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--- ichbinleise® 40XX CPU-Kühler (https://www.pc-experience.de/wbb2/thread.php?threadid=26942)


Geschrieben von Cerberus am 21.03.2008 um 15:37:

Achtung ichbinleise® 40XX CPU-Kühler

ichbinleise® 40XX CPU-Kühler






Einleitung:

Das Thermalright mit dem IFX-14 CPU-Kühler ein extraordinäres Kühlmonstrum erschaffen hat, steht wohl außer Frage, auch wenn das Konstrukt beileibe nicht in jedes Gehäuse respektive denn auf jedes Mainboard paßt. Kann man diesen Kühler noch weiter optimieren? man kann, zumindest ist das die selbst gelegte Messlatte der Firma MR Computertechnik, die seit einigen Jahren mit ihren Lautstärke-Optimierungen unter dem ichbinleise-Label für Furore sorgt.
Im Fall des Thermalright bestehen die Optimierungen aus zwei gänzlich entkoppelten leisen 120mm Lüftern aus eigenem Hause und für den HR-10 Zusatzkühler aus einem ebenso entkoppelten 80mm Lüfter von Zalman. Wie sich dieses Gespann in der Praxis bewährt und ob sich neben der Geräuschkulisse auch die Kühlleistungen weiter steigern ließen, erfahrt ihr wie immer in unserem ausführlichen Review, viel Spaß beim Lesen...




Lieferumfang:

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• Thermalright IFX-14 CPU-Kühler
• Thermalright HR-10 Zusatzkühler
• 2x ichbinleise Fan 12/1000 QF schwarz incl. Schwingungsdämpfer
• 1x Zalman OP1 - 80mm - ichbinleise®-Edition incl. Schwingungsdämpfer
• 4x Lüfterhalterung
• Befestigungsmaterial für die Sockel: LGA775/AM2
• Entkoppelungsstreifen für Lüfterbefestigung
• 4-Pin zu 3-Pin Molex Adapterkabel
• Silicon Wärmeleitpaste und Pad für HR-10
• Montageanleitung (mehrsprachig)





Die technischen Daten IFX-14 Kühlkörper:

- Gewicht: 790g (ohne Lüfter)
• Abmessungen: (H/B/T): 161,0 x 146,2 x 124,0 mm (ohne Lüfter)
• Material: Aluminium-Kupfer Hybrid
• Heatpipes: 4 Stück a´8mm Durchmesser (U-Form)
• Material-Lamellen: Aluminium
• Anzahl Lamellen: 2x54 Stück
• Lamellen-Abstand: 1,5mm
• Kühlfläche gesamt: ca. 6000cm² (beide Tower)
• Lüfteroptionen: 120mm, 140mm
• Preis für den kompletten Kühler (incl. aller Lüfter): ca. 106,80 €
• zugelassen laut Hersteller für folgende CPU's:
Intel Sockel 775 ->ohne Einschränkungen.
AMD AM2 ->ohne Einschränkungen.
• Für Sockel 939:
Thermalright K8 Bolt-Thru Kit erforderlich erforderlich
Garantie für den kompletten Kühler: 2 Jahre



Die technischen Daten HR-10-Kühlkörper:

- Gewicht: 130g (ohne Lüfter)
• Abmessungen: 112,6 x 163,5 x 134,5 mm (ohne Lüfter)
• Material: Aluminium-Kupfer Hybrid
• Heatpipes: 2 Stück a´6mm Durchmesser
• Material-Lamellen: Aluminium
• Anzahl Lamellen: 25 Stück
• Lamellen-Abstand: 2,5mm
• Lüfteroptionen: 70mm und 80mm



Die technischen Daten ichbinleise® Fan QF 120/1000 Lüfter:


• Lüfter: ichbinleise® Fan QF 120/1000
• Lagerung: Gleitlager
• Lüfterblätter: 7
• Lüftergehäuse: Kunststoff
• Abmessungen: 120x120x25mm
• max. Luftdurchsatz: ca. 57,2 m³/Std
• Leistungsaufnahme: 2,2 Watt
• Gewicht: ca. 145g
• Geschwindigkeit: ca. 1000 U/Min
• Geräusch: ca. 19 dBA
• Anschluß: 3-pin Molex
• Tachosignalleitung: vorhanden
• Kabellänge: 30cm
• MTBF in Stunden: 40.000
• Extras: 4 Schwingungsdämpfer
• Preis: 10,95 €



