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Achtung Lian Li PC-B10 Midi Tower Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Lian Li PC-B10 Midi Tower







Einleitung:

Stillstand ist bekanntlich Rückschritt, diese etwas angestaubte aber immer noch gültige Weißheit hat sich Lian Li offensichtlich auf die frisch gereinigten Fahnen geschrieben, denn die Hatz nach dem ultimativen Aluminium Midi Tower geht bereits in die nächste Runde.
Als Rezeptur diente diesmal das neue PC-B10 Gehäuse mit Frontklappe, wobei uns nach der jüngsten Vorstellung des PC-A71F Gehäuses diesbezüglich nichts gutes schwahnte. Aber konzentrieren wir uns zunächst erst einmal auf die grundsätzliche Intention von Lian Li: ein moderner Lian Li Midi Tower sollte einige Facetten bieten, damit er von der Kundschaft als Objekt der Begierde akzeptiert wird. Nicht zu groß und trotzdem viel Platz, elegant und zeitlos im Design, extraordinäre Verarbeitung, dezente aber wirkungsvolle Belüftung, unbegrenzte Modding Optionen, technische Innovationen wo es nötig und sinnvoll erscheint. So simpel und doch auf den Punkt genau ließe sich das Erfolgs Scenario beschreiben, allein die Umsetzung ist es, worauf es ankommt und die haben wir uns auch diesmal sehr genau angeschaut, viel Vergnügen beim Lesen...




Lieferumfang:

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• Lian Li PC-B10 in Retail Verpackung
• Befestigungsmaterial incl. Schrauben und Thumbscrews
• Befestigungsmaterial
• Netzteilhaken
• Piezo Lautsprecher
• Kabelclips
• bebilderte Anleitung




Technische Daten Gehäuse:

• Gehäusematerial Chassis: Aluminium (bis 1,5mm stark)
• Frontverkleidung und Fronttür: Aluminium, gebürstet und anodisiert
• Seitenteile und Deckel: Aluminium, gebürstet und anodisiert, gedämmt
• Mainboardschlitten: nicht vorhanden
• Farbe: schwarz
• Abmessungen: 210mm x 440mm x 515mm (B x H x T)
• Formfaktor: ATX, M-ATX
• Gewicht: ca. 8 Kg netto
• verfügbare Slots für Erweiterungskarten: 7
• max Netzteilgröße: bis zu 250mm Einbautiefe
vorinstallierte Lüfter:
1x 140mm (untere Front, 900 U/Min)
1x 120 mm (mittlere Front, 1.200 U/Min)
1x 120 mm (Rückseite, 1.000 U/Min)
• I/O Panel: 2x USB 2.0, 1x HD+AC 97 Audio
• Laufwerksschächte: 5x5.25" extern, 4x3,5" intern
• weitestgehend schraubenloses Design.
• aktueller Markt-Preis: ca. 199,90 €
• Garantie: 2 Jahre




Die eingebaute Hardware:

CPU
Intel Core2 Duo E8600
CPU-Kühler
Thermalright True Copper
CPU-Lüfter
Scythe Slipstream 1200
Mainboard
Asus P5E64 WS Evolution
Grafikkarte
XFX Geforce 8800 ultra
Soundkarte
Sound Blaster X-Fi XtremeGamer Fatality
Arbeitsspeicher
Corsair TW3X4G1600C9DHXNV DDR3-1600 4GB Dualkit
Festplatten System
2x Western Digital VelociRaptor a´ 300GB SATA II RAID-0
Festplatten System
1x Samsung Spinpoint F3 500GB
DVD-Brenner
LG BH08LS SATA Blu-Ray Brenner
Diskettenlaufwerk
Scythe Combo-Laufwerk
Netzteil
Corsair HX850W
Betriebssystem
Windows XP Prof. SP3, Vista Ultimate 64bit SP2, Windows 7 im Multiboot




Verarbeitung und Technik:

