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Achtung Tagan TG480-U15 Easycon Netzteil Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Tagan TG480-U15 Easycon Netzteil

- Update 03.02.2006 -






Einleitung:

Kaum eine PC-Komponente ist in den letzten Jahren so in den Vordergrund gerückt, wie das Netzteil und das nicht ohne Grund, stellt es doch das entscheidende Fundament für ein funktionelles und stabiles System dar.
Aktuelle Netzteile sollen aber nicht nur die Komponenten mit ausreichend Strom versorgen, sie sollten nach Möglichkeit auch ein Höchstmaß an Funktionalität und Flexibilität bieten. Mittlerweile genügt es dem geneigten User nicht mehr, einfach nur einen quadratischen üppig dimensionierten superstabilen Stromversorger ins Gehäuse zu schrauben, er möchte seine Verkabelung sauber verlegen und bei Bedarf auch nur die Kabelstränge des Netzteils verwenden, die tatsächlich benötigt werden. Wenn dies dann noch in ansprechender Optik und bei geringer Geräuschbelästigung gepaart mit adäquater Eigenkühlung durch das Netzteil erfolgt, sind wir nahe an dem, was der Markt den Herstellern heute abverlangt. Das diese Erwartungshaltung nicht selten enttäuscht wird, hat sich schon des Öfteren in der Praxis gezeigt, da brechen wunderschön blinkende Netzteile bei der geringsten Belastung ein und bescheren dem Anwender viel Chrom und viel Ärger...
Um diesen Spagat trotzdem zu ermöglichen, betreiben die Hersteller aktuell nicht wenig Aufwand und schon sind wir bei unserem aktuellen Testprobanden, dem Tagan Tagan TG480-U15 Easycon Netzteil.
Ob dieses Netzteil den Anforderungen des Marktes gerecht wird, erfahrt ihr wie immer in unserem ausführlichen Testbericht, viel Vergnügen beim Lesen...


Lieferumfang:

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- Netzteil in Retailverpackung.
- abgeschirmtes Kaltgeräteanschlußkabel.
- abgeschirmte Anschlußkabel für PC-Peripherie.
- Befestigungsschrauben.
- wiederverwendbare Klett-Kabelmanschetten.
- Handbuch (mehrsprachig).





Die technischen Daten:

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- 480 Watt Gesamtausgangsleistung.
- 180 Watt kombinierte Ausgangsleistung (+3,3 und +5 Volt).
- 360 Watt kombinierte Ausgangsleitung (+12 VoltV1 und +12 VoltV2).
- universeller Weitbereichseingang: 100-240 VAC für unterschiedliche Stromnetze.
- maximale Belastbarkeit der einzelnen Strom-Schienen:
- +3,3 Volt: 26 A
- +5,0 Volt: 30 A
- +12 Volt: 20 A
- +12 Volt zweite Leitung: 20 A.
- +12 Volt (combined): 30 A.
- +5 Volt Standby: 2,5 A
- ATX 12V 1.3, 2.0 Version.
- EMV-geschirmter Stromversorgungsanschluss für PCI Express Grafikkarten und SLI.
- Aktiv PFC.
- 4 S-ATA Konnektoren.
- 1x 120mm Lüfter.
- Alle elektrischen Steckerkontakte sind vergoldet.
- Stromkabel haben verdrillte Adern.
- GND/RTN-Schutzverbindung.
- Schwarz eloxierte Kühlkörper.
- OCP (Over Current Protection) - Schutz vor Stromspitzen.
- OTP (Over Temperature Protection) - Überhitzungsschutz.
- OVP (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz.
- OPP (Over Power Protection) - Überlastungsschutz.
- UVP (Under Voltage Protection) - Unterspannungsschutz.
- SCP (Short Circuit Protection) - Schutz vor Kurzschlüssen.
- Standard-PS/2-Abmessungen (B×H×T): (150×86×160) mm.
- Gewicht: ca. 2,65 Kg.
- Garantie: 3 Jahre.




