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Geschrieben von Cerberus am 23.07.2011 um 12:00:

Achtung Thermalright HR-02 Macho CPU-Kühler im Test

Thermalright HR-02 Macho CPU-Kühler






Einleitung:

Ein Preisbrecher von Thermalright? unmöglich? mitnichten..., Thermalright läutet den Sommer mit einem spektakulären Knaller ein, mit dem sicherlich kaum jemand ernsthaft gerechnet hätte: dem HR-02 Macho CPU-Kühler. Die Namensgebung mutet "etwas" unglücklich an, zumal dabei vermutlich weder die Village People noch Reinhard Fendrich als Inspiration Pate standen. Die technischen Eckdaten überzeugen dagegen um so mehr, denn der Kühler basiert nahezu 1:1 auf dem erstklassigen HR-02 Kühler, der in unserer Bestenliste nach wie vor ganz weit vorne rangiert. Doch was hat Thermalright dazu bewogen und vor allem: was hat Thermalright im Vergleich zum original HR-02 verändert?
Über die Beweggründe können wir nur spekulieren und das ist auch nicht die Intention in diesem Review, da interessieren uns die baulichen Fakten schon eher. Einerseits verzichtete Thermalright auf ein gutes Stück an Vernickelungsaufwand, die Heatpipes erstrahlen in purem Kupfer. Andererseits konnte das Montagekit vereinheitlicht werden, was abermals die Material und Herstellungskosten minimiert. Darüber hinaus wurde hier und dort der Rotstift angesetzt, wie z.B. bei der Wärmeleitpaste, die nicht mehr in einer üppigen Tube beigelegt wird, sondern nur noch als Tütchen im Karton liegt. Kombiniert man dies dann noch mit weniger aufwendigen Verpackungsmaterialien, werden solche Schnäppchen möglich. Nun stellt sich natürlich gleich die nächste Frage: haben die Abspreckmaßnahmen irgendwelche negativen Auswirkungen auf die Kühlleistung? diese und weitere Fragen konnten wir in unserem 14-tägigem Test eindeutig klären. Darum wünschen wir euch jetzt viel Vergnügen beim Studieren unseres neuesten CPU-Kühler Reviews, das gleichzeitig die Deutschland Premiere des Thermalright Macho Kühlers darstellt...




Lieferumfang:

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• Thermalright HR-02 Macho CPU-Kühler in Retail-Verpackung
• Halterungen und Montagematerial für Intel und AMD
• 1x140mm Haltebügel
• Wärmeleitpaste Chill Factor 3 (Tüte)
• Bedienungsanleitungen (mehrsprachig)





Die technischen Daten des Kühlkörpers:





Das Sockel 1366 Testsystem:

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Verarbeitung und erster Eindruck:

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Die ungewohnte Thermalright Verpackung sieht vielleicht etwas farbenfroher aus als die üblichen massiven Kartons der Taiwanesen, aber sie ist tatsächlich auf Kostenersparnis getrimmt, denn die sonst vorhandenen Polsterungen fehlen gänzlich. Trotzdem konnten wir den Kühler unbeschädigt aus seiner Behausung befreien. Die Zutaten sind nicht mehr so üppig geschnürt, aber immer noch ausreichend vorhanden, als da wären das Montagematerial für AMD und Intel, die gut bebilderte Einbauanleitung, eine deutlich kleineres Portiönchen Wärmeleitpaste und Halteklammern für einen 140mm Lüfter. Es ist also trotz der Sparmaßnahmen durchaus möglich, den Kühler samt Lüfter in Betrieb zu nehmen, wer hätte das gedacht...
Die Dimensionen des Kühlers haben sich mit ihren 162mm x 140mm x 102mm keinesfalls geändert, so daß eines auch ganz klar feststeht: ein PC Gehäuse ab 190mm Breite aufwärts sollte schon vorhanden sein, sonst kann es sehr eng werden, wenn das Gehäuseseitenteil wieder geschlossen wird. Die Kühlfläche als solche entspricht ebenfalls dem HR-02 Urmodel: 4400cm² sind dabei zu verbuchen. Im Vergleich mit anderen Tower-Kühlern nimmt der HR-02 also diesbezüglich durchaus einen Spitzenwert ein. Prolimatech Megahalems: 4200cm², Thermalright Venomus X: 3800cm², Scythe Ninja 3: 4400cm² sind die Werte prominenter Kühler, große Twin-Tower Kühler wie der Noctua (NH-D14 6100cm²) und der Thermalright Silver Arrow (6900cm²) verfügen noch über deutlich mehr Substanz. Die Verarbeitung des Kühlers hinterläßt einen gewohnt positiven Eindruck, die 32 Lamellen wurden fein säuberlich ins Konstrukt eingefügt und widerstehen dank 0,4mm Materialstärke auch weitestgehend grobmothorischen Attacken. Die Lamellen wurden also in der Materialstärke um 0,1mm reduziert, was der Statik der Lamellen aber keineswegs schadet.

