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Zum Ende der Seite springen Enermax ECO80+ 350 Watt Netzteil
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Cerberus Cerberus ist männlich
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Achtung Enermax ECO80+ 350 Watt Netzteil Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Enermax ECO80+ 350 Watt Netzteil







Einleitung:

Preiswerte und weniger üppig dimensionierte Netzteile fristeten bisher ein kaum nachzuvollziehendes Schattendasein, was sicherlich auch darin begründet ist, das uns die Hersteller gerne mehr suggerieren, als real nötig wäre. Dazu addiert sich natürlich noch der nicht zu unterschätzende Aspekt, das mit den "kleinen" Netzteilen nicht so viel Profit erzielt werden kann.
Um so erfreulicher, das auch Enermax jetzt ein bezahlbares Exemplar ins Rennen geschickt hat, das auf den vielversprechenden Namen ECO 80+ hört. Dieses Netzteil steht in direkter Konkurrenz zu den 385 Watt Netzteilen aus der Pro82+ Serie, das sich seinerzeit in unserem Test sehr gut in Szene setzen konnte. Ein 120mm Enermax Lüfter aus der vorzüglichen Twister-Schublade verspricht zumindest laufruhigen Betrieb in allen Aggregatszuständen. Kann das neue ECO 80+ also die interne Rangliste zurechtrücken und sich auch technisch absetzen? Diese und weitere Fragen klären wir in unserem ausführlichen Praxistest, viel Vergnügen beim Lesen...




Lieferumfang:

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• Enermax ECO80+ 350 Watt Netzteil in Retailverpackung
• Kaltgeräteanschlußkabel
• zwei Kabelklettbinder
• Schrauben
• Handbuch (mehrsprachig)




Die technischen Daten:

• Gehäusematerial: Stahl
• Gesamtleistung: 350 Watt
• 110 Watt kombinierte Ausgangsleistung (+3,3 und +5 Volt)
• 324 Watt (27 Ampere) kombinierte Ausgangsleistung (+12 Volt)
• universeller Weitbereichseingang: 100-240 VAC für unterschiedliche Stromnetze
• maximale Belastbarkeit der einzelnen Strom-Schienen:
• +3,3 Volt: 20 A
• +5,0 Volt: 20 A
• +12 Volt V1: 17 A
• +12 Volt V2: 17 A
• -12 Volt: 0,6 A
• +5 Volt Standby: 3 A
• ATX Versionen: 2.3
• EMV-geschirmte Kabelstränge: ja
• Aktiv PFC (99%)
• Lüfter: 120mm (Twister Gleitlager, Fuzzy-Logik Lüftersteuerung)
• Lüfter beleuchtet: nein
• Kabelmanagement: nein
• DC-to-DC Technik: nein
• Polymer-Aluminium-Kondensatoren: nein
• OCP (Over Current Protection) - Schutz vor Stromspitzen
• OTP (Over Temperature Protection) - Überhitzungsschutz
• OVP AC (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz
• OVP DC (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz
• OPP (Over Power Protection) - Überlastungsschutz
• UVP (Under Voltage Protection) - Unterspannungsschutz
• SCP (Short Circuit Protection) - Schutz vor Kurzschlüssen
• SIP (Surge and Inrush Protection) - Schutz vor unvorhergesehenen Stromstößen
• Abmessungen (B×H×T): (150×86×140mm)
• Gewicht: ca. 1,8 Kg (ohne Verpackung)
• Fertigung nach RoSH Verordnung
• MTBF: 100.000h (Lüfter), 24/7 @ 40°C ready
• bisherige Varianten: 350 Watt
• aktueller Marktpreis: ca. 45,- €
• Zertifikate: 80+
• Garantie: 3 Jahre

MTBF: Der MTBF(Mean-Time-between-Failure)-Wert gibt einen statistischen Anhaltspunkt über die Zuverlässigkeit eines Lüfters. Er repräsentiert nicht die tatsächlich angenommene Lebensdauer. MTBF-Werte bewegen sich bei Lüftern im Bereich von mehreren zehntausend Stunden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ein Lüfter beispielsweise garantiert 100.000 Stunden am Stück fehlerfrei läuft, das ist von sehr vielen Faktoren abhängig, wie z.B. Umgebungstemperaturen ->Einsatzdauer ->Ein-Ausschaltvorgänge usw. Eine solche Behauptung stellt im Übrigen kein Hersteller auf, schließlich kann auch kein Hersteller seine Lüfter jahrelang am Stück getestet haben, zumal 100.000 Stunden über 10 Jahre bedeuten würden.
Die gerne bei Netzteilen beschriebene MTBF Angabe bei 25°C hat mit der Realität auch nicht viel zu tun, da Netzteile sehr selten Raumtemperaturen entwickeln...




Das Testsystem:

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CPU
Intel Core 2 E8600/Intel Core 2 Extreme QX6800
Mainboard
Asus P5E64 WS Professional Bios 0802
Arbeitsspeicher
Corsair XMS3 DHX PC3-12800 DDR3 4GB Dualkit
Grafikkarte
Sapphire HD4850
Monitor
Eizo S2100
Soundkarte
Creative Sound Blaster X-Fi Titanium PCIe
Festplatten System
2x Western Digital VelociRaptor a´300GB (10000 U/min, S-ATA) Raid-0
Festplatten Daten
1x Samsung F1 320GB SATA II
Festplatten Backup
1x Samsung F1 320GB SATA II
Blu-Ray Laufwerk
LG BH08LS SATA
Diskettenlaufwerk
Scythe Combo
Gehäuse
Lian Li PC-B70@5Volt
Betriebssystem
Windows XP Prof. SP3, Vista Ultimate 64bit SP2, Windows 7 im Multiboot




Verarbeitung und Technik:

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Dunkle Gehäuse sind nach wie vor trendy, daran ändert auch das neue ECO80+ nichts, wenn hier auch mit einem optisch schicken Finish gewisse Variationen zu regisrieren wären. Haltbar ist die Pulverlackierung jedenfalls, die teilweise etwas grobkörnig aufgetragen wurde, das kann natürlich von Charge zu Charge anders ausfallen.
Die Einbautiefe paßt mit ihren 140mm perfekt, damit sollte es in keinem verfügbaren Gehäuse zu Platzproblemen kommen. Gitterförmige Aussparungen an der Frontpartie minimieren den Luftwiderstand der abzutransportierenden Abwärme aus dem Netzteil, was die Wirkung des Lüfters tatkräftig unterstützt, so soll es zumindest im Idealfall sein.
In den Seitenbereichen oder im Heck des Netzteils wurden sinnvollerweise keine Belüftungsöffnungen integriert, was thermisch gesehen kontraproduktiv sein kann, denn so gelangt warme Abluft aus dem Rechner ins Netzteil und natürlich auch umgekehrt aus dem Netzteil zu den Komponenten.

