombinierte Ausgangsleitung (+12 Volt Leitung 1+2).
- universeller Weitbereichseingang: 50-230 VAC für unterschiedliche Stromnetze.
- maximale Belastbarkeit der einzelnen Strom-Schienen:
- +3,3 Volt: 26 A
- +5,0 Volt: 32 A
- +12 Volt (Leitung 1+2): 25 A
- -12 Volt: 0,8 A.
- +5 Volt Standby: 2,5 A
- -5 Volt: 0,5 A.
- ATX 12V 2.1 +2.2 Version.
- EMV-geschirmter Stromversorgungsanschluss für PCI Express Grafikkarten.
- Aktives PFC.
- 1x 120mm Globe Fan Lüfter (gleitgelagert).
- verdrillte Kabel.
- eloxierte Kühlkörper.
- OCP (Over Current Protection) - Schutz vor Stromspitzen.
- OVP (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz.
- OPP (Over Power Protection) - Überlastungsschutz.
- UVP (Under Voltage Protection) - Unterspannungsschutz.
- Brummfilter im PEG Kabel.
- Standard-PS/2-Abmessungen (B×H×T): (150×85×160) mm.
- Gewicht: ca. 2,65 Kg.
- Garantie: 3 Jahre.




Der Testrechner:

CPU
Intel Northwood P4 3.4 GHZ
Mainboard
Asus P4C 800-E Deluxe Rev. 2.0
Grafikkarte
Sapphire X800 XT PE@ATI Silencer4 Rev.2
Soundkarte
Soundblaster Audigy 2 ZS Platinum
TV-Karte
Pinnacle 310i Mediacenter
CPU-Kühler
Thermalright SI-120
CPU-Lüfter
Papst Lüfter NMT 120W N/2GL
Arbeitsspeicher
4x 512 MB TwinMos BH-5 PC3200 DDR400
Festplatten System
2x Western Digital WD740 (10000 U/min, S-ATA) RAID-0
Festplatten Backup
1x Hitachi T7K250 (7200 U/min, UDMA-133)
DVD-Brenner
Plextor PX-712A
CDRW-Brenner
LG 8526B
DVD-ROM
Plextor PX-130A
Gehäuse
Lian Li PC-73 SL
Netzteil
Revoltec Chromus II 400 Watt
Betriebssystem
Windows XP Prof. SP 2 PreSP3
Zubehör
4x ichbinleise® Fan 80/1000 blue




Verarbeitung und erster Eindruck:

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Das Chromus II kann in der Tat kaum übersehen werden, die spiegelnd verchromte Oberfläche ist sicherlich Geschmackssache, aber ein Eye-Catcher ist es allemal und fairerweise sollte man hinzufügen, das die Oberflächengüte durchaus mit der Optik Schritt hält, sie gibt keinen Anlass zur Kritik.
Was uns in unserer Euphorie etwas bremst, ist die Tatsache, daß das Lüftergitter mit seinem schicken Button über das Netzteilgehäuse herausragt und genau das kann bei einigen Towern zu Problemen bei der Verschraubung des Netzteils führen. Das Netzteil liegt ja mit der Lüfterseite auf den jeweiligen Netzteilaufnahmen im Gehäuse, wenn diese normalerweise ebene Auflage durch das Lüftergitter nun leicht erhöht wird, wandern natürlich auch die Bohrungen zur Befestigung des Netzteils mit nach oben, was durchaus Problem bei der Verschraubung bereiten kann.

Verarbeitung und erster Eindruck:

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Der Innenraum wurde übersichtlich und aufgeräumt gestaltet, die Kühlkörper wurden mit einer Eloxalschicht zur Korrosionsvorbeugung versehen, sind aber nicht sonderlich üppig dimensioniert.
Der gleitgelagerte Lüfter stammt aus dem Hause Globe Fan, keine schlechte Wahl, wenn es um laufruhige Lüfter geht.

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Das Anschlußterminal wurde farblich klar markiert und sollte auch durch die vorhandenen Aufkleber Anschlußirritationen vermeiden helfen.

