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Achtung Lian Li PC-7FN incl. King Mod Service Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Lian Li PC-7FN incl. King Mod Service







Einleitung:

Lian Li hat im Jahr 2009 mehr neue Gehäuse lanciert, als in den vergangenen beiden Jahren zusammen, so daß der hauseigene Katalog inzwischen eine respektable Dicke erreicht hat. Wer nun aber Masse statt Klasse als Motivator dahinter impliziert, sieht sich schnell getäuscht, an der Qualität hat sich nichts geändert. Im Gegenteil, vieles was in der Vergangenheit gelegentlich bemängelt wurde, hat inzwischen eine Renovierung erhalten und dazu gehören auch die gerne erwähnten klapperigen Seitenteile. Womit wir schon mitten im Thema angelangt wären, denn wir wollen keine alten Lian Li Klischees reanimieren, sondern euch so kurz vor Weihnachten noch einen Leckerbissen der besonderen Art präsentieren: den relativ neuen Lian Li Midi Tower (PC-7FN) mit bereits integrierter vollständiger Gehäusedämmung.
Lian Li verklebt ja in einigen Serie selbst Dämmatten, aber viel mehr als rudimentären Charakter kann man diesen Versuchen dann doch nicht bescheinigen, zumal es selten über dünne Matten in den Seitenteilen hinaus geht. Dem kann aber abgeholfen werden: Caseking hat sein Sortiment jüngst um den sogenannten King Mod Service erweitert, der kein Preisausschreiben für den witzigsten Gehäusemod präsentiert, sondern fertig gedämmte Gehäuse und darüber hinaus auch fertige Sets für die individuelle Eigenverarbeitung.
Die Dämmatten bestehen aus PUR-Ester-Akustikschaumstoff mit Kunstlederaußenhaut und sollen störende Frequenzen aus dem System eliminieren. Die Thematik ist übrigens weitaus komplexer, als viele meinen, darum wollen wir in unserem Test dies in einem extra Kapitel entsprechend verdeutlichen. Dies und mehr könnt ihr im nun folgenden ausführlichen Praxistest nachlesen, wozu wir viel Vergnügen wünschen...




Lieferumfang:

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• Lian Li PC-7FN Midi-Tower in Retail Verpackung
• Schraubensortiment
• King Mod Dämmung vorinstalliert
• Piezo Lautsprecher
• Molex Lüfterkabeladapter
• bebilderte Anleitungen




Technische Daten Gehäuse:

• Gehäusematerial Chassis: Aluminium gebürstet und anodisiert (1,0mm stark)
• Frontverkleidung: Aluminium (1,0 bis 1,5mm stark)
• Seitenteile und Deckel: Aluminium (0,8 bis 1,0 mm stark)
• Mainboardschlitten: nicht vorhanden
• Farbe: schwarz
• Abmessungen: 210mm x 440mm x 490mm (B x H x T)
• Formfaktor: ATX, Micro-ATX
• Gewicht: ca. 6,5 Kg netto
• verfügbare Slots für Erweiterungskarten: 8
• Lüfter:
System Lüfter (vor HDD-Käfig): 140mm / 1000 RPM / blue LED
System Lüfter (Heck) 120mm / 1200 RPM
• I/O Panel: 2x USB 2.0, 1x HD Audio In/OUT
• Laufwerksschächte: 5x5.25" extern, 1x 3,5 Zoll (extern, im 5,25 Zoll Slot), 4x 3,5 / 2,5 Zoll (intern)
vorinstallierte King Mod Dämmung:
Linkes Seitenteil, Rechtes Seitenteil, Vorderer Boden, Mittlerer Boden
Mittlere Rückseite (neben PCI-Slots), Untere Rückseite (neben Netzteil), Deckel
optionale King Mod Dämmung:
Obere Front (5,25 Zoll Slots), Untere Front (Lüfterslot)
Obere Rückseite(Lüfterslot, alternativ hinterer Boden)
• weitestgehend schraubenloses Design.
• aktueller Markt-Preis: ca. 129,90 € (inklusive Dämmung), 99,90 € (ohne Dämmung)
• Garantie: 2 Jahre




