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Achtung Fractal Design Define XL Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Fractal Design Define XL Big Tower







Einleitung:

Auch im neuen Jahr wollen wir euch natürlich wieder extraordinäre Gehäuse vorstellen respektive testen und Fractal Design stand schon lange auf unserem Wunschzettel, nun hat es endlich geklappt. Dieses noch recht junge Unternehmen aus Schweden ist in Skandinavien seit 2007 sehr erfolgreich und hat im letzten Jahr den Sprung nach Deutschland und seinen heiß umkämpften Gehäuse-Markt gewagt. Fractal Design konnte dann 2010 einige Achtungserfolge mit ihren Produkten erzielen, darunter waren auch ausgesprochen funktionelle und erstklassig durchkonstruierte Gehäuse, insofern war unser Interesse eine logische Konsequenz.
Der neue Define XL Big-Tower ist in diesem Review unser Thema: das sehr geräumige und betont dezent designte Gehäuse möchte mit geräuscharmen Lüftern, gedämmten Gehäusepartien, hoher Alltagstauglichkeit, manigfaltiger Ausstattung, einer äußerst stabilen Statik und einem bezahlbaren Preis Punkte sammeln. Ob und vor allem wie dies in der Praxis gelungen ist, erfahrt ihr in unserem neuesten Gehäuse-Review, dazu wünschen wir euch viel Vergnügen...




Lieferumfang:

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• Fractal Design Define XL Big Tower in Retail Verpackung
• Befestigungsmaterial incl. Schrauben und Thumbscrews
• 2,5" Blende
• Kabelbinder
• Kurzanleitung
• Lüftersteuerung incl. Adapterkabel




Technische Daten Gehäuse:

• Gehäusematerial Basisstruktur: Stahl (1.0 bis 1.2 SECC)
• Frontverkleidung: Kunststoff
• Fronttür: Kunststoff, gedämmt
• Gehäusedeckel: Stahl (1.0 SECC)
• Seitenteile: Stahl, gedämmt (1.5 SECC)
• Farbe: schwarz (Innenraum schwarz)
• Abmessungen: 232mm x 560mm x 561mm (B x H x T)
• Formfaktor: ATX, E-ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
• Gewicht: ca. 17,9 Kg netto
• verfügbare Slots für Erweiterungskarten: 7
• Durchführungen für Wakü: 2 (je 18mm Durchmesser)
• Mainboardschlitten: nein
• max. Grafikkartenbautiefe: 335mm (ohne HDD-Käfig 480mm)
• max. Netzteilbautiefe: bis 220mm Einbautiefe
• Netzteil-Position: Gehäuseboden (entkoppelt)
vorinstallierte Lüfter:
1x 140 mm (Front)
1x 180 mm (Deckel)
1x 140 mm (Rückseite)
Lüftersteuerung (Front, stufenlos)
Staubfilter: Frontlüfter, Netzteil,
• I/O Panel: 4x USB 2.0, 1x eSATA, 1x HD+AC 97 Audio
• Laufwerksschächte:
4x 5,25 Zoll (extern), 1x 5,25 Zoll auf 3,5 Zoll adaptierbar
10x 3,5 Zoll (intern)
2x 2,5 Zoll (intern, auf der Oberseite des Zwischenbodens)
2x 2,5 Zoll (intern, mit Adapter im 3,5-Zoll-Schacht)
• weitestgehend schraubenloses Design.
• Preis: ca. 125 €
• Garantie: 2 Jahre




Die eingebaute Hardware:





Die Gehäuse-Verarbeitung:

