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Geschrieben von Cerberus am 15.07.2007 um 08:19:

Achtung AC Ryan AluBox TFX HD80304

AC Ryan AluBox TFX HD80304







Einleitung:

"AC Ryan? die stellen doch eigentlich Modding-Artikel her oder nicht...?!" das trifft zu, diese Firma aus Taiwan hat sich in der Tat zumindest in Übersee mit Modding-Artikeln verschiedenster Coleur einen Namen gemacht und schickt sich nun an, den europäischen Markt zu erobern. Dafür erweiterte AC Ryan das Portfolio um einige Gehäuse und Artikel für die externe Datenkommunikation, eine bekanntlich immer frequentiertere Kategorie.
Wir erinnern uns sicherlich:
wer heute in der Geschäftswelt seinen Konkurrenten einen Schritt voraus sein möchte oder muß, der hat seine relevanten Daten immer griffbereit und die passen nicht immer auf einen USB-Stick. Der Homeuser möchte endlich seine üppigen Fotoalben von der internen Festplatte an einen sicheren externen Ort auslagern, damit sie nicht verloren gehen und unser Nachbar hat seiner Frau versprochen, nach dem Datencrash vom letzten Sommer regelmäßig Backups anzulegen...
Der mögliche Verwendungszweck einer externen Festplatte ist so variabel wie die Geschmäcker verschieden sind, das einzige Problem dabei sind sehr oft Qualität und Preis. Komplettangebote der renommierten Festplattenhersteller übersteigen schnell das Budget, warum also nicht einfach ein preiswertes Gehäuse und dazu eine Festplatte unserer Wahl?...eine sehr gute und in der Regel auch preiswerte Idee, die allerdings ein paar Fallstricke aufweisen kann, denn alles steht und fällt mit dem richtigen Gehäuse respektive dessen Festplattencontroller.
Nach den teilweise recht gemischten Erfahrungen vergangener Tage, erhielten wir die brandneuen AC Ryan AluBox TFX HD80304, die sowohl einen Datentransfer per USB, als auch schon über die brandaktuelle eSATA Schnittstelle bietet, so daß sich die Wartezeiten beim Transfer unserer sensiblen Daten entsprechend deutlich reudizieren können, vorausgesetzt, wir setzen eine SATA-Festplatte ein und verfügen am Rechner über die passenden Anschlüsse.
Wie sich das Gerät im rauhen Praxisalltag geschlagen hat, erfahrt ihr wie immer in unserem ausführlichen Test, viel Spaß beim Lesen...




Lieferumfang:

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- AC Ryan AluBox TFX HD80304 in Retail Verpackung.
- externes Netzteil mit Kaltgerätekabel.
- Treiber/Software-CD (für Windows 98).
- Handbuch (mehrsprachig).
- USB Verbindungskabel (100cm lang).
- eSATA-Verbindungskabel (100cm lang).
- Standfuss.




Die technischen Daten:

- Abmessungen: 205x125x30mm.
- mögliche Farben: schwarz.
- Gehäusematerial: Aluminium/Kunststoff, 1,8mm Wandstärke.
- TFX Tool Free Xperience: schraubenloser Festplatteneinbau.
- Shock Absorber System für die Festplatte.
- Plug & Play & Hotswap-fähig.
- Datenübertragung: USB 2.0 oder eSATA.
- unterstützt alle PATA und SATA-Festplatten bis 10.000 U/min.
- unterstützt PATA und SATA-Festplatten bis 1 Terrabyte Kapazität.
- Power-On und HDD-Zugriffsanzeige LEDs.
- Stromzufuhr: Internes Netzteil.
- Eingangsspannung: 100 - 240V.
- Gewicht: 545g (ohne Festplatte).
- aktueller Marktpreis: 44,90 €.