Der Testrechner:

CPU
Intel Northwood P4 3.4 GHZ
Mainboard
Asus P4C 800-E Deluxe Rev. 2.0
Grafikkarte
Sapphire X800 XT PE@ATI Silencer4 Rev.2
Soundkarte
Soundblaster Audigy 2 ZS Platinum
TV-Karte
Pinnacle 310i Mediacenter
CPU-Kühler
Thermalright XP-90C
CPU-Lüfter
Papst Lüfter NMT 120W N/2GL
Arbeitsspeicher
4x 512 MB TwinMos BH-5 PC3200 DDR400
Festplatten System 1
2x Samsung 1614C (7200 U/min, S-ATA) RAID-0
Festplatten System 2
2x Western Digital WD740 (10000 U/min, S-ATA) RAID-0
DVD-Brenner
Plextor PX-712A
CDRW-Brenner
LG 8526B
DVD-ROM
Plextor PX-130A
Gehäuse
Lian-Li PC 73-SL
Netzteil
Tagan TG480-U15 Easycon
Betriebssystem
Windows XP Prof. SP 2
Zubehör
6x ichbinleise® Fan 80/1000 mit Zalman ZM-MFC1 Lüftersteuerung




Verarbeitung und erster Eindruck:

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Ein wenig schlicht kommt es schon daher, das neue Tagan Netzteil, aber Dezenz ist ja eigentlich nichts negatives und wie immer natürlich Geschmackssache...
Das Kabelmanagement hat erfreulicherweise in die aktuelle Netzteiltechnik Einzug gehalten und so verwundert es wenig, wenn auch Tagan sich dieser sinnvollen Technik bedient. Wenn auch mit einem kleinen aber sehr wichtigen Unterschied zur Konkurrenz, denn der Hauptkabelstrang ist nachwievor fest verdrahtet und somit störsicher integriert. Denn so schön diese frei konfigurierbaren einzelnen Kabelstränge sind, sie erfordern dazu zusätzliche Anschlüsse im Netzteil, die durchaus auch korrodieren können, oder durch Wackelkontakte "glänzen", was wir natürlich nicht hoffen wollen, darauf hinweisen müssen wir schon...
Bei der Easycon Serie hat Tagan sich von der Verwendung 2er 80mm Lüfter sinnvollerweise verabschiedet und setzt jetzt auf einen thermogeregelten 120mm Lüfter, der die Eigenkühlung des Netzteils optimiert und den Abtransport der Abwärme aus dem PC-Gehäuse zusätzlich wirkungsvoll unterstützen kann.

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Der 120mm Lüfter trohnt über der sensiblen Elektronik und scheint aufwendig verarbeitet zu sein, denn die Laufeigenschaften sind über jeden Zweifel erhaben. Auf dem Label steht zwar Tagan, aber es handelt sich um einen Globe Fan S1202512L, der wie schon vermutet gleitgelagert seinen Dienst verrichtet, was eine lange Lebensdauer erwarten läßt.
Der Innenraum wirkt etwas überladen, aber genauso sauber verarbeitet, wie die äußeren Attribute des Netzteils. Alle Kühlkorper sind akkurat durch entsprechende Eloxierung gegen Korrosion geschützt, die Platinen sind sauber verlötet und die Innenverkabelung ist akkurat verlegt worden.

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Verkabelungstechnisch ist alles vorhanden, was notwendig ist, um ein aktuelles System zu bestücken, sei es nun eine AGP Grafikkarte oder 1 bzw. 2 PCIe Grafikkarten (SLI) ->S-ATA Festplatten (4 Stück) oder was auch immer. Das Problem ist nur, das die Kabelstränge mit 52 bis 55cm relativ kurz sind, was in großen Gehäuse durchaus zu Problemen führen könnte. In unserem Lian Li wurde es teilweise recht knapp, wobei anzumerken ist, das die Netzteilaufnahme im Lian Li auch nicht direkt unter dem Gehäusedeckel angeordnet ist, sondern glücklicherweise ein gutes Stück darunter.
Pfiffig sind widerum die kleinen Kunststoffblenden, mit denen man nicht genutzte Anschlüsse verschließen kann und das sowohl Kabel-als auch Netzteilseitig.

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Die Anschlüsse für die Grafikkarten, egal ob nun AGP oder PCIe sind mit einem sehr üppigen Isolierkopf versehen, der bei weit in die Grafikkarte versetzten Anschlußaufnahmen eine Verkabelung unmöglich macht. Wie man auf dem Bild unschwer erkennen kann, fehlen gute 7-8mm, um den Stromstecker sauber einstecken zu können und die Isoliermuffe des Steckers liegt bereits auf der Grafikkartenplatine auf..., eine für uns nicht nachvollziehbarer Zustand, hier sollte Tagan schnellstens nachbessern...

