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Zum Ende der Seite springen Thermalright Shaman Grafikkarten-Kühler
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Cerberus Cerberus ist männlich
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Achtung Thermalright Shaman Grafikkarten-Kühler Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Thermalright Shaman Grafikkarten-Kühler






Einleitung:

Nach den Kühlerklimmzügen der Radeon HD4800 Baureihe, hat sich die Situation relativ entspannt. Die Grafikkarten Hersteller bieten für die noch aktuelle HD5800 Baureihe sehr funktionelle eigene Lösungen an, wie z.B. Sapphire mit seinen hervorragenden Vapor-X/Toxic Varianten und auch andere Hersteller konnten diesbezüglich zumindest teilweise überzeugen. Darüber hinaus ist der Nachrüstmarkt so umfangreich wie selten zuvor, so daß eigentlich für jede Grafikkarte der geeignete Kühler zu finden wäre.
Einen Haken hat die Geschichte aber noch in petto, die perfekte Kühlung für die Spannungswandler/VRMs wird stellenweise immer noch unterschätzt, denn was nützt die beste GPU-Kühlung, wenn die Spannungswandler vor sich hin glühen. Wir haben für diesen Test des neuen Thermalright Shaman zwei aktuelle Radeon HD5870 eingesetzt, eine mit digitalem Referenzlayout und eine HD5870 Vapor-X von Sapphire mit analogem Layout. Diese Wahl haben wir nicht ohne Grund getroffen, denn auf dem analogen Layout läßt sich kein zusätzlicher großflächiger Kühler für die Spannungswandler verbauen, was den eingesetzten Grafikkartenkühler durchaus an den Rand seiner Möglichkeiten bringen kann. Für die HD5870 mit digitalem Layout brachten wir den Themalright VRM-R3 Zusatzkühler ins Spiel, da er perfekt auf den Spannungswandlern verbaut werden kann.
Damit auch entsprechende Vergleichsmöglichkeiten existieren, haben wir neben dem Thermalright Shaman den Prolimatech MK-13, die original Werkskühler und weitere prominente Kandidaten gleich mit in den Test einbezogen. Die Weichen für einen spannenden Test waren also gestellt, was sich dabei an nachvollziehbaren Fakten offenbarte, könnt ihr wie immer in unserem ausführlichen Review nachlesen, viel Spaß dabei...




Lieferumfang:

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• Thermalright Shaman Grafikkartenkühler
• Thermalright TY-140 Lüfter mit 4 Entkoppelungsstreifen
• 24 Stück Passivkühlkörper für Speicher und VRMs
• Montageset und 2xLüfterbügel
• Wärmeleitpaste (Thermalright Chill Factor III)
• 4x Hard Washer
• 4x Soft Washer
• Montageanleitung (englisch)





Thermalright Shaman Kühlkörper, technische Daten:

• Gewicht: 515g (ohne Lüfter)
• Abmessungen: (L) 160mm x (B) 132mm x (H) 38mm
• Material: Aluminium-Kupfer Hybrid, vernickelt
• Heatpipes: 8 Stück a´6mm Durchmesser
• Material-Lamellen: Aluminium
• Material Bodenplatte und Heatpipes: Kupfer, vernickelt (10,5mm stark)
• Anzahl Lamellen: 55 Stück
• Lamellen-Abstand: 2mm
• Lamellen-Wandstärke: 0,4mm
• Kühlfläche: ca. 3100cm²
• Garantie für den Kühler: 2 Jahre
• Preis für den kompletten Kühler: 59,90 €




Thermalright TY-140, technische Daten:

• Lagerung: EHFB Gleitlager
• Lüfterblätter: 7
• Lüftergehäuse: Kunststoff
• Beleuchtung: nein
• Abmessungen: 140x160x26,5mm, 120mm Befestigungslöcher
• max. Luftdurchsatz: max. 124,1 m³/Std (73CFM)
• Leistungsaufnahme: 2,4 Watt (0,20A)
• Gewicht: ca. 163g
• Geschwindigkeit: ca. 900 bis 1300 U/min
• Geräusch: ca. 19 bis 21 dBA
• Anschluß: 4-pin PWM
• Tachosignalleitung: vorhanden
• Kabellänge: 25cm (gesleeved)




Das Sockel 1366 Testsystem:

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Verarbeitung und erster Eindruck:

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Der sehr sicher wenn auch ebenso unspektakulär verpackte Kühler wird im Grunde mit allem ausgeliefert, was essentiell ist. Dazu gehören neben einem kompletten Anbauset inzwischen auch ein eigener Lüfter nebst Entkoppelungsstreifen, eine zwar englische aber sehr gut strukturierte Anleitung, 24 Stück Passivkühlkörper für Speicher und VRMs und die sehr gute Chill Factor Wärmeleitpaste in ihrer dritten Revision.
Als der Shaman Kühler vor einigen Wochen vorgestellt wurde, befand er sich noch im Status eines Engineering Samples mit lediglich kupferfrabenen Heatpipes, das hat sich in der Verkaufsversion inzwischen geändert, das typische Thermalright Nickel-Outfit ummantelt jetzt gekonnt die immerhin 8 Heatpipes. Auch sonst stellt sich die Verarbeitung sehr deutlich in den Focus des Betrachters, die 55 Lamellen sind akkurat mit den Heatpipes verlötet worden, was deren Stabilität zusätzlich erhöht und die mit 5,5 x 5,5cm immens große Kühlfläche ist hochgradig feinpoliert worden, ein Augenschmaus für jeden Hardware-Enthusiasten. Die Heatpipe-Spitzen unseres Testsamples haben aber scheinbar noch nicht den finalen Status erreicht, dort schimmert nach wie vor Kupfer durch. Dank einer Wandstärke von 0,4mm und der schon erwähnten Verlötung sind die Lamellen relativ resistent gegen Verbiegung, Grobmothorik ist an dieser Stelle aber trotzdem fehl am Platze.