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Bei Revoltec heißt das Kabelmanagement Plug & Energy und unterscheidet sich von anderen Lösungen durch eine strikte Mobilität aller Kabelstränge, d.h. auch die Hauptversorgungsleitung ist entfernbar.
Die 11 Verkabelungsstränge sind sehr üppig bestückt, wobei die Kabellängen von 70cm bis zu erstaunlichen 105cm variieren.
Im Einzelnen sind folgende Anschlußmöglichkeiten vorhanden:

- 2x Floppy-Anschlüsse.
- 8x 4 Pin Stromstecker.
- 4x S-ATA.
- 1x PCI-Express.
- 1x 12Volt P4/K8 Stecker.
- 1x 8 Pin Dual CPU Stecker.
- 3x 3 Pin Lüfteranschluß.
- 1x 24/20 Pin Mainboard-Stromanschluß.
- 1 24/20 Pin Adapter.

Für den Betrieb auf 20-poligen Mainboards greift man einfach zu dem mitgelieferten Adapter, der zwar etwas sperrig im Rechnerinnenleben aufbaut, aber seinen Zweck voll und ganz erfüllt.
Ein SLI-System kann nicht betrieben werden, dazu mangelt es der zweiten PCIe Leitung.
So schön die abgeschirmten Leitungen für PCI-Express Grafikkarten sind, so sinnvoll wäre auch eine separat abgeschirmte Leitung für eine AGP Grafikkarte gewesen, denn es gibt auch immer noch reichlich Kunden für leistungsstarke Netzteile, die eben nicht auf den PCI-Zug aufgesprungen sind...




Technische Aspekte zur aktuellen Netzteiltechnik:

1. Leistungsspezifikationen von Netzteilen:
Es zeigt sich immer wieder in unseren Tests, daß weder die vollmundigen Herstellerangaben auf den Typenschildern, noch die angegebenen Wattzahlen auch nur annähernd etwas über das tatsächliche Leistungsvermögen eines Netzteils aussagen! Die Erfahrung hat oft genug gezeigt, daß es auch 450 Watt Netzteile gibt, die schon bei geringster Last einbrechen und nicht im entferntesten die angegebenen Leistungsparameter abliefern können. Im Gegensatz dazu existieren sehr leistungsstarke 300 Watt Netzteile, die auch hochgerüstete Systeme durchaus ausreichend versorgen können. Es ist also offensichtlich, daß die Wattangabe absolut nichts über die Leistungsfähigkeit eines Netzteils aussagt, die aufgeklebten Herstellerangaben leider sehr oft ganz genauso wenig.
Um dergleichen zu vermeiden, greift man am besten zu leistungsseitig ausreichend dimensionierten Qualitätsnetzteilen.
Ein vor allem in der Übertaktergemeinde zentrales Problem und Qualitätskriterium ist die sogenannte "Stabilität" der einzelnen Spannungsschienen. Gerade bei qualitativ schlechteren oder schlichtweg überlasteten Netzteilen kann es dazu führen, daß die Spannungslinien von ihren Werten her einbrechen. So liefert ein Netzteil statt der erwünschten 12V dann etwa 11V und statt der benötigten 5V nur noch 4,7V. Während eine gewisse Abweichung im Bereich der Toleranz liegt (siehe ATX V2.03 Spezifikation) und vollkommen unproblematisch ist, führen gröbere Abweichungen in der Regel zu Instabilität und Systemabstürzen, die leider auch nicht immer sofort als Netzteilproblem verifizierbar sind.
Grundsätzlich ist es so:
Bei einem PC-Netzteil wird die Leistung oft mit der Angabe "Total DC Output" (DC steht für Gleichstrom) ausgewiesen. Dieser Maximal-Wert sagt aus, wieviel Watt das Netzteil insgesamt auf allen Leitungen liefern kann. "Combined Power" setzt sich hingegen aus der maximalen Leistung der +3,3-Volt- und +5-Volt-Leitung zusammen. Einzel belastet ist mehr möglich, aber zusammen eben nicht, da müssen dann entsprechende Abstriche hinsichtlich der Belastung gemacht werden.
Über die +12-Volt- und +5-Volt-Leitung werden u.a. Festplatten, CD-/ DVD-Drives und Disketten-Laufwerke mit Spannung versorgt. Die wichtigste Leitung ist jedoch die 3,3-Volt-Leitung, über die das Mainboard den Prozessor (CPU), den Hauptspeicher (RAM), den AGP-Bus und nahezu alle PCI-Steckkarten mit Power versorgt. Vor dem Release der ATX-Spezifikation wurde diese sog. "I/O-Spannung" aus der 5-Volt-Leitung gewandelt. Ein gut dimensioniertes Netzteil sollte ~30 Ampere auf der +5-Volt Leitung und ~25 Ampere auf der +3.3-Volt-Leitung liefern können, sowie mindestens 200 Watt Combined Power liefern.
Diese Empfehlung gilt nach wie vor wenn auch mit Abstrichen, denn mittlerweile beziehen aktuelle Komponenten ihr Lebenselixier vermehrt aus den 12 Volt Leitungen. Intel hatte seinerzeit bekanntermaßen den ATX12V Stromstecker zur Entalstung eingeführt. Mittlerweile haben es die Hersteller auf den nForce 2/3/4 und Athlon 64 Boards nachempfunden und bietet dort einen entsprechenden 12V-Anschluß an. Bei der nicht geringen Stromaufnahme der nForce und Athlon 64 Boards ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Selbstverständlich sollte diese +12 Volt Schiene (mittlerweile dank ATX 2.0 2 Schienen) ausreichend dimensioniert sein und wenigstens 15 Ampere liefern können, je mehr desto besser...

