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--- Intel Engineering Samples verifizieren (Update 02.12.2010) (https://www.pc-experience.de/wbb2/thread.php?threadid=26627)


Geschrieben von Cerberus am 30.01.2008 um 06:19:

Achtung Intel Engineering Samples verifizieren (Update 02.12.2010)





Einleitung:


Die Bezeichnung Engineering Sample hat sicherlich jeder schon mal gehört, oder bei der Vorstellung neu erschienener Prozessoren aufgeschnappt.
Grundsätzlich verhält es sich folgendermaßen:
Die ersten von einem Hersteller produzierten CPUs werden, ähnlich wie bei einem Prototyp, als "Engineering Sample" oder "Confidential CPU" an ausgewählte Firmen oder Tester verteilt, wobei die Betonung auf testen liegt.
Es handelt sich prinzipiell zwar um voll funktionsfähige Prozessoren, die dem späteren Endprodukt meistens in nichts nachstehen. Diese CPUs sind jedoch in der Regel nicht "gelockt". Das heißt, der Multiplikator ist frei einstellbar, was die CPU zum Objekt der Begierde bei den Übertaktern macht. Solche CPUs sind normalerweise nicht im Handel erhältlich und entweder am Kürzel "ES" oder dem Aufdruck "Confidential" und an den nicht offiziell bekanntgegebenen Steppings erkennbar.
Das Problem ist nur, das diese Prozessoren wie gesagt nicht für den offiziellen Handel gedacht und von Intel dafür auch nicht freigegeben sind und das nicht ohne Grund, denn der Vorserienstatus weißt auch daraufhin, das noch Fehler vorhanden sein können. Trotzdem gelangen sie immer wieder in den Umlauf, was für den Käufer meistens erst im Nachhinein Konsequenzen haben kann.
Dem Übertakter mag dies eventuell egal sein, aber dem Notebook-Käufer sicherlich nicht, wenn er feststellt, das er für sein Geld ein Vorserienprodukt erhalten hat, was ja nicht Sinn und Zweck seines Kaufs war, zumal diese Prozesssoren sehr oft auch Einschränkungen mitbringen, die der Laie kaum erkennen kann.
Sehr unangenehm kann dies werden, wenn das Notebook mal verkauft werden soll und der neue Käufer reibt dem Vorbesitzer plötzlich unter die Nase, das er ihm ein Notebook mit nicht freigegebener CPU verkauft hat, was den einen oder anderen Erklärungsnotstand verursachen dürfte...




Wie kann man sich schützen?


Im Vorwege gar nicht, aber dank pfiffiger Tools ist es überhaupt kein Problem, solche Engineering Sample zumindest im Nachhinein zu lokalisieren.
Dazu laden wir uns das Intel® Processor Identification Utility 4.23 herunter und installieren es anschließend.

Wir haben das mal an einem unserer Redaktionsrechner durchgeführt und erhalten die folgenden Screenshots:







Anhand der Texte und Daten ist deutlich erkennbar, das es sich nicht um ein Vorserienmodell handelt, es ist also alles in bester Ordnung.



Kommen wir zum zweiten Testprobanden, dem Notebook unseres Nachbarn:




Der Hinweis von Intel auf Testmodell aus der Entwicklung untermauert unseren Verdacht, das es sich um ein Engineering Sample handelt und die beiden Screenshots von Everest und CPU-Z bestätigen dies eindeutig.





Unser Nachbar wird sich also mit seinem Händler in Verbindung setzen und diese CPU reklamieren, denn der zwischen ihm und dem Händler zustandegekommene Werkvertrag beinhaltet logischerweise kein Vorserienmodell.




Fazit:


Ein ganz wesentlicher Punkt wird bei diesen Intel Engineering Sample gerne vergessen, die Prozesssoren sind und bleiben Eigentum von Intel, egal wer damit wo und mit wem gehandelt hat, was uns Intel nach einer entsprechenden Nachfrage auch noch mal ganz präzise bestätigt hat.

"Sowohl der Kauf als auch der Verkauf von ES-CPUs (Engineering Samples) sind generell illegal und werden bei Ruchbarwerdung in jeder Form von Intel strafrechtlich verfolgt" !

Wer also einen PC oder Notebook besitzt, in dem ein Intel Engineering Sample verbaut ist, sollte sich tunlichst darum kümmern, das er ein reguläres Modell erhält, sonst kann der nächste Verkauf sehr peinliche Ausmasse annehmen und das nicht nur wegen verschwiegener Fakten, sondern auch wegen des Themas Produkthaftung, denn für so eine CPU leistet Intel natürlich keine Gewährleistung...



Cerberus


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