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Die Kabelmuffe für den Kabelstrang wurde ausreichend fixierend ausgelegt, was die Lötstellen entlastet. Wer an dieser Stelle Kabelmanagement vermißt, sollte sich über ein paar wichtige Aspekte im Klaren sein: 1. die zusätzlichen Platinen und Anschlüsse stellen nicht nur einen deutlich höheren Fertigungsaufwand und zusätzlichen Kostenfaktor dar, sondern auch u.U. das Risko von korrosionsbedingten Spannungsabfällen...

2. wenn viele Geräte versorgt werden müssen, werden eben auch viele Kabelstränge verlegt und damit geht der optisch/logistische Vorteil ohnehin verloren...
Trotz alledem erfreut sich Kabelmanagement höchster Beliebheit, auch wenn es in keinem technischen Vorteil aber grundsätzlich höheren Preisen resultiert.
Das Lüftergitte ragt wie bei vielen Netzteilserien von Enermax geringfügig über das Netzteilgehäuse hinaus, das muß nicht aber kann zu Problemen beim Einbau führen, insbesondere dann, wenn die Netzteilaufnahmen eng gesteckte Maße aufweisen. Der Grund dafür ist auch sehr einleuchtend: wenn das Lüftergitter auf den seitlichen oder hinteren Auflagen für das Netzteil aufliegt (z.B. beim Cooler Master Stacker STC-T01) und so die Bohrungen für die Verschraubung des Netzteils am Gehäuse dadurch um wenigstens einen Millimeter verlagert werden, wirds schwierig mit der Verschraubung. Neben dem Lüftergitter erkannt man Anfasungen im Gehäusedeckel (AirGuard), damit möchte Enermax erreichen, das die vom Lüfter angesaugte Luft möglichst wenig Verwirbelungen erzeugt.

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Der Lüfter stammt aus dem eigenen Portfolio von Enermax und weist folgende Kenndaten aus:

• OEM: Power Cooler
• Lagerung: Twister Gleitlager
• Gewicht: 102g
• Beleuchtung: nein
• Abmessungen (mm): 120x120x25
• Lüfterblätter: 9
• max. Lautheit: 18 dBA
• max. Volumentransport (CFM): 69,15 (117,56 m³/h)
• max. Geschwindigkeit: 1500 U/min
• Stromaufnahme: 3,6 Watt
• Anschluß: 4-pin

Montiert wurde der Lüfter sinnvollerweise blasend, was nicht nur die Abwärme aus dem Netzteil befördert, sondern auch durch seinen Sog zum Abtransport der Abwärme aus dem Bereich CPU/Mainboard usw. unterstützend beiträgt, auch wenn dies beileibe nicht seine Primäraufgabe darstellt. Die patentierte Enermax Fuzzy-Logik Lüftersteuerung regelt den Lüfter sowohl Last-als auch Temperaturabhängig.





Die verbauten Komponenten:

Schon sind wir bei den wichtigsten Elementen eines Netzteils angelangt: den verbauten Komponenten im Inneren, denn das Netzteil entwickelt seine Leistung naturgemäß nicht durch die optischen Attribute seine Hülle. Wir beschränken uns dabei aber auf die wesentlichen Features, da ein zu tiefer Einstieg in die Materie nach unserer Erfahrung die Masse der Leser doch eher langweilt.

