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Geschrieben von Cerberus am 30.08.2011 um 14:23:

Achtung Enermax MaxRevo 1350Watt Netzteil im Test

Enermax MaxRevo 1350Watt Netzteil







Einleitung:

Abseits der Netzteil Messe-Eyecatcher, die nahezu lückenlos aus 80+ Platin Geräte bestanden, hat Enermax einen Nachfolger für seine Revolution Netzteile lanciert: die MaxRevo Serie, die innerhalb der EU bislang aus zwei Boliden besteht: einem 1350 Watt und einem 1500 Watt Netzteil. Nun fragt sich der interesssierte Anwender vermutlich "was soll ich mit so einem Netzteil?" die Frage ist durchaus berechtigt, zumal 95% aller Homeuser zweifellos mit der 300 bis 400 Watt Kategorie bestens bedient wären. Nichts desto trotz haben diese Wattmonster durchaus ihre Daseinsbrechtigung, insbesondere dann, wenn es um extreme Übertaktungen und den Einsatz von mehreren Grafikkarten geht. Lassen wir diese sagen wir mal etwas überspitzt "Anwendungsnische" als solche beiseite, ist es natürlich interessant zu sehen, was in solchen Netzteilen für technische Feinheiten verbaut werden, denn DC-to-DC Technik und eine Effizienz um die 90% sind hier schon fast obligatorisch, aber was hat Enermax darüber hinaus noch aus dem Köcher gezogen?
Das ist auch der Grund, warum wir uns dazu entschieden haben, letztendlich doch so ein Netzteil zu testen, denn vieles von dem was im jetzigen Highend Segment schlummert, fließt irgendwann in den Konsumerbereich ein, so daß letztendlich alle davon profitieren, zumindest sollte das die Intention der Hersteller sein. Schauen wir uns also gemeinsam an, was dieses Ungetüm zu leisten imstande ist, darum wünschen wir euch viel Spaß bei unserem neuesten Netzteil Review...




Lieferumfang:

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• Enermax MaxRevo 1350Watt Netzteil in Retailverpackung
• Kaltgeräteanschlußkabel, Kabelsicherungsbügel
• modulare Kabelstränge
• zwei Kabelbeutel
• separater Enermax T.B. Vegas Duo 120mm Lüfter
• 4 Schrauben
• 5 Klettbänder
• 1 Case Badge
• Kurzanleitung (mehrsprachig)




Die technischen Daten:

• OEM: Enermax
• Gehäusematerial: Stahl
• Gesamtleistung: 1350 Watt
• 140 Watt kombinierte Ausgangsleistung (+3,3 und +5 Volt)
• 1344 Watt (112 Ampere) kombinierte Ausgangsleistung (+12 Volt)
• universeller Weitbereichseingang: 100-240 VAC für unterschiedliche Stromnetze
• maximale Belastbarkeit der einzelnen Strom-Schienen:
• +3,3 Volt: 25 A
• +5,0 Volt: 25 A
• +12 Volt V1: 30 A
• +12 Volt V2: 30 A
• +12 Volt V3: 30 A
• +12 Volt V4: 30 A
• +12 Volt V5: 30 A
• +12 Volt V6: 30 A
• -12 Volt: 0,5 A
• +5 Volt Standby: 4 A
• ATX Standards: 2.3
• EMV-geschirmte Kabelstränge: ja
• Aktives PFC (bis zu 99%)
• Lüfter: 139mm (Enermax Twister) mit Heatguard Nachlaufsteuerung
• Kabelmanagement: ja (vollmodular)
• Gruppenregulierung: nein
• DC-to-DC Technik: ja
• LLC-Resonanzwandler: nein
• Polymer-Aluminium-Kondensatoren: ja
• OCP (Over Current Protection) - Schutz vor Stromspitzen
• OTP (Over Temperature Protection) - Überhitzungsschutz
• OVP (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz
• OPP (Over Power Protection) - Überlastungsschutz
• UVP AC (Under Voltage Protection) - Unterspannungsschutz
• UVP DC (Under Voltage Protection) - Überspannungsschutz
• SCP (Short Circuit Protection) - Schutz vor Kurzschlüssen
• SIP (Surge and Inrush Protection) - Schutz vor unvorhergesehenen Stromstößen
• Standard-PS/2-Abmessungen (B×H×T): (150×86×180mm)
• Gewicht: 2,306Kg (ohne Verpackung)
• bisherige Varianten: 1350, 1500 Watt
• aktueller Marktpreis: ca. 270€ (1350 Watt)
• Zertifikate: 80+ Gold
• Garantie: 5 Jahre




Verarbeitung und erster Eindruck:

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Die leider wenig widerstandsfähige dünne äußere Hülle der Verpackung offenbart schick angerichtete Schubladen, in denen alles, was wir erwartet und erhofft hatten, kategorisch abgelegt wurde. In der oberen Lade verbergen sich die vollmodularen Kabelstränge samt Aufbewahrungsbeutel. Darunter links das Netzteil und rechts die restlichen Utensilien wie Kaltgerätekabel, Kabelbinder usw. Dort finden wir auch einen 120mm Lüfter aus der hochwertigen T.B. Vegas Duo Serie, so daß der künftige MaxRevo Besitzer gleich noch einen schmucken und wertigen Lüfter für seinen PC erhält, denn als Ersatzlüfter für das Netzteil ist dieser Lüfter kaum angedacht, zumal der verbaute Lüfter 139mm mißt.
Das MaxRevo Netzteil entpuppt sich fraglos auch optisch als Nachfolger der Revolution Serie, der gleiche grobkörnige Pulverlack schützt das Netzteil-Gehäuse vor Grobmothorik und farbliche Nuancen setzen auch hier die seitliche Beschriftung sowie der gülden abgesetzte Lüfterbereich, der analog zu anderen Enermax Netzteil-Serien über leichte Anfasungen im Gehäusedeckel verfügt. Damit möchte Enermax erreichen, das die vom Lüfter angesaugte Luft möglichst wenig Verwirbelungen erzeugt.
Die frühere Einbautiefe von 190mm wurde nicht vererbt, das MaxRevo Netzteil ist exakt 180mm lang, so daß wir uns immer noch im grünen ATX Bereich bewegen, womit die Chancen hoch sind, das Netzteil in nahezu jedem aktuellem PC-Gehäuse verbauen zu können. Der Luftaustrittsbereich wurde rein technisch beibehalten, auch hier unterstützen wabenförmige Aussparungen an der Frontpartie bei der Minimieren des Luftwiderstand der abzutransportierenden Abwärme aus dem Netzteil, was die Wirkung des Lüfters tatkräftig unterstützt.

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Ob wir wohl noch erleben werden, das Enermax seine Lüftergitter so ins Netzteil integriert, das sie nicht über das Gehäuse hinausragen? so langsam bekommen wir echte Zweifel...Das Lüftergitter ragt 1,6mm über das Netzteilgehäuse hinaus, das ist nicht viel, kann aber trotzdem zu Problemen führen. Wir erinnern uns: Probleme treten bei überstehenden Lüftergitter auf (z.B. beim Cooler Master Stacker STC-T01), wenn das Lüftergitter auf den seitlichen oder hinteren Auflagen für das Netzteil aufliegt und die Bohrungen für die Verschraubung des Netzteils am Gehäuse dadurch um wenigstens einen Millimeter verlagert werden. Wer das Netzteil in einem aktuellen Lian Li/Lancool Gehäuse verbauen möchte, wird sehr oft mit den neuen Netzteilklammern konfrontiert, die auf Grund ihrer strammen Umklammerung das Gitter samt Emblem durchaus zerdrücken könnten, sofern man das Netzteil mit dem Lüfter gen Innenraum verbauen möchte oder muß, weil im Unterboden keine Belüftungsöffnung existiert. Umgehen könnte man das Problem versuchsweise dadurch, in dem man das Lüftergitter abschraubt ->dreht und wieder befestigt, so ragt das Gitter beim MaxRevo aber zu weit gen Lüfter und kann ihn blockieren: also Finger weg von dieser unprofessionellen Basteloption !
Gewichtstechnisch hat das MaxRevo im Vergleich zum Revolution etwas abgespeckt, von den ursprünglich 3,15Kg sind noch 2,30 Kg übrig geblieben, wobei wir berücksichigen müssen, das beim Revolution der Hauptkabelstrang nicht modular ausgelegt war und somit mitgemessen wurde. Schlußendlich spielt dieser Unterschied aber keine gravierende Rolle, die allermeisten Netzteile werden aktuell im PC-Gehäuseboden angesiedelt und dort drücken sich 3 Kg nicht besonders schnell durch den Boden durch. Insgesamt betrachtet gestaltet sich die äußere Verarbeitung als überaus adäquat, wenn wir den Preis von nahezu 300€ im Auge behalten. Gröbere Schnitzer sind außer dem überstehenden Gitte keine zu entdecken und der Lack wird auch einige Ein-Ausbau Sessions sicherlich schadlos überstehen können. Ob dem Betrachter nun die goldfarbene Beschriftung samt Lüfterinlet gefällt, deklarieren wir als Geschmacksfrage, uns hat diese Farbkomposition jedenfalls durchaus zugesagt, auch wenn sie nicht besonders originell wirkt.

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Der Lüfter stammt aus dem eigenen Twister-Portfolio von Enermax und weist folgende Kenndaten aus:

• OEM: Power Cooler
• Kennnummer: ED142512S-DA
• Lagerung: Twister Gleitlager
• Gewicht: 112g
• Beleuchtung: nein
• Abmessungen (mm): 139x139x25
• Lüfterblätter: 7
• max. Lautheit: bis maximal 30 dBA
• max. Volumentransport (CFM): 41,82 bis 93,34cfm (71,1 bis 158,7 m³/h)
• max. Geschwindigkeit: 900 bis 2000 U/min ( (+ /- 10%)
• Stromaufnahme: 7,2 Watt (0,6A)
• Anschluß: 3-pin