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Das Lian Li PC-B10 Gehäuse kann seine Verwandschaft zum PC-A71F kaum leugnen, auch wenn es von den reinen Abmessungen her naturgemäß kleiner ausfällt. Die Verarbeitung gestaltet sich ähnlich hochwertig, in diesem Punkt zeigt Lian Li der Konkurrenz recht deutlich ihre Grenzen auf. Diese Art des Gehäusebaus wird trotzdem nicht jeden begeistern, weil es für den einen oder anderen möglicherweise zu klassisch erscheint. Wer allerdings ein bunt blinkendes Mesh Gehäuse favorisiert, gehört auch eher nicht zur angestrebten Zielgruppe, zumal Lian Li speziell dafür ohnehin entsprechende Gehäusevarianten anbietet.
210mm x 440mm x 515mm (B x H x T) bei einem Nettogewicht von 8 Kg legen die Vermutung nahe, das Lian Li sehr viel für die Verwindungssteifigkeit getan hat, zumal ja gerade dünnwandigen Aluminium-Gehäusen gerne ein gewisses Klapperverhalten unterstellt wird, was auch nicht selten zutrifft. Diesen Eindruck erhält man in diesem Fall durchaus nicht und die Wandstärken der Aluminium Profile (2mm Frontklappe, 1,5 bis 2mm für die Basistruktur und Seitenteile) unterstreichen dies eindrucksvoll.
Das Kontrolpanel wurde wie gewohnt auf dem Deckel des Gehäuses plaziert, wobei wir uns fragen, warum Lian nur 2 USB Ports und keinen eSATA Port integriert hat, wir bewegen uns immerhin in der 200 € Gehäusekategorie. Verschlossen wird das Panel mit einer satt schließenden Aluminiumklappe, so daß die wenigen Ports zumindest vor Staub geschützt sind. Die Funktions-LEDs finden wir sowohl oben rechts an der Frontklappe als auch an der abschließbaren Frontklappe, wo einerseits der Betrieb des Systems (blaue LED) und andererseits die Festplattenzugriffe optisch dargestellt werden (rote LED).

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Die Frontklappe läßt sich zwar recht weit öffnen, aber leider nur nach links, was den Einsatz rechts vom Schreibtisch schon nahezu ausschließt. Ideal wäre es gewesen, wenn Lian Li das optioniert hätte, sprich die Frontklappe auch für die andere Richtung umzubauen wäre. Das Ein-und Ausschalten des Rechners ist nur bei geöffneter Frontklappe möglich, wer seine Schlüssel verliert hat also zunächst mal ein nicht unerhebliches Problem. So richtig zum edlen Aluminium Touch wollen die Funktionsknöpfe nicht passen, aus unverständlichen Gründen wurden diese nicht aus Aluminium gefertigt, eine weitere Sparmaßnahme an der falschen Stelle.
Anhänger von Disketten-Laufwerken und Cardreadern werden einmal mehr nicht berücksichtigt, ein entsprechender 3,5" Einschub ist werksseitig nicht vorhanden. Diese Option mag anachronistisch anmuten, hat aber immer noch ihre Daseinsberechtigung und sei es nur, in einer weitestgehend risikolosen Umgebung (DOS) ein Bios Update zu bewerkstelligen, was mittlerweile viele Mainboard-Hersteller wieder empfehlen. Das ist zwar auf aktuellen Mainboards auch über einen USB-Stick zu realisieren, aber warum sollten wir auf unser schönes Multifunktionsgerät von Scythe verzichten? Außerdem gibts es auch von Lian Li sehr schnuckelige und technisch ausgereifte Cardreader, die man ohne Einschub ebenfalls nicht einbauen kann.
Im Heckbereich sparen die Hersteller ja gerne mal etwas am Feinschliff, nicht so Lian Li, die Verarbeitung korrespondiert auch hier mit dem Rest des Gehäuses. Deutlich erkennbar sind die beiden Schlauchdurchführungen für die optionale Wasserkühlung, ein weiteres Feature, das mittlerweile bei kaum einem neuen Lian Li Gehäuse fehlt. Das rechte Seitenteil könnte durch eine vorhandene Öse neben der Thumbscrew-Verschraubung mit einem kleinen Schloß gesichert werden. Die Belüftungsschlitze der sieben PCI-Slot Abdeckungen fließen so langsam ebenfalls in alle neuen Lian Li Gehäuse ein. Zwingend nötig ist dies nicht, zumal die Be-und Entlüftung des Gehäuses über die Lüfter und das Netzteil mehr als ausreicht, Nachteile erbringen diese Schlitze allerdings auch keine.
Der sichere, rutschfeste und geringfügig entkoppelte Stand des Gehäuses wird normalerweise bei Lian Li durch Moosgummi-Standfüße bewerkstelligt, eine sehr probate und attraktive Lösung, wie sie auch für HIFI-Anlagen Verwendung findet, wenn auch dort noch etwas aufwendiger ausgeführt, zumindest bei den teureren Geräten. Warum Lian Li diesmal billige Gummipropfen verwendet hat, die außer einer minderwertigen Optik gar nichts bewirken, läßt uns ratlos zurück.