Die technischen Daten Zalman ZM-OP1 - 80mm Lüfter:


• Lüfter: Zalman ZM-OP1
• Lagerung: doppeltes Kugellager
• Lüfterblätter: 11
• Lüftergehäuse: Kunststoff
• Abmessungen: 80x80x15mm
• max. Luftdurchsatz: bis 37,4 m³/Std
• Leistungsaufnahme: 1,68 Watt
• Gewicht: ca. 118g
• Geschwindigkeit: ca. 1400 bis 2800 U/Min
• Geräusch: ca. 20 bis 33 dBA
• Anschluß: 3-Pin
• Tachosignalleitung: ja
• Kabellänge: 30cm
• MTBF in Stunden: 50.000
• Extras: 4 Schwingungsdämpfer
• Preis: 10,90 €



MTBF: Der MTBF(Mean-Time-between-Failure)-Wert gibt einen statistischen Anhaltspunkt über die Zuverlässigkeit eines Lüfters. Er repräsentiert nicht die tatsächlich angenommene Lebensdauer. MTBF-Werte bewegen sich bei Lüftern im Bereich von mehreren zehntausend Stunden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ein Lüfter beispielsweise garantiert 100.000 Stunden am Stück fehlerfrei läuft, das ist von sehr vielen Faktoren abhängig, wie z.B. Umgebungstemperaturen >Einsatzdauer >Ein-Ausschaltvorgänge usw. Eine solche Behauptung stellt im Übrigen kein Hersteller auf, schließlich kann auch kein Hersteller seine Lüfter jahrelang am Stück getestet haben, zumal 100.000 Stunden über 10 Jahre bedeuten würden...




Der Testrechner:

CPU
Intel Core 2 Duo E6850
Mainboard
Asus P5W DH Deluxe/Asus P5E WS Pro
Arbeitsspeicher
Mushkin XP2-6400 DDR2-800 4GB-Kit
Grafikkarte
Asus Geforce 8800GTX
Soundkarte
Sound Blaster X-Fi XtremeGamer Fatality
Festplatten System
2x Western Digital Raptor a´150GB (10000 U/min, S-ATA) Raid-0
Festplatten Daten
1x Samsung SpinPoint F1 750GB 32MB SATA II
Festplatten Backup
1x Samsung F1 1TB 32MB SATA II
DVD-Brenner
Plextor PX-760 SATA
DVD-ROM
Plextor PX-130A
Diskettenlaufwerk
Scythe Combo
Netzteil
Seasonic S12 II 500Watt
Gehäuse
Lian Li PC-G70
Betriebssystem
Windows XP Prof. SP 2 PreSP3 und Vista Ultimate 64bit im Dualboot
Zubehör
2x Aerocool Turbine@5V Zalman ZM-MFC1 Plus Lüftersteuerung




Verarbeitung und erster Eindruck:

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Auf diesen Bildern wird deutlich, welche Gigantomanie Thermalright für den IFX-14 an den Tag legt, dagegen wirken die auch nicht gerade kleinen Ultra 120 extreme oder Scythe Infinity respektive Mugen geradezu zierlich und der boxed Kühler wie ein Relict aus grauer Vorzeit.
Es wird aber auch deutlich, das Thermalright beim Design des Dual-Towers viel vom ultra 120 extreme übernommen hat, man könnte beinahe zu dem Schluss gelangen, das man aus zwei Ultras einen IFX-14 "geschneidert" hat.