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Von weitem sieht das Gehäuse aus, als wäre Lian Li der Stammvater dieses Gehäuses, oder zumindest Lancool in der näheren Verwandschaft angesiedelt. Dies ändert sich natürlich bei näherer Betrachtung und spätestens dann, wenn wir das Gehäuse zum ersten Mal irgendwo hinstellen wollen, denn fast 18Kg Nettogewicht sind wahrlich keine Kleinigkeit, versprechen aber enorm viel Stabilität und wenig Eigenleben in Form von Vibrationen. 232mm x 560mm x 561mm (B x H x T) signalisieren viel Platz für den Einbau unserer Komponenten und der gepflegt dezente Gesamtauftritt sollte das Gehäuse auch für einen Auftritt im Wohnzimmer qualifizieren. Die Verarbeitung der Außenhaut und Lackqualität darf sich jedenfalls durchaus mit den Alu-Künstlern aus Taiwan messen und das soll schon etwas heißen.
Das I/O Panel hat seinen Platz genau dort, wo es auch benötigt wird, also vorne auf dem Gehäusedeckel. Dies hat den Vorteil, dass wir diesen Bereich nahezu aus allen eventuellen Lagen heraus erreichen können, ohne uns die Wirbelsäule zu verrenken. Bestückt wurde dieser Bereich mit 4x USB 2.0, 1x eSATA, 1x HD+AC 97 Audio, was zwar durchaus üblich aber nicht mehr Stand der Technik ist, zumal USB 3.0 selbst in deutlich billigere Gehäuse längst Einzug gehalten hat. Das Fractal Design den Reset Knopf hinter der Fronttür versteckt ist zwar prinzipiell richtig, da die Tür aber nicht abschließbar ausgelegt wurde, hätte er auch im I/O Panel integriert werden können. Der im Betrieb über ein entsprechendes LED-Fenster blau leuchtende große Powerbutton dürfte nicht jeden Geschmack treffen, wir hätten uns kleinere LEDs gewünscht, insbesondere auch kleine separate für die HDD Aktivitäten.
Die Frontverkleidung samt gedämmter Klappe ist komplett aus massivem ABS-Kunststoff gefertigt worden, darum ist dieses Gebilde nicht nur äußerst stabil, sondern ermöglicht auch hochwertigere Oberflächen, was wiederum zum hochwertigen Gesamteindruck beiträgt. Die massive, abbschließbare und gedämmte Frontklappe verfügt zwar über einen angemessenen Schwenkbereich, aber leider nur einseitig, was den universellen Einsatz neben dem Schreibtisch schon nahezu ausschließt. Ideal wäre es gewesen, wenn Fractal Design dies optioniert hätte, sprich die Frontklappe auch für die andere Richtung umzubauen wäre. Da die Klaappe sehr eng am Gehäuse-Korpus anliegt, wäre der Einbau von Lüftersteuerungen mit ausladenden Potentiometern nicht möglich, das wollen wir der Vollständigkeithalber nicht verschweigen.

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Die extrem massiven und ebenfalls gedämmten Seitenteile (Bitumen) verfügen zwar über perforierte Lüfteraufnahmen, die sind aber sinnvollerweise verschlossen, was abermals der Gesamt-Gehäuse-Ästhetik zu Gute kommt. Man verzichtete also weitestgehend auf störende und vor allem staubanziehende Mesh-Elemente.
Die sehr gute Verarbeitung des Stahlboliden endet nicht im schwarz lackierten Heck, auch hier sieht man den Feinschliff der Produktion und das Finish. Deutlich erkennbar sind die beiden Schlauchdurchführungen für die optionale Wasserkühlung, ein weiteres Feature, das mittlerweile bei kaum einem aktuellen Gehäuse fehlt. Leider kann das Lüftergrill des 140mm Hecklüfters nicht entfernt werden, was grundsätzlich für nicht unerhebliche Luftverwirbelungen sorgt und deswegen zu Recht unter den Anhängern leiser Gehäuse verpönt ist.
Der sichere, rutschfeste und wirksam entkoppelte Stand des Gehäuses wird über durchgehende Moosgummi-Standfüße bewerkstelligt, die einen durchaus hochwertigen Eindruck hinterlassen. Der Staubfilter des Netzteilbereiches wurde sehr praktisch herausziehbar angeordnet, so daß der Filter relativ komfortabel gereinigt werden kann, ohne das Gehäuse mit einem Kran anheben zumüssen.
Nach dem Lösen der schwarzen Thumscrews können die äußerst passgenauen Seitenteile sehr leicht abgenommen werden. Jetzt wird überdeutlich, wo das Gehäuse neben seiner schweren Basis das Gewicht hernimmt, die Seitenteile wiegen dank 1,5mm SECC Wandstärke und Dämmung erheblich mehr, als die üblichen flatterigen Seitenteile und das ist gut so, denn klappern und vibrieren können diese Seitenteile defintiv nicht.