2. Power Factor Correction (PFC):
"Power Factor Correction" oder kurz PFC ist ein in der EU für PC-Netzteile mittlerweile vorgeschriebener Standard, um die Stromaufnahme von Geräten für das Stromnetz weniger belastend auszulegen. Schaltnetzteile beziehen den Strom in Form kurzer Impulse, was dazu führt, daß die sinusförmige Netzspannung durch die Erzeugung harmonischer Oberwellen verzerrt wird. Insgesamt ist die komplexe Lastcharakteristik eines gewöhnlichen PC-Netzteils für das Stromnetz sehr ungünstig, da eine hohe Phasenverschiebung von Spannung und Strom sowie eine allgemein hohe Verzerrung der Wellenform auftritt. Je größer diese Phasenverschiebung ist, desto niedriger ist der "Power Factor" oder Leistungsfaktor eines Gerätes: Beträgt die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom 90° ist der Leistungsfaktor 0 (0%, cos(90) = 0). Tritt hingegen keine Phasenverschiebung auf, d.h. sind Spannung und Strom perfekt synchron, ist der Leistungsfaktor 1 (100%, cos(0) = 1). Zu unterscheiden ist daher die sich aus der einfachen Rechnung Spannung*Stromstärke ergebende "Scheinleistung" sowie die den Phasenwinkel berücksichtigende "Wirkleistung": Stromstärke*Spannung*Leistungsfaktor. Der Leistungsfaktor beschreibt also zugleich das Verhältnis zwischen der an den Stromanschluß übertragenen "Wirkleistung" und der vom Verbraucher tatsächlich entnommenen "Scheinleistung" (Leistungsfaktor = Wirkleistung / Scheinleistung). Je weiter der Leistungsfaktor vom optimalen Wert 1 (100%) absinkt, desto höher ist die aus dem Stromnetz entnommene sogenannte "Blindleistung".
Passiv-PFC Systeme erreichen einen Leistungsfaktor von bis zu 0,8 durch Unterdrückung der harmonischen Oberwellen mittels eines relativ simplen, passiven Bausteins. Activ-PFC Systeme hingegen beziehen das Verhältnis zwischen der bestehenden Grundschwingung und den hinzugekommenen Oberwellen, den sogenannte Klirrfaktor, mittels einer integrierten Schaltung (IC) ein und regeln die Stromaufnahme gemäß dem Spannungsverlauf, als ob eine reine Widerstands-Last ohne Phasenverschiebung (d.h. Leistungsfaktor = 1) angeschlossen wäre. Active-PFC erreicht daher einen deutlich höheren Leistungsfaktor von über 95%. Zusätzlich ermöglicht die Schaltung eine einfachere Adaption an alle Stromnetze von 85 bis 265V.
Allgemein handelt es sich bei PFC um eine Technologie, die der Verbesserung der allgemeinen Stromversorgung dienen soll, indem die komplexe Lastcharakteristik von Verbrauchern möglichst weit an jene einfacherer Geräte angepaßt wird.