Bevor das große Mutmaßen wieder los geht, Power Cooler gehört zur Enermax Technology Corporation. Es handelt sich auch durchaus nicht um einen Schreibfehler unsererseits, Enermax verbaut de facto einen 139mm Lüfter, was scheinbar aus patentrechtlichen Gründen zwingend erforderlich ist. Die Qualität dieser Lüfter, insbesondere der Twister Lagerung konnten wir schon in zahlreichen Lüfter-Roundups attestieren, zuletzt in unserem 140mm Lüfter-Roundup 2010 .
Der Lüfter wurde so ins Netzteil integriert, das er ins Netzteil hineinbläst, so daß der Lüfter, falls er genügend kühle Luft ansaugen kann, die Netzteil Komponenten entsprechend ventiliert. Wird das Netzteil so verbaut, das es lediglich auf die warme Abluft der System-Komonenten zurückgreifen kann, sprich mit dem Lüfter gen Innenraum, ist dieser Kühleffekt natürlich nicht optimal, was nicht selten eine Drehzahlerhöhung des Lüfters zur Folge hat. Hier hilft nur eine ausreichende Frischluftzufuhr sprich Be-und Entlüftung im System durch geeignete Gehäuselüfter. Sitzt das Netzteil am Gehäuseboden mit einer Lüfterausrichtung gen Fussboden, wird es nur rudimentär mit dieser erhitzten Abluft konfrontiert, insofern relativiert sich dieser Aspekt wieder.
Die Enermax SpeedGuard II Lüftersteuerung regelt den Lüfter sowohl Last-als auch Temperaturabhängig. Das bedeutet in der Praxis, das der Lüfter des MaxRevo Netzteil zwischen 900 U/min (ohne Last) und 2000 U/min bei Vollast rotiert. Über die HeatGuard Nachlaufsteuerung wird auch nach dem Ausschalten des Rechners der Netzteillüfter noch mit Spannung versorgt, so daß Restabwärme weiter abtransportiert wird. Eigentlich wäre dies bei so hoch effizienten Netzteilen kaum nötig, darüber hinaus verbraucht dies unnötig Strom, aber der Sicherheitsfaktor war Enermax offensichtlich wichtiger.




Die Verkabelung:

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Das Enermax nun doch ein vollmodulares Netzteil anbietet überrascht schon ein wenig, 2010 lehnte man dies noch kategorisch ab. Aber abseits aller Statements und Vorlieben ist Netzteilverkabelung immer ein gerne auch kontrovers diskutiertes Thema, dem einen sind sie zu schlicht, darum möchte er/sie gerne modden. Dem anderen sind sie zu steif, deswegen bevorzugt man lieber lange ungesleevte Kabel anstelle der eng gesleevten Kabelstänge eines Kabelmanagements. Man kann es drehen und wenden wie man möchte, die ideale Netzteil-Verkabelung existiert scheinbar nicht. Wir lassen uns auf diese Diskussion gar nicht erst ein, sondern stellen zwei Fakten in den Raum:

1. zusätzliche Platinen und Anschlüsse stellen nicht nur einen deutlich höheren Fertigungsaufwand und zusätzlichen Kostenfaktor dar, sondern erhöhen auch u.U. das Risko von korrosionsbedingten Spannungsreduzierungen.

2. wenn viele Geräte versorgt werden müssen, werden dementsprechend viele Kabelstränge verlegt und damit geht der optisch/logistische Vorteil verloren.

Das wird keinen davon abhalten, auch weiterhin Kabelmanagement zu fordern, denn es ist schick, sieht gut aus und suggeriert etwas besonderes gekauft zu haben. Insofern ist diese Diskussion auch mehr oder weniger müßig, weil sie entscheidend vom individuellen Geschmack geprägt ist.

Zurück zum eigentlichen Thema und schauen wir uns an, was Enermax beim MaxRevo an Steckern und Verkabelung zur Verfügung stellt:

• 10x 4-pin Molex Stromanschlüsse (45 bis 90cm lang, modular)
• 1x Floppy-Anschluss-Adapter (am 4-pin Molex-Strang, 105cm lang, modular)
• 14x S-ATA Connectoren (45 bis 90cm lang, modular)
• 8x PCI-Express 8-pin Stromanschluß (50cm lang, modular)
• 1x 4-pin ATX12V/EPS12V (60cm lang, modular)
• 2x 8-pin ATX12V/EPS12V (60cm lang, modular)
• 1x 24-pin Mainboard-Stromanschluß (65cm lang, modular)

Der Kaltgerätekabel-Steckerschutzbügel wird zwar als Feature propagiert, stellt aber keine wirkliche Innovation dar, zumal diese Sicherungsbügel im industriellen Umfeld, im Serverbereich und auch in der Medizin schon sehr lange existieren. Das heißt natürlich nicht, das wir solche Bügel im Desktopbereich ablehnen, zumal sie recht gut gegen unabsichtliches herausziehen schützen. Die einzelnen Verkabelungsstränge weisen grundsätzlich eine ausreichende Länge auf, auch wenn es in extremen Gehäusen trotzdem recht eng werden könnte. Die Flexibilität der einzelnen modularen Kabelstränge ist trotz der akkuraten Ummantelungen als gut zu bewerten, da haben wir schon störrischere Exemplare begutachten dürfen. Alle Kabelstränge sind akkurat isoliert worden, das sieht nicht nur gut aus, sondern sorgt für Ordnung und minimiert Interferenzen.
Das Kabelmanagement funktioniert theoretisch sehr gut, die Kabelstecker rasten über einen klar definierten Druckpunkt in den unbeschrifteten Ports ein und aus und sind dank der weißen Pfeile auch nicht falsch zu stecken. Über einen Mangel an Anschlüssen kann sich absolut niemand beklagen, natürlich fehlen auch die notwendigen 6-pin und 8-pin PCI-E Anschlüsse in ausreichender Anzahl nicht, um aktuelle SLI und Crossfire Systeme entsprechend zu bestücken. An der PATA-Steckerbelegung gibts es ebenso wenig auszusetzen, denn auch 4-pin Molex Stecker haben immer noch ihre Daseinsbrechtigung. Wenn jemand drei Gehäuselüfter und seine Lüftersteuerung verkabeln muß, sind in der Regel die ersten vier Molex Stecker belegt. Kommt eine Wasserkühlung hinzu, erhöht sich der Bedarf noch weiter, ergo ist es unsererseits nicht einzusehen, warum einige Hersteller diese Stecker inzwischen rationalisieren.
Das Problem ist nur, das die Kabelports sehr eng angeordnet wurden, was bei der Vielzahl an Kabeloptionen auch kein Wunder ist. Das ändert aber nichts an der Tatsache, das es sehr friggelig wird, ein Kabel beispielsweise aus der Mitte zu entfernen, wenn ringsherum viele Ports belegt sind. Man kommt nur mit ganz spitzen Fingern an die Arretierungshebel heran. Leider ragen die Anschlußports des Kabelmanagements überdies auch noch 7,5mm über das Netzteilgehäuse hinaus, so daß sich das Netzteil ünnötig verlängert.