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Auf der Vorderseite des Tagan befindet sich unübersehbar ein Schalter, um den 12 Volt Modus zu wechseln, der sich auf die unterschiedlichen ATX Standards bezieht, denn combined sollte für Mainboards ab ATX 2.0 ausgewählt werden und split für Mainboards mit dem älteren ATX 1.3 Standard. Darüber hinaus kann der potentielle Käufer auf diesem Weg manuell bestimmen, ob die beiden separat vorhandenen 12 Volt-Leitungen einzeln mit jeweils 20 Ampere maximaler Belastung angesteuert werden, oder eben kombiniert mit maximal 30 Ampere. Mit anderen Worten, wer aktuellste Hardware verwendet und mit SLI liebäugelt, der wird ganz sicher diese Combined-Option begrüßen, da sie eine Verstärkung der 12 Volt-Schiene bedeutet.
Die blaue Leuchtdiode meldet sich, wenn der Split Modus nicht ausreicht, dann sollte sofort auf den combined Modus gewechselt werden!




Technische Aspekte zur aktuellen Netzteiltechnik:

1. Leistungsspezifikationen von Netzteilen:
Es zeigt sich immer wieder in unseren Tests, daß weder die vollmundigen Herstellerangaben auf den Typenschildern, noch die angegebenen Wattzahlen auch nur annähernd etwas über das tatsächliche Leistungsvermögen eines Netzteils aussagen! Die Erfahrung hat oft genug gezeigt, daß es auch 450 Watt Netzteile gibt, die schon bei geringster Last einbrechen und nicht im entferntesten die angegebenen Leistungsparameter abliefern können. Im Gegensatz dazu existieren sehr leistungsstarke 300 Watt Netzteile, die auch hochgerüstete Systeme durchaus ausreichend versorgen können. Es ist also offensichtlich, daß die Wattangabe absolut nichts über die Leistungsfähigkeit eines Netzteils aussagt, die aufgeklebten Herstellerangaben leider sehr oft ganz genauso wenig.
Um dergleichen zu vermeiden, greift man am besten zu leistungsseitig ausreichend dimensionierten Qualitätsnetzteilen.
Ein vor allem in der Übertaktergemeinde zentrales Problem und Qualitätskriterium ist die sogenannte "Stabilität" der einzelnen Spannungsschienen. Gerade bei qualitativ schlechteren oder schlichtweg überlasteten Netzteilen kann es dazu führen, daß die Spannungslinien von ihren Werten her einbrechen. So liefert ein Netzteil statt der erwünschten 12V dann etwa 11V und statt der benötigten 5V nur noch 4,7V. Während eine gewisse Abweichung im Bereich der Toleranz liegt (siehe ATX V2.03 Spezifikation) und vollkommen unproblematisch ist, führen gröbere Abweichungen in der Regel zu Instabilität und Systemabstürzen, die leider auch nicht immer sofort als Netzteilproblem verifizierbar sind.
Grundsätzlich ist es so:
Bei einem PC-Netzteil wird die Leistung oft mit der Angabe "Total DC Output" (DC steht für Gleichstrom) ausgewiesen. Dieser Maximal-Wert sagt aus, wieviel Watt das Netzteil insgesamt auf allen Leitungen liefern kann. "Combined Power" setzt sich hingegen aus der maximalen Leistung der +3,3-Volt- und +5-Volt-Leitung zusammen. Einzel belastet ist mehr möglich, aber zusammen eben nicht, da müssen dann entsprechende Abstriche hinsichtlich der Belastung gemacht werden.
Über die +12-Volt- und +5-Volt-Leitung werden u.a. Festplatten, CD-/ DVD-Drives und Disketten-Laufwerke mit Spannung versorgt. Die wichtigste Leitung ist jedoch die 3,3-Volt-Leitung, über die das Mainboard den Prozessor (CPU), den Hauptspeicher (RAM), den AGP-Bus und nahezu alle PCI-Steckkarten mit Power versorgt. Vor dem Release der ATX-Spezifikation wurde diese sog. "I/O-Spannung" aus der 5-Volt-Leitung gewandelt. Ein gut dimensioniertes Netzteil sollte ~30 Ampere auf der +5-Volt Leitung und ~25 Ampere auf der +3.3-Volt-Leitung liefern können, sowie mindestens 200 Watt Combined Power liefern.
Diese Empfehlung gilt nach wie vor wenn auch mit Abstrichen, denn mittlerweile beziehen aktuelle Komponenten ihr Lebenselixier vermehrt aus den 12 Volt Leitungen. Intel hatte seinerzeit bekanntermaßen den ATX12V Stromstecker zur Entalstung eingeführt. Mittlerweile haben es die Hersteller auf den nForce 2/3/4 und Athlon 64 Boards nachempfunden und bietet dort einen entsprechenden 12V-Anschluß an. Bei der nicht geringen Stromaufnahme der nForce und Athlon 64 Boards ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Selbstverständlich sollte diese +12 Volt Schiene (mittlerweile dank ATX 2.0 2 Schienen) ausreichend dimensioniert sein und wenigstens 15 Ampere liefern können, je mehr desto besser...