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Alle 2x54, an den Enden wegen besserer Luftströmung leicht abgeknickten, Aluminium-Lamellen wurden sauber mit den Heatpipes verbunden, von denen insgesamt 4 Stück mit jeweils einem Durchmesser von 8mm verwendet wurden. Es sind tatsächlich nur 4 Heatpipes und nicht 8, die Heatpipes wurden lediglich in U-Form angeordnet, das zur Verdeutlichung, um Mißverständnissen vorzubeugen.
Die Kühlfläche über alle Lamellen berechnet beträgt knappe 6000cm², berücksichtigt man, das jede Lamelle eine Ober-und Unterseite hat, verdoppelt sich dieser Wert sogar, aber wir wollen uns nicht in mathematischen Spitzfindigkeiten verlieren.
Der Lamellenabstand von 1,5mm begünstigt eigentlich keinen Passivbetrieb, da so die Wärmeaufnahme der Lamellen zueinander negative sprich thermische Auswirkungen erzeugen, aber dafür wurde der Kühler auch nicht konzipiert, denn dafür existiert ja bekanntlich u.a. der HR01 von Thermalright.
Die Qualität der Oberflächenbearbeitung bewegt sich schon fast obligatorisch auf allerhöchstem Niveau, da kann die Konkurrenz wenig entgegensetzen, schon gar nicht diese aufwendige Vernickelungen. Das flammartige Design der Lamellen wirkt zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber auf optische Finessen oder Spielereien kommt es bei einem Kühler nicht einmal sekundär betrachtet an.

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Die Kühlbodenfläche wurde zwar riefenfrei poliert, leider ist dieser aber nicht absolut eben, sondern konvex, was wir auch schon beim ultra 120 extreme beobachten konnten. Die Intention dafür ist klar, man möchte so die nicht selten konkaven CPU-DIEs ausgleichen. Soweit so schlecht, denn wenn die CPU-DIE absolut plan ist, wird durch den konvex-bedingten nicht 100%igen Kontakt mit dem Kühler entsprechendes Kühlpotential verschenkt, weil die Auflagefläche einfach kleiner ist. Glücklicherweise lieferte unser E6850 das passende Pendent dazu, seine DIE ist etwas konkav, so daß sich CPU und Kühler gut ergänzen.
Wenn man einen Blick unter die "Motorhaube" wirft, erkennt man auch endlich etwas deutlicher das eigentliche Kühlprinzip: die Heatpipe-Technologie:
Sie beruht auf der Theorie, das durch den Einsatz von speziell zusammengestellten Chemikalien innerhalb der Heatpipe eine weitaus höhere Wärmeleitfähigkeit erreicht werden kann. Dabei werden die Chemikalien zusammen mit der Hitze rasant nach oben befördert, wo diese dann durch die großflächigen Lamellen abgekühlt werden und wieder nach unten fallen. Dieser Vorgang wiederholt sich so schnell, dass die entstehende Abwärme des Prozessors hervorragend aufgenommen und abtransportiert werden kann." Soweit zur Theorie, denn um dieses radiator-ähnliche Prinzip zu verwirklichen bedarf es noch etwas mehr, nämlich eines leistungsstarken Lüfters, der den angesprochenen Vorgang tatkräftig unterstützt.

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Wer nun denkt, Thermalright würde sich mit dem IXF-14 bescheiden, sieht sich mit dem dazu gehörigen HR-10 Zusatzkühler konfrontiert, der über eine entsprechende Kontaktstelle auf der Rückseite des Mainboards, zusätzlich Abwärme vom CPU-Sockel wegtransportieren soll. Das Ganze wird über zwei abgeflachte Heatpipes realisiert, die die aufgenommene Wärme zum Kühlkörper des HR-10 transportieren. Das Problem dabei ist nur, das dieser Kühlkörper relativ weit über das Mainboard hinausragt, was die Kompatibilität in vielen Systemen sehr stark einschränken dürfte, aber dazu mehr in unserer Testrubrik...
Was die Verarbeitung des HR-10 angeht, so kann diese auch "nur" als hervorragend attestiert werden, die Akrebie im Detail steht der Qualität des IFX-14 in nichts nach.




Die ichbinleise-Variante:

Jetz kommen wir zum eigentlichen Thema dieses Review, der IFX-14 Variante von ichbinleise:br>
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MR Computertechnik bietet den IFX-14 als ichbinleise® 40XX in mehreren Varianten an, wir haben uns für das absolute Komplettpaket mit zwei 120mm Lüftern und dem kleinen 80mm Zusatzlüfter für den HR-10 Zusatzkühler entschieden, weil wir einfach das maximale Potential dieses Kühlers ausschöpfen wollten.
Die entkoppelte Befestigung der Lüfter findet wie gewohnt über die kleinen schwarzen Schwingungsdämpfer statt, die per Kabelbinder fixiert wurden. Der bauliche Aufwand ist hier aber höher als bei anderen Modellen, denn beim IFX-14 müssen kleine Löcher in die obersten Lamellen gebohrt werden, die dann den Platz anbieten, die von den Kabelbinder benötigt werden. Klingt einfach, erfordert aber viel Erfahrung und Feinmotorik beim Bohren.