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Das übersichtliche und airflow-freundliche layout des ECO80+ Netzteils unterschiedet sich nur rudimentär vom Pro82+ mit 385 Watt. Im Gegensatz zu deutlich stärkeren Stromwandlern herrscht hier beinahe schon ein Platzüberangebot, was sich aber durch die gänzlich andere Leistungskategorie erklärt. Ein 385 Watt Netzteil verfügt naturgemäß eben über kleiner dimensionierte Komponenten, da keine übermäßig erwähnenswerten Klimmzüge für die Sicherstellung der Leistung erforderlich sind.
Die Platine aus Pertinax (FR3) entspricht dem gängigen Standard in dieser Preisklasse und ist natürlich nicht mit den glasfaser-verstärkten highend Platinen aus sündhaft teuren Netzteilen vergleichbar. FR4 und FR5 Platinen besitzen eine bessere Kriechstromfestigkeit und bessere Hochfrequenzeigenschaften. Demzufolge steigt mit ihrem Einsatz auch die Signalqualität. FR steht übrigens für flame retardant, zu deutsch: flammenhemmend.
Für die Eingangsfilterung sind neben der obligatorisch zuständigen Platine entsprechende X und Y Kondensatoren geschaltet, die dabei von einem Metal-Oxide Varistor (MOV) unterstützt werden. Das Ganze gestaltet sich wesentlich aufwendiger, als in Billig Netzteilen, wo dieser Bereich deutlich sparsamer ausgelegt ist, bevor der Strom dann an die Gleichrichter weitergeleitet wird. Dazu gesellen sich ein großer Trafo von Rong Chyuan und ein kleinerer (ebenfalls von Rong Chyuan) für die notwendige 5V Standby-Leitung, die z.B. unsere USB Geräte mit Strom versorgt.
Die Hotspots der Mosfets werden über entsprechende Kühlbleche und Wärmeleitpaste direkt an die typischen Enermax Kühlsegmente weitergeleitet, um eine schnelle Wärmeableitung zu gewährleisten. Das ist weder spektakulär noch technisch schwierig und entspricht aktuellen technischen Standards.
Die beiden 12 Volt Schienen entpuppen sich wie so oft als virtuelle Rails. Bei den allermeisten aktuellen Netzteile ist es so, das die 12V Schienen über einen Transformator laufen und dementsprechend nicht pysikalisch vorhanden sind, darum spricht man auch von virtuellen Schienen. d.h. im Klartext, eine einzige starke 12V-Versorgung wird geteilt, die Teilstränge werden mit jeweils eigenen Überstromschutzschaltungen versehen und bilden dann die jeweiligen Rails.
Der große primäre 400Volt 220 Microfarad Elkos von Hitachi (HP3) wurde bis 85°C ausgelegt, alle anderen Elkos stammen durch die Bank von CEC International und sind bis 105°C dimensioniert. Dabei sollte man ins Kalkül ziehen, das 105°C Elkos eine beinahe doppelt so lange Lebensdauer im Vergleich zu den 85°C Elkos vorweisen können, falls man das Thema damit abtun möchte, das der ATX12V Power Supply Design Guide V2.2 eine zulässige Betriebstemperatur zwischen +10 und +50°C definiert.
Spulen, X-und Y Kondensatoren und Metal Oxide Varistoren entstammen dem gängigen gehobenen Sortiment aus Japan. Wenn man von den sekundären CEC Elkos mal absieht, wurde schon Wert auf gehobene Qualität gelegt. Die Qualität der Layout Verarbeitung spiegelt dies ebenfalls wieder, wenn auch mit Abstrichen. Die Befestigung der großen Spule neben dem primären Elko mit einem Kabelbinder erscheint uns auch hier wieder sehr provisorisch. Ansonsten deklarieren wir die Verarbeitung von Enermax als solide, es wurde nur hier und dort mit Silicon fixiert, wo es auch notwendig ist. Schrumpfschläuche an den Lötstellen der Kabelenden sind vorhanden, ein sehr wichtiger Beitrag zur internen Netzteilsicherheit. Wer sich immer wieder mal über die seitlichen Plastikfolien wundern sollte, diese Folien dienen dem Schutz vor der Außenhülle, damit Kontaktkurzschlüsse wirksam verhindert werden.
Die so wichtigen Schutzschaltungen fehlen natürlich auch nicht, wobei man gerade diesbezüglich sehr differenzieren sollte, denn nicht überall, wo OCP, OVP usw. draufsteht, sind diese Schutzschaltungen auch wirklich aktiv. Es gibt durchaus Hersteller, die gerne mal diese Schaltungen wegrationalisieren, auch wenn es im Prospekt anders beschrieben steht. Die Motive dafür liegen auf der Hand, die Schutzschaltungen haben negative Auswirkungen auf die Effizienz eines Netzteils und da nur mit hohen Effizienzen gut geworben werden kann, wird gerne schon mal getrickst. Der Verbraucher hat diesbezüglich kaum eine Möglichkeit dies zu überprüfen, erst wenn sein Netzteil abraucht und alle angeschlossenen Komponenten gleich mit in den Abgrund reißt, wird deutlich, was nicht funktioniert hat... Keine Sorge, auch das Enermax Netzteil verfügt über real existierende Schutzschaltungen (kontrolliert über den Safe Guard Monitoring Chip) und zwar in folgenden Varianten:

• OCP (Over Current Protection) - Schutz vor Stromspitzen
• OTP (Over Temperature Protection) - Überhitzungsschutz
• OVP AC (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz
• OVP DC (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz
• OPP (Over Power Protection) - Überlastungsschutz
• UVP (Under Voltage Protection) - Unterspannungsschutz
• SCP (Short Circuit Protection) - Schutz vor Kurzschlüssen
• SIP (Surge and Inrush Protection) - Schutz vor unvorhergesehenen Stromstößen

Das Enermax Netzteil entspricht ebenfalls bereits der RoSH Umweltverordung (Restriction of certain Hazardous Substances) entsprechen, die ab Juli 2006 in Kraft getreten ist, womit eine separate Werbung auf dieses Attribut entfällt, es ist mittlerweile einfach Vorschrift.

Kommen wir zur Verkabelung des Enermax Netzteils:

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Bei der Verkabelung wurd sichtlich gespart, was eventuell zu verkraften wäre, wenn die einzelnen Stränge nicht auch zu kurz wären. Mit einer durchschnittlichen Basislänge von 45cm kann es in großen Towern sehr knapp zugehn. Kabelausziehhilfen für die 4-pin Molex Stecker fehlen ebenso, wie die Ummantelungen aller Kabelstränge. Darüber hinaus ist der 24-polige ATX-Hauptstecker nicht auftrennbar (20+4), so daß ältere Mainboards nur über einen nicht mitgelieferten Adapter zu versorgen wären. Auf einen zweiten PCI-E Stecker verzichtete man ebenso, wie auf einen 8-poligen Grafikkartenanschluß.
An der PATA-Steckerbelegung üben wir auch Kritik, denn 4-pin Molex Stecker haben immer noch ihre Daseinsberechtigung. Wenn jemand drei Gehäuselüfter und seine Lüftersteuerung verkabeln muß, sind in der Regel die ersten vier Molex Stecker belegt. Kommt eine Wasserkühlung hinzu, erhöht sich der Bedarf noch weiter, ergo ist es unsererseits nicht einzusehen, warum einige Hersteller diese Stecker inzwischen wegrationalisieren. Schauen wir uns aber noch einmal in einer kleinen Übersicht die vorhandenen Steckeroptionen an:

• 3x 4 Pin Molex Stromanschlüsse (450mm+100mm+100mm) lang)
• 6x S-ATA Connectoren (450mm+100mm+100mm)
• 1x Floppy Anschluss (15cm lang)
• 1x PCI-Express 6-pin Stromanschluß (45cm lang)
• 1x 4+4 pin ATX12V/EPS12V (auftrennbar, 45cm lang)
• 1x 24 Pin Mainboard-Stromanschluß (nicht auftrennbar, 45cm lang)

Möglicherweise vermissen einige User Tachosignalgeber und temperaturgeregelte Anschlüsse, denen sei aber gesagt, daß sich genau dadurch nicht selten Probleme ergeben, denn es gibt nicht wenige Mainboards, die bei einer Drehzahl von unter 1000 U/min schlichtweg streiken. Alle wichtigen Kabelstränge sind isoliert und ummantelt worden, das sieht nicht nur gut aus, sondern sorgt für Ordnung und minimiert Interferenzen.




