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Geschrieben von Wallace am 10.12.2002 um 03:19:

Achtung DNS und WINS: Namensauflösung in Netzwerken

DNS und WINS: Namensauflösung in Netzwerken



Wie kommt eine Website auf Ihren Rechner, obwohl sie auf einem Server in einem anderen Kontinent liegt?

Wenn Sie mit Ihrem Web-Browser oder einem anderen Internet-Client eine Adresse wie www.wc-margarine.de eingeben, lädt das Programm sofort die gewünschte Seite, wenn das Netz nicht gerade überlastet ist. Dafür wird hinter den Kulissen der eingege-bene Name in eine IP-Adresse aufgelöst, das heißt übersetzt. Eine IP-Adresse ist eine 4 Byte lange Nummer. Die einzelnen Bytes, die jeweils Zahlen von 0 bis 255 darstellen, werden meist durch Punkte getrennt aufge-schrieben. Eine IP-Adresse könnte so aussehen:

255.255.255.64

Internet Domänen sind in einer Hierarchie angeordnet. Der Server www in der Domäne wc-margarine.de hat den Namen www.wc-margarine.de
Ist die Adresse bekannt, leiten verschiedene Server im Internet Ihre Anfragen nach wc-margarine.de weiter, bis das Ziel gefunden ist. Dieser Vorgang (Routing) läuft bei anderen Websites zum Teil über die Computernetze mehrerer Kontinente. Dieser Artikel zeigt, wie der erste Teil des Routings, die Namensauflösung (die Übersetzung eines Namens in eine Adresse) funktioniert. Wir erläutern das für das Internet und für die LANs, in denen ähnliche Mechanismen ablaufen. Die Grundlagen der Namensauflösung gelten unabhängig vom eingesetzten Betriebssystem. Lediglich die Implementierungen, also wie die Entwickler die Theorie in Software verwandelt haben, unterscheiden sich.

Die Anfänge des Internet:
Bei der Namensauflösung wird eine Adresse in Form eines lesbaren Namens in die dazugehörige IP-Adresse umgerechnet. In den Anfangstagen des Internet gab es dafür die Hosts-Datei , die auch heute noch auf vielen Servern zu finden ist. Diese Datei enthält die Name-IP-Zuordnungen und liegt auf einem zentralen Server. Jeder Host (Rechner) im Internet musste in Hosts eingetragen sein, um als Server anerkannt zu werden. Alle anderen Server holten die Hosts-Datei vom zentralen Server ab und kannten damit Namen und IP-Adressen aller Server im Internet. Dieser Ansatz hat einige Schwächen. Wächst das Netzwerk, kommen immer mehr Hosts dazu, und allmählich wird die Wartung einer zentralen Datei immer schwieriger. Sie wird immer größer, und es können Inkonsistenzen (wenn zum Beispiel zweimal der gleiche Name registriert wird) auftreten. Der Netzwerkverkehr steigt außerdem durch die vielen Hosts-Transfers an. Es wurde also ein System gebraucht, das einerseits skalierbar ist, die Hosts-Datei also auf viele Server verteilt, und andererseits dezentral zu verwalten ist, wozu ein Ansatz gewählt wurde. Das war die Geburtsstunde des hierarchisch strukturierten Domain Name System (DNS) im Jahre 1984. DNS ist in den RFCs (Request for Components, Schriftliche Festlegung eines Standards) definiert und mittlerweile allgemein akzeptierter Standard geworden, auch Microsoft verwendet seit NT4 einen DNS-Server.

Domänen:
Das DNS basiert auf Internet-Domänen: Rechnergruppen, die die Verwaltung vereinfachen. Alle Domänen (auch Knoten oder Nodes genannt) bilden eine Hierarchie, die als auf dem Kopf stehender Baum dargestellt wird. An der Spitze des DNS-Baumes befindet sich die erste Ebene: Root . Die DNS-Root-Server kennen sich selbst und alle DNS-Server der zweiten Ebene, auch obere Hierarchie-Ebene genannt, die durch die Toplevel-Domänen gebildet wird. Diese beiden Ebenen verwalten bestimmte Internet-Organisationen zentral, die DNS-Server betreiben. Die DNS-Server der Top-level-Domänen können sowohl Firmen als auch Privatleute betreiben. Sie müssen lediglich in den Servern der oberen Hierar-chie-Ebene eingetragen sein. Diese Eintragung kostet Geld.


