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Zum Ende der Seite springen Noctua NH-U9/NH-U12 CPU-Kühler
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Achtung Noctua NH-U9/NH-U12 CPU-Kühler Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Noctua NH-U9/NH-U12 CPU-Kühler







Einleitung:

Die Invasion der Tower-Kühler nimmt kein Ende...
das ist durchaus nicht despektierlich zu verstehen, sondern eine nüchterne Tatsache. Diese Kühler-Spezies hat sich in der jüngsten Vergangenheit zu Recht ihren Marktanteil im heiß umkämpften High-End Kühlersegment erobert, wenngleich man doch mitunter den Eindruck gewinnt, ein Hersteller baut sie alle, Taiwan läßt freundlich grüßen. Zufall ist all dies natürlich nicht, denn zu den Preisen könnte kein europäischer Hersteller ein entsprechendes Produkt herstellen, geschweige denn dem Endverbraucher noch profitabel anbieten.
Unsere beiden neuesten Testprobanden Noctua NH-U9 und der noch größere Noctua NH-U12 werden über den deutschen Distributor PNL-Tec an die Händlerschaft verteilt, wobei Noctua selbst ein Produkt der österreichischen Rascom Gruppe ist. Wen es interessiert, Noctua läßt die Kühler beim selben Taiwanesen fertigen, der schon die bekannten Cool Scraper und Cool Tower für Noiseblocker gefräßt hat.
Zielsetzung von Noctua ist es, sowohl leistungstechnisch hochwertige als auch geräuschoptimierte Produkte anzubieten. Hochgesteckte Ziele, wenn man sich die aktuelle Konkurrenz anschaut, welche die letzten Monate auch nicht gerade im Dornröschenschlaf verbracht hat.
Was diese Kühler in der realen Praxis leisten, erfahrt ihr wie immer in unserem ausführlichen Test, viel Spaß beim Lesen...




Lieferumfang:

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- Noctua NH-U9 in Retailverpackung.
- Noctua NH-U12 in Retailverpackung.
- 2x komplette Einbausätze.
- 2x Silicon-Wärmeleitpaste.
- Lüfterhalter für 80mm und 92mm Lüfter (Noctua NH-U9).
- Lüfterhalter für 120mm Lüfter (Noctua NH-U12).
- 2x Handbücher (mehrsprachig).
- Kabelbinder.
- Handbuch (mehrsprachig).





Technische Daten Noctua NH-U9:

- Gewicht: 570g (ohne Lüfter).
- Abmessungen (ohne Lüfter): 95mm (Breite) x 70mm (Tiefe) x 128mm (Höhe) ohne Lüfter.
- mögliche Lüfterbestückung: 92mm oder 80mm.
- Material: Kupfer/Aluminium Hybrid.
- Heatpipes-Conduktoren: 4 Stück a`6mm Durchmesser.
- Material-Lamellen: Kupfer (2mm stark).
- Anzahl Lamellen: 38 Stück.
- gesamte Kühloberfläche: 3800cm².
- Lamellen-Abstand: 2mm.
- zugelassen laut Hersteller für folgende CPU's:
Intel Sockel 478/775 ->ohne Einschränkungen.
AMD Sockel 754/939/940 ->ohne Einschränkungen.
Garantie: 2 Jahre.


Technische Daten Noctua NH-U12:

- Gewicht: 700g (ohne Lüfter).
- Abmessungen (ohne Lüfter): 124mm (Breite) x 70mm (Tiefe) x 155mm (Höhe) ohne Lüfter.
- mögliche Lüfterbestückung: 120mm.
- Material: Kupfer/Aluminium Hybrid.
- Heatpipes-Conduktoren: 4 Stück a`6mm Durchmesser.
- Material-Lamellen: Kupfer (2mm stark).
- Anzahl Lamellen: 38 Stück.
- gesamte Kühloberfläche: 5000cm².
- Lamellen-Abstand: 2mm.
- zugelassen laut Hersteller für folgende CPU's:
Intel Sockel 478/775 ->ohne Einschränkungen.
AMD Sockel 754/939/940 ->ohne Einschränkungen.
Garantie: 2 Jahre.