Technische Aspekte zur aktuellen Netzteiltechnik:

1. Leistungsspezifikationen von Netzteilen:
Es zeigt sich immer wieder in unseren Tests, daß weder die vollmundigen Herstellerangaben auf den Typenschildern, noch die angegebenen Wattzahlen auch nur annähernd etwas über das tatsächliche Leistungsvermögen eines Netzteils aussagen!
Die Erfahrung hat oft genug gezeigt, daß es auch 450 Watt Netzteile gibt, die schon bei geringster Last einbrechen und nicht im entferntesten die angegebenen Leistungsparameter abrufen können. Im Gegensatz dazu existieren sehr leistungsstarke 300 Watt Netzteile, die auch hochgerüstete Systeme durchaus ausreichend versorgen können. Es ist also offensichtlich, daß die Wattangabe absolut nichts über die Leistungsfähigkeit eines Netzteils aussagt, die aufgeklebten Herstellerangaben leider sehr oft ganz genauso wenig.
Um dergleichen zu vermeiden, greift man am besten zu leistungsseitig ausreichend dimensionierten Qualitätsnetzteilen von Markenherstellern, die ihre Netzteile mit hochwertigsten Komponenten bestücken, da nur so wirklich erstklassige Spannungsstabilität und höchte Effizienzen sichergestellt werden können. Da wären z.B. Seasonic oder Enermax oder eben Firmen, die bei namhaften Herstellern fertigen lassen: Tagan (läßt mittlerweile bei Enhance und Impervio bauen), Corsair (läßt von Seasonic und CWT bauen), Silver Power (läßt von Seasonic bauen), um nur einige Beispiele zu nennen. In unseren Netzteil Reviews gehen wir speziell auf dieses Thema grundsätzlich sehr genau ein, so daß ihr immer bestens darüber informiert seid, welche Technik in eurem Wunsch Netzteil tatsächlich steckt.
Ein vor allem in der Übertaktergemeinde zentrales Problem und Qualitätskriterium ist die sogenannte "Stabilität" der einzelnen Spannungsschienen. Gerade bei qualitativ schlechteren oder schlichtweg überlasteten Netzteilen kann es dazu führen, daß die Spannungslinien von ihren Werten her einbrechen. So liefert ein Netzteil statt der erwünschten 12V dann etwa nur 11V und statt der benötigten 5V nur noch 4,7V oder noch weniger. Während eine gewisse Abweichung im Bereich der Toleranz liegt (siehe ATX V2.03 Spezifikation) und vollkommen unproblematisch ist, führen gröbere Abweichungen in der Regel zu Instabilität und Systemabstürzen, die leider auch nicht immer sofort als Netzteilproblem verifizierbar sind...
Grundsätzlich ist es so:
Bei einem PC-Netzteil wird die Leistung oft mit der Angabe "Total DC Output" (DC steht für Gleichstrom) ausgewiesen. Dieser Maximal-Wert sagt aus, wieviel Watt das Netzteil insgesamt auf allen Leitungen liefern kann. "Combined Power" setzt sich hingegen aus der maximalen Leistung der +3,3-Volt- und +5-Volt-Leitung zusammen. Einzel belastet ist mehr möglich, aber zusammen eben nicht, da müssen dann entsprechende Abstriche hinsichtlich der Belastung gemacht werden.
Über die +12-Volt- und +5-Volt-Leitung wurden früher u.a. Festplatten, CD-/ DVD-Drives und Disketten-Laufwerke mit Spannung versorgt. Die wichtigste Leitung war die 3,3-Volt-Leitung, über die das Mainboard den Prozessor (CPU), den Hauptspeicher (RAM), den AGP-Bus und nahezu alle PCI-Steckkarten mit Power versorgt. Vor dem Release der ATX-Spezifikation wurde diese sog. "I/O-Spannung" aus der 5-Volt-Leitung gewandelt. Ein gut dimensioniertes Netzteil sollte demnach ~30 Ampere auf der +5-Volt Leitung und ~25 Ampere auf der +3.3-Volt-Leitung liefern können, sowie mindestens 200 Watt Combined Power liefern.
Diese Empfehlung stammt allerdings noch aus der ATX 1.3 Zeit und hat sich entscheidend geändert, denn mittlerweile beziehen Core2 Duo/Quad und K8/K10 Systeme ihr Lebenselixier vermehrt, um nicht zu sagen hauptsächlich, aus den 12 Volt Leitungen. Intel hatte seinerzeit bekanntermaßen den ATX12V Stromstecker zur Entlastung eingeführt. Mittlerweile haben es die Hersteller auf den nForce 2/3/4 und Athlon K7/K8 Boards nachempfunden und bietet dort einen entsprechenden 12V-Anschluß an, bei aktuellen Sockel 775/1366 Boards sieht es nicht anders aus. Bei der nicht geringen Stromaufnahme dieser Mutterbretter ist dies ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Selbstverständlich sollte diese +12 Volt Schiene ausreichend dimensioniert sein und wenigstens 15 Ampere pro 12V-Schiene liefern können, je mehr desto besser.
Wir wollen dabei aber nicht außer acht lassen, das die meisten Multi-Rail-Netzteile auch nur über virtuelle12V-Schienen verfügen, d.h. eine einzige starke 12V-Versorgung wird geteilt, die Teilstränge werden mit jeweils eigenen Überstromschutzschaltungen (OCP) versehen und bilden dann die "Rails". Wirkliche eigenständige Leitungen sind das nicht, darum spricht man von virtuellen Rails. Es existieren aber auch ebenso Netzteile, wo über mehrere Transformatoren (z.B. Tagan, Enermax) tatsächlich reale Mehrfachleitungen vorhanden sind, die dann auch entsprechend angesteuert werden können und jeweils OCP ermöglichen.
Die Verteilung bei mehrere Leitungen ist ohnehin ein Problem, denn wenn einzelne 12V-Schienen nicht genügend Ampere liefern, schalten seriöse Hersteller diese Leitungen für extreme Last zusammen und umgehen so eine mögliche Unterversorgung. Die Intel Norm sieht das zwar nicht vor, aber scheinbar hat Intel vergessen, was aktuelle schnelle Systeme aus der 12V-Leitung tatsächlich benötigen. Genau das ist auch der Grund, warum immer mehr Hersteller dazu übergehen, nur noch eine Leitung in ihren Datenblättern anzugeben, obwohl tatsächlich mehrere vorhanden sind, die aber real zusammengeschaltet wurden. Tagan z.B. bietet für einige Modelle einen sogenannten Turboschalter an, über den der Anwender die Zusammenschaltung bei Bedarf manuell erledigen kann. Andere Hersteller erledigen dies automatisch, was wir als praktikabler empfinden, zumal so dem Anwender diese Entscheidung abgenommen wird, was in der Konsequenz über Stabilität oder Instabilität in jedem Fall richtig entscheidet.

