Cerberus
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Herkunft: Lübeck
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AplusCase X-Blade Servertower |
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AplusCase X-Blade Servertower
Einleitung:
"Ein Servertower wäre ideal, er sollte über viel Platz verfügen, leise zu betreiben sein und nach Möglichkeit auch eine gute Kühlung meiner teuren Komponenten ermöglichen. Wenn er dann auch noch gut ausschaut, bin ich auch nicht traurig..." diesen Wunsch hören wir häufig, allein die Umsetzung ist nicht immer einfach zu realisieren, denn im aktuellen Gehäusedschungel kommt man ohne diplomierten Wegweiser nicht mehr allzu weit.
Da kommt doch das neue Gehäuse von AplusCase wie gerufen: der AplusCase X-Blade Servertower suggeriert die Erfüllung dieser Wünsche, was uns veranlaßt dies zu überprüfen. Marketing oder reale Fakten? die Fragen beantwortet unser ausführlicher Test, viel Vergnügen beim Lesen...
Lieferumfang:
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- AplusCase X-Blade Servertower.
- 2 Schlüssel für die abschließbare Seitenverkleidung.
- 3 Staubfilter.
- Befestigungsschrauben und Kleinmaterial.
- Schienen zur 3,5" Laufwerks-Befestigung.
- Schienen zur 5,25" Laufwerks-Befestigung.
- Spiderschrauben zur Kabelverlegung.
- Handbuch (englisch).
- 1x Mainboardblende.
Technische Daten:
- Gehäusematerial: 1.0 SECC.
- Frontverkleidung: Kunststoff/Aluminium.
- Farbe: schwarz/silber.
- Abmessungen: 205mm x 520mm x 510mm (B x H x T).
- Norm: ATX, BTX.
- Gewicht: ca. 19 Kg.
- Unterstütze Mainboards: Standard ATX, Micro ATX und BTX (bei Verwendung des optionalen BTX-Kit's).
- Lüfter (optional): Bis zu 3 × 120 mm Lüfter vorne und 1x 120mm hinten.
- Zusätzliche Anschlüsse: 4× USB, 2× Audio, 1x IEEE1394 .
- Anzahl der 5,25” Schächte: 11 (einen für die Konsole).
- Anzahl der 3,5” Schächte: 4 Stück in jedem Festplatten-Käfig (1 Käfig beigefügt).
- Blau beleuchtete Aluminium-Seitenklappen und Bodenbeleuchtung mit eigener Steuerung.
- weitestgehend schraubenloses Design.
- auswaschbare Staubfilter.
- Garantie: 2 Jahre.
Der Testrechner:
CPU |
Intel Northwood P4 3.4 GHZ |
Mainboard |
Asus P4C 800-E Deluxe Rev. 2.0 |
Grafikkarte |
Sapphire X800 XT PE@ATI Silencer4 Rev.2 |
Soundkarte |
Soundblaster Audigy 2 ZS Platinum |
TV-Karte |
Pinnacle 310i Mediacenter |
CPU-Kühler |
Thermalright SI-120 |
CPU-Lüfter |
Papst Lüfter NMT 120W N/2GL |
Arbeitsspeicher |
4x 512 MB TwinMos BH-5 PC3200 DDR400 |
Festplatten System 2 |
2x Western Digital WD740 (10000 U/min, S-ATA) RAID-0 |
DVD-Brenner |
Plextor PX-712A |
CDRW-Brenner |
LG 8526B |
DVD-ROM |
Plextor PX-130A |
Gehäuse |
AplusCase X-Blade Servertower |
Netzteil |
Seasonic S-12 600 Watt |
Betriebssystem |
Windows XP Prof. SP 2 PreSP3 |
Zubehör |
2x ichbinleise® Fan 12/1000 blue
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Verarbeitung und erster Eindruck:
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Zunächst einmal reibt man sich erstaunt die Augen: "das Gehäuse kommt mir so bekannt vor..." stimmt, es basiert auf dem aktuellen Casetek CK-1022, was ja bekanntlich nicht die schlechteste Adresse darstellt.
Das äußere Erscheinungsbild hinterläßt einen sehr positiven Eindruck, die Alufront und das schwarz-silberne Outfit gefällt und die Verarbeitung scheint sich auf einem hohen Niveau zu bewegen.
Wenn man die beiden Aluminiumschienen zur Seite wegklappt, offenbaren sich Leuchtdioden, die das Gehäuse in ein dezentes Blau hüllen sollen. Die Frontanschlüsse wurden in der richtigen Höhe angesiedelt und sind wunderbar erreichbar, kein Bücken oder unter den Tischgekrabbel ist hier notwendig, um z.B. seinen USB Stick zu plazieren.