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Der enge Lamellenabstand von 2mm ist für den reinen Passivbetrieb kontraproduktiv zu attestieren, da so die Wärmeaufnahme der nahestehenden Nachbar Lamellen negative thermische Auswirkungen erzeugen, dafür wurde der Kühler allerdings auch nicht konzipiert. Der Lamellenabstand reicht aber noch aus, um auch Lüftern mit etwas weniger Druck den schnellen Abtransport der vom Kühler aufgenommenen Abwärme zu ermöglichen. Der Kühlblock des Shaman ist im Gegensatz zu vielen aktuellen Kühlern von Thermalright absolut eben und nicht konvex, diesbezüglich sind also kaum Probleme bei der Kontaktaufnhame mit der GPU zu erwarten.
Das Gewicht des Shaman ohne den Lüfter liegt bei 515 Gramm, sicherlich nicht wenig, aber im Vergleich zum MK-13 von Prolimatech (522 Gramm) durchaus im üblichen Bereich, zumal beispielsweise der ATI Referenzkühler auch schon 520 Gramm auf die Waage bringt.

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Den Thermalright TY-140 Lüfter mit seinen ungewöhnlichen Abmessungen (140x160x26,5mm) treffen wir mittlerweile in einigen Thermalright Kühl-Kombinationen an, beim Silver Arrow CPU-Kühler ist er gleich doppelt vertreten und der neue Archon ist ebenfalls mit diesem Lüfter bestückt worden. Die Abmessungen signalisieren vielleicht auf den ersten Blick eine relative Unverträglichkeit mit anderen Produkten, aber wegen der ausgeklügelten Konstruktion ist der Innendurchmesser des Lüfters sogar geringfügig größer als der eines herkömmlichen 140 mm Lüfters. Durch den abgeflachten Rahmen kann der Lüfter bei diversen Kühlern montiert werden, die für Standard 120 mm Lüfter designed sind. Eine Voraussetzung ist, dass der Lüfter direkt an der dem Kühler zugewandten Rahmenseite montiert ist. Lüfterklammern, die über den gesamten Rahmen greifen sind meist inkompatibel. Bei der Verwendung als Gehäuselüfter ist dementsprechend zu prüfen, ob seitlich ausreichend Platz zur Verfügung steht.
Neben den Abmessungen ist ein Aspekt noch besonders erwähnenswert, nämlich die Enhanced Hyper-Flow Bearing Lagerung, die einen besonders verschleißarmen und störgeräuschfreien Lauf garantieren soll. Dazu kommt ein sehr stabiler und verwindungssteifer Rahmen, der im Idealfall keine Schwingungen an den Kühlkörper weiterleiten sollte. Zumindest hat Thermalright passende Siliconstreifen als passende Unterlage für den Lüfter beigelegt, die wir im Test aber nicht benötigten. Interessant war auch die Anlaufspannung aus unserem Vortest, in denen der Lüfter bereits bei 4,1 Volt anlief, ein erstaunlich guter Wert für einen PWM-Lüfter.
Grundsätzlich beäugen wir die PWM Auslegung immer etwas argwöhnisch, denn es steht und fällt alles mit der PWM-Integrität auf dem Mainboard und das diesbezüglich sehr schlechte Beispiele existieren, ist sicherlich hinreichend bekannt. Die PWM Steuerung kann in der Lüfter-Elektronik noch so gut implementiert sein, wenn das Mainboard nicht mitspielt, kann schnell Frust aufkommen. Vereinfacht formuliert: über die 4-pin PWM Steuerung erhält der Lüfter sowohl seine 12 Volt Spannung, als auch das notwendigen 5 Volt PWM Signal mit der dazugehörigen 25 khz Basis-Frequenz. Wenn da nun in der Korrespondenz mit dem Mainboard irgendwas falsch interpretiert wird, dreht der Lüfter im Worst Case nie mit der erhofften Drehzahl...




Die Spannungswandler/VRM Problematik:

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Um die aktuelle Kühlsituation zu verstehen, müssen wir etwas ausholen:
es existieren grundsätzliche zwei verschiedene Layouts, zunächst einmal das Referenz-Layout, das über digitale Spannungswandler verfügt und zum anderen die analogen Layouts der Boardpartner von AMD/ATI:

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Wie wir unschwer erkennen können, fallen die mit Epoxydharz vergossenen Spulen des analogen Layouts deutlich größer aus, als auf dem digitalem Layout und schon haben wir das erste größere Problem. Auf einem digitalen Layout einen leistungsstarken großflächigen Zusatzkühler für die Spannungswandler zu verbauen, ist überhaupt kein Problem, denn dazu ist mehr als genug Platz vorhanden:

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Diesen Platz haben wir auf einer Platine mit analogem HD5870 Layout augenscheinlich nicht (letztes Bild), insofern muß der Nachrüstkühler entweder einen passenden Zusatzkühler mitbringen, oder eben auch im hinteren VRM-Bereich so leistungsstark kühlen, das er dieses Manko ausgleicht.