Die eingebaute Hardware:





Gehäusedämmung Grundlagen:

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Wir wollen euch nicht übermäßig mit stumpfer Theorie langweilen, aber ein Paar grundlegende Fakten sollten es schon sein, damit die Thematik auch deutlich wird. Die Verwendung von Dämmatten im PC wird schon seit einigen Jahren als probates Mittel gegen störende Frequenzen im Rechner eingesetzt.
Schalldämmer gibt es in vielen Ausführungen: Schaumstoffe, Schwerfolien, Mineralwollen, Faserkegel, ja sogar streichbare Massen gibt es. Und zweifellos kann man mit diesen Techniken auch Computer leiser machen. Allerdings haben all diese Materialien und Techniken für den Computer auch Nachteile: Schaumstoffe können Körperschall kaum dämmen, Schwerschichten sind oft mit vielen Aus-dünstungen verbunden und können Luftschall schlecht dämmen, Mineralwollen sind zu voluminös und unpraktisch, Faserkegel ebenfalls viel zu voluminös. Ausserden sind sehr viele der Stoffe gesundheitlich nicht unbedenklich, oder umweltbelastend
Dazu zwei kleine Beispiele: Dämmatten aus Bitumen werden in der akustischen Optimierung von Autoblechen zum Einbau von Lautsprechern und leistungsstarker Verstärkeranlagen eingesetzt. Im PKW geht es aber um das Eliminieren von Dröhneffekten und Schwingungen, die in einem PC Gehäuse nicht in dieser Intensität vorkommen, respektive in einem anderen Frequenzbereich stattfinden: hauptsächlich zwischen 800 und 6000hz. Man könnte zwar durchaus auch Bitumenmatten im PC Gehäuse verwenden, aber diesbezüglich hat sich der Einsatz von Akustik Schaumstoff oftmals besser bewährt und schon haben wir die Materialzusammensetzung der King Mod Dämmatten analysiert, die dank Kunstlederaußenhaut nicht nur gut anzuschauen sind, sondern auch sehr leicht gereinigt werden können.
Ganz so simpel ist es natürlich auch nicht, denn jede Dämmatte hat ihre Vor-und Nachteile: die Bitumenmatte kann ihre Vorteile bei der Absorbierung von Schall im mittleren Frequenzbereich und bei der Schwingungsdämpfung ausspielen, der Akustikschaum nimmt den hohen Frequenzen ihren störenden Effekt. Ideal wäre also eine Kombination aus Beidem: Bitumen für niederen und mittleren Frequenzbereich, sowie für die Schwingungsdämpfung und Akustikschaum für die höheren Frequenzen.
Wer nun allerdings glaubt, das es mit einem gedämmten Gehäuse allein getan ist, irrt. Die Dämmung kann nur als ergänzende Maßnahme betrachtet werden und erfordert nach wie vor den Verbau von leisen Komponenten. Das sich bei korrekter Anwendung die Temperaturen im Gehäuse kaum erhöhen, wird unser Test noch zeigen, insofern relativiert sich auch dieses weit verbreitete Klischee. Wer allerdings selbst klebt und dabei alle möglichen Gehäuseöffnungen generell verschließt, wird diesbezüglich mit deutlich schlechteren Resultaten leben müssen.