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Trotz der fehlenden Vernickelung der Heatpipes wirkt die Oberflächengüte der Verlötungen und Biegungen genauso professionell wie gewohnt, so daß bestenfalls Abstriche in der optischen Ästhätik gemacht werden müßten. Wäre da nicht der Aspekt der Korrosion und genau das ist eben einer der Vorteile so einer Vernickelung, sie sieht nicht nur gut aus, sie schützt eben auch vor genau diesem Oberflächenbefall.
Das Heatpipe-Design ist durch seine unkonventionelle Anordnung möglicherweise etwas gewöhnungsbedürftig, erfüllt aber einen bestimmten Zweck. Durch die asymmetrische Anordnung rutscht ein Teil des Lamellenkörpers näher an den Heck- oder Deckellüfter, schafft mehr Platz für die Speicherbänke und kann so indirekt effektiver belüftet werden. Die Kühlfläche ist nicht ganz so aufwendig poliert worden, wie beispielsweise die Fläche des Thermalright Archon, das Verarbeitungslevel ist aber immer noch vergleichsweise hoch und wie gesagt, die Preisminderung fordert ihren Tribut auch in dieser Hinsicht.

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Kommen wir zum eigentlichen Layout des Macho Kühlers:
Aus der vernickelten Kupferbodenplatte erwachsen beim HR-02 jeweils 6 Heatpipes Richtung Kühlerdeckel, die dort mit nicht zu großen Hutmuttern enden. Wer nun denkt, dies müßten 12 Heatpipes (2x6) sein, irrt. Die 6 Heatpipes sind lediglich in U-Form angeordnet, das nur zur Verdeutlichung, um Mißverständnissen vorzubeugen. Die Heatpipes wurden im Bereich der Bodenplatte (10,2mm dick) sehr filigran mit den Bodenplatten verlötet. Die ersten Lamellen wurden relativ hoch angesetzt, so daß sie im Idealfall nicht mit den im näheren Umfeld angesiedelten eventuellen Mainboard-Kühlkörper kollidieren sollten.
Unsere aufmerksamen Leser wissen was jetzt folgt, die Kühlflächen des HR-02 Macho Kühler sind konvex ausgelegt. Wem das nun gar nichts sagt, dem sei es an einer kleinen alten Parabel erklärt: "Konvex ist der Buckel von der Hex"...Die Intention von Thermalright bezüglich dieser konvexen Flächen ist eindeutig: man möchte so die nicht selten konkaven CPU-DIEs ausgleichen. Soweit so schlecht, denn wenn die CPU-DIE wie z.B. bei AMD nahezu plan ist, wird durch den konvex-bedingten nicht 100%igen Kontakt mit dem Kühler entsprechendes Kühlpotential verschenkt, weil die Auflagefläche einfach kleiner ist. Glücklicherweise lieferte unser Core i7-960 von Intel das passende Pendent dazu, sein Heatspreader ist etwas konkav, so daß sich CPU und Kühler gut ergänzen. Wem das alles gegen Strich geht, der kann sich entsprechend engagieren, es existiert eine Petition gegen die konvexen Flächen, die ihr über diesen Link erreicht.
Durch den relativ großen Lamellenabstand von 3mm suggeriert der Kühler seine Affinität bezüglich einer passiven respektive semi-passiven Kühlung, was der HR-02 Urkühler in seinem damaligen Test schon unter Beweis stellen konnte. Kommen wir noch auf das Gewicht unseres Trestobjektes zu sprechen, Bedenken sollten diesbezüglich keine aufkommen (687 Gramm ohne Lüfter), denn der Kühler wird grundsätzlich großflächig verschraubt und hängt keinesfalls an fragilen Befestigungsnasen, die womöglich abbrechen könnten. Die Belastungsfähigkeit moderner Platinen ist auch kein Grund zur Besorgnis, es sei denn, der Rechner wird häufig transport, dann wäre eine vorherige Kühler-Demontage sicherlich nicht die schlechteste Idee.