Die Elektronik:

Bevor wir uns die verbaute Elektronik etwas detaillierter anschauen, möchten wir euch unseren Spezialartikel zu diesem Thema offerieren, damit wir dieses Review nicht mit Basics verstopfen:

Technische Aspekte zur aktuellen Netzteiltechnik



In dem verlinkten Artikel erfahrt ihr auch alles zum Thema DC-to-DC, LLC-Resonanzwandler und auch das Thema Polymer-Aluminium-Kondensatoren findet dort Berücksichtigung, so daß wir euch diese Schlenker hier ersparen.

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Enermax hat aufgeräumt und sich Seasonic als Vorbild auserkoren, das ist kaum zu verbergen. Das Layout wurde komplett überarbeitet und alles wichtige, was sonst über die Hauptplatine verteilt viel Platz beansprucht auf Tochterplatinen verlegt. Dadurch werden auch die Verkabelungen weitestgehend aus dem Sichtfeld des Betrachters entfernt. Dies hat aber nicht nur optische Vorteile, diese Topologie ermöglicht kürzere Signalwege und vor allem weniger mechanisch beanspruchte Kontaktstellen. Die VRMs für die DC-to-DC Steuerung sitzen ebenfalls auf einer Tocherplatine und werden dort durch Polymer-Aluminium-Kondensatoren unterstützt. Wer ganz genau hinschaut sieht natürlich, das diese Tochterplatine für die VRMs der Platine fürs Kabelmanagement noch vorgeschaltet wurde, denn die sitzt direkt dahinter. Wenn wir das alles mit Seasonic vergleichen, besteht ein klarer Unterschied in der Kontaktierung der jeweiligen Platinen und da sich Seasonic diese Technik patentrechtlich hat schützen lassen, mußte Enermax einen kleinen Umweg beschreiten, was aber recht pfiffig gelöst wurde und bei Enermax „Copper Bridge Array“ Übertragungs-Technologie genannt wird. Damit ist nichts anderes als eine spezielle Kontaktaufnahme mit den Tochterplatinen über acht entsprechende Kupfer-Kontaktstellen gemeint. An diesem Kontaktbereich finden wir auch noch 10 hochwertige Elkos von Rubicon aus der ZLK Bauserie (insgesamt 1500uF, 16V, 105°C) für die +12Volt Ausgangsfilterung. Eine LLC-Resonanzwandlung suchen wir interessanterweise an dieser Stelle vergebens, Enermax hat auf dieses Feature verzichtet.
Aber der Reihe nach:
die transiente Eingangsfilterung beginnt beim EMI-Filter von Yunpen und geht weiter über einen X-Kondensator, zwei Y-Kondensator (blau) und einer gut gewickelten Spule. Danach schließen sich auf der Platine ein weiterer X-Kondensator, zwei Y-Kondensatoren, drei weitere Spule, sowie ein MOV (Metalloxid Varistor) und eine recht üppige Schmelzsicherung an. Die drei großen parallel geschalteten Kondensatoren der primären Bereiches stammen aus der Fabrikation von Panasonic (Matsushita), verfügen jeweils über 330mikroFarad Kapazität bei 400Volt verfügen und bis 105°C belastbar wären. Das Ganze gestaltet sich also an dieser Stelle deutlich aufwendiger, als in Billig Netzteilen, wo dieser Bereich überaus sparsamer ausgelegt ist, bevor der Strom dann an die Gleichrichter weitergeleitet wird. Dieser Bridge Rectifier LL25XB60 (Gleichrichterdiode) stammt von Shindengen und verfügt über einen eigenen Kühlkörper. Die vier primären Mosfets wurden bei MagnaChip gefertigt ( MDF18N50) und verfügen ebenfalls über üppige Kühlkörper.
Die Elkos des Sekundärbereiches stammen von Nippon-Chemicon und sind nahezu komplett als Polymer-Aluminium-Kondensatoren vorhanden, was wie bereits erwähnt auch für die Elkos der Kabelmanagement-Platine incl. VRM gilt. Das ist eine kluge Entscheidung, zumal eine optische Leckagen-Erkennung der Elkos grundsätzlich äußerst schwer fällt, von der schwierigen Kühlung dieses Bereiches ganz zu schweigen.
Auch sonst bietet Enermax fast alle auf, was Rang und Qualität besitzt, als da wären Trafos von Rong Chyuan, wobei der Haupttrafo besonders üppig und variabel in seiner Ansteuerung ausgelegt wurde. Auf der Hauptplatine sitzen zwei weitere kleiner Tocherplatinen, auf denen wir einerseits den APFC Controller finden (Infineon 2PCS02) und andererseits den Phase-Shifted Full-Bridge Controller sprich UCC28950 PWM-Controller von Texas Instruments. Vor dem großen Haupttrafo sitzen die sechs Mosfets zur 12Volt Regulierung, sie stammen von Infineon ( IPP015N04N) und sind über kupferne Kontaktplättchen mit dem Kühlkörper verbunden. Die VRMs für die DC-to-Dc Implementierung von 3,3 und 5 Volt verfügen über einen PWM Controller von Anpec ( APW7073A) und über jeweils vier Mosfets vom gleichen Hersteller (APM2556N). Der zentrale Steuerungschip für die chipkontrollierte Schutzschaltungen (Silicon Touch PS236) sitzt übrigens auf der Rückseite also auf der Seite der Kabelports. Der Chip steuert alle sechs 12Volt Schienen und regelt die entsprechenden Schutzschaltungen (OCP, OCP, UVP usw.). Kommen wir noch zur 5VSB Regelung, die wird über einen Super Barrier Rectifier von Diodes übernommen (10U60CT). Diese spezielle Diode wird von einem kleineren Trafo und einem Nippon-Chemicon Elko in seiner Arbeit unterstützt.
Die Platinen Qualität wurde ebenso hochwertig gewählt wie das restliche Netzteil Equipment, insofern überrascht es nicht, das wir ausschließlich FR4 Platinen vorfinden. Das dies eine Rolle spielt, wissen unsere aufmerksamen Leser, denn die Güte der Platine sagt viel über deren Kriechstromfestigkeit und Hochfrequenzeigenschaften aus. Falls es jemand nicht wissen sollte, FR steht für flame retardant, zu deutsch: flammenhemmend. Die Einstufungen FR1 und FR2 sind kaum erwähnenswert und bleiben der Standard Qualität vorbehalten. Ab FR3 wird es für brauchbare Netzteile interessant, denn so eine Platine besteht aus Epoxidharz + Papier, wobei hier mittlerweile auf Phenolharz verzichtet wurde. Dementsprechend wären diese Platinen im Normalfall auch frei von gesundheitsschädlichen Aldehyden. Ab FR4 darf man getrost von sehr hochwertig und ab FR5 von highend Platinen sprechen.
Die Lötqualität korrespondiert mit dieser Platine ausgezeichnet, denn FSP verzichtete auf dicke unschöne Lötkleckse oder zu heiß nachgezogene Lötbahnen, die nicht nur ästhetischen Ansprüchen widersprechen würden. Der Nachteil solcher huschiwuschi Lötereien ist schnell begründet, die Platinenfestigkeit leidet darunter und als wäre das noch nicht genug, bilden sich unter Umständen erhöhte Verlustleistungen heraus, die dann wieder kompensiert werden müßten. Einziger Makel wären hier und dort zu lange Steckerfähnchen, die der Qualitätskontrolle von Enermax scheinbar entgangen sind.
Der Airflow dieses aufgeräumten Innenraums ist zwangsläufig sehr hoch, der Lüfter dürfte keine größeren Probleme haben, die vorhandenen Komponenten ausreichend zu ventilieren. Schrumpfschläuche und Isolierungen sind dort, wo sie benötigt werden, vorhanden. Spulenstrümpfe, wie wir sie nennen, entdecken wir auch hier und dort, Silicon zur Stabilisierung vorhandener Wackelkandidaten sind kaum zu entdecken, Enermax scheint sich seiner Sache bezüglich Störgeräusche in Form von Pfeifen oder Fiepen sehr sicher zu sein.
Das Enermax Netzteil entspricht bereits der RoSH Umweltverordnung und auch den strengen EuP und ERP Richtlinien, die eine Absenkung der Standby-Verluste einfordern (weniger als 0,3 Watt). Dazu sollte man wissen und bedenken, das diese Mechanismen überhaupt erst dann greifen, wenn das verbaute Mainboard dies explizit unterstützt. Ohne ein passendes aktuelle Mainboard mit aktivierter Einstellung Im Bios (ErP ready) verpufft dieses Feature !