Verarbeitung und Technik:

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Die Lian Li Fans werden mit der Zunge schnalzen, andere sich eventuell gelangweilt abwenden, der individuelle Geschmack ist und bleibt aber der primäre Auswahlfaktor beim Gehäusekauf, insofern ist unsere Meinung zur Optik natürlich auch nicht objektiv. Fakt ist jedoch auch, das dieser Midi Tower sich nahtlos in die Riege der hochwertigst verarbeiteten Gehäuse von Lian Li einreihen darf, denn kaum ein Aluminium Gehäusebauer realisiert so edle Oberflächen, da spürt man die jahrzehntelange Erfahrung auf jedem Quadratzentimeter und in jeder noch so versteckten Ecke des Gehäuses.
Um so erstaunlicher, das sich Lian Li nicht der Kritik annimmt, wir entdecken abermals keinen eSATA Port im sonst vorbildlich positionierten I/O Panel. I/O Panels gehören bei Lian Li seit geraumer Zeit auf den Gehäusedeckel, was wir sehr begrüßen, denn diese Plazierung ermöglicht den Zugriff auf die EIN-Ausschalter/USB etc, ohne das der Anwender unter den Schreibtisch krabbeln muß. Problematisch wird es allerdings, wenn der Schreibtisch mit dem Gehäuse abschließt. Die Funktions-LEDS (Power-On = blau, Festplatte = rot) finden wir an der Stirnseite der Frontverkleidung, wo einerseits der Betrieb des Systems und andererseits die Festplattenzugriffe optisch dargestellt werden. Das Ganze bleibt aber dezent und nervt nicht mit zu greller Untermalung. Beide Seitenteile fügen sich nahtlos in die stimmige Alu-Optik ein und werden sinnvollerweise nicht durch Meshblenden oder Lüfteröffnungen unterbrochen.
Anhänger von Disketten-Laufwerken und Cardreadern werden freundlicherweise auch berücksichtigt, ein entsprechender 3,5" Einschub ist werksseitig bereits vorhanden. Diese Option mag anachronistisch anmuten, hat aber immer noch ihre Daseinsberechtigung und sei es nur, in einer weitestgehend risikolosen Umgebung (DOS) ein Bios Update zu bewerkstelligen, was mittlerweile viele Mainboard-Hersteller wieder empfehlen. Das ist zwar auf aktuellen Mainboards auch über einen USB-Stick zu realisieren, aber warum sollten wir auf unser schönes Multifunktionsgerät von Scythe verzichten? Außerdem gibts es auch von Lian Li sehr schnuckelige und technisch ausgereifte Cardreader, die man ohne Einschub ebenfalls nicht einbauen kann.

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Die vorbildliche Verarbeitung endet nicht im Heck, auch hier sieht man den Feinschliff der Produktion und das Finish der Handarbeit. Ebenso deutlich erkennbar sind die beiden Schlauchdurchführungen für die optionale Wasserkühlung, ein weiteres Feature, das mittlerweile bei kaum einem neuen Lian Li Gehäuse fehlt. Das rechte Seitenteil könnte durch eine vorhandene Öse neben der Thumbscrew-Verschraubung mit einem kleinen Schloß gesichert werden. Statt der üblichen 7 wurden 8 PCI-Slotabdeckungen integriert, so daß auch Crossfire-X und Quad-SLI Umgebungen zu realisieren wären.
Der sichere, rutschfeste und geringfügig entkoppelte Stand des Gehäuses wird durch Gummi-Standfüße bewerkstelligt, was nicht sonderlich spektakulär aussieht, aber seinen Zweck erfüllt. Lian Li hat diesbezüglich aber deutlich attraktivere Lösungen im Katalog. Die Lüftungsschlitze für das unten einzubauende Netzteil werden leider nicht durch einen Staubfilter geschützt, ein Umstand dessen Beweggrund uns verborgen blieb. Überseht bitte nicht den roten Pfeil auf dem letzten Bild, er markiert eine der vier Befestigungsschrauben, um den Festplattenkäfig zu entfernen, was z.B. für den Ausbau des 140mm Frontlüfters unumgänglich ist.