DNS-Zonen:
In jeder Zone ist ein einzelner Server für die korrekte Namensauflösung verantwortlich – der primäre DNS-Server
Ein einzelner Host erscheint im DNS mit seinem FQDN (Fully Qualified Domain Name). www.wc-margarine.de setzt sich aus der Toplevel-Domäne de, der Domäne der unteren Ebene wc-margarine und dem host www zusammen.Der FQDN wird von rechts nach links gebildet, wenn man den Baum hinabsteigt.

Zonen:
DNS-Server verwalten keine einzelnen Domänen, sondern Zonen . Zonen sind ähnlich wie Domänen Rechnergruppen, die zusammen eine Einheit bilden. Eine Domäne kann in mehrere Zonen aufgeteilt sein, eine Zone kann aber auch mehrere Domänen umfassen.
Datensätze in Zonendateien:
SOA – definiert allgemeine Parameter
NS – Name Server
A – Host
CNAME – Aliasname für einen Host
MX – Mailserver
HINFO – Informationen über einen Host
WINS – Host ist ein WINS-Server
Das Zonen-Layout einer Firma wird bei der Konzeption des Netzwerkes festgelegt. Es hängt von der Anzahl und Größe der Domänen und von den Standorten ab. Bei der Einteilung in Zonen geht es um Ökonomie, also darum, Rechenlast zu verteilen und Namen sicher aufzulösen. Zonen haben einen Namen, zum Beispiel den Domänennamen wc-margarine. Innerhalb einer Zone ist ein einzelner DNS-Server autorisierend. Er verwaltet die DNS-Datenbank und heißt primärer DNS-Server . Die DNS-Datenbank besteht bei Unix und Windows-NT-Systemen aus einer Textdatei. Der Name der Zonendatei wird aus dem Domänennamen mit der Endung dns, zum Beispiel wc-margarine.dns gebildet. Die Einträge heißen Ressource Records (RR). Alle Eintragungen in der DNS-Datenbank muss der Systemverwalter am primären Server eintragen. Zusätzlich kann es beliebig viele sekundäre DNS-Server in einer Zone geben, auf denen eine Kopie der DNS-Datenbank liegt. Diese Kopien können auf den sekundären Servern nur gelesen, also nicht geändert werden, um Inkonsistenzen in der Datenbank zu vermeiden. Der Kopiervorgang heißt Zonentransfer oder Replikation . Ein RR bestimmt nicht nur, welche IP-Adresse zu einem Na-men gehört, sondern auch den Einsatzzweck des Rechners. Handelt es sich um einen Mail-Server, ist der RR vom Typ MX, bei einem DNS-Server vom Typ NS. Die folgende Tabelle zeigt beispielhafte Einträge. Sie können auch den umgekehrten Weg gehen: Anhand einer Adresse den Namen (FQDN) ermitteln. Dazu haben sich die DNS-Designer etwas schlaues einfallen lassen. Alle Host-Einträge existieren nicht nur in der primären Zonendatei, sondern etwas abgewandelt auch in der Zonendatei für die spezielle Domäne in-add.arpa, der Reverse Lookup Zone . Diese Zonendatei enthält Pointer-Einträge (PTR, Pointer Records), die aus der umgekehrten Host-IP-Adresse und diesem Domänennamen bestehen. Setzt ein Rechner eine Abfrage nach dem Host-Namen für die IP-Adresse a.b.c.d in Gang, sucht der DNS-Server in der Reverse-Lookup-Zonen-Datei nach dem PTR d.c.b.a.in-add.arpa. Dieser Eintrag enthält den gewünschten Host-Namen sowie die zugehörige IP-Adresse.