Wenn die Abdeckung für die optionalen Lüfter entfernt werden, erblickt man die herausnehmbaren Staubfilter, die sinnvoller auswaschbar sind.
Die Heckpartie bietet nichts wirklich neues, allerdings ist die Aussparung für das Netzteil vielleicht ein wenig ungewohnt, hier lassen sich auch servertypische redundante Netzteile einbauen.
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Ein erster Blick in den Innenraum macht deutlich, das auch hier die Verarbeitungsqualität nicht gecancelt wurde, alle Kanten wurden akkurat gebördelt, der Stahl wurde zur Vermeidung von Korrosion feuerverzinkt.
Alle Verbindungskabel für die Frontanschlüsse sind ausreichend lang dimensioniert worden, hier sollten sich keine Anschlußkomplikationen ergeben.
Links oben sieht man deutlich die gelb-schwarze Verkabelung des Chassis Intrusion-Mechanismus, der ein Starten des Rechners bei geöffneter rechter Seitenwand erfolgreich verhindert.
Die abschließbare rechte Seitenwand enthält wie sein Gegenüber ein staubgeschütztes Blowhole, um die Beatmung des Gehäuses zu unterstützen.
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Bei der Befestigung der Steckkarten ist AplusCase leider von der bestens bewährten Schraubbefestigung abgewichen, der aktuelle Klippmechanismus ist unnötig fummelig und einfach unpraktisch.
Was wir auch nicht nachvollziehen können, sind die immer noch verbreiteten Gehäuseperforierungen für die Lüfter (hier speziell für den rückwärtigen 120mm Lüfter, denn diese Bremse im Luftstrom bewirkt nicht unerhebliche Verwirbelungsgeräusche).
Einen Mainboardschlitten sucht man leider auch hier vergebens, er scheint etwas aus der Mode gekommen zu sein, schade eigentlich...
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Mit Hilfe der seitlichen Steckschienen ist der Einbau der optischen Laufwerke ein Kinderspiel. Die Metallblende des Laufwerkschachtes wurde verschraubt, das hat 2 entscheidende Vorteile: 1. man kann es jederzeit wieder verschließen; 2. es bleiben keine scharfkantigen Bruchkanten übrig, die ein Verletzungsrisiko darstellen könnten.
Nach dem Einschub eines Laufwerkes, läßt sich dieses an den Seiten arretieren, dazu legt man einfach die beidseitigen Kunststoffhebel entsprechend um.
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Da leider jegliche Lüfter im Lieferumfang fehlen, haben wir uns kurzerhand 2 Stück 120mm ichbinleise® Fan 12/1000 blue geschnappt und einen sowohl vorne, also auch hinten integriert. Diese Integration ist recht durchdacht gestaltet, denn die Lüfter werden nicht verschraubt, sondern durch einsteckbare Kunststoffclips in den vorhandenen Gummiaufnahmen befestigt. Das ist nicht nur sehr schnell zu bewerkstelligen, es bewirkt auch eine gewisse Entkoppelung vom Gehäuse.
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Der Festplattenkäfig nimmt bis zu 4 Festplatten auf, die ebenfalls durch Befestigungsschienen eingesetzt werden und wiederum durch einen Arretierungsmechanismus vor dem Herausrutschen gesichert werden. Wer noch mehr Festplatten einbauen möchte, kann weitere Festplattenkäfige odern...
Der Käfig als solches wurde ebenfalls durch Gummierungen vom Gehäuse entkoppelt, was die Geräuschkulisse der Festplatten mindern soll.
Perfektionisten können mit Hilfe der mitgelieferten Spiderschrauben die Verkabelungen der Festplatten entsprechend akkurat verlegen.
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Für die Beleuchtung des Gehäuses wurde viel Aufwand betrieben, die Unterbodenplatte offenbart die Elektronik für die Unterbodenbeleuchtung, die einerseits separat ein-und ausgeschaltet werden kann und andererseits eine Einstellung der Beleuchtungssequenz ermöglicht, denn das Lauflicht kann beschleunigt werden. Ob das nun sinnvoll ist oder nicht, sei mal dahingestellt, aber wer es gerne blinken läßt, der wird sich daran kaum satt sehen können...
Die sehr angenehme Frontbeleuchtung ist über einen kleinen Tastschalter in den Aluleisten ebenfalls separat ein-und auschaltbar.
Der Gehäuse-Test:
Wie gewohnt hatten wir das Testsystem mit Prime95 eine Stunde mit dem Torture Test "vorgeheizt" und über das BIOS, Everest und MBM anschließend die Temperaturen ausgelesen, wobei wir Last über einen einstündigen 3DMark 2005 Loop erzeugten.
Da zum Gehäuse keine Lüfter mitgeliefert wurden, haben wir kurzerhand die beiden schon erwähnten120mm ichbinleise® Lüfter eingebaut, die mit max. 1000 U/min bei 12V Ansteuerung unsere Bemühungen das System leise zu halten, erfolgreich unterstützen sollten.