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Nach dem Lösen der Thumbscrews, können die sehr genau passenden Seitenteile entfernt werden, wodurch ein erster Blick in den Innenraum geworfen werden kann. Wir hätten uns sehr gerne ein schwarz mattiertes Finish wie beim Lancool K-62 gewünscht, weil man auf der silbernen Oberfläche wirklich jeden Fingerabdruck zählen kann, was fast schon zwangsläufig die Komplettierung per OP-Handschuhe voraussetzt. Nichtsdestotrotz weist auch der Innenraum die Lian Li typische Verarbeitungsqualität auf, scharfe Kanten oder minderwertige Falzen sucht man hier vergebens.
Die große zentrale Öffnung der Mainboard-Aufnahme erleichtert den Ein-und Ausbau des CPU-Kühlers, so daß gegebenenfalls das Mainboard nicht entfernt werden muß. Der hintere zentrale 120mm Lüfter sitzt direkt im Einzugsbereich des Mainboards/Grafikkarte/CPU, also genau an der richtigen Stelle. Das Gehäuse erreicht auf der Waage ohne Gehäusedämmung knappe 5.5 Kg, da darf man eigentlich keine großartige Verwindungssteifigkeit erwarten, oder doch? Das Gegenteil ist der Fall, durch geschicktes Plazieren von Nieten und Versteifungsstreben wird das Gehäuse sehr gekonnt stabilisiert. Was allerdings fehlt, sind die inzwischen schon fast obligatorischen silbernen Spannklammern für die Seitenteile, über die schwingende Seitenteile ruhig gestellt werden könnten. Nötig sind sie allerdings in unserem Fall nicht, denn die Seitenteile wurden ja nachhaltig mit Dämmatten versehen.

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Auf Grund der schnörkellosen Befestigung, wäre es kein Problem, den Lüfter mit entsprechenden Gummistiften zu entkoppeln. Aber was für ihn gilt, gilt auch für den vorderen 140mm Lüfter, Lüfterentkoppelungen sind leider Fehlanzeige und die Gummiringe des Hecklüfters bewirken nahezu nichts, da die Schrauben die Entkoppelung wieder umkehren.
Der herausnehmbare Festplattenkäfig ragt nicht allzuweit ins Gehäuseinnere, so daß genügend Platz für ausladende Steckkarten vorhanden ist, Grafikkarten mit einer Platinenlänge bis zu 290mm lassen sich verbauen. Die Kehrseite der Medaille ist der schon angesprochene knappe Platz zum Frontlüfter, der ohne den Ausbau des Festplattenkäfigs nur sehr fummelig zu entfernen wäre.
Die Beschriftung der einzelnen Kabel ist vorbildlich und sollte niemanden bei der Komplettierung des Rechners vor ernsthafte Probleme stellen. Ausreichend lang bemessen sind auch die jeweiligen Kabellängen, so daß man durchaus in der Lage ist, die Kabel sehr sauber und gerne auch etwas versteckt zu verlegen, damit sie den Airflow im Gehäuse nicht behindern. Alle Lüfter verfügen über einen 3-pin Stromanschluß, der bequem an eine eventuelle Lüftersteuerung angeschlossen wird. Wer die Lüfter gerne ans Netzteil anschließen möchte, kann dies problemlos tun, entsprechende Adapter sind bereist vorkonfiguriert und außerdem im Zubehörpäckchen vorhanden.
Sehr schön sind die tradionell verschraubten Slotblenden, deren Befestigungsgewinde übrigens wieder stabiler ausgeführt sind, eine deutliche Steigerung im Vergleich zu früheren Gehäusen. Auf den Netzteileinbau gehen wir im Kapitel Komplettierung noch detalliert ein, denn diesbezüglich sollte man schon einige wichtige Aspekte beachten.
Die Qualität und Passgenauigkeit der Dämmattenverklebung können wir als sehr hochwertig umschreiben, die Seitenteile lassen sich problemlos schließen und auch sonst stören die verklebten Matten nicht den Komplettierungsablauf. Wer die noch nicht verklebten Matten anbringen möchte, sollte dies vor dem Einbau seiner Komponenten bewerkstelligen, weil es hinterher sehr eng und fummelig werden kann.