Der Testrechner:

CPU
Intel Northwood P4 3.4 GHZ
Mainboard
MSI 865PE Neo2
Grafikkarte
Sapphire X800 XT PE@ATI Silencer4 Rev.2
Soundkarte
Soundblaster Audigy 2 ZS Platinum
TV-Karte
Pinnacle 310i Mediacenter
Arbeitsspeicher
4x 512 MB TwinMos BH-5 PC3200 DDR400
Festplatten System
2x Western Digital WD740 (10000 U/min, S-ATA) RAID-0
Festplatten Backup
1x Hitachi T7K250 (7200 U/min, UDMA-133)
DVD-Brenner
Plextor PX-712A
CDRW-Brenner
LG 8526B
DVD-ROM
Plextor PX-130A
Gehäuse
Lian Li PC-73 SL
Netzteil
Seasonic S12-600
Betriebssystem
Windows XP Prof. SP 2 PreSP3
Zubehör
4x ichbinleise® Fan 80/1000 blue




Verarbeitung und erster Eindruck:

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Beide Boliden beeindrucken auf den ersten Blick durch ihre schiere Größe, bleiben aber verarbeitungstechnisch etwas zurück, wobei der NH-U9 etwas akribischer bearbeitet wurde.
Die Kühloberfläche der jeweils 38 Lamellen ist für beide Kühler üppig bemessen: Noctua NH-U9 = 3800cm², Noctua NH-U12 = 5000cm². Das verspricht in Verbindung mit den verlöteten Übergängen der Lamellen zu den 4 Dual-Heatpipes exzellente Kühlleistungen.

Noch ein paar Anmerkungen zur Heatpipe-Technik und zum Thema Tower-Kühler allgemein:

Auch für die Noctua-Kühler wird das Prinzip der Super-Conductor-Tube-Technology verwendet, die vor etwa 2 Jahren Einzug in die Technik der Lüftkühler gehalten hatte, auch wenn sie von unterschiedlichen Herstellern unterschiedlich tituliert wird.
Sie beruht auf der Theorie, das durch den Einsatz von speziell zusammengestellten Chemikalien innerhalb der Heatpipe eine weitaus höhere Wärmeleitfähigkeit erreicht werden kann. Dabei werden die Chemikalien zusammen mit der Hitze rasant nach oben befördert, wo diese dann durch die großflächigen Lamellen abgekühlt werden und wieder nach unten fallen. Dieser Vorgang wiederholt sich so schnell, dass die entstehende Abwärme des Prozessors hervorragend aufgenommen und abtransportiert werden kann." Soweit zur Theorie, denn um dieses radiator-ähnliche Prinzip zu verwirklichen, bedarf es noch etwas mehr, nämlich eines leistungsstarken Lüfters, der den angesprochenen Vorgang tatkräftig unterstützt.

Kommen wir an dieser Stelle zu den Vorteilen der Towerkühler im Vergleich zu konventionell gefertigen Luftkühlern:

1. Sie ermöglichen durch die seitlich Anordnung des Lüfters einen gezielten Abtransport der vom Prozessor aufgenommenen Abwärme z.B. zu den Gehäuselüftern oder zum Netzteil, was den Kühleffekt nachhaltig positiv beeinflußt, denn die Wärme wird sehr schnell abtransportiert ->der Kühler rotiert nicht permanent in seinem eigenen Sud...

2. Wenn das Ganze dann noch auf einer drehbaren Basis erfolgt, kann der User frei entscheiden, wohin der Abtransport erfolgt, dies ist leider bei den Noctua's nicht möglich...

3. In einem schlecht belüftetem System spielt ein Towerkühler seine Trümpfe voll aus, kann er doch die Abwärme schnell vom Prozessor beispielsweise zum Netzteil oder vorhandenen Gehäuseöffnungen wegtransportieren.