3. Worin liegen die Neuerungen der ATX12V v2.0 bzw. 2.2 Norm?
Dies ist die modernste Spezifikation für Desktop Motherboards und Netzteilen, welche wesentliche Änderungen im Vergleich zum v1.3 Standard beeinhaltet:

- Die SATA Anschlüsse sind jetzt offiziell zertifiziert.
- Der Motherboard Hauptanschlussstecker wurde von 20 auf 24 Pins erweitert, um den Stromverbrauch auf dem PCI Express Bus besser verarbeiten zu können.
- Die neuen Spezifikationen fordern unter Volllast und typischer Last (50 Prozent) lediglich 70 Prozent Wirkungsgrad, bei geringer Belastung (bei unbelastetem Prozessor) sind sogar nur 60 Prozent gefordert. Als Empfehlungen nennt die Spezifikation 80 Prozent im typischen Lastfall, 75 Prozent unter Volllast und 68 Prozent bei geringer Belastung. Dazu der aktuelle ATX 2.2 Netzteil Design Guide .
Zu Thema Effizienz ist anzumerken, das sich wohl sehr wenig ändern wird, solange die überwiegende Mehrzahl der Käufer hauptsächlich auf Preis, Ausstattung und Leistung achtet und nicht bereit ist, für Energie-Effizienz mehr Geld zu bezahlen...
- Die 6 Pin Aux Stecker sind weggefallen.
- Die Schaltungstechnik wurde zu dualen 12V Ausgängen modernisiert, welches CPU und Peripheriegeräten größere Stabilität garantiert.
Zusätzlich wurde die +12V Ausgangsleistung insgesamt erhöht, um den Verbrauch des PCI Express Erweiterungsteckplatz auszugleichen.

4. Belüftung Lautstärke und Effizienz:
Zwar steht heute bereits auf beinahe jeder Netzteil-Verpackung werbewirksam "Silent", gut beraten ist man damit zwangsläufig allerdings noch nicht. Oft entpuppt sich, was beim Start noch erstaunlich leise klang bei entsprechender Belastung als störende Lärmquelle. Ursache dafür sind zumeist nicht nur die hochdrehenden, lastgesteuerten Lüfter, sondern oft auch ein von den überlasteten Spannungswandlern verursachtes Pfeifen oder Brummen, das nicht selten von heftigen Vibrationen begleitet wird.
Allgemein läßt sich im Hinblick auf Lautstärke und Belüftung bei Netzteilen folgendes attestieren:
Moderne ATX- Netzteile verfügen je nach Bauart und Qualität über eine Wirkungsgrad von rund 60-80%. Daraus ergibt sich, daß in Situationen, wo das Netzteil 150W Strom ans System liefert, im Gerät gleichzeitig gut 60Watt an Wärmeenergie entstehen, die abgeführt werden müssen um eine zu Instabilität führende Überhitzung zu vermeiden - ein nicht unbeträchtlicher Wert! Die meisten aktuellen Netzteile verfügen dafür entweder über eine Last-oder Temperatursteuerung (oder eine Kombination), d.h. die Drehzahl der Lüfter wird automatisch angepaßt - die Lautstärke steigt mit Last bzw. Temperatur. Alternativ gibt es Modelle mit manueller oder halbautomatischer Regelung. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Zu viel Lärmempfindlichkeit wird oft mit Überhitzung bezahlt. Wer also seine Hardware nicht riskieren oder dauernd zur Anpassung der Drehzahl hinter den Rechner krabbeln möchte, müßte diese zur Sicherheit entsprechend hoch einstellen und ist daher mit einem guten automatisch gesteuerten Netzteil bedeutend besser beraten.
Klar ist jedenfalls, daß z.B. Belüftungskonzepte, welche vorsehen, die vom System erhitzte Luft ausschließlich durch das Netzteil abzuführen, in doppelter Hinsicht problematisch sind: Erstens wird das Netzteil schlechter gekühlt, was unter Umständen wieder zu instabilen Spannungsschienen führen kann. Zweitens müssen die Lüfter des Netzteils schneller drehen, um das gleiche Maß an Kühlung zu erzielen und werden somit zu einem stärkeren Lärmfaktor. Es sei denn man dimensioniert den Netzteillüfter grundsätzlich so, daß ein Kompromiss möglich ist, z.B. durch einen volumenintensiven 120mm oder 140mm Lüfter.
Grundsätzlich sind darum Silentnetzteile die mit einem oder 2 langsam drehenden 80mm Lüfterm daher kommen, ob ihrer Kühlleistung sehr skeptisch zu beurteilen.