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Den Thermalright TY-140 Lüfter mit seinen ungewöhnlichen Abmessungen (140x160x26,5mm) treffen wir mittlerweile in einigen Thermalright Kühl-Kombinationen an, beim Thermalright Silver Arrow CPU-Kühler ist er gleich doppelt vertreten und der Archon ist ebenfalls mit diesem Lüfter bestückt worden. Die Abmessungen signalisieren vielleicht auf den ersten Blick eine relative Unverträglichkeit mit anderen Produkten, aber wegen der ausgeklügelten Konstruktion ist der Innendurchmesser des Lüfters sogar geringfügig größer als der eines herkömmlichen 140 mm Lüfters. Durch den abgeflachten Rahmen kann der Lüfter bei diversen Kühlern montiert werden, die für Standard 120 mm Lüfter designed sind. Eine Voraussetzung ist, dass der Lüfter direkt an der dem Kühler zugewandten Rahmenseite montiert ist. Lüfterklammern, die über den gesamten Rahmen greifen sind meist inkompatibel. Bei der Verwendung als Gehäuselüfter wäre dementsprechend zu prüfen, ob seitlich ausreichend Platz zur Verfügung steht.
Neben den Abmessungen ist ein Aspekt noch besonders erwähnenswert, nämlich die Enhanced Hyper-Flow Bearing Lagerung, die einen besonders verschleißarmen und störgeräuschfreien Lauf garantieren soll. Dazu kommt ein sehr stabiler und verwindungssteifer Rahmen, der im Idealfall keine Schwingungen an den Kühlkörper weiterleitet. Auf die leicht entkoppelnden bekannten Siliconstreifen von Thermalright müssen wir leider diesmal verzichten, das Preisgefüge für den Macho Kühler läßt diese Dreingabe leider nicht zu.




Der Einbau:

Eine Kompatibilitätsliste existiert inzwischen: zur Liste . Unser neues Z68 Board von Asus (P8Z68 Deluxe) kann mit dem Universal Bracket des Macho Kühlers nicht viel anfangen, dort sind die sockelnahen Kühler im Weg, so daß wir auf unser bewährtes Sockel 1366 Asus P6X58D Premium zurückgreifen mußten.

Schon sind wir bei den Einbau Details, zu denen wir auch wieder einige generelle Tipps zusammengetragen haben:

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Da immer wieder leicht vermeidbare Fehler im Umgang mit Wärmeleitpaste gemacht werden, empfehlen wir an dieser Stelle unseren Spezial-Artikel zu dem Thema Wärmeleitpasten-Workaround zu diesem Thema, der diesbezüglich alle offenen Fragen klärt. Welche Paste ihr verwendet, spielt durchaus auch eine Rolle, darum legen wir euch an dieser Stelle unser entsprechendes Wärmeleitpasten Roundup ans Herz.

Die Kühlfläche des Thermalright Kühlers haben wir traditionell gründlich mit etwas ArctiClean gereinigt, um etwaige Konservierungsmittel und vor allem auch unsere fettigen Fingerabdrücke zu entfernen. Dieses Prozedere wiederholten wir anschließend mit dem Heatspreader der CPU, denn auch dort müssen natürlich die Reste der alten Wärmeleitpaste oder Fettfinger rückstandlos entfernt werden. Es empfiehlt sich ohnehin, für den Einbau entsprechende Einweghandschuhe zu verwenden, was gleichzeitig auch den Rest des Kühlers vor hässlichen Fingerabdrücken bewahrt.
Als Paste verwendeten wir grundsätzlich für alle Kühler auch weiterhin die MX-2 von Arctic Cooling , damit es diesbezüglich zu keinen ungewollten Diskrepanzen im Vergleich zu den bisherigen Tests kommt.
Über die Pushpin Kühlerbefestigung von Intel lassen wir uns an dieser Stelle nicht noch einmal aus, der Kühler verfügt über Verschraubungen, insofern stellt sich diese Problematik ohnehin nicht.