Nachteil:

1. Durch den gezielten Luftstrom und bauartbedingt werden sockelnahe, stabilitätssensible elektronische Bauteile nur wenig von der Kühlleistung profitieren.

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Die Kühlgrundplatte wurde ausreichend poliert und ist in seiner Struktur nicht nur glatt, sondern auch wirklich eben, ein nicht zu unterschätzender Aspekt bei der Wärmableitung der CPU an den Kühler!
Leider fehlt es etwas an Detailqualität, denn eine der Befestigungsschrauben ist schon in der Verpackung leicht korrodiert. Offensichtlich ist die Schicht der Feuerverzinkung zu dünn bemessen.

Update 28.11.2005:

Laut einer aktuellen Email von Noctua wird/wurde das Schraubensortiment bereinigt.

Da Noctua keine Lüfter mitliefert und dem Kunden die Wahl überläßt, haben wir uns für 2 gleitgelagerte Papst-Boliden entschieden:

Die technischen Daten Papst 3412 N/2GLLE:


- Gewicht: ca. 140g.
- Maße: 92x92x25 mm Lüfter.
- Fördervolumen: 33m³/h.
- Lagerung: Sintec Gleitlager.
- Geschwindigkeit: 1150 U/Min.
- Geräusch: 14 dBA (Herstellerangabe).
- Anschluß: 3-Pin Molex.
- Spannung: 12V.


Die technischen Daten Papst 4412 F/2GLLL :


- Gewicht: ca. 190g.
- Maße: 120x120x25 mm Lüfter.
- Fördervolumen: 60m³/h.
- Lagerung: Sintec Gleitlager.
- Geschwindigkeit: 1000 U/Min.
- Geräusch: 14 dBA (Herstellerangabe).
- Anschluß: 3-Pin Molex.
- Spannung: 12V.


Diese Lüfter stellen eine gute Symbiose aus Kühlleistung und Laufruhe dar und waren somit für unseren Test erste Wahl.




Der Einbau:

Eine Kompatibilitätsliste seitens Noctua existiert zur Zeit leider nicht, insofern können wir dazu auch keine Angaben veröffentlichen.

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Da immer wieder grundsätzliche Fehler im Umgang mit Wärmeleitpaste gemacht werden, empfehlen wir an dieser Stelle noch einmal unseren Workshop zu diesem Thema, der auch sehr genau beschreibt, wie man die Oberfläche der CPU's (DIE) professionell reinigt.
Der Kühler verfügt über eine gut polierte Bodenplatte und benötigt darum nur sehr wenig Wärmeleitpaste. Es reicht eine hauchdünne Schicht, denn die Wärmeleitpaste (im Test Arctic Silver 5) soll nur Risse und Unebenheiten ausgleichen !
Die Kühlfläche der Noctua's haben wir gründlich mit etwas ArctiClean gereinigt, um etwaige Konservierungsmittel und vor allem auch unsere fettigen Fingerabdrücke zu entfernen. Dieses Prozedere haben wir anschließend mit dem Heatspreader der CPU wiederholt, denn auch dort müßen natürlich die Reste der alten Wärmeleitpaste rückstandlos entfernt werden.

Der Einbau als solcher stellt den unerfahrenen User vor einige Probleme, denn das Mainboard muß auf jeden Fall ausgebaut werden, egal welche Variante der Noctua-Kühler eingesetzt wird.
Backplate und Retention-Module müssen ebenfalls ersetzt bzw. entfernt werden, das dürfte vor allem die User ärgern, die über eine verklebte Backplate verfügen...

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Mit Hilfe der mitgelieferten Backplate und der Montageleisten ist der Sockelbereich relativ schnell auf den Einbau des Kühlers vorbereitet.
Nach dem Anschrauben der Befestigungswinkel am Kühler selbst, kann er auf dem Sockel ausgerichtet und befestigt werden. Dank der kleinen Federn für die beiden Befestigungsschrauben wird ein guter Druckpunkt definiert. Trotzdem ist natürlich Grobmotorik bei der Installation ein ganz schlechter Ratgeber...!