Nutzen wir die Gelegenheit und machen noch einen kleinen Schlenker zum Thema Gehäusedämmung, da diesbezüglich doch gern mal von falschen Vorraussetzungen ausgegangen wird:

Gehäusedämmung Grundlagen:

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Wir wollen euch nicht übermäßig mit stumpfer Theorie langweilen, aber ein Paar grundlegende Fakten sollten es schon sein, damit die Thematik auch deutlich wird. Die Verwendung von Dämmatten im PC wird schon seit einigen Jahren als probates Mittel gegen störende Frequenzen im Rechner eingesetzt und durchaus auch kontrovers diskutiert.
Schalldämmer gibt es in vielen Ausführungen: Schaumstoffe, Schwerfolien, Mineralwollen, Faserkegel, ja sogar streichbare Massen gibt es. Und zweifellos kann man mit diesen Techniken auch Computer leiser machen. Allerdings haben all diese Materialien und Techniken für den Computer auch Nachteile: Schaumstoffe können Körperschall kaum dämmen, Schwerschichten sind oft mit vielen Aus-dünstungen verbunden und können Luftschall schlecht dämmen, Mineralwollen sind zu voluminös und unpraktisch, Faserkegel ebenfalls viel zu voluminös. Ausserden sind sehr viele der Stoffe gesundheitlich nicht unbedenklich, oder umweltbelastend
Dazu zwei kleine Beispiele: Dämmatten aus Bitumen werden in der akustischen Optimierung von Autoblechen zum Einbau von Lautsprechern und leistungsstarker Verstärkeranlagen eingesetzt. Im PKW geht es aber um das Eliminieren von Dröhneffekten und Schwingungen, die in einem PC Gehäuse nicht in dieser Intensität vorkommen, respektive in einem anderen Frequenzbereich stattfinden: hauptsächlich zwischen 800 und 6000hz. Man könnte zwar durchaus auch Bitumenmatten im PC Gehäuse verwenden, aber diesbezüglich hat sich der Einsatz von Akustik Schaumstoff oftmals besser bewährt und schon haben wir die Materialzusammensetzung der King Mod Dämmatten analysiert, die dank Kunstlederaußenhaut nicht nur gut anzuschauen sind, sondern auch sehr leicht gereinigt werden können.
Ganz so simpel ist es natürlich auch nicht, denn jede Dämmatte hat ihre Vor-und Nachteile: die Bitumenmatte kann ihre Vorteile bei der Absorbierung von Schall im mittleren Frequenzbereich und bei der Schwingungsdämpfung ausspielen, der Akustikschaum nimmt den hohen Frequenzen ihren störenden Effekt. Ideal wäre also eine Kombination aus Beidem: Bitumen für niederen und mittleren Frequenzbereich, sowie für die Schwingungsdämpfung und Akustikschaum für die höheren Frequenzen.
Wer nun allerdings glaubt, das es mit einem gedämmten Gehäuse allein getan ist, irrt. Die Dämmung kann nur als ergänzende Maßnahme betrachtet werden und erfordert nach wie vor den Verbau von leisen Komponenten. Das sich bei korrekter Anwendung die Temperaturen im Gehäuse kaum erhöhen, wird unser Test noch zeigen, insofern relativiert sich auch dieses weit verbreitete Klischee. Wer allerdings selbst klebt und dabei alle möglichen Gehäuseöffnungen generell verschließt, wird diesbezüglich mit deutlich schlechteren Resultaten leben müssen.




Innenraum und Komplettierung:

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Der klar strukturierte und in drei Kammern unterteilte Innenraum erstrahlt in dezent schwarzem Lack, der die Komplettierung zusätzlich unterstützt, da unsere Fettfinger nicht so deutlich auffallen. Die Kanten sind durchgehend sehr sauber entgratet und ausreichend gebördelt worden, trotzdem finden wir bei genauerem Hinsehen auch kleinere Bereiche, wo die Vernietungen nicht sauber entgratet wurden und wo so viel Lack in Gewindelöcher gelangt ist, das dort nur noch mit Kraftaufwand ein Bolzen hineingedreht werden kann, da fehlt hier und dort etwas Feinschliff.
Die größte Kammer bildet der Mainboard-Bereich, die vier 5,25-Zoll-Einbauschächte sowie der mittlere Festplattenkäfig, der sich bei Bedarf entfernen oder um 90° drehen lässt. Dabei sorgt ein mitgelieferter 140-mm-Lüfter in der Front für die Frischluftzufuhr, optional läßt sich dort ein zusätzlicher 120mm Lüfter montieren. An der Rückseite findet wir einen weiteren 140-mm-Lüfter, der bei der Wärmeabfuhr von einem angewinkelt verschraubten 180-mm-Modell an der Oberseite unterstützt wird. Das ist sicherlich ungewöhnlich, spart aber einen zusätzlichen optisch störenden Luftauslass im Gehäusedeckel.
Die große zentrale Öffnung der Mainboard-Aufnahme erleichtert den Ein-und Ausbau des CPU-Kühlers, so daß gegebenenfalls das Mainboard nicht entfernt werden muß. Der hintere zentrale 140mm Lüfter sitzt direkt im Einzugsbereich des Mainboards/Grafikkarte/CPU, also genau an der richtigen Stelle. Wer im Gehäusedeckel Radiatoren o.ä. unterbringen möchte, wird an einem Ausbau respektive Umsetzen des dortigen 180mm Lüfters kaum vorbei kommen. Die Steckkarten werden konventionell verschraubt, was wir sehr begrüssen, zumal wir den teilweise angebotenen Plastikschnellverschlüssen nur soweit trauen, wie wir sie werfen können. Sehr ansprechend wirken die sechs gummierten Öffnungen, um die Verkabelung zu verstecken sprich sauber zu verlegen.

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Auf der Rückseite sehen wir die Schlauchdurchführungen noch einmal etwas deutlicher. Der verschraubte Deckel stellt die Abdeckung für den CPU-Kühler Bereich dar, über den die Backplate des CPU-Kühlers erreicht werden kann. Der Frontbereich wurde sehr Anwenderfreundlich gestaltet, sowohl die Laufwerksblenden als auch die Blenden der Lüfter sind schnell zu entfernen und so bequem zu komplettieren respektive zu reinigen, ohne das die Frontverkleidung samt Klappe entfernt werden müßte.
Das wir Lüftersteuerungen nicht unbedingt bevorzugen, bei denen der Anwender hinter dem Rechner herumkriechen muß, um sie zu erreichen, wird sicherlich jeder nachvollziehen können. Fractal Design hat zwar eigens für die Slotblenden-Lüftersteuerung eine entsprechende Slotblenden-Halterung integriert, komfortabler wird die Bedienung dadurch aber auch nicht.

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Der Festplatteneinbau Einbau gestaltet sich wunderbar einfach, dazu entfernen einen der weiß lackierten Einschübe und verschrauben unseren Datenträger mit den dazu notwendigen Spezialschrauben. Anschließend kann der Einschub wieder im jeweiligen Festplattenkäfig plaziert werden. Die integrierten gummierten Festplattenentkoppelungen sind bei fast allen Gehäusen von Fractal Design inzwischen Standardausrüstung, reduziert werden durch die Entkoppelung technisch bedingt aber lediglich mögliche Vibrationen, eine Dämmung der Festplatte zur Reduzierung der Zugriffsgeräusche findet so natürlich kaum statt, da sind professionelle Speziallösungen deutlich im Vorteil. Vorbildlich ist die Tatsache, das Fractal Design nicht am derzeitigen Trend vorbei entwickelt hat, sondern die Einschüben auch gleich für eine Aufnhame von SSDs vorbereitet hat.