Die Bestückung erfolgte so, daß wir einen vorne (vor dem Festplattenkäfig) und einen weiteren im Hechbereich plazierten, diese Anordnung in Verbindung mit dem 120mm Lüfter aus dem Seasonic Netzteil sollte mehr als ausreichen, um unsere Komponenten adäquat zu kühlen.
Die Temperaturen bei 20°C Zimmertemperatur:
CPU-Temperaturen -idle- |
->26°C bei 12 Volt Ansteuerung |
CPU-Temperaturen -idle- |
->28°C bei 7 Volt Ansteuerung |
CPU-Temperaturen -idle- |
->31°C bei 5 Volt Ansteuerung |
CPU-Temperaturen -Last- |
->35°C bei 12 Volt Ansteuerung |
CPU-Temperaturen -Last- |
->37°C bei 7 Volt Ansteuerung |
CPU-Temperaturen -Last- |
->42°C bei 5 Volt Ansteuerung |
Gehäuse-Temperaturen -idle- |
->25°C bei 12 Volt Ansteuerung |
Gehäuse-Temperaturen -idle- |
->28°C bei 7 Volt Ansteuerung |
Gehäuse-Temperaturen -idle- |
->30°C bei 5 Volt Ansteuerung |
Gehäuse-Temperaturen -Last- |
->30°C bei 12 Volt Ansteuerung |
Gehäuse-Temperaturen -Last- |
->33°C bei 7 Volt Ansteuerung |
Gehäuse-Temperaturen -Last- |
->35°C bei 5 Volt Ansteuerung |
Unsere Lüfteranordnung hat ihren Test mit Bravour bestanden, die Temperaturen sind in jedem Aggregatzustand ausgezeichnet, so daß wir ohne Probleme die beiden Gehäuselüfter auch mit 5 Volt Ansteuerung laufen lassen können, was die Geräuschkulisse zusätzlich minimiert, ohne die Kühlleistung drastisch zu verschlechtern.
Weitere Lüfter sind für unsere Hardwarekonfiguration nicht notwendig, zumal der Abtransport der Abwärme vom Netzteil adäquat unterstützt wird.
Die schnellen Festplatten machten sich geräuschtechnisch sehr gut im entkoppelten Festplattenkäfig, allerdings würde der Silentfreak disbezüglich sicherlich andere Maßnahmen treffen, um die Datenträger ruhig zu stellen, denn wenn die Gehäuse-Lüfter auf 5 Volt betrieben werden, sind sie doch deutlich vernehmbar.
Dämmatten sind hier aber nutzlos, zumal die Eigendämpfung des Gehäuses durch das uppig verwendete Material sehr hoch ist und zusätzliche Maßnahmen diesen Zustand nicht weiter optimieren würden.
Fazit:
Der AplusCase X-Blade Servertower konnte uns überzeugen und das in beinahe jeglicher Hinsicht, leider liegt die Betonung auf beinahe, darum noch einmal die wichtigsten Eckdaten unserer Testresultate in der Übersicht:
Plus:
- gelungenes Design.
- ausgezeichnete Verarbeitung.
- gute Kühlleistung des Gehäuses möglich.
- sehr leiser Betrieb möglich.
- sehr ansprechende blaue Beleuchtung im Betrieb.
- weitestgehend schraubenloser Einbau der Komponenten.
- sehr viel Platz für Erweiterungen vorhanden.
- Frontbereich sehr gut gegen Staub geschützt.
- Staubfilter auswaschbar.
Minus:
- keine mitgelieferten Lüfter.
- kein Mainboardschlitten.
- kein deutsches Handbuch.
- sehr unpraktische Steckkartenbefestigung, kein Einbau von Dualslot-Grafikkarten möglich.
- zu hoher Preis.
Wenn der Hersteller sich noch dazu durchringen könnte, für dieses Paket 2 hochwertige 120mm Lüfter zu spendieren, wäre der doch sehr hohe Preis von ca. 140 € auch stimmiger. Dieses fehlende I-Tüpfelchen in Verbindung mit einigen weiteren Abwertungen rechtfertigt einfach keine Spitzenbewertung, daran ändert auch das optionale BTX-Paket nichts. Dieses ansonsten qualitativ und optisch herausragende Gehäuse hat einfach zu viele Optionalitäten und zu wenig Grundaustattung, daran sollte AplusCase arbeiten...
Gesamtergebnis unseres Reviews:
Der AplusCase X-Blade Servertower erhält den PC-Experience Award in Silber
Weiterführende Links:
AplusCase
Wir bedanken uns bei AplusCase sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars
euer PC-Experience.de Team
Cerberus
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