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Die Seitenteile wurde aufwendig verstrebt und gedämmt, so daß auf diese Weise das gefürchtete Seitenwandklappern wirkungsvoll unterbunden wurde. Nach dem Lösen der Thumbscrews und dem Herausziehen der langen Stangensicherungen, können die sehr genau passenden Seitenteile entfernt werden, wodurch ein erster Blick in den Innenraum fei wird. Wir hätten uns abermals sehr gerne ein schwarz mattiertes Finish gewünscht, weil man auf der silbernen Oberfläche wirklich jeden Fingerabdruck zählen kann, was fast schon zwangsläufig die Komplettierung per OP-Handschuhe voraussetzt. Auch der Innenraum weist die Lian Li typische Verarbeitungsqualität auf, scharfe Kanten oder minderwertige Falzen sucht man hier vergebens und das ist gut so.
Wir haben die neuen Befestigungsbügel der optischen Laufwerke ja schon öfter angesprochen, sie über ihre kleinen Gummiblöcke relativ viel Druck auf die Laufwerksflanken aus, wodurch diese einerseits sicher fixiert werden und andererseits eine gewisse Entkoppelung erfahren sollen. Wie nahezu alles bei Lian Li wäre auch dieses Feature umkehrbar, dazu kann man die Dämmleisten abklipsen und die Laufwerke verschrauben. Das ist teilweise ohnehin nötig, denn ungenau gefertigte Laufwerksgehäuse sollten auf jeden Fall auf der anderen Seite des Gehäuses verschraubt werden, ansonsten sind Klapperorgien vorprogrammiert.
Der nicht demontierbare Festplattenkäfig (vernietet) verfügt über insgesamt vier Festplattenaufnahmen, über die unsere Festplatten dank der beliebten Entkoppelungs Gummierungen zu einem relativ leisen Betrieb erzogen werden können. Mit professionellen Dämmboxen ist das Konstrukt zwar nicht vergleichbar, aber es bewirkt zumindest genug, um mittellaute Festplatten in ihrer Betriebsslautstärke zu minimieren.

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Die große zentrale Öffnung der Mainboard-Aufnahme erleichtert den Ein-und Ausbau des CPU-Kühlers, so daß gegebenenfalls das Mainboard nicht entfernt werden muß. Der hintere zentrale 120mm Lüfter sitzt direkt im Einzugsbereich des Mainboards/Grafikkarte/CPU, also genau an der richtigen Stelle. Auf Grund der schnörkellosen Befestigung, wäre es kein Problem, den Lüfter mit entsprechenden Gummistiften zu entkoppeln. Lian Li und auch Lancool setzen diesbezüglich neuerdings auf kleine Gummiunterlagen für ihre Lüfterbefestigungen. Das ist zwar ein sinnvoller Ansatz, aber keinesfalls gleichzusetzen mit der Funktion reinrassiger Entkoppelungsstifte. Wer die dank der Schutzgitter erzeugten Verwirbelungsgeräsuche des Lüfters abstellen möchte, sollte die Gitter entfernen.
Die Kabelbeschriftung stellt sich wie immer vorbildlich dar und die einzelnen Stränge für USB, Audio usw. wurden auch ausreichend lang gehalten, die Verkabelung der Lüfter, insbesondere die des hinteren 120mm Lüfters, dürften aber gerne noch etwas länger als die vorhandenen 30cm ausgelegt sein, eventuell möchte man ja eine Lüftersteuerung einsetzen.
Lian Li uns Lancool haben die Steckkartenbefestigung grundlegend renoviert, das neue Stecksystem ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, fixiert die Karten aber erstaunlich sicher. Keine Sorge, wer es trotzdem lieber verschrauben möchte, steht nicht im Regen, der Befestigungsblock ist abschraubbar (4 Schrauben im Heck), somit könnten die Steckkarten auch verschraubt werden, wobei sich dafür allerdings keine Schrauben im Lieferumfang finden lassen.
Auf den Netzteileinbau gehen wir im Kapitel Komplettierung noch detalliert ein, denn diesbezüglich sollte man schon einige wichtige Aspekte beachten. Grundsätzlich sind jedenfalls gummierte Aufnahmen vorhanden, die einen gewissen Entkoppelungseffekt erarbeiten. Ebenfalls im Bodenbereich existiert die neuerdings häufig bei Lancool und Lian Li verbaute schwarze Kabelaufnahme, um z.B. die Netzteilkabelstränge vernünftig zu verlegen oder zu lagern. Selbstverständlich können dort auch andere Kabelstränge eingeklinkt werden. Alle Lüfter verfügen über einen 3-pin Stromanschluß, der bequem an eine eventuelle Lüftersteuerung angeschlossen wird. Wer die Lüfter gerne ans Netzteil anschließen möchte, kann dies problemlos tun, entsprechende Adapter sind bereist vorkonfiguriert.