Die Komplettierung:

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Die sehr stabile Aluminium Frontverkleidung läßt sich problemlos mit einem minimalen Ruck entfernen, wobei die Verschlußclips sehr widerstandsfähig ausgelegt wurden, so daß man nicht so bald mit ihrem vorzeitigen Ableben rechnen muß. Die sehr passkonformen Laufwerksblenden sind nicht zusätzlich mit Meshflechtwerk bestückt worden, das rundet nicht nur die Optik ab, das erspart auch zusätzliche Reinigungssessions. Herauszubrechende Blenden hinter der Frontverkleidung sind bei Lian Li verpönt und das ist auch gut so, dadurch ist man stehts in der Lage, das Gehäuse wieder in den Auslieferungszustand zu versetzen.
Die Integration der optischen Laufwerke kann entweder über die seitlich Entkoppelungshebel erfolgen, oder über die traditionelle Verschraubung, beide Optionen sind gleichermaßen praktikabel. Wir empfehlen beides, also auf der einen Seite die Hebel und auf der anderen Seite vier Schrauben, damit konnten wir im Test die besten Ergebnisse herausarbeiten, denn je nach Laufwerk kann die einseitige Fixierung über den Hebel eventuell nicht ausreichen. Wir haben natürlich grundsätzlich Laufwerke mit schwarzer Frontblende verwendet, damit die Corporate Identity nicht unterbrochen wird und die Farbgebung stimmt.

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Der Festplattenkäfig kann wie bereits erwähnt abgeschraubt werden, die Festplatten lassen sich aber auch ohne die Demontage des Käfigs einbauen. Dazu benötigen wir kein Werkzeug, sondern lösen die vertikale Arretierungsstange, ziehen einen der Einschübe heraus, klappen die die schwarzen Kunststoffhalter auf, fixieren die Festplatte, schon kann das Konstrukt wieder in den Käfig (Kabelanschlüsse leider nur nach vorn ausgerichtet) verbracht und verriegelt werden. Achtet bitte darauf, das ihr die Gummientkoppelungen dabei nicht verdrückt ! Reduziert werden durch die Entkoppelung aber lediglich mögliche Vibrationen, eine Dämmung der Festplatte zur Reduzierung der Zugriffsgeräusche findet so natürlich kaum statt, da sind professionelle Speziallösungen deutlich im Vorteil. Bohrungen für 2,5" Zoll Laufwerke, also auch SSDs sind bereits vorhanden, so daß wir auch diese aktuelle Technologie ohne Bastelarbeiten nutzen können.

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Der Einbau des Netzteils muß, wie bereits erwähnt, ausschließlich im schon entsprechend vorbereiteten unteren Gehäusebereich erfolgen. Nun könnte man einerseits das Netzteil in seiner "normalen" Position mit dem Lüfter nach unten einbauen. Dann kümmert sich das Netzteil im Grund nur um sich selbst und seine Kühlung. Dank der variablen Bohrungen ist es aber auch möglich, das Netzteil mit dem Lüfter gen Innenraum zu verbauen, was wir ohnehin bevorzugen, denn das Netzteil darf sich gerne am Abtransport der Abwärme aus dem Gehäuse beteiligen, zumal es dann immer noch genug für seine Eigenkühlung tut. Da das Netzteil gen Innenraum nicht hermetisch abisoliert ist, gelangt ohnhin Abwärme aus dem Innenraum ins Netzteil, egal welche Einbaurichtung bevorzugt wird und unten positionierte heiße Soundkarten (bis 50°C) sind sicherlich dankbar für diese Unterstützung. Außerdem saugt der Netzteillüfter dann nicht den ganzen Staub und Dreck unter eurem Gehäuse an, was ja durch keinen Staubfilter verhindert wird. Allerdings sollte euer Netzteil für diese Position auch über ausreichend Kabellänge verfügen, weil der Weg von unten nach oben zum Mainboard einige cm weiter ist, als umgekehrt, da hilft dann nur ausprobieren. Wir hatten diesbezüglich mit dem Xigmatek Go Green 500 Watt Netzteil (als Beispiel) keine Probleme.