Die Montage:

Ein Netzteiltausch sollte auch den ungeübten Anwender vor keine größeren Probleme stellen, insofern schenken wir uns den detaillierten Ablauf, weisen aber auf wichtige Aspekte deutlich hin.
Die wichtigste Grundregel bei Bauarbeiten am eigenen Rechner ist, daß ihr alle Komponenten spannungsfrei macht.
Dazu müßt ihr als erstes das Netzteil ausschalten oder noch besser das Netzkabel abziehen.
Doch jetzt ist der Rechner noch nicht völlig spannungsfrei, da sich auf dem Mainboard und dem Netzteil noch geladene Kondensatoren befinden.
Diese Kondensatoren sollen im Betrieb Stromschwankungen ausgleichen.Normalerweise entladen sich die Bauteile von selbst, dies kann aber bis zu 10 Minuten dauern.
Wer hat aber schon so viel Zeit und möchte dies abwarten ? Mit einem kleinem Trick könnt ihr die Restelektrizität loswerden: Ihr müßt einfach noch einmal den Einschaltknopf drücken,nachdem ihr das Netzkabel entfernt habt.
Ihr werdet merken, daß die Lüfter nochmals kurz anlaufen und sofort wieder stillstehen.
Jetzt ist der Rechner garantiert spannungsfrei und das alte Netzteil kann problemlos gegen das Neue getauscht werden.

Vergeßt bitte nicht, euch vor den Arbeiten zu erden !




Der Test:

Nachdem wir unseren 12-stündigen Test abgeschlossen hatten (Prime95 und 3DMark2005 im Loop), konnten wir die Meßwerte unserer eingesetzten Testprogramme (AIDA32, Everest, SiSoftSandra, MBM) vergleichen und haben sie danach zur besseren Fehlerkorrektur gemittelt sowie mit den direkt gemessenen Multimeter-Werten verglichen, wobei die real gemessenen Werte natürlich eine größere Relevanz aufweisen, als Software Resultate.
Die Effizienz haben wir mit Hilfe des Energy Monitor 3000 von Voltcraft errechnet.


Die ATX V2.03 Spezifikation lässt folgende Grenzwerte zu :

Ausgang Toleranz Umin. UNom. Umax.
[%] Volt Volt Ampere
+12 V* 5 11,4 12,00 12,60
+5V 5 4,75 5,00 5,25
+3,3V 5 3,14 3,30 3,47
-5V 10 4,50 5,00 5,50
-12V 10 10,80 12,00 13,20
+5Vsb 5 4,75 5,00 5,25




Die Testwerte des Revoltec-Netzteil:


Richtspannung
+3.3V
+5V
+12V
niedrigster Wert
3,29V
4,76V
11,93V
höchster Wert
3,36V
4,85V
12,01V
durchschnittlicher Wert
3,33V
4,81V
11,97V





Ernsthafte Probleme gab es während unseres Tests keine, aber die etwas schwächelnde +5 Volt Leitung fiel doch schon etwas auf. Ob dies eine chargentypische Schwankung darstellt oder nicht, können wir nicht beurteilen, im Auge behalten sollte Revoltec dies allemal.
Es zeigt sich aber auch, wie sehr diese Leitungen im Laufe der weiter voran schreitenden Netzteiltechnik ihre Relevanz verloren haben, denn magere 190 Watt combined Power für die +3.3 und +5 Volt-Schiene hätten früher die Käufer zurückschrecken lassen. Entscheidender sind heute die +12 Leitungen, die doppelt ausgelegt und im Fall von Revoltec auch ausreichend dimensioniert sind, 300 Watt combined Power waren für unseren Testrechner mehr als ausreichend.
Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet.
Die Lautstärke des Lüfters ohne Last war als angenehm zurückhaltend zu bewerten, im Idle Modus konnten wir den Lüfter nicht identifizieren, die gerade mal 800 U/min wurden unter Last auf knapp 1800 U/min erhöht und ergaben eigentlich sehr gute 28 dBA (0.7 Sone), was sich eigenartiger Weise in einem leichten Brummen äußerte...Vielleicht benötigt der Lüfter auch noch eine etwas längere Einlaufphase, ein typisches Problem von gleitgelagerten Lüftern...
Sehr positiv stellte sich die Eigenkühlung des Netzteils dar, das trotz der relativ kleinen Kühlkörper in Verbindung mit dem 120mm Lüfter über keinerlei thermische Probleme klagen konnte: die Temperaturen stiegen nie über 44°C (im Idle Modus 34°C bei 20°C Zimmertemperatur).
Bei 80% Last konnten wir eine Effizienz von 77% attestieren, ein guter Mittelwert, der aber sicher noch Spielraum für weitere Optimierungen bietet.