2. Power Factor Correction (PFC):
"Power Factor Correction" oder kurz PFC ist ein in der EU für PC-Netzteile mittlerweile vorgeschriebener Standard, um die Stromaufnahme von Geräten für das Stromnetz weniger belastend auszulegen. Schaltnetzteile beziehen den Strom in Form kurzer Impulse, was dazu führt, daß die sinusförmige Netzspannung durch die Erzeugung harmonischer Oberwellen verzerrt wird. Insgesamt ist die komplexe Lastcharakteristik eines gewöhnlichen PC-Netzteils für das Stromnetz sehr ungünstig, da eine hohe Phasenverschiebung von Spannung und Strom sowie eine allgemein hohe Verzerrung der Wellenform auftritt. Je größer diese Phasenverschiebung ist, desto niedriger ist der "Power Factor" oder Leistungsfaktor eines Gerätes: Beträgt die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom 90° ist der Leistungsfaktor 0 (0%, cos(90) = 0). Tritt hingegen keine Phasenverschiebung auf, d.h. sind Spannung und Strom perfekt synchron, ist der Leistungsfaktor 1 (100%, cos(0) = 1). Zu unterscheiden ist daher die sich aus der einfachen Rechnung Spannung*Stromstärke ergebende "Scheinleistung" sowie die den Phasenwinkel berücksichtigende "Wirkleistung": Stromstärke*Spannung*Leistungsfaktor. Der Leistungsfaktor beschreibt also zugleich das Verhältnis zwischen der an den Stromanschluß übertragenen "Wirkleistung" und der vom Verbraucher tatsächlich entnommenen "Scheinleistung" (Leistungsfaktor = Wirkleistung / Scheinleistung). Je weiter der Leistungsfaktor vom optimalen Wert 1 (100%) absinkt, desto höher ist die aus dem Stromnetz entnommene sogenannte "Blindleistung".
Passiv-PFC Systeme erreichen einen Leistungsfaktor von bis zu 0,8 durch Unterdrückung der harmonischen Oberwellen mittels eines relativ simplen, passiven Bausteins. Activ-PFC Systeme hingegen beziehen das Verhältnis zwischen der bestehenden Grundschwingung und den hinzugekommenen Oberwellen, den sogenannte Klirrfaktor, mittels einer integrierten Schaltung (IC) ein und regeln die Stromaufnahme gemäß dem Spannungsverlauf, als ob eine reine Widerstands-Last ohne Phasenverschiebung (d.h. Leistungsfaktor = 1) angeschlossen wäre. Active-PFC erreicht daher einen deutlich höheren Leistungsfaktor von über 95% und mehr. Zusätzlich ermöglicht die Schaltung eine einfachere Adaption an alle Stromnetze von 85 bis 265V.
Unser bevorzugtes Gerät, um den Wirkungsgrad in Zusammenarbeit mit einem Energy Monitor 3000 zu verifizieren, ist der grafische Leistungsmesser Peak Tech 2535. Mit diesem Gerät kann man sowohl Wirkleistung >Scheinleistung als auch Blindleistung und Leistungsfaktor ermitteln.
Allgemein handelt es sich bei PFC um eine Technologie, die der Verbesserung der allgemeinen Stromversorgung dienen soll, indem die komplexe Lastcharakteristik von Verbrauchern möglichst weit an jene einfacheren Geräte angepaßt wird.

3. Worin liegen die Neuerungen der ATX12V v2.0 bzw. 2.2 Norm?
Dies ist die modernste Spezifikation für Desktop Motherboards und Netzteilen, welche wesentliche Änderungen im Vergleich zum v1.3 Standard beeinhaltet:

• Die SATA Anschlüsse sind jetzt offiziell zertifiziert.
• Der Motherboard Hauptanschlussstecker wurde von 20 auf 24 Pins erweitert, um den Stromverbrauch auf dem PCI Express Bus besser verarbeiten zu können.
• Die neuen Spezifikationen fordern unter Volllast und typischer Last (50 Prozent) lediglich 70 Prozent Wirkungsgrad, bei geringer Belastung (bei unbelastetem Prozessor) sind sogar nur 60 Prozent gefordert. Als Empfehlungen nennt die Spezifikation 80 Prozent im typischen Lastfall, 75 Prozent unter Volllast und 68 Prozent bei geringer Belastung. Dazu der aktuelle ATX 2.2 Netzteil Design Guide .
• Die 6 Pin Aux Stecker sind weggefallen.
• Die Schaltungstechnik wurde zu dualen 12V Ausgängen modernisiert, welches CPU und Peripheriegeräten größere Stabilität garantiert. (siehe Kapitel 1 Leistungsspezifikationen)
Zusätzlich wurde die +12V Ausgangsleistung insgesamt erhöht, um den Verbrauch des PCI Express Erweiterungsteckplatz auszugleichen.
Das alles ist aber graue Theorie, denn aktuelle Netzteile werden nach Gusto der Hersteller und den Bedüfrnissen des Marktes gefertigt. Die ATX oder Intel Norm kann man bestenfalls noch als Anregung verstehen. Und was den Wirkungsgrad respektive Effizienz angeht, so nähern wir uns ende 2008 der magischen 90% Schwelle, da braucht man kein Prophet sein.