Die Komplettierung:

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Vor der Inbetriebnahme steht natürlich noch einiges an Komplettierungsmaßnahmen an, so daß wir uns in diesem Kapitel exakt damit beschäftigen werden. Was wir eingangs befürchtet hatten, erwies sich im Nachhinein als berechtigt, die Frontverkleidung darf genauso beschwerlich zerlegt werden, wie beim PC-A71F Gehäuse. Dafür ist es erforderlich, zuerst die Frontklappe zu entfernen und dies ist unnötig fummelig und zeitaufwendig. Sage und schreibe 10 Schrauben müssen bewegt werden, um die Frontklappe in Händen zu halten. Angefangen beim oberen Steg (3 Schrauben), über die seitlichen 4 Schrauben, bis hin zu den 3 Schrauben des unteren Stegs. Dann erst gelangen wir an die Frontverkleidung und können sie abnehmen, umständlicher gehts kaum. Dabei darf nicht außer acht gelassen werden, das bei der Lüfterreinigung/Lüfteraustausch wieder das gleiche Prozedere ansteht.
Ist dies einmal bewältigt, stehen die nächsten Fragezeichen im Raum: warum erhielt der mittlere Frontlüfter einen Staubfilter und der untere 140mm Lüfter nicht? oder warum kann man den Gehäusedeckel abschrauben, aber nicht entfernen? diese Frage wäre durch die Seitenteilschienenbefestigung zu beantworten, denn die verhindert die Entfernung erfolgreich.
Gleichwohl lassen sich die optischen Laufwerke schnökellos einschieben und fixieren, das funktioniert schnell und problemlos. Hinter den Abdeckblenden befinden sich glücklicherweise keine weiteren Blenden, die womöglich auch noch herausgebrochen werden müssen. So kann das Gehäuse immer wieder in den Auslieferungszustand zurückversetzt werden. Die Blenden als solche weisen eine hohe Passgenauigkeit auf und lassen sich überwiegend kratzerfrei klemmen. Die Blednen wurden überdies mit kleinen Öffnungen samt Filter ausgelegt, so daß ansatzweise von einem Staubschutz gesprochen werden darf.
Wer eine Lüftersteuerung verbauen möchte, sollte beachten, das die Frontklappe ja auch noch schließen muß, darum sollten die Lüftersteuerungen über maximal 2cm (lieber weniger einkalkulieren) ausladende Bedienknöpfe verfügen, sonst schließt die Klappe nicht mehr.
Um noch einmal auf die beiden Frontlüfter zurückzukommen, beide sind nicht entkoppelt verbaut und der mittlere 120mm Lüfter blockiert immerhin drei 5,25" Schächte, kann bei Bedarf aber entfernt werden. Warum man den hinteren Lüfter zumindest ansatzweise entkoppelt und die beiden vorderen überhaupt nicht, erschloss sich uns während unseres Test ebenfalls nicht, von konsequenter Werksvorbereitung kann keine Rede sein.

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Die weitere Vorgehensweise zur Fixierung einer Festplatte ist kinderleicht, dazu ziehen einfach wir einen der Einschübe heraus, klappen die Verriegelung auf, fixieren die Festplatte und verriegeln den Einschub wieder. Schon kann das Konstrukt wieder in den Käfig (Kabelanschlüsse zum Innenraum ausgerichtet) verbracht werden. Achtet bitte darauf, das ihr die Gummientkoppelungen dabei nicht verdrückt ! Sehr weitsichtig ist die Tatsache, das auf Grund der Bohrlöcher im Einschub auch 2,5" Laufwerke eingesetzt werden können. Reduziert werden durch die Entkoppelung aber lediglich mögliche Vibrationen, eine Dämmung der Festplatte zur Reduzierung der Zugriffsgeräusche findet so natürlich kaum statt, da sind professionelle Speziallösungen deutlich im Vorteil.