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Der Einbau eines optischen Laufwerkes sollte auch ungeübte Anwender vor keine größeren Probleme stellen, denn die Blenden sind sehr einfach herausclipbar und die Laufwerke müssen dann konventionell beidseitig verschraubt werden. Diese Prozedur mag lästig und antiquiert erscheinen, angesichts der teilweise indiskutablen Schnellverschlüsse, die durch den aktuellen Gehäusemarkt geistern, stellt diese stabile Art der Befestigung aber schon fast eine wohltuende Alternative dar, zumal sie garantiert nicht klappert. Hinter den Laufwerks-Blenden befinden sich keine weiteren Blenden, die womöglich auch noch herausgebrochen werden müssen. So kann das Gehäuse immer wieder in den Auslieferungszustand zurückversetzt werden. Wir haben natürlich grundsätzlich Laufwerke mit schwarzer Frontblende verwendet, damit die Corporate Identity nicht unterbrochen wird und die Farbgebung stimmt.
In der zweiten Gehäuse-Kammer, an der hinteren Unterseite, findet das Netzteil seinen Platz, das wahlweise mit nach oben oder unten gerichteten Lüfter montiert werden kann. Eine entfernbare Abdeckung trennt diesen Bereich von der Hauptkammer, während für die andere Montage-Variante mit dem Lüfter gen Boden ausgerichtet eine entsprechende Öffnung mit Staubfilter vorgesehen ist. Die dritte Kammer bildet der untere HDD-Käfig, in dem sich sechs weitere Laufwerkseinschübe für 3,5" Laufwerke befinden. Dieser Bereich kann mit einem optionalen 140-mm-Lüfter in der Front belüftet werden, wobei dem Nutzer die Wahl bleibt, ob die Luft am rechten Seitenteil entlang nach hinten entweichen , oder in Richtung Netzteil befördert werden soll, dazu muß dann die Trennwand vor dem Netzteil entfernt werden.
Nun könnte man einerseits das Netzteil in seiner "normalen" Position mit dem Lüfter nach unten einbauen. Dann kümmert sich das Netzteil ausschleßlich um sich selbst und seine Kühlung, was sehr leise vonstatten gehen kann, da es bedingt duch die Lage und die Kammerabtrennungen weitestgehend vom Rest der heißen Komponenten abgeschottet arbeitet. In dieser speziellen Kammer-Abschottung des Fractal Design Gehäuses sollte diesbezüglich nicht lange herumexperimentiert werden, die von uns gerne ausgearbeiteten Vor-und Nachteile kommen hier so gut wie nicht zum Tragen, das Netzteil gehört mit dem Lüfter gen Staubfilter verbaut.

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Die Kabel-bzw. Steckerbeschriftung/Kennzeichnung als solche geht in Ordnung und wurde praxisnah angebracht. Die einzelnen Stränge für USB, Audio usw. dürften gern länger bemessen sein, dies gilt auch für die Verkabelung der Lüfter, eventuell möchte man ja eine eigene Lüftersteuerung einsetzen. Platz ist dafür im Überfluss vorhanden, so daß auch Grafikkarten mit einer Platinenlänge von 335mm anstandslos zu verbauen wären. Genügt dies wider Erwarten nicht, kann der mittlere Festplattenkäfig entfernt werden, wodurch sich der Platz auf 480mm vergrößert. Das gilt gleichermaßen für ausladende Towerkühler wie z.B den IFX-14 von Thermalright. Auch sehr sperrige Towerkühler mit einer Breite über 135mm, kollidieren im Normalfall nicht mit dem 180mm Lüfter im Gehäusedeckel, wobei dies natürlich auch noch vom jeweiligen Mainboard-Layout abhängt.




Die Referenz-Lüfter:

Wir haben vor dem Test für unsere Referenz-Lüfter für uns selbst eine ganz klare Maxime erstellt, es sollten keine Brüllwürfel oder Volumenmonster verwendet werden, die im Betrieb einen Kopfhörer zwingend voraussetzen. Die Lüfter sollten eine ausgewogene Mischung aus möglichst geringer Lautheit, hoher Laufkultur (Lagerqualität), guter Scalierbarkeit (Spannbreite der möglichen Voltansteuerungen) und trotzdem noch annehmbarem Förder-Volumen mitbringen. Alle diese Attribute vereinen die Noiseblocker Multiframe M12 und Noiseblocker Blacksilent Pro PK2 in sich, darum stellen sie zur Zeit für jedes Gehäuse das absolute I-Tüpfelchen dar.





Der Gehäuse-Test:

Mit Core Temp 0.99.7.7, Real Temp 3.40, dem Hardware Monitor 1.16.1 und AIDA64 v1.50.1219 Beta wurden die Temperaturen mit den Werten verglichen, die wir nach vier Stunden Stunden 3D Mark 2006 und Prime 95 (Orthos) über unser digitales Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C) erhalten haben. Die Zimmertemperatur lag bei 20 °C (klimatisierter Raum).
Die Lautheit der Lüfter wurde ca. 15cm vom Lüfter entfernt mit einem modifiziertem ACR-264-plus Messgerät verifiziert, das normalerweise einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfaßt. Dabei wurden die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100cm betragen, aber da wir nicht über einen schalltoten respektive schallarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich.
Die Werksbestückung der Lüfter beliessen wir im Testdurchlauf so wie geliefert, steuerten aber für den Test die Lüfter über unsere eigens dafür kalibrierte Zalman ZM-MFC1 Plus Steuerung entsprechend herunter.