Replikation:
Damit eine Anfrage zum richtigen Rechner weitergeleitet wird, darf nicht nur ein einziger Server „wissen“, wo eine bestimmte Workstation steht. Wird zu Beispiel ein neuer Benutzer an einem bestimmten Server angelegt, müssen auch alle anderen verbundenen Server davon erfahren. Deshalb werden die Informationen auch auf andere Server kopiert, das heißt repliziert . Am Ende einer Replikation sind alle Server auf dem gleichen „Wissensstand“.
Die sekundären Server einer Zone erhalten ihre Informationen vom jeweiligen primären Server. Ein Zonentransfer erfolgt entweder im Pull-Verfahren , wobei die sekundären Server die Datenbank vom primären Server anfordern oder per Push . Dabei entscheidet der primäre Server, wann die Datenbank an die sekundären Server verteilt wird. Wann und wie Zonentransfers erfolgen, lässt sich bei NT in der Registrierung festlegen.
In Zeiten von Windows 2000 und dessen Verzeichnisdienst Active Directory kann man bei einem Zonentransfer auch von einer Single-Master-Replikation sprechen. Single Master bedeutet, dass nur ein einziger Server Änderungen an der Datenbank vornehmen darf. Eine Neuerung von Win-dows 2000 ist die Multi-Master-Replikation , bei der jeder DNS-Server Änderungen vornehmen darf, sofern DNS über Active Directory betrieben wird.
Unter Unix und NT wird die Zonendatei immer vollständig repliziert, bei Windows 2000 hingegen nur die Änderungen – vorausgesetzt, die Datenbank ist ins Active Directory integriert. Das Active Directory übernimmt dann auch die Replikation, was dem Systemverwalter Arbeit spart.
In gemischten Umgebungen aus NT4- und Windows-Servern kann der Systemverwalter sowohl das herkömmliche NT4-DNS als auch AD-DNS (Active Directory DNS) einsetzen. Das bedeutet, Windows 2000-Clients können sich bei einem alten NT4-DNS-Server registrieren, und Clients wie NT oder Windows 95/98 können sich bei einem Windows 2000 Server registrieren.

DNS-Abfragen:
Wie funktioniert eine DNS-Client-Abfrage? Bei der TCP/IP-Konfiguration eines belie-bigen Windows-Clients, zum Beispiel Ihrer Workstation, tragen Sie unter Systemsteuerung/Netzwerk- und DFÜ-Verbindungen den DNS-Server ein, sofern Sie in Ihrem Netzwerk DNS verwenden. In reinen NT-Netzwerken ist das nicht nötig, es geht auch mit WINS (Windows Internet Name Service). Der Client kennt nach dieser Eintragung seinen DNS-Server und sendet diesem System den eingegebenen Namen. Dieser sieht in seiner Datenbank nach, ob er eine passende IP-Adresse findet. Falls nicht, reicht er die Anfrage an die DNS-Server weiter, die ihm bekannt sind. Kann der DNS-Server in der Domäne wc.margarine keine IP-Adresse für microsoft.com finden, leitet er die Anfrage an den nächsten in der Hierarchie über ihm stehenden DNS-Server weiter. Sehr wahrscheinlich ist das der DNS-Server des Online-Providers. Kennt dieser die Domäne microsoft.com nicht, was sehr unwahrscheinlich ist, leitet er die An-frage weiter an einen der Toplevel-Domänen-Server, der für die com-Domäne zuständig ist. Dieser sendet die IP-Adresse zurück an den lokalen DNS-Server, der sie schließlich zur Workstation übermittelt.
Diese Art der Abfrage, bei der sich außer Client und Server noch DNS-Server einschalten, heißt iterative Abfrage.
Ein weiterer Abfragetyp ist die rekursive Abfrage, die ein Client an seinen lokalen NS (Name Server) sendet, der entweder die Antwort oder eine Fehlermeldung zurückschickt. Kontakt zu anderen Name Servern nimmt der Ns nicht auf.
Der dritte Abfragetyp ist die inverse Abfrage. Dabei sendet der Client eine IP-Adresse und möchte den dazu passenden Host-Namen wissen. Diese Abfrage wird mit Hilfe der weiter oben erwähnten Domäne in-add.arpa ausgewertet.
Client-Anfragen werden aus Performance-Gründen auf dem Server zwischengespeichert, der Verwalter legt fest, wie lange. Seit Windows 2000 gibt es auch ein Caching auf den Clients.