Die Referenzkühler umgehen dieses Problem sehr geschickt, weil sie wie schon bei den HD4800 Grafikkarten entsprechende große Basis-Grundplatten mitbringen, die als vergrößerte Kühlflächen auch im VRM-Bereich wirken. Die Vapor-X Kühler von Sapphire decken diesen schwierigen hinteren Platinen-Bereich auch gut ab, da die Kühlluft angemessen verteilt und ein ausreichend großer Zusatzkühlstreifen verbaut wird:

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Zur eigentlichen Problematik kommen wir jetzt:
Die GPU auf einem niedrigen Niveau zu kühlen, ist kein Problem, das ermöglicht fast jeder bessere Nachrüstkühler. Die neuralgischen Hotspots der Radeon HD4800/HD5800 Grafikkarten sind ganz klar die VRMs (Voltage Regulator Modules) zu deutsch Spannungswandler/Mosfets des GDDR5 Speichers. Wer eine Karte mit analogen Spannungswandlern/Mosfets gekauft hat, ist auf der sicheren Seite, denn die werden nicht so heiß wie ihre digitalen Pendents. Das heißt im Klartest: Karten mit analogen Spannungswandlern/Mosfets können in der Regel problemlos mit guten Nachrüstkühlern ausgestattet werden, sofern keine Elkos dies mechanisch verhindern und ein ausreichend großer Zusatzkühler für die analogen VRMs existiert.
Bei Karten mit digitalen Spannungswandlern sieht die Geschichte ganz anders aus, denn ohne die ATI Grundplatte können die Mosfets der Wandler schnell 120°C und mehr erreichen, was fast unweigerlich zu Abstürzen führt. Demzufolge wäre ein großflächiger Zusatzkühler für diese Grafikkarten fast schon zwingend erforderlich.
Thermalright bietet darum für seine Grafikkartenkühler entsprechende VRM Zusatzkühler an:

Thermalright VRM Zusatzkühler


Mit diesen Zusatzkühlern können die Grafikkartenkühler in ihrer Kühlleistung bezüglich der Spannungswandler deutlich optimiert werden, darum sollte der Kunde vor dieser zusätzlichen Investition nicht zurückschrecken. Wichtig dafür ist eben das entsprechende Grafikkarten-Layout, beim digitalen Layout passen diese Zusatzkühler problemlos, beim analogen Layout in der Regel nicht.

Kommen wir noch einmal zu den Temperaturen, wie bereits erwähnt ist alles über 100°C gefährlich und nahe am Rande eines Absturzes, über 120°C sollten die Spannungswandler nicht lange betrieben werden. Diese Situationen kann man mit dem Benchmark Programm Furmark sehr gut simulieren, dazu muß allerdings die Furmark.exe umbenannt werden, weil sonst der Catalyst Treiber eingreift, was wir ja nicht wollen.
10 bis 15 Minuten Furmark reicht in der Regel (auf eigene Gefahr !), wobei man dazu zusätzlich noch GPU-Z verwenden sollte, um die Temperaturen gleich mitzuloggen, das erleichtert die spätere Kontrolle ungemein. Die neuralgischen Werte werden in GPU-Z übrigens als VDDC Werte angezeigt, das sind unsere Spannungswandler respektive Mosfets.
Karten mit analogen Wandlern geben diese Werte nichts aus, da sind dann spezielle Sensoren angesagt, was wir für unseren Praxistest auch entsprechend umgesetzt haben.
Wer an dieser Stelle seine Bedenken bezüglich des Garantieerhalts der Grafikkarte anmeldet, liegt zwar richtig, aber die Garantie verlieren wir mit dem Austausch des Werkskühlers ohnehin, das wollen wir natürlich nicht verschweigen.




Der Einbau:

Eine Grafikkarten-Kompatibilitätsliste wurde von Thermalright bereits online gestellt und ist unter dem folgenden Link ganz unten als PDF einzusehen:

Thermalright-VGA-Supportliste

Schon sind wir bei den Einbau Details, zu denen wir auch wieder einige generelle Tipps zusammengetragen haben:

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Da immer wieder leicht vermeidbare Fehler im Umgang mit Wärmeleitpaste gemacht werden, empfehlen wir an dieser Stelle unseren Spezial-Artikel zu dem Thema Wärmeleitpasten-Workaround zu diesem Thema, der diesbezüglich alle offenen Fragen klärt. Welche Paste ihr verwendet, spielt durchaus auch eine Rolle, darum legen wir euch an dieser Stelle unser entsprechendes Wärmeleitpasten Roundup ans Herz, damit ihr euren Favoriten findet.
Die Kühlfläche des Shaman Kühlkörpers haben wir demzufolge gründlich mit etwas ArctiClean gereinigt, um etwaige Konservierungsmittel und vor allem auch unsere fettigen Fingerabdrücke zu entfernen. Dieses Prozedere wiederholten wir anschließend mit dem Heatspreader der GPU, denn auch dort müssen natürlich die Reste der alten Wärmeleitpaste oder Fettfinger rückstandlos entfernt werden. Es empfiehlt sich ohnehin, für den Einbau entsprechende Einweghandschuhe zu verwenden, was gleichzeitig auch den Rest des Kühlers vor hässlichen Fingerabdrücken bewahrt.
Als Paste verwendeten wir grundsätzlich für alle Kühler auch weiterhin die MX-2 von Arctic Cooling , damit es diesbezüglich zu keinen ungewollten Diskrepanzen im Vergleich zu den bisherigen Tests kommt.
Die Flächen der RAM Bausteine müssen ebenfalls sehr gründlich gereinigt werden, sonst halten deren Klebeflächen nicht sehr lange.
Aber Vorsicht!
wer glaubt, jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, um die ganzen kleinen Kühler für den RAM usw. zu verkleben, sollte noch etwas Geduld walten lassen, denn deren Klebeflächen reagieren empfindlich auf Rückstände von Reinigungsmitteln. Nach einer Abluftzeit von etwa 15 Minuten kann man die kleinen Kühler so verkleben, das sie nicht gleich wieder abfallen. Kleiner Tipp: ein Radiergummi kann sehr hilfreich sein, wenn es darum geht, die Kontaktflächen zu reinigen und gleichzeitig etwas aufzurauhen, was wiederum dem Klebekontakt zu Gute kommt.