4. Belüftung Lautstärke und Effizienz:
Zwar steht heute bereits auf beinahe jeder Netzteil-Verpackung werbewirksam "Silent", gut beraten ist man damit zwangsläufig allerdings noch nicht. Oft entpuppt sich, was beim Start noch erstaunlich leise klang bei entsprechender Belastung als störende Lärmquelle. Ursache dafür sind zumeist nicht nur die hochdrehenden, lastgesteuerten Lüfter, sondern oft auch ein von den überlasteten Spannungswandlern verursachtes Pfeifen oder Brummen, das nicht selten von heftigen Vibrationen begleitet wird.
Allgemein läßt sich im Hinblick auf Lautstärke und Belüftung bei Netzteilen folgendes attestieren:
Moderne ATX- Netzteile verfügen je nach Bauart und Qualität über eine Wirkungsgrad (Effizienz) von rund 60-85%. Daraus ergibt sich, daß in Situationen, wo das Netzteil 150W Strom ans System liefert, im Gerät gleichzeitig gut 60Watt an Wärmeenergie entstehen, die abgeführt werden müssen um eine zu Instabilität führende Überhitzung zu vermeiden - ein nicht unbeträchtlicher Wert!
Die meisten aktuellen Netzteile verfügen dafür entweder über eine Last-oder Temperatursteuerung (oder eine Kombination), d.h. die Drehzahl der Lüfter wird automatisch angepaßt - die Lautstärke steigt mit Last bzw. Temperatur. Alternativ gibt es Modelle mit manueller oder halbautomatischer Regelung. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Zu viel Lärmempfindlichkeit wird oft mit Überhitzung bezahlt. Wer also seine Hardware nicht riskieren oder dauernd zur Anpassung der Drehzahl hinter den Rechner krabbeln möchte, müßte diese zur Sicherheit entsprechend hoch einstellen und ist daher mit einem guten automatisch gesteuerten Netzteil bedeutend besser beraten.
Klar ist jedenfalls, daß z.B. Belüftungskonzepte, welche vorsehen, die vom System erhitzte Luft ausschließlich durch das Netzteil abzuführen, in doppelter Hinsicht problematisch sind: Erstens wird das Netzteil schlechter gekühlt, was unter Umständen wieder zu instabilen Spannungsschienen führen kann.
Zweitens müssen die Lüfter des Netzteils schneller drehen, um das gleiche Maß an Kühlung zu erzielen und werden somit zu einem stärkeren Lärmfaktor. Es sei denn, man dimensioniert den Netzteillüfter grundsätzlich so, daß ein Kompromiss möglich ist, z.B. durch einen volumenintensiven 120mm oder 140mm Lüfter.
Grundsätzlich sind darum Silentnetzteile, die mit einem oder 2 sehr langsam drehenden 80mm Lüfterm daher kommen, ob ihrer Kühlleistung eher skeptisch zu beurteilen, auch wenn es diesbezüglich Ausnahmen gibt, siehe Seasonic oder PC Power &Cooling.
Zu Thema Effizienz ist noch abschließend anzumerken, das sich wohl sehr wenig ändern wird, solange die überwiegende Mehrzahl der Käufer hauptsächlich auf Preis, Ausstattung und Leistung achtet und nicht bereit ist, für Energie-Effizienz mehr Geld zu bezahlen. Ansonsten hoffen wir auf die ersten 90+ Netzteile, die nach der CeBIT 2009 realisiert werden sollen.

5. Schutzschaltungen:
Aktuelle hochwertige Netzteile verfügen über zahlreiche chipgesteuerte Schutzmechanismen, um unsere verbaute teure Hardware vor Beschädigungen durch Kurzschlüsse, Spannungsspitzen und anders geartete Irritationen zu schützen:

• OCP (Over Current Protection) - Schutz vor Stromspitzen
• OTP (Over Temperature Protection) - Überhitzungsschutz
• OVP AC (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz
• OVP DC (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz
• OPP (Over Power Protection) - Überlastungsschutz
• UVP (Under Voltage Protection) - Unterspannungsschutz
• SCP (Short Circuit Protection) - Schutz vor Kurzschlüssen
• SIP (Surge and Inrush Protection) - Schutz vor unvorhergesehenen Stromstößen

Sollten eure ins Auge gefassten Netzteile die allermeisten dieser Schutzmechanismen nicht beinhalten, solltet ihr von einem Kauf Abstand nehmen, denn diese Netzteile reissen bei entsprechenden Problemen nicht selten angeschlossene Hardware gleich mit in den Abgrund...!

6. Powergood Wert:
Der Power Good Wert (PG) gibt übrigens den Zeitraum an, in dem Mainboard und Netzteil miteinander korrespondieren und alles für einen erfolgreichen Start bejahen. Teile des Mainboards werden ja über das Slave Power Supply permanent mit +5V versorgt. Diese liegen dann auf der grünen Leitung, die vom Board zum Netzteil führt, an. Durch drücken des Einschaltknopfes wird diese Spannung auf Null gezogen, das Netzteil startet. Sollte irgendwas nicht i.O. sein, bricht das Netzteil seine Versorgung ab und der Rechner würde resetten. Im Normalfall liegt der Power Good Wert zwischen 100 und 500ms.

7. Netzteilpflege:
Natürlich hält sich die mögliche Pflege bei einem eingebauten Netzteil in eng gesteckten Grenzen, aber zumindest hin und wieder sollten die Lüfter mit Druckluftspray ausgeblasen werden, damit sich die Situation nicht irgendwann so darstellt, wie auf den folgenden Bildern. Wobei anzumerken wäre, das hier nicht nur Staub, sondern auch Nikotin sein Unwesen getrieben hatte...

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Bitte keinesfalls mit Staubsaugern arbeiten oder mit Schraubenzieher in den Netzteilen herumstochern, es wäre nicht das erste mal, das sich dann im Staubbeutel Elkos und MOVs wiederfinden. Von der Gefahr eines selbst provozierten Kurzschlusses ganz zu schweigen !




Die Montage:

Ein Netzteiltausch sollte auch den ungeübten Anwender vor keine größeren Probleme stellen, insofern schenken wir uns den detaillierten Ablauf, weisen aber auf wichtige Aspekte deutlich hin.
Die wichtigste Grundregel bei Bauarbeiten am eigenen Rechner ist, daß ihr alle Komponenten spannungsfrei macht.
Dazu müßt ihr als erstes das Netzteil ausschalten oder noch besser das Netzkabel abziehen.
Doch jetzt ist der Rechner noch nicht völlig spannungsfrei, da sich auf dem Mainboard und dem Netzteil noch geladene Kondensatoren befinden.
Diese Kondensatoren sollen im Betrieb Stromschwankungen ausgleichen.Normalerweise entladen sich die Bauteile von selbst, dies kann aber bis zu 10 Minuten dauern.
Wer hat aber schon so viel Zeit und möchte dies abwarten ? Mit einem kleinem Trick könnt ihr die Restelektrizität loswerden: Ihr müßt einfach noch einmal den Einschaltknopf drücken,nachdem ihr das Netzkabel entfernt habt.
Ihr werdet merken, daß die Lüfter nochmals kurz anlaufen und sofort wieder stillstehen.
Jetzt ist der Rechner garantiert spannungsfrei und das alte Netzteil kann problemlos gegen das Neue getauscht werden.