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Ausladende CPU-Kühler bis zu einer Bauhöhe von 170mm sind je nach Mainboard Layout sicher unterzubringen, bei dem IFX-14 Kühler von Thermalright muß allerdings auf den HR10 Zusatzkühler verzichtet werden, was aber verschmerzbar wäre. Grafikkarten bis 290mm Platinenlänge (Stromanschlüsse beachten) passen ebenso, wie Netzteile mit einer Gehäusetiefe von bis zu 300mm. Für die Beleuchtung ist der 140mm Frontlüfter zuständig, der eine angenehm dezente Atmosphäre erzeugt. Wem das zu dezent erscheint, sollte sich gerne im Portfolio von Lian Li oder Lancool erneut umschauen, denn auch dazu finden sich entsprechende Gehäuse Varianten.




Die Referenz-Lüfter:

Wir haben vor dem Test für unsere Referenz-Lüfter für uns selbst eine ganz klare Maxime erstellt, es sollten keine Brüllwürfel oder Volumenmonster verwendet werden, die im Betrieb einen Kopfhörer zwingend voraussetzen. Die Lüfter sollten eine ausgewogene Mischung aus möglichst geringer Lautheit, hoher Laufkultur (Lagerqualität), guter Scalierbarkeit (Spannbreite der möglichen Voltansteuerungen) und trotzdem noch annehmbarem Förder-Volumen mitbringen. Alle diese Attribute vereinen die Noiseblocker in sich, darum stellen sie für jedes Gehäuse das absolute I-Tüpfelchen dar.





Der Gehäuse-Test:

Mit Core Temp 0.99.5, Real Temp 3.0, dem Hardware Monitor 1.15 und Everest Ultimate Edition 5.30.1954 wurden die Temperaturen mit den Werten verglichen, die wir nach vier Stunden Stunden 3D Mark 2006 und Prime 95 (Orthos) über unser digitales Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C) erhalten haben. Die Zimmertemperatur lag bei 20 °C (klimatisierter Raum).
Die Lautheit der Lüfter wurde ca. 15cm vom Lüfter entfernt mit einem modifiziertem ACR-264-plus Messgerät verifiziert, das normalerweise einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfaßt. Dabei die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100cm betragen, aber da wir nicht über einen schalltoten respektive schallarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich.
Die Werksbestückung der Lüfter beliessen wir im Testdurchlauf so wie geliefert, steuerten aber für den 7 Volt Test die Lüfter über unsere eigens dafür kalibrierte Zalman Steuerung entsprechend herunter:





Temperaturen
Temps-Idle 12Volt
Temps-Last 12Volt
Temps-Idle 7Volt
Temps-Last 7Volt
Gehäuse 32°C 35,5°C 34,5°C 37,5°C
Mainboard 31,5°C 35,5°C 34,5°C 36,5°C
CPU 35,5°C 54,5°C 36,5°C 59,5°C
Grafikkarte 54,5°C 67,5°C 57,5°C 71,5°C
Festplatte (Samsung F1 320GB) 29°C 32,5°C 34,5°C 37°C
Festplatte (VelociRaptor) 33,5°C 36,5°C 37°C 40,5°C