2. Power Factor Correction (PFC):
"Power Factor Correction" oder kurz PFC ist ein in der EU für PC-Netzteile mittlerweile vorgeschriebener Standard, um die Stromaufnahme von Geräten für das Stromnetz weniger belastend auszulegen. Schaltnetzteile beziehen den Strom in Form kurzer Impulse, was dazu führt, daß die sinusförmige Netzspannung durch die Erzeugung harmonischer Oberwellen verzerrt wird. Insgesamt ist die komplexe Lastcharakteristik eines gewöhnlichen PC-Netzteils für das Stromnetz sehr ungünstig, da eine hohe Phasenverschiebung von Spannung und Strom sowie eine allgemein hohe Verzerrung der Wellenform auftritt. Je größer diese Phasenverschiebung ist, desto niedriger ist der "Power Factor" oder Leistungsfaktor eines Gerätes: Beträgt die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom 90° ist der Leistungsfaktor 0 (0%, cos(90) = 0). Tritt hingegen keine Phasenverschiebung auf, d.h. sind Spannung und Strom perfekt synchron, ist der Leistungsfaktor 1 (100%, cos(0) = 1). Zu unterscheiden ist daher die sich aus der einfachen Rechnung Spannung*Stromstärke ergebende "Scheinleistung" sowie die den Phasenwinkel berücksichtigende "Wirkleistung": Stromstärke*Spannung*Leistungsfaktor. Der Leistungsfaktor beschreibt also zugleich das Verhältnis zwischen der an den Stromanschluß übertragenen "Wirkleistung" und der vom Verbraucher tatsächlich entnommenen "Scheinleistung" (Leistungsfaktor = Wirkleistung / Scheinleistung). Je weiter der Leistungsfaktor vom optimalen Wert 1 (100%) absinkt, desto höher ist die aus dem Stromnetz entnommene sogenannte "Blindleistung".
Passiv-PFC Systeme erreichen einen Leistungsfaktor von bis zu 0,8 durch Unterdrückung der harmonischen Oberwellen mittels eines relativ simplen, passiven Bausteins. Activ-PFC Systeme hingegen beziehen das Verhältnis zwischen der bestehenden Grundschwingung und den hinzugekommenen Oberwellen, den sogenannte Klirrfaktor, mittels einer integrierten Schaltung (IC) ein und regeln die Stromaufnahme gemäß dem Spannungsverlauf, als ob eine reine Widerstands-Last ohne Phasenverschiebung (d.h. Leistungsfaktor = 1) angeschlossen wäre. Active-PFC erreicht daher einen deutlich höheren Leistungsfaktor von über 95%. Zusätzlich ermöglicht die Schaltung eine einfachere Adaption an alle Stromnetze von 85 bis 265V.
Allgemein handelt es sich bei PFC um eine Technologie, die der Verbesserung der allgemeinen Stromversorgung dienen soll, indem die komplexe Lastcharakteristik von Verbrauchern möglichst weit an jene einfacherer Geräte angepaßt wird.