Der Testrechner:

CPU
Intel Core 2 Duo E6700
Mainboard
Asus P5W DH Deluxe Revision 1.04G
Arbeitsspeicher
Mushkin XP2-6400 DDR2-800 4GB-Kit
Grafikkarte
XFX Geforce 8800 Ultra
Soundkarte
Sound Blaster X-Fi XtremeGamer Fatality
CPU-Kühler
Thermalright Ultra-120 extreme
CPU-Lüfter
Scythe
Festplatten System
2x Western Digital Raptor a´150GB (10000 U/min, S-ATA) Raid-0
Festplatten Backup
1x Samsung SpinPoint T133 400GB 16MB SATA II
DVD-Brenner
Plextor PX-760 SATA
DVD-ROM
Plextor PX-130A
Diskettenlaufwerk
Scythe Combo
Gehäuse
Cooler Master Stacker RC-832
Netzteil
Seasonic S12 II 500Watt
Betriebssystem
Windows XP Prof. SP 2 PreSP3 und Vista Ultimate 64bit im Dualboot
Zubehör
2x Aerocool Turbine@Akasa Lüftersteuerung




Die Test-Festplatte:

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Für diesen Test des AC Ryan Festplattengehäuse haben wir eine nagelneue Samsung SATA II Festplatte verwendet, die über folgende technische Daten verfügt:

- genaue Typenbezeichnung: Samsung Spinpoint T166 HD501LJ
- Größe: 500 GB (unformatiert).
- SATA II Interface.
- 16MB Cache.
- 7200 U/min.
- Zugriffszeit: 8,9ms.




Verarbeitung und Komplettierung:

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Das pure Gehäuse verfügt über eine sehr edel anmutende Oberfläche, auf der man allerdings wirklich jeden Fingerabruck zählen kann. Nichtsdestotrotz wirkt das Ganze sehr stimmig verarbeitet, wobei der Plastikverschluss am Anschlussport nicht so recht ins Bild paßt.
Die Anschlußports als solches sind vorbildlich beschriftet und übersichtlich angeordnet, so daß kein Zweifel darüber besteht, was genau an welcher Stelle angeschlossen werden möchte. An einen separaten Ein-Ausschalter hat man sinnvollerweise auch gedacht.
Über den mitgelieferten Standfuss kann das Gehäuse samt Festplatte platzsparend, sicher und rutschfest aufgestellt werden, nichts ist lästiger als eine externe Festplatte, die grundsätzlich immer im Weg ist oder über den Schreibtisch schliddert.

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Im Gegensatz zu anderen externen Gehäusen wird die AC Ryan Box werkzeuglos über die kleinen Druckknöpfe am Anschlußport geöffnet, man schiebt sie hoch und schon kann man die kleine Plastikblende abnehmen. Das ist zwar praktisch und schnell bewerkstelligt, aber das Wiederverschließen klappt meistens erst beim zweiten oder dritten Anlauf, die Blende ist einfach zu wenig passgenau verarbeitet.
Die Festplatte kann nun auf die vier kleinen Arretierungsstifte gesetzt werden und je nach Bedarf entweder über die SATA-oder PATA Verkabelung mit dem Controller des Gehäuses verbunden werden. Wobei darauf zu achten ist, das dies mit Gefühl vonstatten geht, Grobmotorik ist hier fehl am Platze.
Im Gegensatz zu einigen Mitbewerbern wurde am Innenraum nicht gespart, die Platine wurde akribisch und passgenau angeordnet, Kontaktstörungen sollte somit wirkungsvoll vorgebeugt sein.
Als Chipsatz wurde der Prolific Bridge-Chip verwendet, der in vielen hochwertigen externen Festplattengehäusen Verwendung findet, eine grundsätzlich gute Wahl.
Eine Kühloption sucht man bei AC Ryan vergebens, weder ein kleiner Lüfter noch passive Kühlelemente sind vorhanden. Dafür hat die Spannvorrichtung der Festplattenaufnahme kleine Gummipuffer an ihrer Basis, die das Festplattengeräusch zumindest ansatzweise minimieren.
Fummelig wird es, wenn es daran geht, den Deckel des Gehäuses wieder über die arretierte Festplatte zu schieben. Dabei muß darauf geachtet werden, das einerseits die Festplatte nicht wieder hochrutscht und andererseits die Kabel nicht eingeklemmt werden, das kann man wahrlich besser lösen.

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Wurde die Einbauprozedur erfolgreich absolviert, kann unsere neue Gemeinschaft aus Festplatte und exxternem Gehäuse in Betrieb genommen werden, was das AC Ryan mit einer schicken blauen Funktionsbeleuchtung quittiert.

Noch eine Anmerkung zur Stromversorgung:
Aktuelle Mainboards stellen über die USB 2.0 Schnittstelle die erforderlichen 500mA problemlos zur Verfügung, dies ist auf Notebooks nicht zwangsläufig gewährleistet. Darum macht die externe Stromversorgung des AC Ryan sehr viel Sinn, zumal so sichergestellt ist, das keine strombedingten Irritationen auftreten.