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Der Einbau als solcher gestaltet sich denkbar einfach, dazu müssen lediglich die 4 Gewindestifte an der passenden Stelle (bitte vorher anpassen) eingeschraubt werden (mit dem kurzen Gewinde ins die Bodenplatte). Jetzt legen wir die Grafikkarte auf den Kühler legen unter die Backplate die vier dünnen Kunststoffscheiben, es folgt die Backplate, weitere 4 Gummiringe und schließlich die vier Rändelmuttern, die wir gleichmäßig mit viel Gefühl und über Kreuz festdrehen. Schon sitzt der Kühler bombenfest auf der Grafikkarte, zumindest dachten wir das, aber bei genauerer Betrachtung stellten wir fest, das der Kühler im vorderen Platinenbreich auf einem Elko auflag:

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Der Thermalright Shaman ist also nicht kompatibel mit unserer Sapphire HD5870, die ein analoges Layout besitzt. Die Kompatibilitätsliste von Thermalright gibt darüber leider keinen Aufschluß, das ist schon sehr ärgerlich...
Also mußte der eigentlich Test eben auf unserer zweiten HD5870 erfolgen, die auf dem digitalen Referenz-Layout basiert. Wem das alles zu schnell ging, der kann sich gerne nochmal die ausführliche Anleitung von Thermalright anschauen, die online auch wesentlich besser dokumentiert ist, als in der Beipackanleitung:

Thermalright Shaman-Einbauanleitung -deutsch-


Wenn die Komplettierung fertig ist, können wir über die beiden Lüfterbügel den Thermalright TY 140 festschnallen. An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, das die Befestigungsbügel recht universell einsetzbar sind, so daß eventuell auch eure Lieblingslüfter zum Einsatz kommen könnten:

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Der Platzbedarf des Shaman Kühlers samt Lüfter ist enorm, wenn wir uns die Vergleichsbilder zur Sapphire Vapor-X anschauen, wird dies besonders deutlich:

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Damit wären alle vorbereitenden Arbeiten abgeschlossen und wir können uns endlich auf den eigentliche Leistungstest konzentrieren...




Die Referenz-Lüfter:

Wir haben vor dem Test für unsere Referenz-Lüfter für uns selbst eine ganz klare Maxime erstellt, es sollten keine Brüllwürfel oder Volumenmonster verwendet werden, die im Betrieb einen Kopfhörer zwingend voraussetzen. Die Lüfter sollten eine ausgewogene Mischung aus möglichst geringer Lautheit, hoher Laufkultur (Lagerqualität), guter Scalierbarkeit (Spannbreite der möglichen Voltansteuerungen) und trotzdem noch annehmbarem Förder-Volumen mitbringen. Alle diese Attribute vereinen die Noiseblocker Multiframe M12 und Noiseblocker Blacksilent Pro PK2 in sich, darum stellen sie zur Zeit für jedes Gehäuse das absolute I-Tüpfelchen dar.






Die Tests:

Last wurde für diesen Test durch einen einstündigen Furmark Test erzeugt, wobei wir die Aufzeichnungsfunktion von GPU-Z 0.4.8 genutzt haben. Unsere Sapphire HD5870 2048MB (digitales Layout) wurde nicht übertaktet, sondern lief in den Standardeinstellungen. Die Zimmertemperatur lag für alle Tests bei 20°C (klimatisierter Raum). Wir haben die Temperaturen der Kühler sowohl im standardmäßigen 12 Volt-Modus, als auch im reduzierten 7 Volt und 5 Volt-Modus betrieben (sofern der Lüfter diesen Wert zuläßt), damit wir auch für die Silentfreunde ein aussagekräftiges Resultat vorweisen konnten.
Die Lautheit der Grafikkarten-Lüfter haben wir nicht separat gemessen, sondern ganz bewußt als Systemgesamtlautstärke in die Tests eingebunden, da die Grafikkarte in der Regel nicht so leicht aus dem System heraus identifiziert werden kann. Dabei wurden die Lautstärke ca. 15cm vom Rechner entfernt mit einem ACR-264-plus Messgerät verifiziert, das einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfaßt und dabei die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen.
Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100cm betragen, aber da wir nicht über einen schalltoten respektive schallarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich.
Mit dem Digitalen Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C) haben wir während sämtlicher Testdurchläufe die Temperaturen der Grafikkarte sowie der Spannungswandler/Mosfets per Sensor gemessen, aufgezeichnet und mit den Resultaten der GPU-Z Logfiles abgeglichen, sofern möglich.



GPU Temperatur-Vergleichswerte Sapphire HD5870/2048MB @12Volt
Kühlervariante:
Temps-idle
Temps-Last
Thermalright Shaman mit VRM-R3 Zusatzkühler 31,2°C 48,7°C
Thermalright Shaman Standardausführung 31,7°C 48,9°C
Prolimatech MK-13 mit 2xNoiseblocker BlackSilent Pro PL1 33,8°C 50,3°C
Arctic Cooling Twin Turbo Pro 35,1°C 57,7°C
Zalman VF3000A 35,4°C 58,2°C
Sapphire Vapor-X Kühler 35,7°C 66,1°C
ATI Referenz-Kühler 37,8°C 79,3°C



