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Windows 2000/XP ...IDE-Workaround (Update 20.12.2010) |
Cerberus
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Windows 2000/XP ...IDE-Workaround (Update 20.12.2010) |
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Einleitung:
Da sich diese Thematik wie ein roter Faden durch viele Foren zieht und wir auch regelmäßig Mails von verzweifelten Usern bekommen, greifen wir das Thema noch einmal etwas dezidierter auf und beschreiben Lösungsansätze, die über die doch relativ speziellen IDE-Probleme des Nforce 2-Chipsatzes hinausgehen, zumal wir zu diesem Thema einen gesonderten Workshop
anbieten.
Wir haben dazu in den letzten Wochen einige Testparcours aufgebaut und sind auf teilweise erstaunliche Lösungen gestoßen.
Da die IDE-Problematik viele Bereiche tangiert, lassen wir auch noch einige Basics mit einfließen, denn manchem ist noch immer nicht klar, wie wichtig schon die korrekte Installation des Betriebssystems und die richtige Verkabelung das spätere Ansprechverhalten der jeweiligen Laufwerke beeinflußen kann.
1. Die Verkabelung:
Zu diesem Thema hatten wir bereits eine Abhandlung geschrieben, darum wollen wir euch den Workshop
zu den unterschiedlichen Übertragungsmodi und der dazu gehörigen Verkabelung noch einmal eindringlich ans Herz legen.
Was für die Festplatten gilt, ist natürlich gleichermaßen auch für die optischen Laufwerke relevant, denn z.B. ein CDRW-Brenner, der mit einem falschem Kabel installiert wurde, wird kaum seine volle Leistung entfalten können.
Achtet auch bitte auf die korrekte Kabellänge, denn wenn ihr nicht gerade S-ATA Laufwerke verwendet, ist dies von maßgeblicher Bedeutung. Festplatten reagieren störrisch, wenn man sie mit IDE-Kabeln konfrontiert, die länger als 46cm sind. Darüber hinaus sind aus diesem Grund auch Irritationen im Datentransfer möglich, bis hin zur strikten Dienstverweigerung.
Ausnahmen sind die schon erwähnten S-ATA Kabel und einige wenige hochwertige IDE-Kabel, die wir in diesem Review
getestet hatten.
Zur Verdeutlichung haben wir einmal eine Tabelle angefertigt, die wichtige Eckdaten enthält:
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SATA |
Parallel (Standard) |
SCSI |
FireWire |
preisgünstig herzustellen |
JA |
JA |
NEIN |
NEIN |
einfaches Übertragungsprotokoll |
JA |
JA |
NEIN |
NEIN |
Kabellänge über 60 cm Länge möglich (ohne Probleme) |
JA |
NEIN |
JA |
JA |
Hot Plug fähig (auch vom Betriebssystem abhängig) |
JA |
NEIN |
JA |
JA |
Plug and Play (auch vom Betriebssystem abhängig) |
JA |
NEIN |
NEIN |
JA |
dünnes, flexibles Kabel möglich |
JA |
NEIN |
NEIN |
JA |
geringe Spannung (Volt) |
JA |
NEIN |
JA |
JA |
einfach konstruierter Stecker |
JA |
NEIN |
NEIN |
JA |
Bandbreite ausbaufähig |
JA |
NEIN |
NEIN |
JA |
Terminierung erforderlich |
NEIN |
NEIN |
JA |
NEIN |
empfindlich gegenüber Störstrahlung |
NEIN |
JA |
NEIN |
NEIN |
Anzumerken wäre noch der vorsichtige Umgang mit den jeweiligen Steckverbindungen, denn ein Strom Pin ist schnell mal verbogen oder schlicht ins Gerät hineingeschoben und dann ist ein Geräteaustausch beinahe unumgänglich.
2. Die Installation des Betriebssystems:
Wir haben in unseren Workshops schon des öfteren darauf hingewiesen, wie wichtig die Installationsreihenfolge ist und welchen Einfluß sie auch und gerade bei der korrekten Einbindung des IDE-Interfaces besitzt.
