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Ein Netzteiltausch sollte auch den ungeübten Anwender vor keine größeren Probleme stellen, insofern sparen wir uns den detaillierten Ablauf.
Die wichtigste Grundregel bei Bauarbeiten am eigenen Rechner ist, daß ihr alle Komponenten spannungsfrei macht.
Dazu müßt ihr als erstes das Netzteil ausschalten oder noch besser das Netzkabel abziehen.
Doch jetzt ist der Rechner noch nicht völlig spannungsfrei, da sich auf dem Mainboard und dem Netzteil noch geladene Kondensatoren befinden.
Diese Kondensatoren sollen im Betrieb Stromschwankungen ausgleichen.Normalerweise entladen sich die Bauteile von selbst, dies kann aber bis zu 10 Minuten dauern.
Wer hat aber schon so viel Zeit und möchte dies abwarten ?
Mit einem kleinem Trick könnt ihr die Restelektrizität loswerden:
Ihr müßt einfach noch einmal den Einschaltknopf drücken,nachdem ihr das Netzkabel entfernt habt.
Ihr werdet merken, daß die Lüfter nochmals kurz anlaufen und sofort wieder stillstehen.
Jetzt ist der Rechner garantiert spannungsfrei.
Vergeßt auch nicht, euch vor den Arbeiten an einem metallischen Gegenstand zu erden !
Dank der sehr langen Kabelstränge (ca. 50 cm) ist die "Verdrahtung" auch in sehr großen Towern überhaupt kein Problem. Die Stränge sind wie folgt bestückt:
8x Molex-Stecker 12V, für HD und CD/DVD-Laufwerke , 2x Diskettenanschluss, Zusätzlicher +12V für P4 und +5V-Stecker, ATX Stecker, 2x S-ATA Connectoren sind zwar nicht üppig, aber ausreichend für den normal ausgestatteten Rechner.
Endlich vermißten wir auch keine Kabelbinder mehr, denn auch daran wurde bei Be Quiet gedacht.
Sauber verdrillte Kabel stellen nicht nur unter ordnungstechnischen Aspekten ein erfreuliches Merkmal dar, sie sollen zusätzlich Elektromagnetische Interferenzen im Zaum halten, dies war leider nicht der Fall, denn die einzigen Kabel, die verdrillt wurden, waren die Kabel für den Anschluß zusätzlicher Lüfter.
Das Vorhandensein von 2x S-ATA Connectoren schafft ebenfalls Vertrauen für künftige hardwareseitige Aufrüstungen.
Bevor wir zum eigentlichen Leistungstest kommen, noch ein paar Worte zu den Leistungsspezifikationen von Netzteilen:
Bei einem PC-Netzteil wird die Leistung oft mit der Angabe ""Total DC Output"" (DC steht für Gleichstrom) ausgewiesen. Dieser Maximal-Wert sagt aus, wieviel Watt das Netzteil insgesamt auf allen Leitungen liefern kann. ""Combined Power"" setzt sich hingegen aus der maximalen Leistung der +3,3-Volt- und +5-Volt-Leitung zusammen. Über die +12-Volt- und +5-Volt-Leitung werden u.a. Festplatten, CD-/ DVD-Drives und Disketten-Laufwerke mit Spannung versorgt. Die wichtigste Leitung ist jedoch die 3,3-Volt-Leitung, über die das Mainboard den Prozessor (CPU), den Hauptspeicher (RAM), den AGP-Bus und nahezu alle PCI-Steckkarten mit Power versorgt. Vor dem Release der ATX-Spezifikation wurde diese sog. "I/O-Spannung" aus der 5-Volt-Leitung gewandelt. Ein gut dimensioniertes Netzteil sollte ~30 Ampere auf der +5-Volt Leitung und ~25 Ampere auf der +3.3-Volt-Leitung liefern können.
Diese Empfehlung gilt nach wie vor, da die meisten Computer aus diesen beiden Leitungen die stromhungrigsten Komponenten versorgen, es sei denn, es handelt sich um ein Pentium 4 System. Intel hat dort bekanntermaßen den ATX12V Stromstecker eingeführt. Der Pentium 4 bezieht seinen Strombedarf aus der weniger belasteten +12 V Leitung. Mittlerweile hat es MSI auf seinen aktuellen nForce 2 Boards nachempfunden und bietet dort einen 12V-Anschluß zur Entlastung an, andere Hersteller sind diesem Beispiel gefolgt. Bei der enormen Stromaufnahme der nForce 2 Boards sicher ein Schritt in die richtige Richtung.