Vergeßt bitte nicht, euch vor den Arbeiten entsprechend zu erden !




Der Test:

Vor dem Einbau des Netzteils und vor den eigentlichen Tests findet grundsätzlich nur eine erste Funktionskontrolle statt, den wir mit dem Power Supply Tester durchführen. Sollten sich hier bereits Probleme einstellen, wie z.B. ein nicht anlaufender Lüfter, brechen wir den Test grundsätzlich ab und das Netzteil geht return to Sender...
Der Power Good Wert (PG) gibt übrigens den Zeitraum an, in dem Mainboard und Netzteil miteinander korrespondieren und alles für ok befinden. Teile des Mainboards werden ja über das Slave Power Supply permanent mit +5V versorgt. Diese liegen dann auf der grünen Leitung, die vom Board zum Netzteil führt, an. Durch drücken des Einschaltknopfes wird diese Spannung auf Null gezogen, das Netzteil startet. Sollte irgendwas nicht i.O. sein, bricht das Netzteil seine Versorgung ab und der Rechner würde resetten. Im Normalfall liegt der Power Good Wert zwischen 100 und 500ms, was auch beim Enermax Netzteil mit 280ms offenkundig der Fall war.

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Nachdem wir unseren 12-stündigen Belastungstest abgeschlossen hatten (Prime95 und 3DMark2005 im Loop), konnten wir die Meßwerte unserer eingesetzten Testprogramme (Everest 5.02.1800, SiSoftSandra 2009 und HWMonitor 1.14) vergleichen und haben sie danach zur besseren Fehlerkorrektur gemittelt sowie mit den direkt am Mainboard gemessenen Fluke 179 (aktuell kalibriert) Multimeter-Werten verglichen, wobei die real gemessenen Werte natürlich eine deutlich größere Relevanz aufweisen, als rudimentäre Software-Resultate vorgenannter Tools.
Die Effizienz haben wir mit Hilfe des exakt kalibrierten grafischen Leistungsmessers PeakTech 2535 für Messungen von 0,0 Watt bis 4 kW/0,0 bis 600 V und 0,0 bis 15 A (mit externem Zangen-Adapter bis 1000 A) und einem Energy Monitor 3000 von Voltcraft ermittelt.
Die Lautheit der Lüfter wurde ca. 15cm vom Lüfter entfernt mit einem ACR-264-plus Messgerät verifiziert, das normalerweise einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfaßt. Dabei die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100cm betragen, aber da wir nicht über einen schalltoten respektive schallarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich.
Mit dem Digitalen Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C) haben wir während sämtlicher Testdurchläufe die Abluft des Netzteils direkt per Sensor gemessen und aufgezeichnet. Somit erhält der mögliche Käufer auch eine gute Übersicht bezüglich der zu erwartenden Kühlleistung respektive Eigenkühlung des Netzteils.
Das Seasonic Power Angel ermöglichte uns, die PFC Werte zu ermitteln und sie mit den Werten des PeakTech 2535 zu vergleichen.



Die ATX V2.03 Spezifikation lässt folgende Grenzwerte zu :

Ausgang Toleranz Umin. UNom. Umax.
[%] Volt Volt Volt
+12 V* 5 11,4 12,00 12,60
+5V 5 4,75 5,00 5,25
+3,3V 5 3,14 3,30 3,47
-5V 10 4,50 5,00 5,50
-12V 10 10,80 12,00 13,20
+5Vsb 5 4,75 5,00 5,25




Die Testwerte des Enermax ECO80+ 350 Watt Netzteil:


Leistungskategorie
+3.3V
+5V
+12V
PFC
niedrigster Wert
3,22V
4,84V
11,96V
96,5%
höchster Wert
3,29V
5,08V
12,09V
97,5%
durchschnittlicher Wert
3,26V
4,96V
12,03V
97%




weitere Testergebnisse
Rubrik: bis 20% Last 20% Last 50% Last 80% Last Vollast
Temperaturen 28,5°C 32°C 36°C 40,5°C 43,5°C
Lautheit des Lüfter 16 dBA (0,1 sone) 17,5 dBA (0,1 sone) 19,5 dBA (0,1 sone) 22,5 dBA (0,3 sone) 25 dBA (0,6 sone)
Wahrnehmung des Lüfters kaum hörbar kaum hörbar sehr leise sehr leise leise
Elektronik Geräusche keine keine keine minimal minimal
Effizienz (230VAC) siehe extra Tabelle 82,5% 83,5% 85,5% 83,5%


Effizienzwerte unterhalb 20% Auslastung
Rubrik: 5% Last 10% Last 15% Last
Effizienz (230VAC) 74,5% 76,5% 79%


Wer sich über die vergleichsweise schlanken 110 Watt combined Power für die 3,3 Volt und 5 Volt Schiene Gedanken macht, grübelt einmal mehr an der falschen Stelle, denn aktuelle Systeme belasten das Netzteil überwiegend auf den vorhandenen 12 Volt-Leitungen und dort sind 324 Watt (27 Ampere) normalerweise für sehr viele Desktopsysteme ohne Highend Komponenten ausreichend dimensioniert. Intel neue Nehalem Systeme ziehen aus der 3,3 Volt Schiene zwar vermehrt Strom, aber auch diesbezüglich besteht anhand der gelieferten üppigen 20 Ampere kein Grund zur Sorge.
Die Toleranzen der einzelnen Leistungsschienen des Enermax Netzteils liegen bei guten 3% auf der +12Volt Schiene, auf der +3,3 Schiene wird mit 3% ein ähnliches Niveau geliefert. Die +5Volt Schiene fällt aber mit ihren 5% ziemlich aus dem sonst gewohnten Enermax Rahmen, was uns schon etwas verwunderte. Aktuelle Highend Technik (insbesondere DC-to-DC Technik) ermöglicht Toleranzen von 1 bis 3% für die 12V/5V und 3,3 Volt Schienen, Netzteile mit durchschnittlichen oder minderwertigen Komponenten erreichen bestenfalls 5%, wenn überhaupt.