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Schon sind wir beim nächsten traurigen Kapitel angelegt: der Netzteilmontage. Lian Li erlaubt eine flexible Netzteilbefestigung, also einerseits über diese neuen gummierten Haltebügel und andererseits über die konventionelle Verschraubung. Genau diese sollte auch tunlichst verwendet werden und das aus zwei Gründen:

1. der Bodenbereich verfügt über keinerlei Belüftungsöffnungen für das Netzteil, ergo kann das Netzteil von dort keine Frischluft ansaugen, sondern nur die ohnehin warme Abluft aus dem Innenraum, so daß es auch gleich mit dem Lüfter nach oben verbaut werden kann.

2. wenn das Netzteil mit dem Lüfter nach oben verbaut wird, deckt die neue Halterung ein gutes Drittel vom Lüfter ab. Darüber hinaus wird es bei Netzteilen mit überstehendem Lüftergitter problematisch, denn die Halteklammer sitzt sehr stramm und könnte das überstehende Gitter durchaus eindrücken, wodurch im worst Case der Lüfter blockiert wird !

Tut euch also selbst einen Gefallen und verzichtet auf die Halteklammer und verschraubt das Netzteil wie gewohnt, denn die Klammer hat noch einen weiteren unschönen Nebeneffekt, sie hinterläßt nach kurzer Zeit Arretierungsmarken, die sich insbesondere nach längerer Betriebszeit kaum herauspolieren lassen, da sie sich regelrecht einbrennen.

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An dieser Stelle noch ein paar Impressionen aus dem Innenraum, wobei auffällt, das sich die Passgenauigkeit der Steckkartenbefestigung noch weiter verbessert hat, selbst wir setzen inzwischen nicht mehr auf die herkömmliche Verschraubung.
Die Integration der optischen Laufwerke kann, wie bereits erwähnt, entweder über die seitlich Entkoppelungshebel erfolgen, oder über die traditionelle Verschraubung, beide Optionen sind gleichermaßen praktikabel. Wir empfehlen grundsätzlich beides, also auf der einen Seite die Hebel und auf der anderen Seite vier Schrauben, damit konnten wir im Test die besten Ergebnisse herausarbeiten, denn je nach Laufwerk kann die einseitige Fixierung über den Hebel eventuell nicht ausreichen. Wir haben natürlich grundsätzlich Laufwerke mit schwarzer Frontblende verwendet, damit die Corporate Identity nicht unterbrochen wird und die Farbgebung stimmt.

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Anhand der Abmessungsskizze von Lian Li wird deutlich, das alle aktuellen Grafikkarten problemlos zu verbauen wären, solange im gegenüberliegenden 5,25" Schacht kein optisches Laufwerk sitzt, das über ein ausladendes Heck verfügt. Praktisch und pfiffig sind die neuen Mainboard Befestigungs Thumbscrews, die das Anschrauben des Mainboards auf seinen Abstandshaltern deutlich erleichtert. Diese kleinere Innovation hat inzwischen in vielen aktuellen Lian Li und Lancool Gehäusen Einzug gehalten.
Ausladende CPU-Kühler sind je nach Mainboard Layout sicher unterzubringen, bei dem IFX-14 Kühler von Thermalright muß allerdings auf den HR10 Zusatzkühler verzichtet werden, was aber verschmerzbar wäre. Ansonsten sind uns keine Standard Komponenten bekannt, die in dem Gehäuse nicht unterzubringen wären.




Die Referenz-Lüfter:

Wir haben vor dem Test für unsere Referenz-Lüfter für uns selbst eine ganz klare Maxime erstellt, es sollten keine Brüllwürfel oder Volumenmonster verwendet werden, die im Betrieb einen Kopfhörer zwingend voraussetzen. Die Lüfter sollten eine ausgewogene Mischung aus möglichst geringer Lautheit, hoher Laufkultur (Lagerqualität), guter Scalierbarkeit (Spannbreite der möglichen Voltansteuerungen) und trotzdem noch annehmbarem Förder-Volumen mitbringen. Alle diese Attribute vereinen die Noiseblocker in sich, darum stellen sie für jedes Gehäuse das absolute I-Tüpfelchen dar.