Darum listen wir noch einmal die in unseren zahlreichen Tests mit sehr unterschiedlichen Rechnersystemen problemloseste Reihenfolge auf:
1. Windows installieren (am besten von CD mit integriertem Service Pack 3)
2. Servicepack installieren. (sofern nicht schon auf CD eingebunden, s.o.)
3. Wurmports schließen ->zum Artikel
4. aktuelle Chipsatztreiber installieren, schaut dazu bei Intel, Nvidia oder SIS nach aktuellen Mainboardtreibern, die Treiber auf den Installations-CDs sind veraltet
5. DirectX aktualisieren DirectX End-User Runtimes (November 2010)
6. aktuelle Grafikkartentreiber und Monitortreiber installieren. Schaut dazu bitte beim Grafikchiphersteller auf den Webseiten (ATI oder Nvidia), die Treiber auf den beigelegten CDs sind veraltet
7. aktuelle Soundkartentreiber installieren.
8. weitere aktuelle Treiber für Peripheriegeräte installieren.
9. die restlichen Windows-Patches installieren.
10. die Dienste sicherheitsrelevant konfigurieren ->zum Artikel
11. jetzt erst den Internetzugang konfigurieren (nachdem alle verfügbaren Sicherheitsupdates installiert sind)
wichtig: beachtet bei der Treiberinstallation bitte auch unseren Treiber Spezial-Artikel
zu dem Thema !
Für die NT-basierten Betriebssysteme wie Windows 2000 und XP müssen zusätzlich noch per F6 die SCSI- bzw. RAID-Controller-Treiber während des Setups eingebunden werden, sofern denn entsprechende Controller vorhanden sind.
Für die Installation ist es übrigens nicht notwendig externe Tools für die Formatierung oder Partitionierung zu verwenden. Das läßt sich alles problemlos und komfortabel während des Setups von Windows 2000 oder XP bewerkstelligen.
Ihr braucht dazu lediglich im BIOS euer CD-ROM/DVD-Laufwerk als erstes Bootlaufwerk einzustellen und schon könnt ihr von der CD booten/partitionieren/formatieren und installieren.
Wenn wir diese Regeln beherzigen, sind schon die ersten Fehlerquellen beseitigt.
Denkt auch daran, euren Rechner während der Installation nicht zu übertakten, denn auch dies kann schon zu Irritationen in Form von Installationsabrüchen führen.
3. Troubleshooting:
Was ist nun aber zu tun, wenn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und dem Beherzigen unserer Tipps, die Laufwerke trotzdem nicht korrekt angesprochen werden und sie teilweise oder sogar alle im PIO-Modus laufen ?
Leider tritt genau dieser Fall relativ häufig auf, aber wir würden diesen Workshop nicht schreiben, wenn wir keine Lösungen parat hätten. Klärt aber bitte vorher beim Hersteller ab, ob eurer Laufwerk überhaupt UDMA unterstützt und achtet darauf, daß UDMA im Bios aktiviert ist.
wichtig:
Es gibt einen Grund warum es relativ häufig vorkommt, das der ursprüngliche DMA-Modus zurück auf PIO-Modus geschaltet wird.
Bei wiederholten DMA-Fehlern schaltet Windows den DMA-Modus für ein Gerät aus, nachdem bestimmte Fehler beim Datentransfer auftraten. Wenn mehr als sechs DMA-Transfer-Zeitüberschreitungen auftreten, dann deaktiviert Windows DMA und benutzt für dieses Gerät den PIO-Modus.
In diesem Falle kann der Benutzer DMA für dieses Gerät nicht mehr einschalten. Die einzige Möglichkeit für den Benutzer, der DMA wieder aktivieren möchte, ist, das Gerät zu deinstallieren und neu zu installieren.
Windows XP schaltet den Ultra-DMA-Transfermodus herunter, nachdem es mehr als sechs CRC-(Cyclic Redundancy Check)-Fehler erhalten hat. Wenn immer möglich, schaltet das Betriebssystem den DMA-Modus jedes Mal nur um eine Stufe herunter (von UDMA-Modus 4 auf UDMA-Modus 3 usw.).