Der Test:

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Vor den eigentlichen Tests findet grundsätzlich eine erste Funktionskontrolle statt, um insbesondere auch den Power Good Wert zu ermitteln. Sollten sich hier bereits Probleme einstellen, wie z.B. ein nicht anlaufender Lüfter, oder ein zu hoher Power Good Wert, brechen wir den Test grundsätzlich ab und das Netzteil geht zurück zum Hersteller.
Der Power Good Wert (PG) gibt übrigens den Zeitraum an, in dem Mainboard und Netzteil miteinander korrespondieren und alles für ok befinden. Teile des Mainboards werden ja über das Slave Power Supply permanent mit +5V versorgt. Diese liegen dann auf der grünen Leitung, die vom Board zum Netzteil führt, an. Durch drücken des Einschaltknopfes wird diese Spannung auf Null gezogen, das Netzteil startet. Sollte irgendwas nicht i.O. sein, bricht das Netzteil seine Versorgung ab und der Rechner würde resetten. Im Normalfall liegt der Power Good Wert zwischen 100 und 500ms, was auch beim MaxRevo Netzteil mit 231,4ms der Fall war.

An dieser Stelle nochmals der Verweis zu unserem Spezialartikel:

Technische Aspekte zur aktuellen Netzteiltechnik, Testprozedere und Testequipment


In dem Artikel steht auch sehr detailliert, womit wir seit Februar 2010 unsere Netzteile nach ATX-Norm testen, insofern ersparen wir euch und uns weitere Abschweifungen. Unser eigentlicher Testablauf gestaltet sich wie folgt:

1. 15 Minuten warmlaufen bei 50% Last
2. Das Vorbereiten der jeweiligen Testabläufe für die Bereiche 5%, 10%, 20%, 50%, 80%, 100% und 110% Last, die dann über die Chroma Racks oder FAST FA-828 initiiert werden. In jedem Fall werden programmierte AC Lasten verwendet (230Volt, 50Hz).
3. Während dieser 7 Abschnitte werden parallel dazu die Spannungsstabilität, Ripple&Noise Werte über das Tektronix TPS 2014 Oszilloskop und FAST FA-828 ATE aufgezeichnet und hinterher ausgewertet (Peak-to-Peak Werte, 20MHZ Bandbreite)
4. Die Temperaturwerte werden dabei über das Yokugawa Temperaturmessgerät mit vier verschiedenen Sensoren ermittelt und ständig kontrolliert und zwar an den Hotspots des Netzteils.
5. PFC messen wir über die FAST FA-828 ATE und das Seasonic Power Angel.
6. Die Lautheit des Lüfters wird ca. 15cm vom Lüfter entfernt mit einem ACR-264-plus Messgerät verifiziert, das normalerweise einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfaßt. Eventuelle Lager- oder andere Störgeräusche werden dabei ebenfalls berücksichtigt
7. Die Effizienz im 230Volt Netz ergibt sich aus dem Input der elektronischen Lasterzeuger und dem Output an den Netzteilausgängen, die auf einer speziell angefertigten Anschlußlatine von Enhance gesteckt sind (mit 10uF und 0.1uF Glättungskondensatoren)
8. Der Standby Verbrauch (S5, ausgeschalteter Rechner) wird nach dem Abschluß der Leistungstests gemessen
9. Um die Lautheit des Lüfters zu messen, Inkompatibilitäten und eventuelle Störgeräusche durch Spulen und Wandler im Bereich Netzteil und Mainboard auszuschließen, wird das Netzteil abschließend in unseren drei Redaktionsrechnern verbaut und in Betrieb genommen. 14 weitere Tage Praxistest folgen, wo wir verschiedene Lastzustände simulieren. Wir sind in der Lage, über unsere Rechner bis zu 1200 Watt über Vollast abzurufen
10. In diesem Praxistest werden auch noch einmal die Temperaturen des eingebauten Netzteils überprüft und in unserer Resultatstabelle zusätzlich eingepflegt.
11. Die Messdaten für die Stützzeit, Power-Good und den Standby-Verbrauch werden separat ausgegeben und nicht in unserer Haupttabelle berücksichtigt.

Die ATX V2.03 Spezifikation lässt folgende Grenzwerte zu :


Die Ripple&Noise (Restwelligkeit und Rauschen) ATX 2.03 Vorgaben für 10 HZ bis 20MHZ sehen folgendermaßen aus:

• 3,3Volt Schiene: maximal 50mV
• 5Volt Schiene: maximal 50mV
• 12Volt Schiene: maximal 120mV



Testresultate des Enermax MaxRevo 1350Watt Netzteil
Rubrik: 5% Last 10% Last 20% Last 50% Last 80% Last 100% Last 110% Last
Spannungsstabilität 3,3Volt 3,39V 3,39V 3,37V 3,35V 3,32V 3,29V 3,29V
Spannungsstabilität 5Volt 5,07V 5,07V 5,05V 5,04V 5,02V 4,97V 4,95V
Spannungsstabilität 12Volt 12,21V 12,21V 12,20V 12,12V 12,06V 12,01V 11,97V
Ripple&Noise 3,3Volt 12mV 13mV 18mV 23mV 27mV 30mV 32mV
Ripple&Noise 5Volt 12mV 14mV 17mV 21mV 25mV 29mV 31mV
Ripple&Noise 12Volt 13mV 15mV 18mV 22mV 25mV 28mV 30mV
PFC 0,91 0,94 0,96 0,98 0,99 0,99 0,99
Temperaturen (Hotspots) 19,6°C 22,1°C 26,7°C 30,4°C 33,2°C 36,1°C 38,8°C
Temperaturen (eingebaut) 21,4°C 23,7°C 28,3°C 32,1°C 36,2°C 39,7°C 41,6°C
Lautheit (in dBA) 23,6 dBA 25,4 dBA 26,1 dBA 27,4 dBA 28,1 dBA 29,8 dBA 31,7 dBA
Lautheit (in sone) 0,4 sone 0,6 sone 0,7 sone 0,8 sone 0,9 sone 1,1 sone 1,3 sone
Lüfter Wahrnehmung kaum hörbar kaum hörbar kaum hörbar kaum hörbar kaum hörbar sehr leise leise
Elektronik Geräusche keine keine keine keine keine minimales surren minimales surren
Effizienz (230VAC) 83,9% 85,6% 90,6% 92,1% 91,4% 89,6% 87,9%


Für die Technik-Freaks unter unseren Lesern noch ein paar Hinweise, wann die wichtigsten Schutzschaltungen ansprechen:

OCP (Schutz vor Stromspitzen):
• 3,3 Volt Schiene: OCP schaltet bei mehr als 39 Ampere Belastung ab
• 5 Volt Schiene: OCP schaltet bei mehr als 43 Ampere Belastung ab
• 12 Volt Schiene 1: OCP schaltet bei mehr als 42 Ampere Belastung ab
• 12 Volt Schiene 2: OCP schaltet bei mehr als 44 Ampere Belastung ab
• 12 Volt Schiene 3: OCP schaltet bei mehr als 45 Ampere Belastung ab
• 12 Volt Schiene 4: OCP schaltet bei mehr als 46 Ampere Belastung ab
• 12 Volt Schiene 5: OCP schaltet bei mehr als 46 Ampere Belastung ab
• 12 Volt Schiene 6: OCP schaltet bei mehr als 45 Ampere Belastung ab