Die wichtigsten Leistungsdaten aller bisher von uns getesteten Netzteile im direkten Vergleich:

Netzteil Ø Spannungswerte Effizienz
Aerocool Turbine Power ATX 450W P5 3,35V 5,02V 12,19V 74%
Antec Neopower 480 Watt 3,32V 5,00V 12,06V 73%
Antec True Blue 480 Watt 3,32V 5,05V 12,18V 71%
Antec True Control 550 Watt 3,33V 5,06V 12,19V 73%
Antec True Power 430 Watt 3,33V 5,03V 12,18V 71%
be Quiet! Blackline PFC Serie 1.3 350 Watt 3,35V 5,03V 11,99V 70%
be quiet! Blackline BQT P5-470 Watt 3,33V 5,06V 12,09V 70%
Enermax Coolergiant EG 485AX 480 Watt 3,33V 5,10V 12,06V 69%
Enermax Coolergiant EG 565AX 530 Watt 3,35V 5,02V 12,03V 75%
Enermax Coolergiant EG 701AX-VH 600 Watt 3,31V 5,08V 12,19V 76%
Enermax Liberty ELT620 AWT 620 Watt 3,36V 5,09V 12,13V 79%
Etasis EFN-300 Fanless 300 Watt 3,31V 4,92V 11,95V 77%
NB-TSP Top350 P4 II 460 Watt 3,27V 4,89V 12,11V 71%
NoiseMagic AcBel NMT-2 F/2GL 400 Watt 3,29V 4,99V 12,06V 76%
NoiseMagic Enermax EG465AX-VE 460 Watt 3,26V 4,92V 12,11V 72%
NorthQ NQ-4775 400Watt 3,26V 4,92V 12,11V 62%
Revoltec Chromus II 400Watt 3,33V 4,81V 11,97V 77%
Seasonic S-12 600 Watt 3,34V 5.06V 12,14V 82%
Seasonic S-12 500 Watt NoiseMagic 3,29V 5.07V 12,05V 81%
Tagan TG420-U02 i-Xeye 420 Watt 3,32V 5,01V 12,02V 75%
Tagan TG480-U01 480 Watt 3,39V 5,05V 12,05V 72%
Tagan TG480-U15 480 Watt Easycon 3,32V 5,01V 12,10V 75%
Tagan TG480-U22 480 Watt 2Force 3,34V 5,12V 12,13V 70%





Fazit:

Revoltec hat mit dem Chromus II eine zweifellos attraktive Netzteilserie produziert, Chrom und Kabelmanagement in Verbindung mit einem ansprechenden Preis-Leistungsverhältnis stellen unübersehbare Kaufargumente in den Raum. Allerdings ergab unser Test auch ein paar Kritikpunkte, die wir nicht unter den Tisch kehren wollen, darum noch einmal zur besseren Übersicht die wichtigsten Eckdaten in kompakter Form:

Plus:
- sehr gute Verarbeitung.
- auffällige Optik.
- gute Integration des Netzteils ins Kühlmanagement des Gehäuses.
- actives PFC.
- gute Eigenkühlung.
- umfangreiche Anschlußmöglichkeiten.
- noch gute Effizienz.
- stabiler Betrieb.
- sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Minus:
- kein speziell abgeschirmtes Kabel für AGP Grafikkarten.
- etwas rauh laufender Lüfter unter Last.
- Lüftergitter ragt über das Gehäuse hinaus.
- 5 Volt Leitung schwächelt unter Last.

89 € sind für das Gebotene sicherlich nicht zuviel Geld, zumal der aktuelle Marktpreis deutlich darunter liegen dürfte.
Wenn Revoltec noch etwas an der laufenden Serie feilt, kann dieses Netzteil ohne Frage auch die etablierten Marken der Branche ärgern, darin sind wir uns sicher...




Gesamtergebnis unseres Reviews:

Das Revoltec Chromus II 400 Watt Netzteil erhält den PC-Experience Award in Silber !






Weiterführende Links:

Revoltec

Wir bedanken uns bei Revoltec sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support.




euer PC-Experience.de Team

Cerberus

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