Lösung A:
Im Gerätemanger schaut ihr euch das IDE-Interface einmal genauer an
Zum Vergrößern bitte das Bild anklicken !
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Als erstes solltet ihr versuchen die einzelnen IDE-Kanäle nochmals in den UDMA-Modus zu schalten.
Um das zu bewerkstelligen, klicken wir den Arbeitsplatz mit der rechten Maustaste an und wechseln auf Eigenschaften. Es geht weiter zum Reiter "Hardware" und dann zum "Gerätemanager".
Wenn dieser geöffnet ist, klicken wir auf das kleine Plus vor "IDE ATA/ATAPI Controller".
Danach zuerst auf den Eintrag "Primärer IDE Kanal" doppelklicken.
Wir klicken oben auf das Register “Erweiterte Einstellungen”.
Wir wählen als "Übertragungsmodus" > "DMA, wenn verfügbar".
Dann auf "OK" klicken.
Analog dazu verfahren wir mit "Sekundärer IDE Kanal".
Nun heißt es den PC neu zu Booten und zu überprüfen, ob in den Einstellungen im Geräte Manager, unter aktueller DMA-Modus auch tatsächlich "UltraDMA" und nicht "PIO-Mode" steht.
Sollte nun einer der Kanäle die Einstellungen nicht angenommen haben, löschen wir genau diesen Kanal aus dem Gerätemanager und starten den Rechner wiederum neu.
In vielen Fällen ist das Problem PIO-Modus hiermit erledigt.
Wenn dem nicht so ist, dann lest bitte im Lösungsansatz B weiter.
Lösung B:
An dieser Stelle kommt wieder einmal unser Registrierungseditor zum Einsatz, den wir per Start ->Ausführen ->Regedit.exe aufrufen.
Wir navigieren anschließend zu folgendem Pfad:
HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Class\{4D36E96A-E325-11CE-BFC1-08002BE10318}
Hier angekommen sehen wir im linken Teilfenster 3 Unterschlüssel
0000 = Der IDE-Controller selbst
0001 = Der primäre IDE-Kanal
0002 = Der sekundäre IDE-Kanal
Zum Vergrößern bitte das Bild anklicken !
Wir markieren jetzt im linken Teilfenster jeweils die Schlüssel 0001 und 0002. Für die beiden Kanäle existieren im rechten Teilfenster jeweils 2 DWORD-Werte mit den Namen "MasterDeviceTimingModeAllowed " und "SlaveDeviceTimingModeAllowed ". Diese müssen beide den Wert "ffffffff" haben. Wenn dies nicht der Fall ist, klicken wir die Schlüssel im rechten Teilfenster doppelt an und ändern die Werte entsprechend.
Nach einem Neustart sollte das Problem dauerhaft gelöst sein.
Aber wer A und B sagt ...richtig, für den gibt es auch noch C.
Lösung C:
Jetzt geht es ins Eingemachte, darum nehmt euch bitte Zeit zum konzentrierten Lesen.
In unserem Lösungsbeispiel wehrt sich der zweite IDE-Kanal erfolgreich gegen den UDMA-Modus, was wir natürlich ändern wollen.