GPU Temperatur-Vergleichswerte Sapphire HD5870/2048MB @7Volt
Kühlervariante:
Temps-idle
Temps-Last
Thermalright Shaman mit VRM-R3 Zusatzkühler 34,6°C 51,2°C
Thermalright Shaman Standardausführung 34,7°C 51,3°C
Prolimatech MK-13 mit 2xNoiseblocker BlackSilent Pro PL1 37,1°C 53,9°C
Arctic Cooling Twin Turbo Pro 39,4°C 60,8°C
Zalman VF3000A 39,7°C 62,1°C
Sapphire Vapor-X Kühler 39,9°C 69,6°C
ATI Referenz-Kühler 41,7°C 83,2°C



GPU Temperatur-Vergleichswerte Sapphire HD5870/2048MB @5Volt
Kühlervariante:
Temps-idle
Temps-Last
Thermalright Shaman mit VRM-R3 Zusatzkühler 38,3°C 52,9°C
Thermalright Shaman Standardausführung 38,5°C 53,0°C
Prolimatech MK-13 mit 2xNoiseblocker BlackSilent Pro PL1 39,3°C 54,9°C
Arctic Cooling Twin Turbo Pro 40,6°C 62,1°C
Zalman VF3000A 41,1°C 64,3°C
Sapphire Vapor-X Kühler 41,4°C 71,3°C
ATI Referenz-Kühler 43,6°C 85,9°C



Wie kaum anders zu erwarten, die GPU wird von allen Probanden nahezu gleichermaßen gut gekühlt, wobei der nicht unerhebliche Unterschied zwischen dem ATI Werkskühler/Referenzkühler und den Spezialkühlern kaum wegzudiskutieren ist. Sapphire Vapor-X Kühler schlägt sich ebenfalls mehr als wacker, wobei er eigentlich auch als Werkskühler geführt werden muß, da er nicht nachgerüstet werden kann.
Natürlich pustet der Radial-Lüfter des ATI-Referenzkühlers die aufgenommene Abwärme der Grafikkarte auch gleich direkt aus dem Gehäuse, aber wirkliche thermische Vorteile konnten wir diesbezüglich nicht herausarbeiten. Zumal eine vernünftige Gehäuse Be-und Entlüftung diesen minimalen Vorteil ohnehin wieder relativiert. Zum Tragen käme diese Direct-Blow Technik nur dann, wenn keine Gehäuse Lüfter im System arbeiten würden und selbst dann hilft das Netzteil immer noch mit, sofern es mit dem Lüfter gen Innenraum ausgerichtet verbaut wurde. Unser System ohne Gehäuselüfter zu betreiben wäre aber in etwa so, als würde man einem BMW M5 die Lufteinlässe für die Kühlung zukleben...



VRM/Spannungswandler Temperatur-Vergleichswerte Sapphire HD5870/2048MB @12Volt
Kühlervariante:
Temps-idle
Temps-Last
Thermalright Shaman mit VRM-R3 Zusatzkühler 41,1°C 54,9°C
Prolimatech MK-13 mit 2xNoiseblocker BlackSilent Pro PL1 45,6°C 63,7°C
Zalman VF3000A 47,3°C 65,2°C
Arctic Cooling Twin Turbo Pro 49,1°C 68,9°C
Thermalright Shaman Standardausführung 51,5°C 73,3°C
Sapphire Vapor-X Kühler 52,8°C 74,6°C
ATI Referenz-Kühler 59,7°C 83,3°C



VRM/Spannungswandler Temperatur-Vergleichswerte Sapphire HD5870/2048MB @7Volt
Kühlervariante:
Temps-idle
Temps-Last
Thermalright Shaman mit VRM-R3 Zusatzkühler 45,8°C 57,6°C
Prolimatech MK-13 mit 2xNoiseblocker BlackSilent Pro PL1 48,9°C 64,3°C
Zalman VF3000A 51,1°C 69,3°C
Arctic Cooling Twin Turbo Pro 53,7°C 72,8°C
Sapphire Vapor-X Kühler 55,8°C 77,1°C
Thermalright Shaman Standardausführung 56,9°C 78,9°C
ATI Referenz-Kühler 63,2°C 86,2°C



VRM/Spannungswandler Temperatur-Vergleichswerte Sapphire HD5870/2048MB @5Volt
Kühlervariante:
Temps-idle
Temps-Last
Thermalright Shaman mit VRM-R3 Zusatzkühler 50,2°C 60,4°C
Prolimatech MK-13 mit 2xNoiseblocker BlackSilent Pro PL1 54,6°C 69,4°C
Zalman VF3000A 56,2°C 73,1°C
Arctic Cooling Twin Turbo Pro 57,8°C 75,9°C
Sapphire Vapor-X Kühler 61,6°C 82,4°C
Thermalright Shaman Standardausführung 62,3°C 87,8°C
ATI Referenz-Kühler 67,9°C 89,7°C



Hier trennt sich sich nun wirklich die Spreu vom Weizen und es wird überdeutlich, warum die VRMs/Spannungswandler geradezu nach separaten Kühlern lechzen. Der Shaman in Verbindung dem VRM-R3 dürfte kaum zu toppen sein. Fehlt dieser Zusatzkühler, wird der Shaman Kühler nach hinten durchgereicht, da er einfach zu kurz konzipiert wurde, um bei den HD5800 Grafikkarten den hinteren Platinenbereich adäquat mitzukühlen und genau dort sitzen ja die VRMs/Spannungswandler. Bei den gerade erst vorgestellten HD6800 Grafikkarten von ATI mag dieses Blatt anders zu lesen sein, denn dort sitzen die genannten Bauteile im vorderen Platinenbereich.
Es zeigt sich aber auch, das zwei kleinere Lüfter auf einer Grafikkarte mit großer Platine mehr erreichen, als ein einzelner zentralisierter großer Lüfter. Die Kühlluft wird einfach gleichmäßiger verteilt und gelang so an nahezu jeden Hotspot der Grafikkarte. Die GPU sitzt auf aktuellen Highend Karten schon fast im vorderen Drittel der Platine und die Spannungswandler im Heck. Das kann ein einzelner zentraler Lüfter kaum effizient abdecken.