3. Worin liegen die Neuerungen der ATX12V v2.0 bzw. 2.2 Norm?
Dies ist die modernste Spezifikation für Desktop Motherboards und Netzteilen, welche wesentliche Änderungen im Vergleich zum v1.3 Standard beeinhaltet:

- Die SATA Anschlüsse sind jetzt offiziell zertifiziert.
- Der Motherboard Hauptanschlussstecker wurde von 20 auf 24 Pins erweitert, um den Stromverbrauch auf dem PCI Express Bus besser verarbeiten zu können.
- Die neuen Spezifikationen fordern unter Volllast und typischer Last (50 Prozent) lediglich 70 Prozent Wirkungsgrad, bei geringer Belastung (bei unbelastetem Prozessor) sind sogar nur 60 Prozent gefordert. Als Empfehlungen nennt die Spezifikation 80 Prozent im typischen Lastfall, 75 Prozent unter Volllast und 68 Prozent bei geringer Belastung. Dazu der aktuelle ATX 2.2 Netzteil Design Guide .
Zu Thema Effizienz ist anzumerken, das sich wohl sehr wenig ändern wird, solange die überwiegende Mehrzahl der Käufer hauptsächlich auf Preis, Ausstattung und Leistung achtet und nicht bereit ist, für Energie-Effizienz mehr Geld zu bezahlen...
- Die 6 Pin Aux Stecker sind weggefallen.
- Die Schaltungstechnik wurde zu dualen 12V Ausgängen modernisiert, welches CPU und Peripheriegeräten größere Stabilität garantiert.
Zusätzlich wurde die +12V Ausgangsleistung insgesamt erhöht, um den Verbrauch des PCI Express Erweiterungsteckplatz auszugleichen.

4. Belüftung Lautstärke und Effizienz:
Zwar steht heute bereits auf beinahe jeder Netzteil-Verpackung werbewirksam "Silent", gut beraten ist man damit zwangsläufig allerdings noch nicht. Oft entpuppt sich, was beim Start noch erstaunlich leise klang bei entsprechender Belastung als störende Lärmquelle. Ursache dafür sind zumeist nicht nur die hochdrehenden, lastgesteuerten Lüfter, sondern oft auch ein von den überlasteten Spannungswandlern verursachtes Pfeifen oder Brummen, das nicht selten von heftigen Vibrationen begleitet wird.
Allgemein läßt sich im Hinblick auf Lautstärke und Belüftung bei Netzteilen folgendes attestieren:
Moderne ATX- Netzteile verfügen je nach Bauart und Qualität über eine Wirkungsgrad von rund 60-80%. Daraus ergibt sich, daß in Situationen, wo das Netzteil 150W Strom ans System liefert, im Gerät gleichzeitig gut 60Watt an Wärmeenergie entstehen, die abgeführt werden müssen um eine zu Instabilität führende Überhitzung zu vermeiden - ein nicht unbeträchtlicher Wert! Die meisten aktuellen Netzteile verfügen dafür entweder über eine Last-oder Temperatursteuerung (oder eine Kombination), d.h. die Drehzahl der Lüfter wird automatisch angepaßt - die Lautstärke steigt mit Last bzw. Temperatur. Alternativ gibt es Modelle mit manueller oder halbautomatischer Regelung. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Zu viel Lärmempfindlichkeit wird oft mit Überhitzung bezahlt. Wer also seine Hardware nicht riskieren oder dauernd zur Anpassung der Drehzahl hinter den Rechner krabbeln möchte, müßte diese zur Sicherheit entsprechend hoch einstellen und ist daher mit einem guten automatisch gesteuerten Netzteil bedeutend besser beraten.
Klar ist jedenfalls, daß z.B. Belüftungskonzepte, welche vorsehen, die vom System erhitzte Luft ausschließlich durch das Netzteil abzuführen, in doppelter Hinsicht problematisch sind: Erstens wird das Netzteil schlechter gekühlt, was unter Umständen wieder zu instabilen Spannungsschienen führen kann. Zweitens müssen die Lüfter des Netzteils schneller drehen, um das gleiche Maß an Kühlung zu erzielen und werden somit zu einem stärkeren Lärmfaktor. Es sei denn man dimensioniert den Netzteillüfter grundsätzlich so, daß ein Kompromiss möglich ist, z.B. durch einen volumenintensiven 120mm oder 140mm Lüfter.
Grundsätzlich sind darum Silentnetzteile die mit einem oder 2 langsam drehenden 80mm Lüfterm daher kommen, ob ihrer Kühlleistung sehr skeptisch zu beurteilen.