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Noiseblocker
Multiframe M12-S1
Leistungsaufnahme
2,74 Watt
Betriebsspannung
6 bis 13,8 Volt
Lüfterblätter
7
Nabendurchmesser
40mm
Lüftergehäuse
PBT 30% GS, PC, Silikon
Gewicht
150g
Abmessungen
120 x 120 x 25mm
Nenndrehzahl
750 U/min (+/- 10%)
max. Volumenstrom
58 m³/Std
Lautstärke
ca. 8 dBA
Lagerung
NB Nano-SLI Gleitlager
beleuchtet
nein
Tachosignalleitung
ja
Kabellänge
ca. 50 cm
Anschluß über...
3-pin Molex
MTBF in Stunden
ca. 160.000 Stunden
Garantie
6 Jahre
Extras
4 Schrauben
Entkoppelung
bereits integriert
Preis
21,95 €
Bezugsquelle
Noiseblocker
bitte klicken bitte klicken
Noiseblocker
Multiframe MF12-S2
Leistungsaufnahme
2,91 Watt
Betriebsspannung
4,5 bis 13,8 Volt
Lüfterblätter
7
Nabendurchmesser
40mm
Lüftergehäuse
PBT 30% GS, PC, Silikon
Gewicht
150g
Abmessungen
120 x 120 x 25mm
Nenndrehzahl
1250 U/min ( + /- 10% )
max. Volumenstrom
87 m³/Std
Lautstärke
ca. 19 dBA
Lagerung
NB Nano-SLI Gleitlager
beleuchtet
nein
Tachosignalleitung
ja
Kabellänge
50 cm sleeved
Anschluß über...
3-pin Molex
MTBF in Stunden
ca. 160.000 Stunden
Garantie
6 Jahre
Extras
4 Schrauben
Entkoppelung
bereits integriert
Preis
21,95 €
Bezugsquelle
Noiseblocker





Der Gehäuse-Test:

Mit Core Temp 0.99.5, Real Temp 3.0, dem Hardware Monitor 1.14 und Everest Ultimate Edition 5.02.1841 wurden die Temperaturen mit den Werten verglichen, die wir nach vier Stunden Stunden 3D Mark 2006 und Prime 95 (Orthos) über unser digitales Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C) erhalten haben. Die Zimmertemperatur lag bei 20 °C (klimatisierter Raum).
Die Lautheit der Lüfter wurde ca. 15cm vom Lüfter entfernt mit einem modifiziertem ACR-264-plus Messgerät verifiziert, das normalerweise einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfaßt. Dabei die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100cm betragen, aber da wir nicht über einen schalltoten respektive schallarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich.

Idealerweise sollte der Kühlkreislauf folgendermaßen aussehen:



Die Werksbestückung der Lüfter beliessen wir im Testdurchlauf so wie geliefert, steuerten aber für den 7 Volt Test die Lüfter über unsere eigens dafür kalibrierte Zalman Steuerung entsprechend herunter:





Temperaturen
Temps-Idle 12Volt
Temps-Last 12Volt
Temps-Idle 7Volt
Temps-Last 7Volt
Gehäuse 29°C 32°C 32°C 34°C
Mainboard 28,5°C 33°C 31,5°C 35,5°C
CPU 32,5°C 50,5°C 35,5°C 56,5°C
Grafikkarte 51°C 65,5°C 54,5°C 68,5°C
Festplatte (Samsung F1 320GB) 20°C 26,5°C 23°C 29,5°C
Festplatte (VelociRaptor) 23°C 30,5°C 26,5°C 33°C