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Beim HR-10 Zusatzkühler stellt sich die Situation ähnlich dar, wobei hier keine zusätzlichen Löcher gebohrt werden müssen, dafür bietet der HR-10 genügend "Verstaufächer" für die Kabelbinder an.
Diese Art der Entkoppelung ist so einfach wie genial und die Wirksamkeit hat sich bewährt, wie wir ja schon beim ichbinleise® Cooler 13XX attestieren konnten.




Der Einbau:

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Leider existiert seitens Thermalright bisher keine Mainboard-Kompatibilitätsliste, insofern können wir diesbezüglich auch keine Aussage treffen. Bleibt zu hoffen, das sich dies in absehbarer Zukunft noch ändert. Wir haben zumindest zwei Mainboards (Asus P5W DH Deluxe, Asus P5E WS Professional) und vier Gehäuse in der Redaktion, bei denen es keine Probleme gibt (Cooler Master Cosmos, Cooler Master Cosmos S, Lian Li PC-G70, Lian Li PC-P80 Armorsuit).


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Da immer wieder grundsätzliche Fehler im Umgang mit Wärmeleitpaste gemacht werden, empfehlen wir an dieser Stelle noch einmal unseren Workshop zu diesem Thema, der auch sehr genau beschreibt, wie man die Oberfläche der CPU's (DIE) professionell reinigt.
Der Kühler verfügt wie schon erwähnt über eine relativ riefenfreie Kontaktfläche und benötigt darum nur sehr wenig Wärmeleitpaste. Es reicht eine hauchdünne Schicht, denn die Wärmeleitpaste (in unserem Test: Thermalright Chillfactor) soll nur Risse und Unebenheiten ausgleichen !
Die Kühlfläche des IFX-14 haben wir gründlich mit etwas ArctiClean gereinigt, um etwaige Konservierungsmittel und vor allem auch unsere fettigen Fingerabdrücke zu entfernen. Dieses Prozedere haben wir anschließend mit dem Heatspreader der CPU wiederholt, denn auch dort müßen natürlich die Reste der alten Wärmeleitpaste oder Fettfinger rückstandlos entfernt werden.
Ein Sockel 939 Mainboard mußt mit einem Thermalright K8 Bolt-Thru Kit bestückt sein, damit ist dann der Einbau auch kein großes Problem mehr, wenn man mal vom Aufpreis absieht.
Für den Sockel775 hat Thermalright freundlicherweise auf die unsäglichen Pushpins verzichtet, das Kühler wird fest mit dem Mainboard verschraubt, was einer wirklich stabilen Verbindung natürlich sehr zuträglich ist, auch wenn der Einbau geringfügig aufwendiger ist.
Noch ein paar Worte zur Sockelbelastung und dem hohen Gewicht dieser Kühlerspezies:
Es kursieren immer noch die wildesten Gerüchte über ausgerissene Sockel und ähnliche Schauergeschichten, die allerdings aus der grauen Vorzeit schwerer Kühler und deren Sockelbefestigung stammen (z.B. Sockel A). Aktuelle Kühler für Sockel 939/AM2 oder Sockel 478/775 usw. werden nicht unmittelbar am Sockel befestigt, sondern entweder an Retention Modulen (außerhalb des eigentlichen CPU-Sockels), per Push-Pins (Sockel 775), oder sie werden ohnehin direkt mit dem Mainboard verschraubt. Da kann also nichts wegbrechen oder abreissen, denn die PCB des Mainboards hält schon einiges aus und der Sockel wird so auf keinen Fall gefährdet!
Nichts desto trotz kann man natürlich bei schweren Kühlern die PCB-Belastung dadurch klein halten, in dem man wie im Fall des Thermalrights Backplates zur Stabilisierung einsetzt.