Die Temperaturwerte bewegen sich im dunkelgrünen Bereich, so daß wir attestieren können, das die King Mod Dämmung lediglich 1 bis 2°C höhere Temperaturen bewirkt, was fast schon zu vernachlässigen ist, solange eine funktionierende Be-und Entlüftung im Gehäuse vorhanden ist und nicht alle Gehäuseöffnungen zugeklebt werden.
Bei der Geräuschkulisse der Lüfter relativiert sich unsere Begeisterung wieder ein wenig, aber der Reihe nach:
Der 140mm Frontlüfter rotiert unter 12 Volt Ansteuerung an unserer Zalman Steuerung mit 1169 U/min und entwickeln dabei 22,5 dBA Schalldruck (0,3 sone). Silentfreunde werden sich damit wohl kaum zufrieden geben und reduzieren die Spannung über eine externe Lüftersteuerung auf 7 Volt, wobei der 140mm Lüfter nur noch mit 764 U/min rotiert und dabei 16 dBA (0,1 sone) erzeugt, das wäre eine deutliche Verbesserung.
Der 120mm Hecklüfter rotiert unter 12 Volt Ansteuerung mit 1244 U/min und erzeugt dabei 21,5 dBA (0,2 sone) Schalldruck, was sich nach Reduzierung auf 7Volt in 829 U/min und 14,5 dBA (0,1 sone) darstellt. Das darf durchaus als leise attestiert werden, wobei wir uns Lüfter mit geräuschärmerem Lagern gewünscht hätten. Unter 5 Volt lief keiner der fünf Lüfter mehr an, was aber angesichts der dann deutlich reduzierten Luftfördermenge zu verkraften wäre.
Zu diesem Thema Anlaufspannung der Lüfter sind ein paar Umstände zu berücksichtigen, die in der Praxis oft falsch verstanden werden:
es geht nicht darum, wie weit sich ein Lüfter herunterregeln läßt, sondern darum, wann ein Lüfter tatsächlich anläuft !
Die allermeisten Lüfter lassen sich auf 5 Volt herunterregeln, wenn sie denn in Bewegung sind. Ein Neustart mit 5 Volt Ansteuerung ist etwas völlig anderes und genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen, weil viele Lüfter eben nicht anlaufen...
Solltet ihr daran interessiert sein, die Lüfter auszutauschen, möchten wir euch vier entsprechende Artikel ans Herz legen, die eure Auswahl erleichtern:

140mm Lüfter Roundup 2009

Noiseblocker Multiframe M12 120mm Lüfter

120mm Lüfter Roundup 2008


120mm Lüfterroundup 2009


Die Lautstärke der Festplatten und optischen Laufwerke wären durchaus noch optimierbar, was allerdings nicht ohne finanziellen Aufwand erreicht werden kann. Unsere nagelneue Samsung Spinpoint F3 500GB Festplatte war aus diesem System trotzdem nicht herauszuhören. Das gilt ebenso für die vorhandenen Samsung F1 Festplatten, die sich auf sehr ähnlich niedrigem Geräuschniveau bewegen. Die VelociRaptoren lärmen ohne Entkoppelung normalerweise mit 31,5 dBA (idle) und 38,5 dBA unter Last, was durch die Entkoppelung und Dämmung des Lian Gehäuses immerhin um jeweils 5 dBA reduziert wurde. Professionelle Dämmboxen wie z.B. die Smart Drive 2002 Copper Festplattenbox, können da bis zu 7 dBA Reduktion erwirken, sind aber auch deutlich teurer:

Aerocool AVN-1000 HDD Cooler

Smart Drive 2002 Copper Festplattenbox

Das Lian Li PC-7FN incl. King Mod Service Gehäuse bietet durchaus eine sehr gute Basis, um ein leises System zu konzipieren. Die Seitenwände klappern dank Dämmung definitiv nicht und auch sonst "fühlt" sich das System durch die Dämmatten deutlich beruhigter an. Zugegeben, die Lüfter profitieren durch die Dämmung wenig und auch die 1 bis 2 dBA reduzierte Geräuschkulisse unserer Festplatten sind kein Quantensprung, aber in der Summe eben doch spürbar, auch wenn die reinen Messdaten dies vielleicht nicht so verdeutlichen.
Um die Lüfter wirklich zu beruhigen, fehlt es eindeutig an einer Lüftersteuerung. Damit wäre es dann aber noch nicht getan, denn wir erinnern uns: für ein leises System müssen auch entsprechende Komponenten verbaut sein (Grafikkarten, Festplatten und Kühler-Lüfter, Netzteil), ansonsten wird das Vorhaben wieder konterkariert und auch unsere Dämmung verpufft.
Achtung:
Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau beziehen...!