Die Resultate unsere Temperaturmessungen bewegen sich im dunkelgrünen Bereich, so daß bedenkenlos auch thermisch anspruchsvolle Komponenten verbaut werden können. Bei der Geräuschkulisse relativiert sich unsere Begeisterung wieder ein wenig, aber der Reihe nach. Fangen wir mit den Lüftern an:
Der mittlere 120mm Frontlüfter rotiert unter 12Volt Ansteuerung mit 1256 U/min und erzeugt dabei 21,5 dBA (0,2 sone) Schalldruck, was sich nach Reduzierung auf 7Volt in 823 U/min und 14,5 dBA (0,1 sone) darstellt. Das darf durchaus als leise attestiert werden, wobei wir uns einen Lüfter mit geräuschärmerem Lager gewünscht hätten.
Der 140mm Frontlüfter erzeugt bei 12 Volt Ansteuerung und 988 U/min ziemlich genau 19,5 dBA Schalldruck, was sich nach Absenkung auf 7 Volt auf 692 U/min und 13,5 dBA reduziert. Dagegen gibt es prinzipiell keinerlei Einwände, wohl aber auch an dieser Stelle gegen die Lagerschleifgeräusche, auch wenn sie als nicht so störend empfunden wurden.
Bleibt abschließend noch der 120mm Lüfter im Heck, der bei 12 Volt Ansteuerung mit 1083 U/min rotiert und dabei 18,5 dBA (0,1 sone) an Schalldruck erzeugt. Die obligatorische Absenkung auf 7 Volt erwirkt eine Reduzierung der Rotation auf 704 U/min und hinterläßt 12 dBA an Schalldruck (0,1 sone). Auch dies attestieren wir als leise, zumal das Lüfterlager dabei keinerlei Störgeräusche offenbarte. Unter 5 Volt lief keiner der drei Probanden an, was aber angesichts der dann deutlich reduzierten Luftfördermenge incl. Airflow zu verkraften wäre.
Eine richtige Entkoppelung der Lüfter findet kaum statt, lediglich der Hecklüfter hat Gummiunterlagen, die aber keineswegs mit reinrassigen Entkoppelungsstiften gleichzusetzen sind. Die beiden Frontlüfter gehen diesbezüglich komplett leer aus, das kann man nicht unbedingt als konsequent charakterisieren.

Zu diesem Thema Anlaufspannung der Lüfter sind ein paar Umstände zu berücksichtigen, die in der Praxis oft falsch verstanden werden:
es geht nicht darum, wie weit sich ein Lüfter herunterregeln läßt, sondern darum, wann ein Lüfter tatsächlich anläuft !
Die allermeisten Lüfter lassen sich auf 5 Volt herunterregeln, wenn sie denn in Bewegung sind. Ein Neustart mit 5 Volt Ansteuerung ist etwas völlig anderes und genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen, weil viele Lüfter eben nicht anlaufen...
Solltet ihr daran interessiert sein, die Lüfter auszutauschen, möchten wir euch vier entsprechende Artikel ans Herz legen, die eure Auswahl erleichtern:

140mm Lüfter Roundup 2009

Noiseblocker Multiframe M12 120mm Lüfter

120mm Lüfter Roundup 2008


120mm Lüfterroundup 2009


Die Lautstärke der Festplatten und optischen Laufwerke wären durchaus noch optimierbar, auch wenn die Gummientkoppelungen für die Festplatten eindeutig zu den besseren Lösungen am Markt gehören. Unsere nagelneue Samsung Spinpoint F3 500GB Festplatte war aus dem System definitiv nicht herauszuhören. Das gilt ebenso für die vorhandenen Samsung F1 Festplatten, die sich auf sehr ähnlichem Geräuschniveau bewegen. Die VelociRaptoren lärmen ohne Entkoppelung normalerweise mit 31,5 dBA (idle) und 38,5 dBA unter Last, was durch die Entkoppelung des Lian Li PC-B10 Gehäuses um immerhin jeweils 3,5 dBA reduziert wurde. Professionelle Dämmboxen wie z.B. die Smart Drive 2002 Copper Festplattenbox, können da bis zu 7 dBA Reduktion erwirken, sind aber auch deutlich teurer:

Aerocool AVN-1000 HDD Cooler

Smart Drive 2002 Copper Festplattenbox

Das PC-B10 Gehäuse bietet im Grunde eine sehr gute Basis, um ein leises System zu konzipieren. Die Seitenwände klappern definitiv nicht und sind ausreichend gedämmt worden, die Statik des Gehäuses stellt sich als ausgesprochen verwindungssteif dar und die Festplatten werden recht gut entkoppelt. Wem das nicht genügt, der darf freundlicherweise nach dem Bezahlen des ohnehin schon hohen Grundpreises weiter investieren, denn eine Lüftersteuerung wurde ebenso wenig implementiert, wie Lüfterentkoppelungen oder vom Boden entkoppelnde hochwertige Standfüsse.
Damit wäre es dann aber noch nicht getan, denn wir erinnern uns: für ein leises System müssen auch entsprechende Komponenten verbaut sein Komponenten (Grafikkarten, Festplatten und Kühler-Lüfter, Netzteil), ansonsten wird das Vorhaben konterkariert.
Achtung:
Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau beziehen...!