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Da beide Kühler nicht drehbar verbaut werden können, bleibt die Ausrichtung des Kühlers eine Sockelmaxime, d.h. je nach Sockelausrichtung wird der Kühler in Richtung Netzteil oder Gehäuselüfter blasen, was ja grundsätzlich auch völlig in Ordnung ist.

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Das Anbringen des Lüfters ist mit Hilfe der schon von Thermalright bekannten Spannhaken kein Problem, vergeßt aber bitte nicht die Anti-Vibrations-Leisten aus Silicon anzukleben, damit werden die Vibrationen des Lüfters minimiert.

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Sockelnahe Speicherbänke können in Verbindung mit Noctua NH-U12 zum Problem werden, der Kühler verdeckt dann die ersten beiden Speicher-Slots, was beim kleineren Noctua NH-U9 kein Problem darstellt.
Durch die riesigen Ausmaße des NH-U12 können kleine Gehäuse ebenso problematisch werden, wie passiv gekühlte Grafikkarten, die auf beiden Seiten ausladende Kühlkörper aufweisen.




Die Tests:

Mit Motherboard Monitor 5.3.7.0 und Everest 2.0.343 wurden die Temperatur gemessen, die wir nach mehreren Stunden Stunden 3D Mark 2001 und Prime 95 erhalten haben. 3D Mark 2001 lief ausschließlich im Softwaremodus, um die CPU und weniger die Grafikkarte zu fordern. Die Zimmertemperatur lag bei 20 °C. Wir haben die Temperaturen der einzelnen Kühler sowohl im standardmäßigen 12 Volt-Modus, als auch im reduzierten 5 Volt-Modus betrieben, damit wir auch für die Silentfreunde ein aussagekräftiges Resultat vorweisen konnten.
Verglichen haben wir die beiden Noctua's mit den zuletzt von uns getesteten Top-Kühlern:

Temperaturvergleichswerte
Kühler:
12Volt -idle-
12 Volt -Last-
5 Volt -idle-
5 Volt -Last-
Noctua NH-U12 23°C 31°C 29°C 36°C
Thermalright SI-120 24°C 32°C 29°C 37°C
Thermalright XP-90C 27°C 35°C 32°C 40°C
NB Coolscraper 27°C 36°C 33°C 42°C
Thermalright XP-120 29°C 36°C 32°C 40°C
Aerocool HT-102 30°C 36°C 33°C 42°C
Noctua NH-U9 30°C 37°C 34°C 44°C
Thermalright XP-90 31°C 38°C 35°C 44°C

Die gemessenen Temperaturen sind zumindest für den NH-U12 hervorragend und katapultieren ihn knapp an die Spitze unserer Topliste.
Der Noctua NH-U9 kann da nicht mithalten und landet relativ weit hinten im Feld, wobei seine Resutate wahrlich nicht schlecht einzuordnen sind, allerdings auch nicht überragend.
Was die Geräuschenwicklung angeht, so tendieren beide Papst-Lüfter zur leisen Fraktion mit gemessenen maximal 28 dBA (0.7 Sone) unter Vollast, wie wir mittels eines Voltcraft 320 Messgerätes feststellten. Erst ab etwa 36-38 db/A wird es als Geräuschquelle deutlicher vernehmbarer und ab 44-46 db/A kann man objektiv von störender Lautheit sprechen, was hier definitiv nicht der Fall ist.
Die Lüfter überzeugen durch eine hohe Laufruhe ohne Lagerklappern oder Schleifen, lediglich im 5Volt Betrieb waren die Lager minimal hörbar, allerdings auch nur wenn alle anderen Lüfter schwiegen und man sich auf ca. 10cm annäherte. Wenn alle Lüfter in unserem System auf 5 Volt liefen, war beide Lüfter nicht zu identifizieren.

Ein passiver Betrieb der Kühler schließt sich generell aus, bedingt durch die relativ eng stehenden Lamellen (2mm Abstand). Aber dafür wurden die Kühler ja auch nicht konzipiert.

Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Ergebnisse sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau mit dem verwendeten Intel-System beziehen. Ein identischer Aufbau in Verbindung mit AMD Athlon XP oder Barton CPUs kann bei in etwa identischer Wärmeverlustleistung (WVL) von 90 Watt andere Ergebnisse ausweisen. Entscheidend sind insbesondere die unterschiedlichen CPU-Core Auflageflächen und deren Wärmeverteilung im Vergleich mit aktuellen Heatspreader-CPUs von Intel und AMD.


Der Lüfter ->Technische Aspekte:

Was prädestiniert einen Lüfter, um ihn als wirklich leise zu bezeichnen? zumal ja der subjektive Höreindruck auch eine nicht geringe Rolle spielt und jeder Lüfter eine eigene Geräuschcharakteristik besitzt...

- Grundsätzlich sollte man sich nicht auf vollmundige Produktbeschreibungen der Hersteller verlassen, denn im Prospekt ist jeder Lüfter leise.

- Die Lagerungstechnik der Axiallüfter spielt auch eine nicht unerhebliche Rolle, denn es ist hörbar, ob ein Lüfter Kugel-oder gleitgelagert ist. Die bei Gehäuselüftern eingesetzten Sintec Gleitlager (Papst) weisen einige Unterschiede zu ihren Kugellagerpendents auf:

Sintec Gleitlager werden aus Metallpulver gefertigt, das unter Druck in die gewünschte Form gepresst und bei hohen Temperaturen gesintert wird (daher der Name). Gegenüber massiven Gleitlagern bietet dieser Werkstoff einen Vorteil: Er ist porös. Das Porensystem nimmt etwa 15 bis 30 % des Lagerkörpers ein, wird mit Schmierstoff gefüllt und verbessert als zusätzliches Ölreservoir die Lagereigenschaften. Ein weiteres Argument für Gleitllager ist der Preis, denn die Fertigung dieser Lager kostet nur etwa die Hälfte der Kugellagerfertigung. In einigen Prospekten werden diese Lager auch als Keramiklager bezeichnet, was rein technisch natürlich barer Unsinn ist.
Kugellager haben den Vorteil der längeren Lebensdauer bei nicht sofortigem verschleißbedingten Ausfall, denn ein Gleitlager stellt seinen Betrieb bei finalem Verschleiß einfach ad hoc ein, ein Kugellager läuft weiter, wenn auch mit lauten Klappergeräuschen begleitet.
Grundsätzlich laufen Kugellager etwas lauter als Gleitllager, man hört immer ein leichtes Lagerschleifen. Wenn man also 2 Lüftermodelle eines Herstellers vergleicht, wobei der eine gleit-und der andere kugelgelagert ist, wird der Gleitgelagerte in der Regel leiser sein. Selbstverständlich gibt es auch laute Gleitlagerlüfter, das hängt wie immer von der Fertigungsgüte ab und die ist bei Billigprodukten naturgemäß nicht allzu hoch.
Bleibt die Frage, warum setzen dann nicht alle Hersteller auf die Gleitlagerschiene?

- Die Anordnung der Rotoren hat auch Relevanz, denn die Strömungsgeschwindigkeiten und demzufolge Strömungsgeräusche werden auch durch die Form und Stellung der Rotorblätter beinflußt. Diesbezüglich spielen auch die Lüftergitter in den PC-Gehäusen eine nicht unwesentliche Rolle, denn es macht naturgemäß einen Unterschied, ob ein Lüfter sich frei entfalten kann, oder ob er durch winzige Perforationen im Gehäuse atmen muß.

- Die Drehzahlen sind ebenfalls ein wichtiges Kriterium, zumal man mit dem Absenken der Lüfter-Drehzahlen automatisch auch das Grundgeräusch eines Lüfters absenken kann, sofern die Skalierbarkeit des Lüfters dies zuläßt.