Die Tests:

Wer die Festplatte am externen eSATA Port seines Asus P5W DH deluxe (wie auch auf anderen Sockel 775 Mainboards mit ICH7R, ICH8R, ICH9R Northbridge) betreiben möchte, muß die Festplatte im AHCI-Modus betreiben, sprich die Treiber dafür müssen installiert sein und der SATA Modus im Bios muß auf AHCI gestellt sein. Das hat insbesondere auch Einfluss auf das Hotpluggin, denn das Entfernen der externen SATA-Festplatte im laufenden Windows Betrieb, ist ebenfalls nur im AHCI-Modus möglich. Man sollte sich also über den Installationsmodus von Windows von anfang an im klaren sein, denn das nachträgliche Aktivieren von AHCI ist zwar theoretisch möglich, aber sehr oft mit einigen Problemen behaftet. Bei Mainboards mit ICH8R Northbridge scheint es etwas weniger aufwendig möglich zu sein:

ein entsprechender Artikel dazu aus dem Gigabyte-Forum


Ein weiterer Aspekt, der für diesen AHCI-Modus spricht, ist die Tatsache, das auch nur so NCQ (Native Command Queuing) moderner SATA II Festplatten genutzt werden kann, auch wenn die Vorteile bei weitem nicht so ausgeprägt sind, wie uns die Hersteller immer glauben machen wollen.

Die Festplatte von Windows XP SP2 (incl. aller verfügbaren Updates) sowohl unter PATA, als auch unter SATA Verbindung anstandslos erkannt und eingebunden:





Wäre der Controller des Gehäuses lediglich ATA-5-kompatibel, dann könnten maximal 128GB angesprochen werden. Neuere Controller und Bridges wie auf dem AC Ryan (ab Mitte/Ende 2003) sind im PATA-Bereich ATA-6-kompatibel und können dementsprechend mit größeren Festplatten bis hin zu einem Terrabyte umgehen.
Anzumerken ist an dieser Stelle noch, das wir die Festplatte zur Partitionierung (zwei logische Laufwerke mit PM 8.0 erstellt) und Formatierung einige Wochen vorher kurzzeitig ins System eingebunden hatten, da sie dort ursprünglich ihren Dienst als Backup-Festplatte verrichten sollte. Dieses Prozedere läßt sich aber unter Windows 2000 und XP auch problemlos in der Datenträgerverwaltung bewerkstelligen, die ihr über Systemsteuerung ->Verwaltung ->Computerverwaltung ->Datenträgerverwaltung erreicht. Dort könnt ihr über einen Rechtsklick auf das neue Laufwerk entsprechend partitionieren und formatieren.

ein bebildertes Beispiel dazu von Microsoft


Dazu auch noch ein weiterführender Artikel, falls Probleme mit USB-Geräten auf euren Systemen existieren:

USB-Laufwerke richtig verwalten und weitere USB-FAQ's


Die Festplatte wurde mit einigen Gigabyte an Daten gefüttert, anschließend mit O&O Defrag V10 defragmentiert und getestet:


Testresultate SATA über USB:




Testresultate SATA über eSATA:




USB-Vergleichswerte aller bisher getesteten USB-Gehäuse
USB-Gehäuse:
Minimum-Transfer
Maximum-Tranfer
Access Time
CPU-Belastung
AC Ryan TFX HD80304 23,9 MB/sec 24,5 MB/sec 14,7ms 6,2%
Revoltec File Protector 23,6 MB/sec 24.9 MB/sec 13,5ms 9,2%
Revoltec Alubook2 22,5 MB/sec 24,3 MB/sec 17,2ms 13,4%
ICY Dock MB-452 20,7 MB/sec 25.3 MB/sec 13,4ms 10,6%
ICY BOX IB-360U 20,2 MB/sec 23,7 MB/sec 10,3ms 9,1%
Stardom iTank i302 21,8 MB/sec 25,0 MB/sec 12,6ms 8,8%


eSATA-Vergleichswerte aller bisher getesteten USB-Gehäuse
eSATA-Gehäuse:
Minimum-Transfer
Maximum-Tranfer
Access Time
CPU-Belastung
AC Ryan TFX HD80304 38,4 MB/sec 78,1 MB/sec 14,2ms 6,3%