Temperaturen
Temps-Idle 12Volt
Temps-Last 12Volt
Temps-Idle 7Volt
Temps-Last 7Volt
Gehäuse 31,2°C 34,7°C 33,9°C 37,4°C
Mainboard 31,6°C 35,7°C 34,8°C 37,7°C
CPU 36,7°C 55,6°C 38,3°C 60,6°C
Grafikkarte 54,7°C 69,3°C 56,6°C 74,2°C
Festplatte (Samsung F4 320GB) 24,2°C 32,2°C 26,9°C 33,7°C
Festplatte (VelociRaptor VR200M) 26,9°C 33,2°C 29,8°C 36,7°C


Für einen Big-Tower mit drei Lüftern ab Werk gehen die Temperaturen in Ordnung, entfachen aber auch keine Begeisterungsstürme, ein weiterer Frontlüfter (über dem vorinstalliertem Werkslüfter) erscheint uns angebracht zu sein, den sollte der geneigte Kunde dann am besten gleich mitordern oder nachrüsten. Wenn man dann den eventuell ungenutzten unteren Festplattenkäfig entfernen könnte, gelangt deutlich mehr Frischluft ins System. Da der Käfig aber vernietet ist, stellt sich diese Option leider nicht zur Verfügung. Einen einblasenden 120 oder 140mm Lüfter ins Seitenteil zu setzen wäre natürlich auch noch eine Option, macht aber nur Sinn, wenn das Gehäuse auf der Seite nicht gerade mit dem Schreibtisch abschließt. Bleibt noch die Möglichkeit, die bereits erwähnte vorhandene Lüfteraufnahme in den oberen 5,25" Schächten zu nutzen. Wenn dort ein 120mm Lüfter seinen einblasenden Dienst verrichtet, senkten sich in unserem Selbstversuch die Systemtemperaturen im Schnitt um 4 bis 6°C und wären dann wieder auf dem Niveau vergleichbarer Gehäuse.

Was die Geräuschkulisse angeht, so sehen die Fakten folgendermaßen aus:

Um relevante Werte zu erhalten, haben wir alle Lüfter über unsere Zalman Steuerung angesteuert, die integrierte Lüftersteuerung von Fractal Design reicht nur bis 6,25 Volt herunter. Da sind gute externe Lösungen wesentlich variabler.
Die beiden verbauten gleitgelagerten 140mm Lüfter (Front und Heck) sollten nicht mit dem Online Prospekt oder den 140mm Lüftern auf der Homepage von Fractal Design verglichen werden, die verbauten 140mm Lüfter sind neu. Beide Lüfter drehen bei 12 Volt Ansteuerung mit 1172 U/min und erzeugen dabei jeweils 25,1 dBA Schalldruck (0,6 sone). Das ließe sich problemlos auf 7 Volt herunterregeln, so daß letztendlich 786 U/min und 17,6 dBA (0,1 sone) übrig bleiben, was als absolut leise bis kaum hörbar zu charakterisieren wäre. Eine weitere Reduzierung ist nicht möglich, da die beiden 140mm Lüfter bei 5 Volt Ansteuerung nicht mehr anlaufen, außerdem fördern sie dann so wenig Luft, das von einer aktiven Be-und Entlüftung des Gehäuses nicht mehr gesprochen werden kann.
Der 180mm Lüfter im Gehäusedeckel rotiert unter 12Volt Ansteuerung mit 844 U/min und erzeugt dabei 22,7 dBA Schalldruck (0,3 sone). Auch dies läßt sich auf 7 Volt reduzieren, so daß 521 U/min und 14,6 dBA übrig bleiben. Eine Ansteuerung mit 5 Volt wäre möglich, die verkraftet der Lüfter durchaus und würde anlaufen. Dank seines relativ hohen Fördervolumens (unter 12Volt 134m³) bliebe davon auch noch genug übrig, um von Airflow zu sprechen. Die Lagerqualität der jeweiligen Lüfter erachten wir als befriedigend bis gut, der hintere 140mm Lüfter unseres Gehäuses neigte bei 7 Volt zu leichten Schleifgeräuschen.
Zum Thema Anlaufspannung der Lüfter sind ein paar Umstände zu berücksichtigen, die in der Praxis oft falsch verstanden werden:
es geht nicht darum, wie weit sich ein Lüfter herunterregeln läßt, sondern darum, wann ein Lüfter tatsächlich anläuft ! Die allermeisten Lüfter lassen sich auf 5 Volt herunterregeln, wenn sie denn in Bewegung sind. Ein Neustart mit 5 Volt Ansteuerung ist etwas völlig anderes und genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen, weil viele Lüfter eben nicht anlaufen...