Startet dazu den Rechner neu und drückt nach dem Initialisieren der Komponenten durch das BIOS (Piep-Signal) die Taste [F8] so oft, bis der Bootvorgang von Windows XP unterbrochen und ein Auswahlmenü angezeigt wird. Dort wählt ihr "Abgesicherter Modus" und laßt anschließend den Rechner vollständig hochfahren. Auf dem Desktop starten wir anschließend die "Eingabeaufforderung" (Start/ Programme/ Zubehör). Dort müssen wir jetzt exakt u.a. Befehlszeilen eintippen: set devmgr_show_nonpresent_devices=1 (mit Enter bestätigen) cd\windows\system32 (mit Enter bestätigen) start devmgmt.msc (mit Enter bestätigen),
Daraufhin öffnet sich der Gerätemanager, in dessen Menü "Ansicht" die Option "Ausgeblendete Geräte anzeigen" gewählt werden muß. Jetzt müssen diverse Einträge entfernt werden. ACHTUNG: STARTET EUREN RECHNER KEINESFALLS NEU, SELBST WENN IHR DAZU AUFGEFORDERT WERDET! Klickt nun zuerst auf die Rubrik "Diskettenlaufwerke", um alle Geräte in dieser Rubrik aufzulisten und prüft, ob sich in dieser Aufstellung mehr Laufwerke befinden als im Rechner tatsächlich vorhanden sind. Alle überflüssigen und auch sämtliche ausgegrauten Laufwerke müssen entfernt werden. Danach entfernen wir in der Rubrik "DVD/CD-ROM-Laufwerke" das Laufwerk, das im PIO-Modus betrieben wird. Falls an dem entsprechenden IDE-Kanal, an dem dieses Laufwerk angeschlossen ist, ein zweites Drive hängt, muß es ebenfalls entfernt werden. In unserem Fall müssen also alle Geräte, die am sekundären IDE-Kanal hängen, entfernt werden. Nun entfernen wir in der Rubrik ""IDE ATA/ATAPI-Controller"" den IDE-Kanal, an dem das Laufwerk angeschlossen ist, das im PIO-Modus angesprochen wird und das wir ja zuvor gelöscht haben (in unserem Fall "Sekundärer IDE-Kanal"). Sollten auch noch ausgegraute aufgeführt sein, diese ebenfalls entfernen. Daraufhin klicken wir auf die Rubrik "Speichervolumes" und löschen dort alle ausgegrauten Einträge, falls vorhanden. Schließt nun bitte zuerst den Gerätemanager und dann die Eingabeaufforderung. Um anschließend den Rechner runterzufahren, klicken wir auf "Start/ Ausschalten/ Ausschalten" (nicht "Neu starten"!).
Nachdem sich der Rechner ausgeschaltet hat, öffnen wir zunächst einmal das Gehäuse des Rechners. Falls am Flachbandkabel des sekundären IDE-Kanals lediglich das betroffene Laufwerk als "Master" angeschlossen ist (Stecker am Ende des Flachbandkabels) schließen wir das Gehäuse und schalten den Rechner wieder ein. Sind an dem Kabel zwei Laufwerke (1x "Master" und 1x "Slave") angeschlossen, entfernen wir den Stecker an dem als "Slave" betriebenen Laufwerk (Stecker in der Mitte des Flachbandkabels). Laßt zunächst einmal euer System geöffnet, da wir das Laufwerk später wieder an das Flachbandkabel anschließen müssen. Startet euren Rechner ab jetzt wieder normal (kein "Abgesicherter Modus") und Windows XP sollte zuerst das Laufwerk und dann den Controller neu erkennen. Nachdem dieser Vorgang abgeschlossen wurde, werden wir zum Neustart aufgefordert. Bestätigt dies mit "OK" und startet den Rechner neu. Im Gerätemanager sollte anschließend das Laufwerk mit dem DMA-Modus gelistet sein. Fahrt euren Rechner wieder herunter (nicht "Neu starten"!), schließt das Kabel an dem zweiten Laufwerk an, schließt das Gehäuse und schaltet den Rechner wieder ein. Windows XP erkennt jetzt das zweite Laufwerk, fragt aber nicht mehr nach, ob das System neu gestartet werden soll. Jetzt sollten im Gerätemanager beide Laufwerke im DMA-Modus gelistet sein. Windows XP sollte zuerst das Laufwerk und dann den Controller neu erkennen. Nachdem dieser Vorgang abgeschlossen wurde, werden wir zum Neustart aufgefordert. Bestätigt dies mit ""OK"" und startet den Rechner neu. Im Gerätemanager sollte anschließend das Laufwerk mit dem DMA-Modus gelistet sein.
Zum Vergrößern bitte das Bild anklicken !
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24.10.2003 10:23 |
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