Wir haben wiederum ganz bewußt auf Messungen mit HD Tach verzichtet, weil die Werte in der Regel viel zu hoch sind. An die 40MB/Sekunde über USB 2.0 sind einfach völlig unrealistische Größenordnungen, die kein USB-Controller tatsächlich erreicht.
Die Resultate des AC Ryan sind sowohl unter USB, als auch unter eSATA Anbindung sehr gut und müssen sich vor der Konkurrenz nicht verstecken, der Datentransfer findet ausgesprochen schnell und vor allem störungsfrei statt. Die Temperaturen des Gehäuses liegen beim Datentransfer im grünen Bereich, auch nach mehrstündigem Einsatz bleibt das Gehäuse handwarm, das hintere Meshgitter läßt also genügend Abwärme nach draußen.
Geräuschreduktionen konnten durch die rudimentäre Gummilagerung im Inneren allerdings nicht reduziert werden, aber das hatten wir angesichts der doch sehr provisorischen Konstruktion auch nicht ernsthaft erwartet.
Eines wollen wir an dieser Stelle noch separat ansprechen:
wie leise und mit welchem Temperaturaufkommen das AC Ryan Gehäuse seinen Dienst verrichtet, hängt entscheident von der eingesetzten Festplatte ab. Wer eine schnelle und laute Festplatte ins Gehäuse integriert, darf sich nicht wundern, wenn man sie mehr als deutlich hört. Dies gilt gleichermaßen für das Temperaturverhalten, denn natürlich existieren auch Festplatten, die viel Wärme entwickeln. Sehr zu empfehlen sind in dieser Hinsicht Festplatten mit Flüssigkeitslagern, die in der Regel auch mit 7200 U/min wenig Lärm und wenig Hitze entwickeln...!




Fazit:

AC Ryan hat seine Hausaufgaben scheinbar gemacht, die TFX HD80304 Alubox ist prädestiniert für die Aufnahme einer Festplatte eurer Wahl und das aus gutem Grund. Der Controller liefert sowohl im PATA als auch im SATA Modus sehr gute Ergebnisse und stabilen Betrieb und das ist beileibe keine Selbstverständlichkeit. Man kann es gar nicht oft genug betonen, gerade bei externen Festplattengehäusen ist unglaublich viel Ausschuß im Umlauf, was sich einerseits in nicht mehr ansprechbaren Festplatten und anderseits in permanenten System-oder Datenübertragungsstörungen äußert, weil der Controller nicht in der Lage ist, sich dem System korrekt mitzuteilen, von defekten externen Netzteilen gar nicht zu reden...
Leider ist auch beim AC Ryan nicht alles Gold, was glänzt, darum abschließend noch einmal unsere Testresultate in der Gesamtübersicht:

Plus:
- komplette Retailversion.
- ansprechende Optik.
- teilweise gute Verarbeitung.
- stabiles externes Netzteil.
- störungsfreier Datentransfer und Betrieb.
- problemloses Einbinden ins vorhandene System.
- Treiber für Windows 98 vorhanden.
- noch gutes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 44,90 €).

Minus:
- fummeliger Festplatteneinbau.
- Verarbeitungsmängel an der Portblende.
- sehr schmutzempfindliche Oberfläche.

Wenn man sich vor Augen führt, das sich mit dem AC Ryan Gehäuse und unserer Samsung Festplatte ein Komplettpaket für nicht einmal 150 € realisieren läßt, kann man eigentlich nur mit Zunge schnalzen, denn die Konkurrenz mit fertigen externen Gehäuse-Festplatten Lösungen ist deutlich teurer und leistet keinesfalls mehr. Das Schnalzen vergeht einem aber zumindest ansatzweise, wenn man den unnötig fummeligen Einbau und die fragile Portblende betrachtet. Daran muss AC Ryan noch arbeiten, dann klappts auch mal mit einem Gold-Award...




Gesamtergebnis unseres Reviews:

Das AC Ryan AluBox TFX HD80304 Festplattengehäuse erhält den PC-Experience Award in Silber








Weiterführende Links:

Caseking


Wir bedanken uns bei Caseking sehr herzlich für die Bereitstellung der Testexemplare


euer PC-Experience.de Team

Cerberus




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