Solltet ihr daran interessiert sein, die Lüfter auszutauschen, möchten wir euch entsprechende Artikel ans Herz legen, die eure Auswahl erleichtern:

140mm Lüfter Roundup 2010

140mm Lüfter Roundup 2009 Part II

140mm Lüfter Roundup 2009

120mm Lüfterroundup 2009

Noiseblocker Multiframe M12 120mm Lüfter

120mm Lüfter Roundup 2008


Kommen wir zur Geräuschentwicklung der Laufwerke:
Die Lautstärke der Festplatten und optischen Laufwerke wären durchaus noch optimierbar, was allerdings nicht ohne finanziellen Aufwand erreicht werden kann. Unsere nagelneue Samsung Spinpoint F4 320GB Festplatte war aus unserem Testsystem nicht herauszuhören. Das gilt ebenso für die vorhandenen Samsung F1 oder F3 Festplatten mit einem Platter, die sich auf sehr ähnlich niedrigem Geräuschniveau bewegen. Die neuen VelociRaptoren VR200M lärmen ohne Entkoppelung normalerweise mit 32,5 dBA (idle) und 38,5 dBA unter Last, was durch die Festplatten-Entkoppelung und Dämmung des Fractal Design Gehäuses immerhin um jeweils 3 dBA reduziert wurde. Professionelle Dämmboxen wie z.B. die Smart Drive 2002 Copper Festplattenbox, können da bis zu 7 dBA Reduktion erwirken, sind aber auch deutlich teurer:

Aerocool AVN-1000 HDD Cooler

Smart Drive 2002 Copper Festplattenbox

Das Define XL Gehäuse bietet grundsätzlich eine sehr gute Basis, um ein leises System zu konzipieren. Die Seitenwände klappern dank mehr als ausreichender Wandstärke und Dämmatten definitiv nicht, die Statik des Gehäuses stellt sich als enorm verwindungssteif dar und die Festplatten werden einigermaßen entkoppelt. Dank der implementierten Lüftersteuerung lassen sich die Lüfter gut im Zaum halten, wobei eine individuell einstellbare Steuerung für jeden Lüfter dieser generellen Regelung natürlich vorzuziehen wäre. Damit wäre es dann aber noch lange nicht getan, denn wir erinnern uns: für ein leises System müssen auch entsprechende Komponenten verbaut sein (Grafikkarten, Festplatten und Kühler-Lüfter, Netzteil etc.), ansonsten wird das Vorhaben wieder konterkariert und unser bisheriger Aufwand verpufft.
Achtung:
Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau beziehen...!




Fazit:

"alter Schwede..." wäre man fast geneigt zu schwadronieren, das Gehäuse aus Skandivavien hat es wirklich in sich und das im wahrsten Sinne seiner Bedeutung. Dank verschwenderischem Umgang mit Stahl darf man bei diesem Gehäuse wirklich noch von Statik sprechen, allein die Seitenteile verfügen über 1.5 SECC, insofern ist das ingesamt sehr hohe Gewicht von fast 18Kg durchaus nicht verwunderlich. Die Dämmatten (die nicht mehr wochenlang riechen) wären im Grunde überflüssig, denn der massive Stahl bringt auch einiges an Eigendämpfung mit. Die Verarbeitung ist wirklich gut, auch wenn hier dort der Farbpinsel etwas dick aufgetragen wurde und vergessen wurde, Gewinde nachzuschneiden. Ausstattungstechnisch fehlt nicht sonderlich viel, wobei diese Slotblenden-Lüftersteuerung nicht wirklich zum Gehäuse paßt, da liese sich sicherlich eine auch optisch hochwertigere Lösung finden. Platz ist mehr als genug vorhanden, so daß auch extrem platzbedürftige Komponenten verbaut werden können. Das Design hebt sich wohltuend von anderen aktuellen Gehäusen ab, bei denen Dezenz schon lange nicht mehr zum bevorzugten Wortschatz gehört.
Der Airflow im Gehäuse wäre sicherlich optimierbar, wobei uns diese künstlich erzeugten Barrieren in Form von Kammern nicht sonderlich zusagen, was wir im Testkapitel ja schon weiter erläutert hatten. Das würde auch parallel dazu gleich das Verkabelungsproblem lösen, denn bedingt durch die Kammer-Abtrennungen sind die Werkskabel recht kurz geraten und rufen geradezu nach Verlängerungen. Ein Verzicht auf die Trennbleche, ein weitere 140mm in der Front und schon wären viele Eventualitäten ausgeräumt, wobei dann auch die zusätzliche Lüfteraufnahme im Seitenteil wegfallen könnte, die ohnehin das sonst makellose Gesamtbild stört. Das keine anwenderfreundliche bebilderte Einbauanleitung vorhanden ist, stört uns ebenso, wie das Nichtvorhandensein von Lüfterentkoppelungen. Darüber hinaus hätte Fractal Design das hintere Lüftergitter abschraubbar gestalten sollen, denn die Verwirbelungsgeräusche an dieser Stelle sind nicht unerheblich. Es gibt also in Schweden durchaus noch Optimierungsansätze zu besprechen. USB 3.0 sollte bei diesem Meeting ebenfalls auf der Tagesordnung stehen, denn eine Unterstützung dieser Schnittstelle stellt für viele Kunden inzwischen ein Kaufkriterium dar, auch wenn die dazu nötige Peripherie bisher noch in homeophatischen Dosierungen erhältlich ist.
Insgesamt betrachtet steht unser Gold-Award also auf recht silbernen Füßen, das soll aber niemanden davon abhalten, eines der besten aktuellen Gehäuse in der Preisklasse um 130€ zu kaufen...

Zur besseren Übersicht noch einmal die wichtigsten Test-Resultate in der Gesamtübersicht:

Plus:
• sehr wertige Haptik
• sehr gute Verarbeitung, gute Lackierung
• extrem gute Statik und Verwindungssteifigkeit
• hoher Materialaufwand
• sehr passgenaue und klapperfreie, gedämmte Seitenteile
• rutschfester entkoppelter Stand
• befriedigende Ausstattung
• Lüftersteuerung vorhanden (stufenlos)
• Festplatten entkoppelt verbaubar (auch 2,5")
• Kompatibilität zu langen Netzteilen (bis 220mm)
• Kompatibilität zu überlangen Grafikkarten (bis 330mm)
• keine Probleme bei der Aufnahme großer Towerkühler (bis 185mm Bauhöhe)
• gute Beschriftung der Verkabelung, sehr gute Kabeldurchführungen
• Schlauch-Durchführungen für Wasserkühlung vorhanden (2x)
• befriedigende Kühleigenschaften
• recht ausgewogene Lüfter
• sehr gut plaziertes I/O Panel (leider ohne Staubklappe)
• auswaschbare Staubfilter (Front und Netzteil)
• befriedigendes Preis-Leistungsverhältnis (125 €)

Minus:
• noch kein USB 3.0
• unzureichende Dokumentation
• keine entkoppelten Lüfter
• Frontklappe nur einseitig zu öffnen
• Werksverkabelung zu kurz

Auf Nachfrage bei Fractal Design teilte man uns mit, das zur Zeit keine USB 3.0 Nachrüstkits geplant seien. Statt dessen wird USB 3.0 wohl über Revisionsupdates ins Gehäuse einfließen, wobei Termine etc. bisher nicht genannt wurden.




Gesamtergebnis unseres Reviews:

Der Fractal Design Define XL Big Tower erhält den PC-Experience Award in Gold







Weiterführende Links:


Fractal Design

Händlernachweis



Wir bedanken uns bei Fractal Design sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support.


euer PC-Experience.de Team

Cerberus

27.01.2011 12:57 Cerberus ist offline Homepage von Cerberus Beiträge von Cerberus suchen Nehmen Sie Cerberus in Ihre Freundesliste auf
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