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Über dieses Pushpin Gefriggel müssen wir auch beim HR-02 Macho Kühler nicht diskutieren, da der Kühler grundsätzlich verschraubt wird. Das Prozedere wäre für geübte Schrauber sicherlich kein Problem, weniger geübte sollten sich fachkundige Hilfe dazu holen, denn ein CPU-Kühler Einbau ist eines ganz sicher nicht: trivial.
Zuerst sollte an der Backplate die richtige Position für die durchgehenden Bolzen eingestellt werden, also entweder für den Sockel 1366, 1156 oder 775. Diese Bolzen erhalten auch noch dünne Unterlegscheiben. Dann steckt man das Konsortium durch die entsprechenden Bohrungen im Mainboard und befestigt auf den Bolzen die passenden Gegenmuttern. Auf die wird der symmetrische Halterahmen gesetzt und fixiert. Die sehr gut bebilderte Anleitung von Thermalright sollte euch dabei sehr hilfreich sein. Schlußendlich wird nun der Kühler nach Gusto ausgerichtet und über die entsprechenden Schrauben befestigt. Das sollte mit Gefühl und vor allem gleichmäßig erfolgen.

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Die Güte der Befestigung ist als absolut hochwertig zu beurteilen, so daß unser Rechner durchaus auch eine Lan-Party überstehen sollte. Begünstigt durch das Mainboard-Layout kann man den Kühler wahlweise in Richtung Netzteil oder in Richtung Gehäuselüfter blasen lassen, wir haben uns für letzteres entschieden. Nicht zuletzt darum, weil so auch die aufsteigende Abwärme von Spannungswandlern & Co gleich mit in Richtung absaugendem Gehäuselüfter abtransportiert wird.
Bei montiertem Lüfter kann es bezüglich der Speicherbänke sehr eng werden, da hilft je nach Mainboard-Layout manchmal nur ein Wechsel auf die hinteren Bänke oder der Einsatz von Arbeitsspeichermodulen mit flachem Heatspreader, oder eben das Drehen des Kühlers um 180°, schließlich hat er ja eine asymmetrische Anordnung der Heatpipes genau für diesen Fall der Fälle. Bei der Ausrichtung des Lüfters wäre zu beachten, das er möglichst mittig an den Lamellen sitzt und nicht etwa oben, unten oder seitlich an den Kühlerlamellen vorbeibläst. Ein optionaler zweiter Lüfter würde in unserem System keinen wirklichen Nutzen erwirtschaften, da der absaugende Gehäuselüfter nur ca. 10cm vom Kühler entfernt arbeitet. Den Aufwand können wir uns also getrost schenken. Eine horizontale respektive vertikale Ausrichtungs-Direktive entfällt bei der U-Form der Heatpipes, darum spielt es keine Rolle, wie der Kühler auf dem Mainboard ausgerichtet und verbaut wird.

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Das Einhaken des Lüfters ist gar kein Problem und auf Grund seiner Konstruktion wäre auch das Verwenden eues Lieblingslüfters zumindest theoretisch möglich, solange es sich dabei um einen 140mm Lüfter handelt, denn für einen 120mm Lüfter hat Thermalright keine Haken beigelegt. Damit wäre die Montage auch schon finalisiert und nach dem Anstecken des Lüfterstromkabels auf dem Mainboard-CPU-Fan-Port kann das System in Betrieb genommen werden.