Lautstärke (Schalldruck) der einzelnen Kühlervarianten @12Volt (gesamtes System)
Kühlervariante:
idle
Last
Thermalright Shaman mit Thermalright TY-140 35,2 dBA 41,3 dBA
Prolimatech MK-13 mit 2xNoiseblocker BlackSilent Pro PL1 36,3 dBA 41,6 dBA
Sapphire Vapor-X Kühler 41,2 dBA 49,6 dBA
Arctic Cooling Twin Turbo Pro 42,6 dBA 52,1 dBA
ATI Referenz-Kühler 43,4 dBA 52,6 dBA
Zalman VF3000A 44,2 dBA 53,1 dBA



Lautstärke (Schalldruck) der einzelnen Kühlervarianten @7Volt (gesamtes System)
Kühlervariante:
idle
Last
Thermalright Shaman mit Thermalright TY-140 32,1 dBA 38,6 dBA
Prolimatech MK-13 mit 2xNoiseblocker BlackSilent Pro PL1 32,4 dBA 38,7 dBA
Sapphire Vapor-X Kühler 38,1 dBA 45,7 dBA
Arctic Cooling Twin Turbo Pro 39,2 dBA 48,6 dBA
ATI Referenz-Kühler 40,4 dBA 48,9 dBA
Zalman VF3000A 41,7 dBA 49,3 dBA



Lautstärke (Schalldruck) der einzelnen Kühlervarianten @5Volt (gesamtes System)
Kühlervariante:
idle
Last
Thermalright Shaman mit Thermalright TY-140 30,1 dBA 36,3 dBA
Prolimatech MK-13 mit 2xNoiseblocker BlackSilent Pro PL1 30,3 dBA 36,6 dBA
Sapphire Vapor-X Kühler 36,4 dBA 43,1 dBA
Arctic Cooling Twin Turbo Pro 37,8 dBA 46,2 dBA
ATI Referenz-Kühler 38,7 dBA 46,6 dBA
Zalman VF3000A 39,8 dBA 47,1 dBA



Unsere Geräuschmessungen decken sich auch mit den Eindrücken der einzeln begutachteten Lüfter, der Thermalright TY-140 und die beiden Noiseblocker BlackSilent Pro PL1 auf dem Prolimatech MK-13 ragen eindeutig aus dem Testfeld heraus. Einerseits durch ihre erstklassigen und störungsgeräusch freien Lager und anderseits durch ihre enorme Laufruhe ohne jegliche Vibrationen. Die Lüfter der Zalman und Arctic Cooling Kühler können diesbezüglich nicht mithalten, beide leiden ab 7 Volt abwärts unter deutlichen Schleifgeräuschen und sind unter 12 Volt Ansteuerung ebenso deutlich und störend aus unserem Komplettsystem herauszuhören. Der ATI Werkskühler tut das, was er am besten kann, er kühlt gut und teilt dies seinem aufmerksamen Publikum zumindest unter 12Volt auch deutlich mit. Der Sapphire Vapor-X Kühler geht diesbezüglich schon eindeutig dezenter mit unseren Hörorganen um, was wir dankend zur Kenntnis nehmen. Wie bereits erwähnt, läuft der Thermalright TY-140 schon ab 4,1 Volt an, was im Bereich der PWM-Lüfter schon fast eine Ausnahmeerscheinung darstellt.

Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition:
Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet.

Achtung:
Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Ergebnisse sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau mit dem entsprechenden Test-System bezieht!




Der Lüfter ->Technische Aspekte:

Was prädestiniert einen Lüfter, um ihn als wirklich leise zu bezeichnen? zumal ja der subjektive Höreindruck auch eine nicht geringe Rolle spielt und jeder Lüfter eine eigene Geräuschcharakteristik besitzt...

• Grundsätzlich sollte man sich nicht auf vollmundige Produktbeschreibungen der Hersteller verlassen, denn im Prospekt ist jeder Lüfter leise und eine Messung im schalltoten oder schallarmen Raum hat mit der Realität in einem Rechner wenig bis nichts zu tun. Außerdem trägt ein Lüfter durch sein Rotor- und Motorgeräusch selbst nicht wenig zu der Geräuschcharakteristik eines Rechners bei, das sollte man dabei berücksichtigen. Ein Rechner mit einem oder zwei Gehäuse-Lüftern klingt ganz anders anders, als ein Lüfter mit 5 oder 7 Lüftern, wobei man dann natürlich auch noch die Lautheit als solche dazuaddieren darf.