Die Montage:

Ein Netzteiltausch sollte auch den ungeübten Anwender vor keine größeren Probleme stellen, insofern schenken wir uns den detaillierten Ablauf, weisen aber auf wichtige Aspekte deutlich hin.
Die wichtigste Grundregel bei Bauarbeiten am eigenen Rechner ist, daß ihr alle Komponenten spannungsfrei macht.
Dazu müßt ihr als erstes das Netzteil ausschalten oder noch besser das Netzkabel abziehen.
Doch jetzt ist der Rechner noch nicht völlig spannungsfrei, da sich auf dem Mainboard und dem Netzteil noch geladene Kondensatoren befinden.
Diese Kondensatoren sollen im Betrieb Stromschwankungen ausgleichen.Normalerweise entladen sich die Bauteile von selbst, dies kann aber bis zu 10 Minuten dauern.
Wer hat aber schon so viel Zeit und möchte dies abwarten ? Mit einem kleinem Trick könnt ihr die Restelektrizität loswerden: Ihr müßt einfach noch einmal den Einschaltknopf drücken,nachdem ihr das Netzkabel entfernt habt.
Ihr werdet merken, daß die Lüfter nochmals kurz anlaufen und sofort wieder stillstehen.
Jetzt ist der Rechner garantiert spannungsfrei und das alte Netzteil kann problemlos entfernt werden.

Vergeßt bitte nicht, euch vor den Arbeiten zu erden !




Der Test:

Nachdem wir unseren 12-stündigen Test abgeschlossen hatten (Prime95 und 3DMark2005 im Loop), konnten wir die Meßwerte unserer eingesetzten Testprogramme (AIDA32, Everest, SiSoftSandra, MBM) vergleichen und haben sie danach zur besseren Fehlerkorrektur gemittelt sowie mit den direkt gemessenen Multimeter-Werten verglichen.
Die Effizienz haben wir mit Hilfe des Energy Monitor 3000 von Voltcraft errechnet.


Die ATX V2.03 Spezifikation lässt folgende Grenzwerte zu :

Ausgang Toleranz Umin. UNom. Umax.
[%] Volt Volt Ampere
+12 V* 5 11,4 12,00 12,60
+5V 5 4,75 5,00 5,25
+3,3V 5 3,14 3,30 3,47
-5V 10 4,50 5,00 5,50
-12V 10 10,80 12,00 13,20
+5Vsb 5 4,75 5,00 5,25




Die Testwerte des Tagan-Netzteil:


Richtspannung
+3.3V
+5V
+12V
niedrigster Wert
3,28V
4,99V
12,07V
höchster Wert
3,35V
5,03V
12,12V
durchschnittlicher Wert
3,32V
5,01V
12,10V





Leistungstechnisch gibt es absolut nichts zu bemängeln, das Tagan gab sich keinerlei Blöße und absolvierte alle Tests ohne Murren. Die Leistung ist trotz der relativ niedrig angesiedelten 180 Watt combined Power auf der 3,3 Volt und 5 Volt Schiene stabil verteilt worden. Das Ganze wurde garniert mit moderater Lautheit, denn der Lüfter agierte auch unter Vollast nie über 35 dBA (2.0 Sone), im Idle Modus war der Netzteillüfter überhaupt nicht als Geräuschquelle zu identifizieren, was auch für die Netzteilelektronik gilt, denn diesbezüglich waren keine Störgeräusche zu identifizieren.
Sehr erfreulich war auch die Eigenkühlung des Netzteils, denn auch unter stundenlanger Last wurde das Tagan nicht über 46°C warm (im Idle Modus 34°C bei 20°C Zimmertemperatur).
Die sehr gut ausgelegten 12Volt Schienen sind ebenfalls fern jeder Kritik, denn auch über diese Leitungen werden die Komponenten stabil mit Strom versorgt.
Die Effizienz bei 80% Last liegt beinahe schon tagan-typisch bei 73-75%, da sollte man bei Tagan auch noch ansetzen, denn eine nur durchschnittliche Effizienz resultiert in höherer Verlustwärme und damit in höherem Stromverbrauch, da die Verlustwärme ja auch noch aus dem System herausbefördert werden muß.
Ansonsten hatten wir nichts negatives zu vermelden, was die Leistungsindikatoren des Tagan Netzteils betrifft...