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Es ist etwas fummelig, den hinteren Kühler gleichzeitig mit der Backplate in Position zu bringen, aber mit Geduld ist auch dies erledigt und die Halterungen für die Aufnahme des IFX-14 stehen auf der Oberseite bereit.
Die Ausrichtung des IFX-14 kann bei unseren Sockel 775 Layouts ausschließlich in Richtung Gehäuselüfter erfolgen, ansonsten würde der Kühler mit der Gehäusewand kollidieren. Das stellt aber kein wirkliches Problem dar, weil so auch die aufsteigende Abwärme von Spannungswandlern & Co gleich mit abtransportiert wird.
Problematisch wird es in der ichbinleise-Variante bei der Anordnung der Lüfter, denn die sind auf Grund ihrer Entkoppelung deutlich fixiert und somit unflexibel, wenn es darum geht, Hindernissen wie Speicher-Heatspreadern oder Chipsatzkühlern auszuweichen. Die Hakenbefestigung von Thermalright hingegen erlaubt das Rauf-und Runterschieben des Lüfters, so daß man an dieser Stelle etwas mehr Spielraum hat, wenn es eng wird.
Man sollte sich also darüber im Klaren sein, was das eigene Mainboard Layout und die vorhandene Hardware an Platz zuläßt, damit man keine böse Überraschung erlebt. Sollte es wirklich eng werden, kann man den ichbinleise® 40XX CPU-Kühler auch nur mit einem 120mm Lüfter ordern, der dann in der Mitte zwischen beiden Towern fixiert wird, so daß nach beiden Seiten genügend Platz vorhanden ist.
Damit wäre die Montage finalisiert und nach dem Anstecken des Lüfterstromkabels auf dem Mainboard kann das System in Betrieb genommen. Wem das zu schnell ging, der kann bei Thermalright noch einmal sehr ausführliche entsprechende Anleitungen für die jeweiligen Einbauoptionen nachlesen:

Thermalright Einbauanleitung




Der Referenz-Lüfter:

Wir haben vor dem Test für uns selbst eine ganz klare Vorgabe erstellt, es sollten keine Brüllwürfel oder Volumenmonster verwendet werden, die im Betrieb einen Kopfhörer zwingend voraussetzen. Die Lüfter sollten eine ausgewogene Mischung aus möglichst geringer Lautheit, hoher Laufkultur (Lagerqualität), guter Scalierbarkeit (Spannbreite der möglichen Voltansteuerungen) und trotzdem noch annehmbarem Förder-Volumen mitbringen.

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Scythe S-Flex SFF21E:

Leistungsaufnahme
1,5 Watt
Betriebsspannung
7V bis 12V
Lüfterblätter
7
Lüftergehäuse
Kunststoff
Gewicht
171g
Abmessungen
120 x 120 x 25mm
Nenndrehzahl
1200 U/min.
max. Volumenstrom
83 m³/Std
Lautstärke
ca. 20 dBA
Lagerung
S-FDB Gleitlager
beleuchtet
nein
Tachosignalleitung
ja
Kabellänge
30cm
Anschluß über...
3-pin Molex
MTBF in Stunden
ca. 150.000 Stunden
Extras
4- zu 3-Pin Adapter
Preis
13,90 €
Bezugsquelle
Scythe

Die S-Flex Lüfterserie von Sythe wartet mit der "Sony Fluid Dynamic Bearing" (S-FDB) auf, einer Gleitlagervariante, die sehr hohen Laufkomfort bietet. So verwundert es wenig, das diese Lüfter ebenfalls für diesen Kühlertest berücksichtigt wurden, sie gehören lauftechnisch zum besten, was derzeit gekauft werden kann.




Die Tests:

Mit Core Temp und Everest Ultimate Edition 4.20.1201 wurden die Temperatur verglichen, die wir nach mehreren Stunden Stunden 3D Mark 2006 und Prime 95 ( erhalten haben. Die Zimmertemperatur lag bei 20 °C. Wir haben die Temperaturen der einzelnen Kühler sowohl im standardmäßigen 12 Volt-Modus, als auch im reduzierten 5 Volt-Modus betrieben (sofern der Lüfter diesen Wert zuläßt), damit wir auch für die Silentfreunde ein aussagekräftiges Resultat vorweisen konnten.
Da wir das Asus P5W DH Deluxe in einer neueren Revision (1.04g) zur Verfügung gestellt bekamen und auch das neue P5E WS einsetzen, wurden kurzerhand alle bisherigen Sockel775 Kühler noch einmal getestet, womit sich Diskrepanzen zu unseren früheren Einzeltests ergeben haben.
Zur vorsorglichen Fehlerkorrektur, haben wir den Kühler mehrmals gedreht aufgesetzt und wiederum erneut gemessen, denn der Heatspreader der CPU ist leider auch nicht immer wirklich eben. Dazu kommen unterschiedliche Hotspots der CPU, die in gelegentlich unterschiedliche Messungen resultiert.
Der Kühler wurde mit dem Lüfter blasend in Richtung absaugendem Gehäuselüfter montiert, damit die Luftzirkulation in unserem Gehäuse nicht beeinträchtigt wird und die Spannungswandler, Grafikkarte und nahe Bauteile nicht mit armer Abluft konfrontiert werden. Der Thermalright HR-10 Zusatzkühler war in allen Tests montiert. Verglichen haben wir den IFX-14 mit allen bisher getesteten Kühlern, weitere Kühler werden folgen:

Temperaturvergleichswerte Sockel 775
Kühler:
CPU-Kern 12V idle
CPU-Kern 12V Last CPU-Kern 5V idle CPU-Kern 5V Last PWM idle PWM Last passiv idle passiv Last
ichbinleise®40XX 2x120mm+1x80mm 33°C 45°C 37°C 49°C 30°C 38°C 44°C 59°C
TR IFX-14 2x140mm 35°C 47°C 38°C 51°C 30°C 38°C 44°C 59°C
Xigmatek HDT S-1283 39°C 53°C 42°C 56°C 32°C 42°C n/a n/a
TR Ultra-120 extreme 39°C 53°C 43°C 57°C 32°C 39°C n/a n/a
Zerotherm BTF90 40°C 54°C 44,5°C 58,5°C 36°C 44°C n/a n/a
HDT S-1283 Scythe 41,5°C 55°C 45°C 60°C 32°C 42°C n/a n/a
Scythe Infinity 41,5°C 55,5°C 45°C 60,5°C 33°C 42°C 44°C 61°C
Scythe Ninja CU 43°C 57°C 46,5°C 62°C 35°C 44°C 43°C 59°C
Scythe Zipang 43,5°C 58,5°C 47°C 62,5°C 35°C 42°C n/a n/a
ichbinleise® Cooler 13XX 46°C 61°C 49°C 64°C 36°C 43°C n/a n/a
Andy Samurai Master 46°C 61,5°C 49°C 64,5°C 35°C 42°C n/a n/a
NoiseBudget SI-128 46,5°C 61,5°C 49°C 65°C 40°C 45°C n/a n/a
Revoltec Freeze Tower 47°C 61,5°C 49°C 64°C 42°C 46°C n/a n/a
Scythe Ninja Mini 47,5°C 63°C 50,5°C 65,5°C 43°C 46°C 59°C 69°C
Aerocool X-Fire 48°C 64°C 52°C 66°C 43°C 47°C n/a n/a
Intel -boxed- 50°C 68°C 55°C 69°C 46°C 50°C n/a n/a


Die ichbinleise® 40XX Variante kann insbesondere mit dem HR-10 und seinem kleinen 80mm Lüfter bei der Kühlleistung des IFX-14 noch eine Schippe drauf legen, so daß sich diese Kombination knapp aber bestimmt an die Spitze unserer bisherigen Kühler katapultieren kann.
Der Passiv Betrieb ist zwar grundsätzlich möglich, wird sich aber durch den Einsatz in verschiedenen Systemkonfigurationen selbst selektieren, denn ein guter Luftdurchsatz im Gehäuse ist absolute Pflicht. Selbst in unserem System war nach 15 Minuten Crysis Schluß mit Lustig, man sollte sich also sehr gut überlegen, ob man dies seiner CPU und dessen Umgebung antun möchte.
Über die beiden ichbinleise® Fan QF 120/1000 Lüfter können wir fast durchweg positives berichten:
Die Lüfter (umgelabelte und modifizierte Globe Fans) harmonieren gut mit unserer Zalman ZM-MFC1 Plus Lüftersteuerung an und glänzen durch sauberen Lauf, wobei die Lager unter 7 Volt Ansteuerung doch etwas schleifen. Die Scalierbarkeit (Spannbreite der möglichen Voltansteuerungen) ist gut, sie laufen bereits mit 4,8 Volt an.
Bei 12Volt (7 Volt) und realen 1180 U/min (840 U/min) "belastet" der ichbinleise-Lüfter das menschliche Ohr mit 24,5 dBA (18,5 dBA) und bei 5V Ansteuerung rotiert der Lüfter nur noch mit 670 U/min und erzeugt knapp 13,5 dBA. Das sind äußerst erfreuliche Daten.
Der kleine 80mm Zalman verrichtete seinen Job auch ohne Fehl und Tadel, allerdings erweist er sich unter 12 Volt Ansteuerung als recht laut, da er hier fast 31 dBA bei 2720 U/min. erzeugt. Unter 7 und 5 Volt Ansteuerung reduzierte sich die Drehzahl auf 1830 U/min respektive 1120 U/min, was eine Geräuschkulisse von 25,5bzw. 18,5 dBA erzeugt und den "Unterhaltungswert" dieses kleinen Quirls deutlich minimierte.

Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition:
Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet.

Achtung:
Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Ergebnisse sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau mit dem verwendeten Test-Systemen beziehen.




Der Lüfter ->Technische Aspekte:

Was prädestiniert einen Lüfter, um ihn als wirklich leise zu bezeichnen? zumal ja der subjektive Höreindruck auch eine nicht geringe Rolle spielt und jeder Lüfter eine eigene Geräuschcharakteristik besitzt...

- Grundsätzlich sollte man sich nicht auf vollmundige Produktbeschreibungen der Hersteller verlassen, denn im Prospekt ist jeder Lüfter leise.

- Die Lagerungstechnik der Axiallüfter spielt auch eine nicht unerhebliche Rolle, denn es ist hörbar, ob ein Lüfter Kugel-oder gleitgelagert ist. Die bei Gehäuselüftern eingesetzten Sintec Gleitlager (Papst) weisen einige Unterschiede zu ihren Kugellagerpendents auf:

Sintec Gleitlager werden aus Metallpulver gefertigt, das unter Druck in die gewünschte Form gepresst und bei hohen Temperaturen gesintert wird (daher der Name). Gegenüber massiven Gleitlagern bietet dieser Werkstoff einen Vorteil: Er ist porös. Das Porensystem nimmt etwa 15 bis 30 % des Lagerkörpers ein, wird mit Schmierstoff gefüllt und verbessert als zusätzliches Ölreservoir die Lagereigenschaften. Ein weiteres Argument für Gleitllager ist der Preis, denn die Fertigung dieser Lager kostet nur etwa die Hälfte der Kugellagerfertigung.
Kugellager haben den Vorteil der längeren Lebensdauer bei nicht sofortigem verschleißbedingten Ausfall, denn ein Gleitlager stellt seinen Betrieb bei finalem Verschleiß einfach ad hoc ein, ein Kugellager läuft weiter, wenn auch mit lauten Klappergeräuschen begleitet.
Grundsätzlich laufen Kugellager etwas lauter als Gleitllager, man hört immer ein leichtes Lagerschleifen. Wenn man also 2 Lüftermodelle eines Herstellers vergleicht, wobei der eine gleit-und der andere kugelgelagert ist, wird der Gleitgelagerte in der Regel leiser sein. Selbstverständlich gibt es auch laute Gleitlagerlüfter, das hängt wie immer von der Fertigungsgüte ab und die ist bei Billigprodukten naturgemäß nicht allzu hoch.
Bleibt die Frage, warum setzen dann nicht alle Hersteller auf die Gleitlagerschiene?

- Die Anordnung der Rotoren hat auch Relevanz, denn die Strömungsgeschwindigkeiten und demzufolge Strömungsgeräusche werden auch durch die Form und Stellung der Rotorblätter beinflußt. Diesbezüglich spielen auch die Lüftergitter in den PC-Gehäusen eine nicht unwesentliche Rolle, denn es macht naturgemäß einen Unterschied, ob ein Lüfter sich frei entfalten kann, oder ob er durch winzige Perforationen im Gehäuse atmen muß.

- Die Drehzahlen sind ebenfalls ein wichtiges Kriterium, zumal man mit dem Absenken der Lüfter-Drehzahlen automatisch auch das Grundgeräusch eines Lüfters absenken kann, sofern die Skalierbarkeit des Lüfters dies zuläßt.