• Die Lagerungstechnik der Axiallüfter spielt auch eine nicht unerhebliche Rolle, denn es ist hörbar, ob ein Lüfter Kugel-oder gleitgelagert ist. Die bei Gehäuselüftern gerne eingesetzten Sintec Gleitlager (Papst) oder Bronze Gleitlager (z.B. Yate Loon) weisen einige sigifikante Unterschiede zu ihren Kugellagerpendents auf:

Sintec Gleitlager werden aus Metallpulver gefertigt, das unter Druck in die gewünschte Form gepresst und bei hohen Temperaturen gesintert wird (daher der Name). Gegenüber massiven Gleitlagern bietet dieser Werkstoff einen Vorteil: Er ist porös. Das Porensystem nimmt etwa 15 bis 30 % des Lagerkörpers ein, wird mit Schmierstoff gefüllt und verbessert als zusätzliches Ölreservoir die Lagereigenschaften. Ein weiteres Argument für Gleitllager ist der Preis, denn die Fertigung dieser Lager kostet nur etwa die Hälfte der Kugellagerfertigung. Kugellager haben den Vorteil der längeren Lebensdauer bei nicht sofortigem verschleißbedingten Ausfall, denn ein Gleitlager stellt seinen Betrieb bei finalem Verschleiß einfach ad hoc ein, ein Kugellager läuft weiter, wenn auch mit lauten Klappergeräuschen begleitet.
Grundsätzlich laufen Kugellager etwas lauter als Gleitllager, man hört immer ein leichtes Lagerschleifen. Wenn man also 2 Lüftermodelle eines Herstellers vergleicht, wobei der eine gleit-und der andere kugelgelagert ist, wird der Gleitgelagerte in der Regel leiser sein. Selbstverständlich gibt es auch laute Gleitlagerlüfter, das hängt wie immer von der Fertigungsgüte ab und die ist bei Billigprodukten naturgemäß nicht allzu hoch.

• Es hat diesbezüglich in den letzten 2 Jahren eine Reihe von Verbesserungen gegeben, über welche die Gleitlagertechnik zum Teil deutlich optimiert werden konnte. So existieren seit geraumer Zeit die von Sony patentierte Fluid Dynamic Bearing und die NB Nano-SLI Gleitlager von Noiseblocker. Beide Techniken bilden aktuell die Speerspitze in punkto Innovation und Laufruhe.

Bleibt die Frage, warum setzen dann nicht alle Hersteller auf die Gleitlagerschiene? Diese Frage stellten sich scheinbar auch die Hersteller und so verwundert es wenig, das immer mehr Hersteller auf diese Lagertechnik umschwenken, eine kluge Wahl...

• Die Anordnung der Rotoren hat auch Relevanz, denn die Strömungsgeschwindigkeiten und demzufolge Strömungsgeräusche werden auch durch die Form und Stellung der Rotorblätter beinflußt. Diesbezüglich spielen auch die Lüftergitter in den PC-Gehäusen eine nicht unwesentliche Rolle, denn es macht naturgemäß einen Unterschied, ob ein Lüfter sich frei entfalten kann, oder ob er durch winzige Perforationen im Gehäuse atmen muß.

• Die Drehzahlen sind ebenfalls ein wichtiges Kriterium, zumal man mit dem Absenken der Lüfter-Drehzahlen automatisch auch das Grundgeräusch eines Lüfters absenken kann, sofern die Skalierbarkeit des Lüfters dies zuläßt.

• Die Ansteuerung der Lüfter sollte frei einstellbar sein, d.h. der Lüfter sollte nicht nur mit 12 Volt sondern auch mit 5 Volt störungs-und klapperfrei laufen, zumal wir erst dann durch die Absenkung der Drehzahl wirklich einen geräuscharmen Modus erreichen. Viele Lüfter "glänzen" bei 5 oder 7 Volt leider durch deutliche Motorengeräusche, oder laufen überhaupt nicht mehr an. Zu diesem Thema sind ein paar Umstände zu berücksichtigen, die in der Praxis oft falsch verstanden werden:
es geht nicht darum, wie weit sich ein Lüfter herunterregeln läßt, sondern darum, wann ein Lüfter tatsächlich anläuft !
Die allermeisten Lüfter lassen sich auf 5 Volt herunterregeln, wenn sie denn in Bewegung sind. Ein Neustart mit 5 Volt Ansteuerung ist etwas völlig anderes und genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen, weil viele Lüfter eben nicht anlaufen...

• Interessant ist auch der Durchmesser der Lüfternaben, da sie Rückschlüsse auf die zu erwartende Luftfördermenge zulassen. Der Grund dafür sollte einleuchten, je kleiner die Nabe, desto größer ist die Strömungsfläche. Rückschlüsse auf die Qualität oder Laufruhe der Lager lassen die Nabendurchmesser allerdings keine zu. Es existieren große Naben mit laufruhigen Lagern ebenso, wie kleine Naben mit klappernden oder schleifenden Lagern.

• Ein immer wieder nachzulesendes Klischee wollen wir nicht unkommentiert stehen lassen, es existieren keine unhörbaren Lüfter und sei im Idealfall nur das Geräusch der Luftverwirbelungen, aber unhörbar ist ein Lüfter definitiv nie ! wenn er nicht zu hören ist, läuft er nicht...
Des weiteren sollte man berücksichtigen, das viele Lüfter auf ihre Nenndrehzahl hin optimiert wurden, d.h. wenn ein Lüfter auf 12Volt justiert wurde, kann es durchaus sein, das er bei 7 oder 5 Volt Ansteuerung unerwünschte Nebengeräusche fabriziert. Das nur für all diejenigen, die glauben, das ein guter Lüfter in allen Ansteuerungsvarianten Nebengeräuschfrei sein muß. Natürlich wäre dies wünschenswert, aber Wunsch und Wirklichkeit klaffen nun mal in der Technik nicht selten weit auseinander...