Unser System mit einem für diesen Test selektierten Intel Core 2 Extreme QX6800 Stromfresser rief zusammen mit einer HD4850 von Sapphire unübertaktet unter Last 345 Watt ab (übertaktet maximal 375 Watt unter Last), so das wir sehr gut ausloten konnten, ob das Netzteil auch im Grenzbereich Reserven bietet. Bei weiteren Übertaktungen und 398 Watt Strombedarf, sprachen allerdings die Schutzschaltungen an, was völlig korrekt und innerhalb der gewünschten Parameter funktioniert. Die Reserven sind sicherlich nicht sehr üppig, aber für SLI oder Crossfire wurde das Netzteil auch nicht konzipiert.
Wie immer der Hinweis: Bitte nicht nachmachen !
Die Lüfter Geräuschmessungen entnehmt bitte der obigen Tabelle, das Netzteil sollte auch Silent Anhängern durchaus genügen,zumal die Twister Lagerung des Lüfters zu den besten Lösungen auf diesem Sektoe gehört.
Die Netzteilelektronik trat geräuschtechnisch kaum in Erscheinung, weder Pfeiffgeräusche noch anders geartete Störgeräusche waren während unserer Tests zu identifizieren. Lediglich ab 80% Last entwickelte sich ein minimales aber keinesfalls störendes Surren. Die detaillierten Effizienzwerte entnehmt bitte der o.g. Tabelle, die maximal erreichten 85,5% unter 80% Last manifestieren den Grenzbereich dieses Enermax Layouts, mehr ist über die verbauten Komponenten kaum zu erreichen. Darüber hinaus stehen 0,63 Watt Stromverbrauch im Standbymodus (S5, ausgeschalteter Rechner) zu Buche, ein ausgezeichnetes Resultat.

Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition:
Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet. Um vergleichen zu können, haben wir aber ab sofort die entsprechenden Sone Werte mit angegeben.

Achtung:
Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau mit den verwendeten Test-Komponenten beziehen...



Die wichtigsten Leistungsdaten, Effizienz und Temperaturen aktuell von uns getesteter Netzteile im Vergleich:


zur aktuellen Liste




Die Top-Ten der bisher getesteten Netzteile (aktualisiert) :

Voraussetzungen für die Aufnahme in die Liste:

1. das Netzteil muß aktuell verfügbar sein

2. es muß sich um eine aktuelle Revision handeln

3. wenn eine Netzteilserie mehrere Modellvarianten umfaßt, erscheint in dieser Liste das unserer Meinung nach beste Netzteil aus der Serie

Eine direkte Vergleichbarkeit hat in dieser Liste allerdings keine primäre Relevanz, das ist schon auf Grund der oftmals unterschiedlichen Leistungsklassen und Konzepte ohnehin nur bedingt möglich...


Netzteil Topliste:
Seasonic M12D 850 Watt
Enermax Revolution 85+ 850 Watt
Corsair HX850W 850 Watt
Tagan Superrock TG680-U33II 680 Watt
Enermax Modu82+ 625 Watt
Tagan Piperock II TG680-U33II 680 Watt
Zalman ZM660-XT 660 Watt
HEC Compucase Cougar 700CM 700 Watt
Cooler Master Silent Pro M-Series 600 Watt
Silverstone Element ST60EF 600 Watt




In der folgenden Liste präsentieren wir euch auch unsere aktuellen Preis-Leistungs-Empfehlungen, die auch technisch nicht so weit von der Topliste entfernt anzusiedeln sind:

Preis-Leistungs Empfehlungen:
Xigmatek Go Green 500 Watt
Arctic Cooling Fusion 550R 550 Watt
Silver Power Gorilla SP-SS500 500 Watt
Silver Power Gorilla SP-SS400 400 Watt
Corsair CX400W 400 Watt





Fazit:

Enermax hat mit dem ECO80+ 350 Watt Netzteil zweifelsfrei ein sehr gutes Netzteil für den sparsamen Endanwender kreiert, wobei die Budgetierung des Gesamtpreises sicherlich im Vordergrund stand. Rein technisch gefällt uns der direkte Konkurrent sprich das Enermax PRO82+ 385W auf Grund der verbauten Komponenten besser, weil es darüber hinaus auch die Stockfehler des ECO80+ größtenteils vermeidet und ebenfalls nur noch knappe 50€ kostet.
Nun kann man natürlich darüber diskutieren, welche Daseinsberechtigung das ECO80+ eigentlich vorweisen kann. Es besitzt den deutlich besseren Lüfter und agiert leiser, was sicherlich für viele User das Hauptargument darstellen dürfte, dem wollen wir uns nicht verschließen. An unseren Kritikpunkten ändert dies allerdings nichts...
Zur besseren Übersicht noch einmal die wichtigsten Eckdaten unseres Tests in einer kurzen Zusammenfassung:

Plus:

• sehr gute Verarbeitung
• sehr robuste Lackierung
• sehr gute Effizienz in allen Lastbereichen
• niedrige Spannungstoleranzwerte
• hohe Stabilität (12V und 3,3V)
• hohe Leistungsreserven (bis maximal 398 Watt)
• korrekt ansprechende Schutzschaltungen
• gute active PFC-Werte
• sehr gute Eigenkühlung
• sehr ausgewogener Lüfter
• keine Störgeräusche durch die Netzteilelektronik
• gute Integration des Netzteils ins Kühlmanagement des Gehäuses
• sehr effektive Kabelabschirmungen und Isolierungen (teilweise)
• befriedigende Ausstattung
• ausgewogene Bauteile
• lange Garantiezeit (3 Jahre)
• gutes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 45,-€)

Minus:
• überstehendes Lüftergitter und Emblem
• Kabelstränge könnten länger sein
• keine Ausziehhilfen für 4-pin Molexstecker
• Kabelstränge nicht komplett ummantelt
• ATX Hauptstecker nicht auftrennbar
• 5 Volt Schiene könnte eng gestecktere Toleranzen aufweisen





Gesamtergebnis unseres Reviews:

Das Enermax ECO80+ 350 Watt Netzteil erhält den PC-Experience Technology Award in Silber







Weiterführende Links:



Enermax




Wir bedanken uns bei Enermax Deutschland sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support.


euer PC-Experience.de Team

Cerberus

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