- Die Ansteuerung der Lüfter sollte frei einstellbar sein, d.h. der Lüfter sollte nicht nur mit 12 Volt sondern auch mit 5 Volt störungs-und klapperfrei laufen, zumal wir erst dann durch die Absenkung der Drehzahl wirklich einen geräuscharmen Modus erreichen. Viele Lüfter "glänzen" bei 5 oder 7 Volt leider durch durch deutliche Motorengeräusche.

- Das Verhältnis der Luftförderleistung und Dehzahlminimierung muß aber trotzdem noch existent sein, denn auch ein leiser ->langsam drehender Lüfter soll noch Abwärme transportieren können respektive kühlen.




Pflegetipps:

Auch ein Kühler/Lüfter braucht mal Pflege und das nicht nur 1x im Jahr, sondern regelmäßig.
Gehäuse-und CPU-Lüfter sind potentielle Druckluftspray-Kunden. Seit aber bitte vorsichtig und bringt den Lüfter mit dem Spray nicht auf abnormale Drehzahlen, euer Lüfterlager wird es euch danken. Als grobe Vorarbeit solltet ihr einen weichen und nicht haarenden Pinsel einsetzen, vorzugsweise einen mit hochwertigen Chinaborsten.
Sollten eure Gehäuselüfter bereits rauh laufen, empfiehlt sich der Ausbau und die Kontrolle der Lager.
Dazu müßt ihr den Aufkleber auf der Lagerseite entfernen und den Lagerbereich mit Druckluftspray reinigen.
Wenn diese Prozedur erfolglos bleibt, weil die Lagerung doch zu sehr verschlissen ist, bleibt nur noch der Austausch.
Die Kühllammelen des Thermalright kann man natürlich auch problemlos mit Druckluftspray und Pinsel reinigen.




Fazit:

Auch mit dem ichbinleise® Cooler 40XX liefert MR Computertechnik eine durchdachte Optimierung für den derzeit besten Luftkühler aus dem Hause Thermalright ab, das steht für uns außer Frage.
Die Kompatibilität ist und bleibt ein großes Manko, der Kühler paßt nunmal nicht auf jedes Board und in jedes Gehäuse, darüber sollte man sich im klaren sein.
Die QF 120/1000 ichbinleise Lüfter sind keine Überflieger, aber sie verrichten einen guten Job und wer diesbezüglich noch etwas mehr Ausgewogenheit und Feinschliff vermißt, wird im Sortiment von ichbinleise sicherlich fündig.
Zur besseren Übersicht noch einmal die Fakten unseres Tests in der Übersicht:

Plus:
• sehr hochwertige Optik
• herausragende Verarbeitung
• herausragende Kühlleistungen
• enorm hohe Leistungsreserven
• für die Größe noch akzepables Gewicht
• sehr gute Sockel-Flexibilität
• sehr gute Lüfterflexibilität
• stabiler Einbau gewährleistet
• nahezu komplette Ausstattung
• recht ausgewogene 120mm Lüfter
• ausgezeichnete Lüfterentkoppelung
• akzeptables Preis-Leistungsverhältnis (ca. 106,80 €)

Minus:
• Kompatibilität
• fummelige Montage
• konvexe Kühlbodenplatte

Der Preis für unsere Kanfigurationsauswahl ist natürlich gesalzen, auf der anderen Seite kostet der IFX-14 mit zwei guten 120mm und einem 80mm Lüfter auch ohne die Entkoppelungen von ichbinleise nahezu dasselbe, so daß man den Montageaufwand für die Entkoppelungen im Grunde kostenlos dazu erhält und wer dies schon mal an einem IFX-14 probiert hat, der weiß, das diese Arbeiten nicht in 5 Minuten erledigt sind.
Wer den Platz hat und seine CPU gut gekühlt an sein Maximum heranführen möchte, der findet im ichbinleise® Cooler 40XX dank hoher Leistungsreserven den idealen Ansprechpartner...



Gesamtergebnis unseres Reviews:

Der ichbinleise® 40XX CPU-Kühler erhält den PC-Experience-Award in Gold !






Weiterführende Links:

MR Computertechnik


Wir bedanken uns bei MR Computertechnik sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support




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