Die Referenz-Lüfter:

Wir haben vor dem Test für unsere Referenz-Lüfter für uns selbst eine ganz klare Maxime erstellt, es sollten keine Brüllwürfel oder Volumenmonster verwendet werden, die im Betrieb einen Kopfhörer zwingend voraussetzen. Die Lüfter sollten eine ausgewogene Mischung aus möglichst geringer Lautheit, hoher Laufkultur (Lagerqualität), guter Scalierbarkeit (Spannbreite der möglichen Voltansteuerungen) beinhalten und trotzdem noch annehmbare Förder-Volumina mitbringen. Alle diese Attribute vereinen die Noiseblocker Lüfter in sich, darum wären sie für jedes Gehäuse das absolute I-Tüpfelchen.
Der Scythe Slipstream verfügt über ähnlich exzellente Eigenschaften, wenngleich die Lagerung des Scythe Slipstream nicht mit der fein austarierten Lagerungsqualität des Multiframe Lüfters konkurrieren kann. Dafür bietet er ein überragendes Luftvolumen, das gerade bei eng stehenden Kühlerlamellen sehr viel bewirken kann, somit war er für den Test wie schon so oft unsere erste Wahl.





Die Tests:

• Mit Core Temp 0.99.8.0, Real Temp 3.60, dem Hardware Monitor 1.18 und Aida64 Ultimate 1.80.1481 wurden die Temperaturen mit den Werten verglichen, die wir nach vier Stunden Stunden 3D Mark 2006 und Prime 95 (Orthos) über unser digitales Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C) erhalten haben.
• Die Zimmertemperatur lag in allen Tests bei 20 °C (klimatisierter Raum). Da wir ausschließlich unser Asus P6X58D Premium Mainboard einsetzen, wurden kurzerhand alle bisherigen Sockel 1366-kompatiblen und noch vorhandenen Kühler erneut getestet, wodurch sich minimale Diskrepanzen zu unseren früheren Einzeltests ergeben konnten.
• Zur vorsorglichen Fehlerkorrektur, haben wir die Kühler mehrmals gedreht aufgesetzt und wiederum erneut gemessen, denn der Heatspreader der CPU ist leider auch nicht immer wirklich eben. Dazu kommen unterschiedliche Hotspots der CPU, die in gelegentlich unterschiedlichen Messungen resultieren.
• Alle Kühler wurden und werden grundsätzlich in unsere Redaktionsrechner eingebaut, dadurch haben wir den entsprechenden Vergleich und identische Bedingungen. Die Begründung dafür ist realtiv einfach, weil sich das Volumen verändert, je mehr Widerstände im Rechner zu überwinden sind, hat ein offener Lüfteraufbau auf einem Schreibtisch keinerlei Aussagekraft. Ein Lüfter, der auf dem Tisch steht, kann sein Volumen nahezu ungehindert entfalten, ein Lüfter der im System als CPU-Kühler-Lüfter fungiert eben nicht, denn dort befinden sich Kabel und Komponenten und die machen sich nach dem Einbau eines Lüfters nicht automatisch unsichtbar, sondern beeinflussen erfolgreich den Luftstrom.
• Auf eine Verwendung eventuell implementierter PWM Ansteuerungen haben wir im Test ebenfalls verzichtet, da die Hersteller sich einerseits über dessen Integrations-Details doch weitestgehend ausschweigen und weil die PWM Qualität sehr schwankt, um es mal vorsichtig zu formulieren. Das gilt gleichermaßen auch für die teilweise irritationslastige Implementierung auf den Mainboards, denn es steht und fällt alles mit der PWM Integrität auf dem Mainboard und das diesbezüglich sehr schlechte Beispiele existieren, ist sicherlich hinreichend bekannt. Die PWM Steuerung des Lüfters kann noch so gut implementiert sein, wenn das Mainboard nicht mitspielt, kann schnell Frust aufkommen. Vereinfacht formuliert: über die 4-pin PWM Steuerung erhält der Lüfter sowohl seine 12 Volt Spannung, als auch das notwendigen 5 Volt PWM Signal mit der dazugehörigen 25 khz Basis-Frequenz. Wenn da nun in der Korrespondenz mit dem Mainboard irgendwas falsch interpretiert wird, dreht der Lüfter im Worst Case nie mit der erhofften Drehzahl...
Um die wirkliche Kühlleistung der jeweiligen Kühler herauszukristallieren, haben wir für den Load-Test die Referenz-Lüfter auf 1200 U/min und für den Low Noise Test die Referenzlüfter auf 700 U/min einreguliert, denn bei gleichen Drehzahlen und Volumen entscheidet der Kühler über den Ausgang des Vergleichs. Verglichen haben wir den Thermalright HR-02 Macho Kühler mit allen bisher getesteten Sockel 1366 Kühlern:















Die Resultate der neuen HR-02 Macho Version unterscheiden sich wenig bis gar nicht im Vergleich zum original HR-02 Kühler. Das war auch nicht zu erwarten, denn die Vernickelung der Oberflächen hat weder einen positiven noch negativ nachweisbaren Einfluß auf die Kühlfähigkeiten eines Kühlers. Das die Kühllamellen nur noch 0,4mm stark sind im Vergleich zu den 0,5 des Vorgängers, hat in erster Linie Einfluß auf die Kühlerstatik, aber nicht auf die Kühlleistung. Wobei es bei voluminöserem Material natürlich etwas länger dauert, bis die aufgenommene Abwärme wieder an die Atmosphäre abgegeben wird. Aber ob diese Zeit nun 0,031 oder 0,038millisekunden beträgt, spielt nun wirklich keine Rolle.
Kurzum, der Macho kann sich genauso so ausgezeichnet in Szene setzen, wie sein "großer Bruder", dazu sind auch keine Lüfterbatterien notwendig, sondern ein einziger Lüfter mit einem passablen Fördervolumen reicht diesbezüglich völlig aus. Was die semi-passive Kühlleistung angeht, zeigt sich der HR-02 Macho ebenfalls von seiner Schokoladenseite. 3mm Lamellenabstand, sinnvoll positionierte Heatpipes und viele Beatmungsöffnungen innerhalb der Kühlerstruktur sprechen in der Summe eine deutliche Sprache.

Was kann der mitgelieferte Lüfter?
In unserem 140mm Lüfter Roundup konnte der TY-140 bereits einige Lorbeeren sammeln und in den späteren Thermalright Tests ebenso, so daß er durchaus als attraktive Lösung anzusehen wäre. Bei 12Volt (7 Volt) und realen 1286 U/min (803 U/min) "belastet" der Lüfter das menschliche Ohr mit 26,8 dBA (0,7 sone) respektive 19,6 dBA (0,1 sone) beim 7 Volt Ansteuerung. Bei 5 Volt Ansteuerung rotiert der Lüfter noch mit 608 U/min und erzeugt 13,3 dBA (0,1 sone). Zu diesen vorzüglichen Werten addieren sich sowohl ein nahezu nebengeräuschfreies Gleitlager und eine sehr feine Scalierung von 4,21 bis 12,85 Volt. Das maximal von uns gemessene Fördervolumen des Thermalright TY-140 (116,3m³/Std) entspricht fast auf den Punkt genau dem des Scythe Slipstream-1200 Referenz-Lüfters (116,5 m³/Std), insofern sind beide Lüfter auch diesbezüglich sehr gut vergleichbar.

Die Lautheit des Lüfter haben wir ca. 15cm vom Lüfter entfernt mit einem modifizierten ACR-264-plus Messgerät verifiziert, das einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfaßt und dabei die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100cm betragen, aber da wir nicht über einen schalltoten respektive schallarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich.

Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition:
Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet.

Achtung:
Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review erarbeiteten Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau mit dem entsprechenden Test-System beziehen!




Unsere bisherigen Lüftertests:


140mm Lüfter Roundup 2010

140mm Lüfter Roundup 2009 Part II

140mm Lüfter Roundup 2009

120mm Lüfterroundup 2009

Noiseblocker Multiframe M12 120mm Lüfter

120mm Lüfter Roundup 2008





Fazit:

Thermalright hat mit der überraschenden Budget Ausführung des HR-02 den Grundstein für einen Verkaufsknüller gelegt. Der Macho Kühler bringt alles mit, was normalerweise nicht nur gut, sondern in der Regel auch recht teuer ist: exzellente Kühlleistungen über alle Drehzahlspektren, einen sehr ausgewogenen und variabel einsetzbaren hochwertigen Lüfter und die typische Verarbeitungsqualität von Thermalright. Der Verzicht auf die Vernickelung erbringt keinerlei Leistungsminderungen und die Zubehör Reduzierung treibt niemandem die Sorgenfalten ins Gesicht, zumal die Konkurrenz bei ihrer Preisfindung oftmals eine praktikable Einbau-Umsetzung vergißt.
Wenn es überhaupt etwas zu kritisieren gibt, dann ist es die etwas fummeligere Montage und vor allem die universelle Befestigungsplatte (Bracket) auf der Mainboardoberseite, die auf vielen aktuellen Sockel 1155 und Sockel 1156 Mainboards mit den zusätzlichen Kühlkörpern des Mainboards kollidiert, sofern vorhanden. Diesbezüglich hat Thermalright inzwischen reagiert und bietet über PC-Cooling bereits ein entsprechendes Bracket an. Ob dieses überarbeitete Bracket dann der aktuellen Verkaufsversion des Kühlers beiliegen wird, müssen wir abwarten. Das es diesmal keine zentrale Anpressdruck-Einstellungsplatte gibt, ist schade, aber zu verschmerzen, der Anpressdruck ist in unserem Test hoch genug gewesen, so daß wir keine Probleme attestieren konnten. Diejenigen Anwender, die ihr Mainboard gerne mit einer RAM-Vollbestückung versehen möchten, können eventuell bei den Kühlernahen Speicherbänken auf Platzprobleme stoßen, die in der Regel aber durch die Verwendung von Speichermodulen mit flachem Heatspreader zu umgehen wären.
Noch einmal in einer Kurzfassung die Unterschiede des HR-02 Macho Kühlers zum HR-02 Basiskühler:

- keine Vernickelung der Heatpipes
- nur 2 anstatt vier Lüfterklammern im Lieferumfang
- Lamellen von 0,5mm auf 0,4mm Stärke reduziert
- Lamellen sind auf Heatpipes gepreßt und nicht mehr verlötet
- kein Schraubendreher für Montagehilfe im Zubehörpaket
- universelleres Einbaukit ohne zentrale Anpressdruck Einstellung
- deutlich weniger Wärmeleitpaste
- weniger Verpackungsaufwand
- etwas weniger Feinschliff im Finish

Wer für diesen Sommer immer noch keinen passenden Kühler gefunden hat, sollte den Thermalright HR-02 Macho auf seiner Musthave-Liste eintragen, denn für das Geld existiert derzeit kein qualitativ vergleichbarer Kühler, schon gar nicht mit so einem vorzüglichen Lüfter...
Zur besseren Übersicht noch einmal die Fakten unseres Tests in einer kompakten Übersicht:

Plus:
• wertige edle Optik und Haptik
• erstklassige Verarbeitung
• sehr stabile Lamellen (0,4mm stark)
• hervorragende Kühlleistungen bei volumenstarken Lüftern
• hervorragende Kühlleistungen im semi-passiven Betrieb
• sehr hohe Leistungsreserven
• für die enorme Größe noch akzeptables Gewicht
• sehr stabile Befestigung dank Verschraubung
• sehr gute Sockel Kompatibilität
• freie Kühlerausrichtung auch auf AMD Sockeln
• gut scalierender, ausgewogener und laufruhiger Werkslüfter
• sehr gute Lüfter-Flexibilität
• komplettes Ausstattungspaket
• erstklassiges Preis-Leistungs Verhältnis (ca. 37,90 €, erhältlich ab 1.08.2011)

Minus:
• konvexe Bodenplatte
• Kühler erfordert geräumige Gehäuse
• Kompatibilitätsliste beachten, paßt montagetechnisch nicht auf jedes Mainboard und kann RAM blockieren





Gesamtergebnis unseres Reviews:

Der Thermalright HR-02 Macho CPU-Kühler erhält den PC-Experience-Award in Gold






Weiterführende Links:

Thermalright


Thermalright Macho bei PC-Cooling


Wir bedanken uns bei PC-Cooling sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support




euer PC-Experience.de Team



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