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Geschrieben von Wallace am 25.09.2002 um 12:26:

  Kurswechsel bei AMD?

Obwohl DigiTimes von angeblichen Fakten berichtet, war sich der Inquirer seiner Informationen doch so sicher. Die Rede ist vom Barton und dem mögliche Einsatz von SOI-Technologie, welche nun entgegen der Inquirer Aussage durch eine Meldung von DigiTimes wiederlegt wird. Dies auch nur Vorerst, da das Thema SOI sicherlich auch noch solange aktuell bleiben wird, bis schließlich AMD seinen Barton auf den Markt bringt.

Tatsächlich ist die Frage ob der Barton „mit SOI“ oder ob er „ohne SOI“ erscheint, für das ganze AMD Imperium von entscheidender Bedeutung. Würde nämlich ein Barton mit SOI auf den Markt kommen, dann würde der Sockel-A Bereich gefestigt werden, welcher sich vor allem auch momentan mit großen Zukunftsängsten plagt. Denn ohne SOI wird der Barton, ähnlich dem Thouroughbred, eine sehr kleine DIE-Fläche bei dennoch sehr hoher Abwärme besitzen. Somit werden dann auch beim Barton horrende Kühlungsmaßnahmen notwendig, um ihn auf ein stabiles Niveau zu halten.

Was bedeutet das im Ganzen

Der Barton ist vielmehr als nur das Schlusslicht der 32bit Serie. Er ist der stabilisierende Faktor, der AMD den Rücken freihalten kann, solange man da mit der Einführung des Hammer beschäftigt ist. Hohe Taktraten sind deshalb notwendig, welche Zwangsläufig auch höhere Verlustleistungen produzieren, die sich jedoch nun mit SOI hätten eindämmen lassen können. Ohne SOI ist der Barton nur ein weiteres Sorgenkind im Hause AMD, zumindest traut man ihm sonst nicht die Leistungsfähigkeit zu, die er benötigen würde um sich gegen einen Pentium4 zu stellen, der bald schon mit über 3GHz getaktet sein wird.

Hopfen und Malz ist noch nicht verloren

Für AMD gibt es aber noch Optionen, um die eigenen Zukunft zu festigen. So könnten beide, der Inquirer sowie auch DigiTimes, recht behalten. Indem nämlich AMD seinen Barton erst ohne SOI fertigt und später bei höheren Taktraten sich doch noch dazu bekehrt. Denn die eigentlichen Probleme der SOI Fertigung müssen nicht unbedingt technischer Natur sein. Schließlich ist auch das Herstellungsprozedere umfangreicher und würde (je nach verwendeter SOI Methode) in der Herstellung gut doppelt so hohe Kosten produzieren, wie die Herstellung ohne SOI. Dies schlägt sich damit nicht nur auf einen höheren Preis nieder, sondern auch auf die Höhe der verwendeten Marge und gerade zum jetzigen Zeitpunkt kann sich AMD keine Kampfpreise erlauben.

Alternativ dazu, gäbe es auch die Möglichkeit den 64bit Hammer stärker in den Desktopmarkt zu ziehen. Vorgesehen ist ein mit SOI gefertigter Hammer zuerst auch nur für den Serverbereich, denn auch seine SOI Herstellung kann durchaus mehr Kosten produzieren, so dass er sehr teuer auf den Markt kommt und für Normalsterbliche damit unerschwinglich wird. Zumindest das bekannte Preisverhältnis, welches besonders in letzter Zeit Prozessoren für unter 100.- € möglich machte, scheint nun in Zukunft langsam auszusterben. Dies wäre sicherlich in AMDs und Intels Interesse, da sich so auch höhere Margen leichter verstecken ließen. Doch Schlussendlich würde AMD dennoch am meisten unter einer neuen Preispolitik zu leiden haben, da hier Intel seinen Pentium4 für einen Apfel und Ei in den Krieg ziehen lassen kann.

Die Zukunft allgemein

Wie auch immer sich AMD entscheiden wird, ergeben sich dennoch zwei neue Faktoren unter denen der Anwender am meisten leiden wird. Zum einen werden Prozessoren teurer, bedingt durch die Herstellung, welche hierfür die Option liefert bzw. die Gelegenheit bietet. Zum anderen gerät AMD stärker in Bedrängnis und damit in Zugzwang. Hier sind unter Umständen ähnliche provisorische Produkte zu erwarten, wie wir sie mit dem ersten Thoroughbred erleben durften. Voreilig sollte man sich daher nicht zum Kauf entschließen. (K-Hardware)

Wallace


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