Unsere bisherigen Lüftertests:

140mm Lüfter Roundup 2009 Part II

140mm Lüfter Roundup 2009

120mm Lüfterroundup 2009

Noiseblocker Multiframe M12 120mm Lüfter

120mm Lüfter Roundup 2008






Pflegetipps:

Auch ein Kühler/Lüfter benötigt regelmäßige Pflege und das nicht nur 1x im Jahr, sondern möglichst alle 4 bis 6 Wochen. Gehäuse-und CPU-Lüfter sind potentielle Druckluftspray-Kunden. Seit aber bitte vorsichtig und bringt den Lüfter mit dem Spray nicht auf abnormale Drehzahlen, euer Lüfterlager wird es euch danken. Als grobe Vorarbeit solltet ihr einen weichen und nicht haarenden Pinsel einsetzen, vorzugsweise einen mit hochwertigen Chinaborsten.
Sollten eure Gehäuselüfter bereits rauh laufen, empfiehlt sich der Ausbau und die Kontrolle der Lager. Dazu müßt ihr den Aufkleber auf der Lagerseite vorsichtig entfernen und den Lagerbereich mit Druckluftspray reinigen. Danach kommt ein Tropfen des sehr gut bewährten WD-40 zum Einsatz, den wir vorsichtig auf die Lagerachse geben. Dreht dann den Rotor ein paarmal durch, damit sich das Schmiermittel gut verteilt. Wenn diese Prozedur erfolglos bleibt, weil die Lagerung doch zu sehr verschlissen ist, bleibt nur noch der Austausch. Die Kühllamellen der Grafikkartenkühler kann man natürlich ebenso problemlos mit Druckluftspray und Pinseln reinigen.




Fazit:

Der Thermalright Shaman stellt für die Grafikkarten der ATI/AMD HD5800 Baureihe das absolute Optimum dar, insbesondere dann, wenn je nach Grafikkarten Layout auch ein Zusatzkühler aus der Thermalright VRM Serie (VRM-R3, VRM-R4, VRM-R5) hinzugefügt werden. Dies gilt gleichermaßen auch für aktuelle Nvidia Grafikkarten, für die mittlerweilse ebenfalls entsprechende VRM-Zusatzkühler von Thermalright angeboten werden (VRM-G1 und VRM-G2). Das erhöht zwar den Gesamtpreis um weitere 20 €, aber da der Werkslüfter dank vorzüglicher Lagerung auch hohen Anforderungen genügt, ist zumindest an dieser Stelle keine weitere Investition mehr notwendig, was die Aufregung wieder etwas relativiert. Ansonsten präsentiert sich das Zubehörpaket als nahezu komplett, die Lüfter-Flexibilität attestieren wir als vorbildlich und bei aller Euphorie bezüglich der Kühlleistung, wollen wir nicht den Blick auf eine vorbildlich einfache Montage nicht verstellen, was heutzutage beileibe keine Selbstverständlichkeit mehr darstellt, denken wir nur an den Prolimatech MK-13 und andere Konkurrenten. Die Thermalright Zusatzkühler für die Speicherchips kleben deutlich besser als die Produkte der Konkurrenz und dies nicht nur über ein paar Stunden betrachtet, sondern über 14 Tage skeptisch beäugt.
Kritik existiert allerdings trotzdem, der Platzbedarf ist immens, wer normalerweise eine TV-und/oder Soundkarte o.ä. in seinen PCI-Slots verbaut hat, steht vor dem nicht unerheblichen Problem sie nicht mehr einsetzen zu können. Auf einigen ATI/AMD Grafikkarten mit analogem Layout können Elkos im vorderen Platinenbereich mit den Heatpipes des Shaman kollidieren, da hilft nur ausprobieren. Wir werden dieses Thema weiter im Auge behalten und diesen Artikel aktualisieren, sofern sich neuere Shaman Revisionen zeigen sollten, denn bei den neuen HD6850/6870 Grafikkarten sitzt die Masse der Elkos und Spawas auf der vorderen Platinenhälfte, was den Einbau des jetzigen Shaman Kühlers ebenfalls verhindern würde.
Zur besseren Übersicht noch einmal die Fakten unseres Tests in der Übersicht:

Plus:
• wertige Haptik
• exzellente Verarbeitung
• sehr gute Austattung
• erstklassige Kühlleistungen (insbesondere mit VRM-R3 Zusatzkühler)
• sehr hohe Leistungsreserven
• hohe Grafikkarten Kompatibilität
• sehr einfache Montage
• Grafikkarte wird durch den Kühler nicht künstlich verlängert
• noch akzeptables Gewicht
• hohe Lüfter-Flexibilität
• sehr ausgewogener hochwertiger Werks-Lüfter
• ausreichendes Preis-Leistungsverhältnis (59,90€)

Minus:
• Konstruktion benötigt sehr viel Platz (4 Slots)
• ohne VRM Zusatzkühler nur durchschnittliche VRM Kühlung
• auf HD5800 Grafikkarten mit analogem Layout meistens nicht einsetzbar

Wie immer eine nicht zu unterschätzende Warnung zum Schluß: wer den Werkskühler seiner Grafikkarte durch einen Nachrüstkühler ersetzt, riskiert den Garantieverlust seiner Grafikkarte ! das muß und sollte jedem potentiellen Käufer klar sein. PC-Experience lehnt jede Verantwortung, die sich aus einer Nachrüstung/Umrüstung ergibt, grundsätzlich ab !




Gesamtergebnis unseres Reviews:

Der Thermalright Shaman Grafikkartenkühler in Verbindung mit einem Thermalright VRM Zusatzkühler erhält den PC-Experience-Award in Gold



Der Thermalright Shaman Grafikkartenkühler ohne VRM Zusatzkühler erhält den PC-Experience-Award in Silber







Weiterführende Links:



Thermalright


Thermalright Shaman bei PC-Cooling

Wir bedanken uns bei PC-Cooling sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support



euer PC-Experience.de Team

Cerberus
12.11.2010 11:39 Cerberus ist offline Homepage von Cerberus Beiträge von Cerberus suchen Nehmen Sie Cerberus in Ihre Freundesliste auf
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