Geschrieben von Cerberus am 18.12.2002 um 13:26:
Windows 2000/XP: Speicherverwaltung "optimieren"
In dieser Rubrik stellen wir in einer Übersicht dar, welche Registry Manipulation für die Speicherverwaltung etwas bewirken und welche nicht.
Dazu haben wir mit Hilfe von aktuellen Benchmarkprogrammen die jeweiligen Tweaks ob ihres Performance-Gewinns getestet.
1. Paging-Funktion zu deaktivieren greift nicht:
Hkey_Local_Machine\System\CurrentControlSet\Control\SessionManager\MemoryManagement ->
DisablePagingExecutive
An dieser Schraube zu drehen bringt überhaupt nichts, denn dieser Eintrag ist ein Relikt aus NT 4.0 Tagen und bewirkt null, da der Eintrag nur noch aus Kompatiblitätsgründen vorhanden ist.
2. Large System Cache verändern ist für den Desktopbereich unsinnig:
Hkey_Local_Machine\System\CurrentControlSet\Control\SessionManager\MemoryManagement ->
LargeSystemCache
Auch hier sollte man Vorsicht walten lassen, denn eine Änderung bewirkt eine Erhöhung des Speichers für Dateioperationen, der dann widerum den Anwendungen fehlt, also klare Empfehlung für den Desktopbereich:
Finger weg!
Das gilt in gleichem Maße für die Optionen
IOPageLockLimit und
System Page Table Entries .
Zitat dazu aus der MS Knowledgebase:
"Caution. Do not change the value of this entry. Changing it prevents the system from calculating an optimal value for your system and adjusting the value when your system changes".
Dasselbe gilt auch für weit verbreitete "Optimierung" des
SecondLevelDataCache, die ebenfalls verpufft, da diese Option seit der Pentium 3 CPU-Generation von Windows ignoriert wird. Bei älteren CPU's kann es eine minimale Leistungssteigerung bewirken.
Wer sein System in diesem Bereich tunen möchte, dem seien die Defaulteinstellungen von Windows XP empfohlen, denn wir konnten in unseren Tests nicht mal einen Hauch von gesteigerter Performance verbuchen, geschweige denn irgendwelche Quantensprünge...
Cerberus