Fazit:

Lian Li hat mit dem PC-7FN einen weiteren Midi Tower im Portfolio, der dem exzellenten Ruf des Hauses gerecht wird. Die Verarbeitung bewegt sich wie gewohnt auf extraordinärem Niveau und wer so ein Gehäuse noch nie live betrachten durfte, kann dessen Anziehungskraft kaum nachvollziehen. Was uns aber fehlt ist die Eigenständigkeit der jeweiligen Gehäuse, zumal beispielsweise das PC-60FN im Grunde identisch ist, insofern sollte Lian Li zumindest über eine Straffung der Produktpalette nachdenken.
Caseking kann mit seinem King Mod Service ebenfalls überzeugen, die Verarbeitung der Dämmatten kann sich mit den arrivierten Firmen absolut messen und die Qualität der bereits vorgefertigten Mattenverklebungen läßt keinerlei Kritik zu. Insofern würden wir allen Interessenten dringend empfehlen, diesen Service auch zu nutzen, der Aufpreis von 30 € armortisiert sich in jedem Fall, spätestens aber dann, wenn der Homeuser eine oder mehrere Matten falsch verklebt hat und nachbestellen darf.
Zur besseren Übersicht darum noch einmal die wichtigsten Test-Resultate in der Gesamtübersicht:

Plus:
• zeitloses Design, wertige Haptik
• sehr kratzfeste Oberflächenbeschichtung
• hervorragende Verarbeitung
• äußerst passgenaue Seitenteile
• rutschfester Stand
• sehr sinnvoll plaziertes I/O Panel
• sehr gutes Platzangebot
• Festplatten entkoppelt integriert
• 2,5" Festplatten und SSDs verbaubar
• qualitativ sehr hochwertige Gehäusedämmung
• Kompatibilität zu überlangen Netzteilen (bis 300mm Gehäusetiefe))
• Kompatibilität zu überlangen Grafikkarten (bis 290mm Platinenlänge)
• Kompatibilität zu übergroßen Tower-Kühlern (bis 170mm Bauhöhe)
• gute Beschriftung der Verkabelung
• Verkabelung ausreichend lang bemessen und vorverlegt
• sehr gute Kühleigenschaften
• ausreichendes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 129,90 €)

Minus:
• Netzteilaufnahme hat keinen Staubfilter
• keine Lüftersteuerung, keine Entkoppelung
• mittelmäßige Lüfter
• kein eSATA Port

Um nochmals auf das Lian Li Gehäuse zurückzukommen, für das Geld sollte zumindest eine rudimentäre Lüftersteuerung, ein Netzteil-Staubfilter und entkoppelte Lüfter ebenso obligatorisch sein, wie ein eSATA Port. Insofern legitimiert sich der Gold Award nicht zuletzt durch die hervorragende Gehäusedämmunmg, zu der man Caseking nur beglückwünschen kann...




Gesamtergebnis unseres Reviews:

Der Lian Li PC-7FN Midi Tower inklusive King Mod Dämmung erhält den PC-Experience Award in Gold






Weiterführende Links:




Lian Li PC-7FN bei Caseking


Wir bedanken uns bei Caseking sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support.


euer PC-Experience.de Team

Cerberus

21.12.2009 10:17 Cerberus ist offline Homepage von Cerberus Beiträge von Cerberus suchen Nehmen Sie Cerberus in Ihre Freundesliste auf
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