Die durchschnittlichen Leistungswerte aller bisher von uns getesteten Netzteile im direkten Vergleich:

Netzteil Ø Spannungswerte
Aerocool Turbine Power ATX 450W P5 3,35V 5,02V 12,19V
Antec Neopower 480 Watt 3,32V 5,00V 12,06V
Antec True Blue 480 Watt 3,32V 5,05V 12,18V
Antec True Control 550 Watt 3,33V 5,06V 12,19V
Antec True Power 430 Watt 3,33V 5,03V 12,18V
Be Quiet! Blackline PFC Serie 1.3 350 Watt 3,35V 5,03V 11,99V
Enermax Coolergiant EG 485AX 480 Watt 3,33V 5,10V 12,06V
Enermax Coolergiant EG 565AX 530 Watt 3,35V 5,02V 12,03V
Enermax Coolergiant EG 701AX-VH 600 Watt    3,31V 5,08V 12,19V
Etasis EFN-300 Fanless 300 Watt 3,31V 4,92V 11,95V
NB-TSP Top350 P4 II 460 Watt 3,27V 4,89V 12,11V
NoiseMagic AcBel NMT-2 F/2GL 400 Watt 3,29V 4,99V 12,06V
NoiseMagic Enermax EG465AX-VE 460 Watt  3,26V 4,92V 12,11V
Tagan TG420-U02 i-Xeye 420 Watt 3,32V 5,01V 12,02V
Tagan TG480-U01 480 Watt 3,39V 5,05V 12,05V
Tagan TG480-U15 480 Watt Easycon 3,32V 5,01V 12,10V





Fazit:

Unser Fazit zum Tagan Easycon Netzteil fällt zur Zeit etwas zwiespältig aus, denn auf der einen Seite überzeugten die puren Leistungsindikatoren, auf der anderen Seite haben wir so unsere Probleme mit der Verkabelung, darum noch einmal eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Erkenntnisse:

Plus:
- sehr gute Verarbeitung.
- ansprechende dezente Optik.
- sehr laufruhiger 120mm Lüfter.
- gute Integration des Netzteils ins Kühlmanagement des Gehäuses.
- actives PFC.
- gute Eigenkühlung.
- sinnvolles Kabelmanagement.
- sehr umfangreiche Anschlußmöglichkeiten.
- sehr aufwendig verarbeitete Kabel.
- sehr stabiler Betrieb.

Minus:
- sehr knapp bemessene Kabellängen.
- unsinnige Kabelschuhe machen den Anschluß an einige Grafikkarten unmöglich.
- sehr steife Kabel behindern die optimale Verlegung.
- durchschnittliche Effizienz.

Tagan sollte schnellstens die Verkabelung überarbeiten, ansonsten ist Frust bei der Kundschaft vorprogrammiert und das wäre schade, denn leistungstechnisch hat uns das Netzteil überzeugen können. Der neue 120mm Lüfter verrichtet seinen Dienst nicht nur sehr leise, sondern unterstützt auch den Abtransport der Abwärme aus dem Gehäuse sehr wirkungsvoll, was man von den Tagan-Lüftern vergangener Tage nicht unbedingt behaupten konnte.
Der Preis von knapp unter 100€ ist für das Gebotene auch in Ordnung, wenn nicht ...ja wenn nicht diese unsägliche Verkabelung wäre...und darum ist unser Bronze Award auch das derzeitige Maximum.
Wir wollen abschließend nicht unerwähnt lassen, das aus der Easycon-Serie von Tagan auch 430 Watt ->530 Watt und 580 Watt Pendents existieren, wobei man mit unserem 480 Watt Testobjekt problemlos auch aktuellste High-End-Systeme versorgen kann.


Nachtrag vom 03.03.2006:

Tagan hat auf unsere Kritik reagiert und stellt nun allen Käufern der Easycon-Serie kostenlos einen Adapter zur Verfügung, falls sich die beschriebenen Probleme beim Aufstecken der PCI-Express-Stecker ergeben sollten. Der Adapter sieht so aus:

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Auf Grund dieser Nachbesserung, revidieren wir unsere Wertung und vergeben nun den Silber-Award...



Gesamtergebnis unseres Reviews:

Das Tagan TG480-U15 Easycon Netzteil erhält den PC-Experience Award in Silber







Weiterführende Links:

Tagan Deutschland


Wir bedanken uns herzlich bei Tagan Deutschland für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support.


euer PC-Experience.de Team

Cerberus


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