- Die Ansteuerung der Lüfter sollte frei einstellbar sein, d.h. der Lüfter sollte nicht nur mit 12 Volt sondern auch mit 5 Volt störungs-und klapperfrei laufen, zumal wir erst dann durch die Absenkung der Drehzahl wirklich einen geräuscharmen Modus erreichen. Viele Lüfter "glänzen" bei 5 oder 7 Volt leider durch durch deutliche Motorengeräusche.

- Das Verhältnis der Luftförderleistung und Dehzahlminimierung muß aber trotzdem noch existent sein, denn auch ein leiser ->langsam drehender Lüfter soll noch Abwärme transportieren können respektive kühlen.




Pflegetipps:

Auch ein Kühler/Lüfter braucht mal Pflege und das nicht nur 1x im Jahr, sondern regelmäßig.
Gehäuse-und CPU-Lüfter sind potentielle Druckluftspray-Kunden. Seit aber bitte vorsichtig und bringt den Lüfter mit dem Spray nicht auf abnormale Drehzahlen, euer Lüfterlager wird es euch danken. Als grobe Vorarbeit solltet ihr einen weichen und nicht haarenden Pinsel einsetzen, vorzugsweise einen mit hochwertigen Chinaborsten.
Sollten eure Gehäuselüfter bereits rauh laufen, empfiehlt sich der Ausbau und die Kontrolle der Lager.
Dazu müßt ihr den Aufkleber auf der Lagerseite entfernen und den Lagerbereich mit Druckluftspray reinigen.
Wenn diese Prozedur erfolglos bleibt, weil die Lagerung doch zu sehr verschlissen ist, bleibt nur noch der Austausch.
Die Kühllammelen der Noctua's kann man natürlich auch problemlos mit Druckluftspray und Pinsel reinigen.




Fazit:

Die Noctua's glänzen mit guten (Noctua NH-U9) bis hervorragenden Kühlleistungen (Noctua NH-U12) und das ist das primäre Ziel eines Luft-Kühlers. Die sekundären Merkmale spielen aber auch eine Rolle und darum zur besseren Übersicht noch einmal die Fakten unseres Tests in der Übersicht:

Plus:

- gute Verarbeitung.
- gute bis hervorragende Kühlleistung.
- in dieser Lüfter-Kombination sehr leise.
- noch gutes Preis-Leitungsverhältnis.
- komplette Ausstattung.

Minus:

- hohes Gewicht.
- Sockelnahe Elektronik wird kaum mitgekühlt.
- Mainboard muß in jedem Fall ausgebaut werden.
- Kompatiblitätsprobleme (NH-U12).
- Kühler nicht drehbar.
- korrodierte Befestigungsschraube (NH-U9).

Der Noctua NH-U9 (37,90 €) wird es schwer haben, sich zu etablieren, da kann die direkte Konkurrenz wesentlich mehr zum selben Preis. Einzig der Noctua NH-U12 (47,90 €) hätte das Zeug zum Favoritenschreck, allerdings sollte man hier berücksichigen, das der Platzbedarf enorm ist und das es auf verschiedenen Systemkonfigurationen sehr eng werden kann, sei es nun blockierte Speicherbänke oder die unmittelbare Nähe zum Netzteil respektive Gehäuse oder der großvolumig passiv gekühlten Grafikkarte.
Verarbeitungstechnisch kann keiner der beiden Noctua's dem Klassenprimus Thermalright das Wasser reichen, da beißt keine Maus den Faden ab...Kühltechnisch haben wir bisher keinen besseren Luftkühler als den NH-U12 auf unserem Teststand maltretieren dürfen, das ist ebenso Fakt...




Gesamtergebnis unseres Reviews:

Der Noctua NH-U9 CPU-Kühler erhält den PC-Experience-Award in Bronze !


Der Noctua NH-U12 CPU-Kühler erhält den PC-Experience-Award in Silber !






Weiterführende Links:


PNL-Tec

Wir bedanken uns sehr herzlich bei PNL-TEC für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support.


euer PC-Experience.de Team

Cerberus

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