OVP (Überspannungsschutz):
• 3,3 Volt Schiene: OVP schaltet bei mehr als 4,31 Volt Spannung ab
• 5 Volt Schiene: OVP schaltet bei mehr als 6,58 Volt Spannung ab
• 12 Volt Schiene 1: OVP schaltet bei mehr als 14,20 Volt Spannung ab
• 12 Volt Schiene 2: OVP schaltet bei mehr als 14,21 Volt Spannung ab
• 12 Volt Schiene 3: OVP schaltet bei mehr als 14,23 Volt Spannung ab
• 12 Volt Schiene 4: OVP schaltet bei mehr als 14,21 Volt Spannung ab
• 12 Volt Schiene 5: OVP schaltet bei mehr als 14,26 Volt Spannung ab
• 12 Volt Schiene 6: OVP schaltet bei mehr als 14,24 Volt Spannung ab

Die Stützzeit lag auf allen Schienen deutlich über den geforderten 17ms:
12Volt= 27,12ms, 5Volt=24,33ms, 3,3Volt=28,74ms. Diesbezüglich gibt es also keinen Anlass zur Kritik. Dies gilt auch und umso mehr für die Beseitigung der Restwelligkeit, wo das MaxRevo zu den besten bisher getesteten Netzteilen aufgeschlossen hat.
Wir haben es uns trotz DC-to-DC Technik an dieser Stelle nicht nehmen lassen, etwas mit Crossloading zu experimentieren. Dazu sollte man wissen, das bei der DC-to-DC Technik eine Crossloading Simulation nur wenig Praxisrealismus beherbergt, weil hier der Trafo die 12Volt generiert und 3,3 sowie 5Volt dann ohne Gruppenregulierung über eigene VRMs daraus abgeleitet werden. Wir wollten allerdings wissen, ob es wirklich nicht möglich ist, der Elektronik eines solchen Boliden Geräusche zu entlocken. Es ist möglich, wenn wir unter 100% Systemvollast auf der 3,3 Volt Leitung 14 bis 16 Ampere zusätzlich abrufen, ist ein leises aber vernehmbares Surren aus ca. 20cm Abstand zu hören. Überbewerten sollte man unser Experiment aber trotzdem nicht, weil so etwas in der Praxis kaum nachzustellen sein wird, interessant war es natürlich trotzdem. Darüber hinaus konnte dieser Crossload-Test der Spannungsstabilität des MaxRevo absolut nichts anhaben, auch dann nicht, wenn wir den Test variieren und über die 5 Volt Leitung 15 Ampere zusätzlich abrufen. Die mögliche Belastungsgrenze war bei unseren Tests mit 1611 Watt erreicht, ein absolut zufriedendstellender Wert und ein weiteres Indiz für das Potential dieses Boliden.
Effizienztechnisch liegt das MaxRevo Netzteil sehr deutlich innerhalb der selbst ernannten Gold-Parameter von 80+.org, (87% bei 20% Last, 90% bei 50% Last, 87% bei 80%Last). Selbst die 80+ Platinwerte werden eindeutig erreicht (90% bei 20% Last, 92% bei 50% Last, 87% bei 80%Last), wenn auch nur unter 230VAC. 80+.org bewertet aber nach den amerikanischen 115VAC-Vorgaben und nach denen müssen sich die Hersteller beim Einkauf der Zertifikate richten, so abstruß es auch in der EU erscheinen mag. Man kann das nun bewerten wir man möchte, es ändert aber nichts daran, das diese Wertetabellen kein Gütesiegel sind und als Qualitätsmaßstab für ein Netzteil bestenfalls rudimentär taugen. Wir haben es oft genug erlebt, das Hersteller alles daran setzen, die erforderlichen Zertifikatswerte zu erreichen und dann andere wichtige Aspekte vernachlässigen wie z.B. die Minimierung der Restwelligkeit und/oder die Vernachlässigung der Störimunität und Spannungstoleranzwerte. Davon kann beim Enermax MaxRevo allerdings keine Rede sein.
Noch eine Bemerkung zur Effizienz der 5VSB Schiene, die laut ATX Spezifikation mindestens 50% bei 100mA Last, mindestens 60% bei 250mA und mindestens 70% bei 1A Last betragen soll. Da liegt das Enermax klar im grünen Bereich mit seinen 61,2%, 74,3% und 81,4% Effizienz.
Störgeräusche abseits unseres Crossload-Tests konnten wir an der Teststation keine aufspüren. Darauf haben wir uns aber nicht allein verlassen, sondern das Netzteil turnusgemäß auch in unsere drei Rechner verbaut, um dort deren Zusammenwirken mit einem Sockel 775,1366 und unserem neuen Sockel 1155 System zu verifizieren. Auch dies ergab keinerlei neative Tendenzen bezüglich Spulenfiepen, Zirpen o.ä. störender Geräuschentwicklungen. Sollten sich dennoch derartige Probleme äußern, hilft zur Zeit scheinbar nur das Abschalten der Energiesparoptionen im Bios (C-States, C1E, EIST, Cool'n'Quiet und/oder SpeedStep, Spread Spectrums und Load Line Calibrations deaktivieren). Darüber hinaus sollten auch die Windows Energiesparmaßnahmen abgestellt werden. Wobei anzumerken wäre, das diese Geräusche sich in der Regel im Bereich von 15-khz bemerkbar machen und dementsprechend auch nicht von jedem gehört werden können. Sollte auch über die genannten Einstell-Optionen keine Besserung bewirkt werden und sind andere Geräte wie Mainboard und/oder Grafikkarte als Störquellen ausgeschlossen worden (ganz wichtig !), sollte nicht vor einer entsprechenden RMA beim Netzteil Hersteller zurückgeschreckt werden.
Der hauseigene Lüfter mit Twister Lager gehört ganz klar zu besten Exemplaren auf dem Markt und die SpeedGuard II Seteuerung hat ihn bestens unter Kontrolle, so daß selbst unter Vollast kein nervender Geräuschfaktor auftritt, was angesichts der Leistungskategorie schon etwas überrascht.
Schlußendlich werfen wir noch einen Blick auf den Standby-Verbrauch im ausgeschalteten Zustand (S5), der sich auf 0,31 Watt belief, damit liegt das MaxRevo Netzteil deutlich innerhalb der geforderten ErP Lot 6 ready Verordnung von "weniger als 1 Watt".

Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition:
Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet. Um vergleichen zu können, haben wir aber ab sofort die entsprechenden Sone Werte mit angegeben.

Achtung:
Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau beziehen !




Fazit:

"Finish Furioso"...,das MaxRevo Netzteil bildet zusammen mit der X-Serie von Seasonic die derzetige technische Speerspitze der 80+ Gold Netzteile, wenn man diese Liste aus Amerika denn als Gütesiegel betrachtet, was wir ehrlich gesagt nicht tun. Formulieren wir also anders, das MaxRevo Netzteil ist eines der aktuell besten Netzteile, wenn wir die technischen Attribute und deren Umsetzung ins Kalkül ziehen. Schließlich geht es bei der Qualität eines Netzteils nicht nur um die schnöde Effizienz irgendwelcher golden Samples, die nie in den Regalen stehen werden.
Die Begründung dafür liegt auf der Hand, es gab kein Testscenario wo dieses Netzteil nicht mit stoischer Stabilität glänzte und unsere Crossload Tests sind gefürchtet (schönen Gruss an Seasonic). Die Spannungsregulierung könnte sicherlich noch optimiert werden, aber Enermax will ja schließlich demnächst die neue Platimax Serie vorstellen und dafür auch noch Käufer finden. Effizienztechnisch kratzt man an 90+ Platin und die Restwelligkeit können wir ausnahmslos als ausgezeichnet attestieren. Natürlich ist unübersehbar, das bei einigen Lösungen die Konkurrenz Pate stand, denken wir nur an den weitestgehenden Verzicht der internen Verkabelung und die Plazierung der DC-to-DC VRMs auf einer Zusatzplatine, die über die sogenannte "Copper Bridge Array“ Übertragungs-Technologie den Zugang zur Hauptplatine findet. Die Seasonic Lösung ist sicherlich eleganter, aber eben auch patentiert. Erstaunt waren wir über die Lüfter-Regulierung, denn normalerweise erwartet man in diesen Leistungsdimensionen einen mittelschweren Orkan unter Vollast, aber dem ist defintiv nicht so, der Lüfter agiert erstaunlich leise.
Es existieren aber durchaus auch ein paar Aspekte, die uns nicht zufrieden stellten und das sind in erster Linie die sehr eng angeordneten Kabelports, die es bei Vollbestückung kaum ermöglichen, einen Kabelstrang gezielt zu entfernen und nicht jeder besitzt schmale Pianistenfinger. Dazu addieren sich die überstehenden Kabelports und ein überstehendes Lüftergitter, wobei wir uns inzwischen fragen, ob der Chefdesigner von Enermax dies mit Absicht so gestaltet, denn ein Lüftergitter bündig zum Gehäusedeckel zu integrieren ist nun wirklich keine separate Wissenschaft. Es besteht also diesbezüglich durchaus noch Optimierungspotential. Das der Preis kumulative Schluckbeschwerden verursacht, steht außerhalb der Diskussion, aber dies ist eben kein Konsumer Netzteil und wenn wir alle technischen Attribute dieses Netzteil in Betracht ziehen, sind wir wieder am Anfang unseres Fazits: technisch ist das MaxRevo derzeit kaum zu toppen...
Zur besseren Übersicht noch einmal die wichtigsten Eckdaten unseres Tests in einer kurzen Zusammenfassung:

Plus:
• hervorragende Verarbeitung
• extrem robuste Lackierung
• ausgezeichnete Effizienz in allen Lastbereichen
• niedrige Spannungstoleranzwerte
• extrem hohe Spannungsstabilität
• unbeeindruckt durch Crossload-Tests
• hervorragende Ripple and Noise Werte
• sehr hohe Leistungsreserven (bis maximal 1611 Watt)
• korrekt ansprechende umfangreiche Schutzschaltungen
• ausgezeichnete active PFC-Werte
• gute Eigenkühlung
• sehr ausgewogener Lüfter mit exzellentem Lager
• kaum Störgeräusche durch die Netzteilelektronik
• gute Integration des Netzteils ins Kühlmanagement des Gehäuses
• sehr effektive Kabelabschirmungen und Isolierungen
• größenteils ausreichend lange Kabelstränge
• SLI/QUAD-SLI/Crossfire/Crossfire-X tauglich
• sehr gute Ausstattung
• gute bis sehr gute Lötqualität
• unisono hochwertige Bauteile
• lange Garantiezeit (5 Jahre)

Minus:
• sehr teuer (ca. 270€)
• Kabelportanordnung sehr eng
• Lüftergitter steht 1,6mm über
• im 12Volt/3,3/5Volt Crossload-Test leichtes Surren unter Vollast






Gesamtergebnis unseres Reviews:

Das Enermax MaxRevo 1350Watt Netzteil erhält den PC-Experience Technology Award in Gold









Weiterführende Links:



Enermax

Händlernachweis



Wir bedanken uns bei Enermax Deutschland sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support


euer PC-Experience.de Team

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