Fazit:

Rein optisch entspricht das neue PC-B10 Gehäuse von Lian Li genau dem, was der kaufinteressierte Anwender erwartet: es ist schön schlicht oder auch schlicht schön, großartig verarbeitet und man sieht rein optisch, warum dieses Gehäuse nicht für 50 € zu haben ist.
Nur reicht das schon als Kaufargument für ein Spitzenklasse-Gehäuse aus? absolut nein, zumal wir bisher noch kein Lian Li Gehäuse begutachten durften, das so viele kritikwürdige Aspekte aufwies.
Zunächst einmal kann es nicht sein, das ein 200 € Gehäuse auf 30 Cent Gummipfropfen steht, das mag bei einem 30 € Gehäuse keine Rolle spielen, aber nicht bei einem hochpreisigen Highendgehäuse. Dann existieren mittlerweile klare Grundbedürfnisse in den jeweiligen Gehäuse-Klassen und die erwarten nicht nur wir sondern auch der Kunde, wenn man 200 € für ein Gehäuse verlangt. Als da wären Mainboardschlitten, komplett bestückte I/O Panels, Lüftersteuerung, entkoppelte Lüfter, Staubfilter, hochwertige Materialien und eine Usability (Benutzerfreundlichkeit), die z.B. das Reinigen oder den Ausbau der Frontlüfter nicht zum Albtraum ungeübter Schrauber mutieren läßt. Das wir die neue Lian Li Netzteilklammer nicht gerade favorisieren ist ja kein Geheimnis, aber beim PC-B10 hat Lian Li wirklich den Vogel abgeschossen. Im Gehäuseboden sind keine Belüftungsöffnungen für ein Netzteil vorhanden, d.h. das Netzteil muß mit dem Lüfter gen Innenraum eingebaut werden und der Lian Li Netzteilhalter überdeckt dann freundlicherweise 1/3 vom Netzteillüfter. Besonders spaßig wirds, wenn das Netzteil ein überstehendes Gitter besitzt, das drückt der Netzteilhalter dann gleich mit ein und blockiert eventuell dadurch den Lüfter...
Zur besseren Übersicht darum noch einmal die wichtigsten Test-Resultate in der Gesamtübersicht:

Plus:
• wertige zeitlose Haptik
• exzellente Verarbeitung und Finish
• für die Größe und Materialaufwand noch relativ leicht
• sehr passgenaue und klapperfreie gedämmte Seitenteile
• rutschfester Stand
• komplette Ausstattung
• Festplatten entkoppelt verbaubar
• sehr gutes Platzangebot
• Kompatibilität zu überlangen Netzteilen
• Kompatibilität zu überlangen Grafikkarten
• keine Probleme bei der Aufnahme großer Towerkühler
• gute Beschriftung der Verkabelung
• Verkabelung sehr gut verlegbar
• Schlauch-Durchführungen für Wasserkühlung vorhanden
• gute Kühleigenschaften
• akzeptable Lüfter
• sinnvoll plaziertes I/O Panel mit Staubklappe

Minus:
• keine eSATA Ports vorhanden
• keine Lüftersteuerung
• kein Mainboardschlitten
• Fronttür läßt sich nur einseitig öffnen
• Netzteil-und Frontbereich ohne Staubfilter
• Frontlüfter äußerst umständlich zu reinigen/auszubauen
• fragwürdige Netzteilhalteklammer
• billig anmutende Standfüße und Funktionsknöpfe
• für das Gebotene ist das Gehäuse zu teuer (199,90 €)

Das wir für diese Vorstellung keine Spitzenwertung vergeben, dürfte nachvollziehbar sein, zumal wir ja alle wissen, wozu Lian Li tatsächlich in der Lage ist. Insofern wäre das PC-A71F Gehäuse auch die deutlich bessere Wahl, zumal nicht nur deutlich mehr Platz vorhanden ist, sondern sich die Ausstattungs Lücken in überschaubareren Grenzen halten...




Gesamtergebnis unseres Reviews:

Der Lian Li PC-B10 Midi Tower erhält den PC-Experience Award in Bronze






Weiterführende Links:


Lian Li


Lian Li PC-B10 bei Caseking


Wir bedanken uns bei Caseking sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support.


euer PC-Experience.de Team

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