Noch eine Anmerkung zur Lüftersteuerung, Tachosignalgeber und temperaturgeregelte Anschlüsse sind zwar sehr komfortabel und eigentlich auch sinnvoll, es ist nur so, daß sich genau dadurch nicht selten Probleme ergeben, denn es gibt nicht wenige Mainboards, die bei einer Drehzahl von unter 1000 U/min schlichtweg streiken.
Das Be Quiet Netzteil verfügt über den vor ein paar Jahren eingeführten Standard Active PFC. Dieses Kürzel bedeutet PFC "Power-Factor-Correction". Zu deutsch bedeutet "PFC" "Leistungsfaktorkorrektur". Dieses Verfahren vermindert die Oberwellenbelastung auf den (Wechselspannungs-) Versorgungsleitungen und verbessert deren Ausnützung. Die meisten Schaltnetzteile richten die Netzspannung gleich und glätten sie mit einem Elektrolytkondensator. Durch dieses Verfahren kann jedoch nur dann Netzstrom fließen, wenn die Netzspannung höher ist als die Spannung am Elektrolytkondensator. Dadurch entstehen relativ schmale und hohe Stromimpulse in der Netzleitung, abhängig vom Netz, von der Größe des ELKOs und natürlich von der aufgenommenen Leistung.
Durch die PFC wird der Stromflußwinkel (sinusähnlich) erhöht und dadurch der Effektivwert des Netzstromes verringert.
Noch eine Anmerkung zur Wärmeentwicklung des Netzteils,
es wurde zwar nicht wirklich heiß, allerdings hatte man doch das subjektive Empfinden einer größeren Wärmeentwicklung als bei Netzteilen mit schneller drehenden Rotoren. Dies ist aber ein logischer Vorgang, der seine Bestätigung in aktuellen passiv gekühlten Netzteilen findet, wo die Abwärme auch durch üppig dimensionierte Kühlkörper nicht wirklich gut abtransportiert wird.
Dazu muß man allerdings berücksichtigen, daß in unserem System dieses grundsätzliche Problem durch die Anzahl der Gehäuselüfter kompensiert wurde.
Ausgang | Toleranz | Umin. | UNom. | Umax. |
[%] | Volt | Volt | Ampere | |
+12 V* | 5 | 11,4 | 12,00 | 12,60 |
+5V | 5 | 4,75 | 5,00 | 5,25 |
+3,3V | 5 | 3,14 | 3,30 | 3,47 |
-5V | 10 | 4,50 | 5,00 | 5,50 |
-12V | 10 | 10,80 | 12,00 | 13,20 |
+5Vsb | 5 | 4,75 | 5,00 | 5,25 |
Richtspannung |
+3.3V |
+5V |
+12V |
-12V |
-5V |
niedrigster Wert |
3.31V |
5.01V |
11.98V |
-12,12V |
-5.27V |
höchster Wert |
3.38V |
5.05V |
12.08V |
-12.01V |
-5.12V |
durchschnittlicher Wert |
3.35V |
5.03V |
11,99V |
-12.08V |
-5.17V |
"Wirklich leise" so lautete der einhellige Tenor nach unseren Testdurchläufen. Die vom Be Quiet erzeugte Geräuschkulisse ist als solche eigentlich nicht zu bezeichnen, denn wir konnten sie zu keiner Zeit aus den anderen Lüftern des Redaktionsrechners herausdefinieren.
Verarbeitungstechnisch hat Be Quiet ganze Arbeit geleistet, denn das Netzteil ist nicht nur äußerlich ein Hingucker, es ist auch im Innern durchgängig sehr gut verarbeitet.
Die Leistungsgrenze wurde allerdings durch unseren zugegeben üppig bestückten Rechner aufgezeigt, denn u.a. allein 7 Laufwerke zu versorgen ist sicherlich nicht die Norm. Das Netzteil bwältigte diese Aufgabe zwar anstandslos, aber unterschwellig hatten wir doch das Gefühl einer gewissen Leistungssättigung, wenn man das so bezeichnen darf. Für unseren Geschmack könnte die 12 V-Leitung etwas üppiger ausgelegt sein, dazu ist sie einfach zu wichtig.
Sehr lobenswert ist die lange Garantiezeit und der vorbildliche Austauschservice. Wir sind der Meinung, das dies Schule machen sollte, denn nichts fördert die so wichtige Kundenzufriedenheit mehr, als ein guter und professioneller Service.
Das Be Quiet Blackline PFC Serie 1.3 350Watt Netzteil hat uns überzeugt, es gibt zwar ein paar Schwachpunkte, die wir im Test auch schon angesprochen haben, aber nichts desto trotz sind wir mit dem Resultat zufrieden und bei einem derzeitigen Marktpreis von ca. 66 € kann man wenig verkehrt machen, insbesondere dann nicht, wenn das Netzteil von Be Quiet hergestellt wird.