NetBIOS- registrierte Namenstypen:
Nummer Beschreibung
00 h Arbeitsstationsdienst
03 h Nachrichtendienst
06 h RAS-Server
1b h Domänen-Suchdienst
1c h Domänen-Controller
1d h Computer-Suchdienst
1e h Suchdienstauswahl
1f h Netzwerk DDE-Dienst
20 h Serverdienst
21 h RAS-Dienst

Bei Windows 2000 gibt es eine spezielle DNS-Eigenschaft zur Lastverteilung, das Round Robin DNS . Um es einzuschalten, muss ein bestimmter Eintrag in der Registry gesetzt werden. Ob in Ihrem Netzwerk Round Robin DNS eingesetzt wird, können Sie leicht ausprobieren, indem Sie mehrere ping-Befehle an einen FQDN absetzen. Sind die zurückgegebenen IP-Adressen jedes Mal unterschiedlich, ist Round Robin DNS aktiv. Wie kommt dieses auf den ersten Blick seltsame Verhalten zustande? In der Zonen-datei sind für einen FQDN mehrere IP-Adressen angegeben. Bei einer Abfrage werden die IPs nacheinander zurückgeliefert, so dass die Last auf verschiedene Server verteilt sind.

WINS:
Bevor DNS in Windows NT integriert wurde, gab es in Windows-Netzen ein eigenes System zur Namensauflösung: WINS (Windows Internet Name Service). WINS spielt unter NT heute noch eine entscheidende Rolle. Unter Windows 2000 können sie alternativ DNS einsetzen.
Im Unterschied zu Namen wie wc-margarine.de bei DNS löst WINS NetBIOS-Namen in IP-Adressen auf. Obwohl NetBI-OS-Namen heute noch häufig eine wichtige Rolle spielen, sind sie ein Relikt aus der Frühzeit der Microsoft Netzwerke. Damals wurde noch häufig NetBEUI als Protokoll eingesetzt. Dieses schnelle und einfach zu konfigurierende Netzwerkprotokoll kommt nur in kleinen Netzen zum Einsatz, zum Beispiel in einem Heimnetzwerk. Die Rechner werden über ihren NetBIOS -Namen (Computername) angesprochen. Diese Namen sind 16 Zeichen lang. Das sechzehnte Zeichen gibt einen Dienst an, der den Namen registriert hat. Steht dort die Hexadezimalzahl 1c, ist dieser Name von einem Domänen-Controller registriert worden. Weitere Kennungen für Dienste finden sie in der Textbox NetBIOS.
NetBIOS-Namen sind „flach“, das heißt, es lassen sich keine Gruppen von Rechnern gemeinsam ansprechen, wie mit FQDNs. Zum Beispiel kann man mit DNS mit der Angabe wc-margarine.de alle Hosts in der Domäne wc-margarine auswählen. Es gibt zwar die NetBIOS-Bereichs-ID, die für diesen Zweck gedacht ist, sie wird aber selten eingesetzt.
Die Zuordnung von IP-Adressen zu NetBiOS-Namen steht wie bei DNS in einer Textdatei namens lmhosts . Die Übereinstimmung mit der Hosts-Datei ist zwar groß, lmhosts enthält aber noch einige Erweiterungen – unter anderem, um die Geschwin-digkeit der Namensauflösung zu verbessern. Die Verwendung der lmhosts-Datei stellen sie in den TCP/IP-Eigenschaften der Clients ein. NetBIOS-Namen selbst müssen Sie nicht in einer Textdatei verwalten.
Gibt es im Netzwerk einen WINS-Server, verwalten Sie die Namen in einer Datenbank. In diesem Fall ist der WINS-Server der NetBIOS-Namens-Server (NBNS). Der WINs-Dienst übernimmt drei wichtige Aufgaben:
1. Die automatische Registrierung der NetBIOS-Namen beim WINS-Server.
2. Die Bearbeitung von Client-Anfragen nach Rechnernamen.
3. Das Entfernen von Namen aus der WINS-Datenbank
Einer der großen Vorteile von WINS ist die dynamische Client-Registrierung. In größeren Netzwerken werden IP-Daten oft per DHCP (Textbox DHCP) zugewiesen, wobei der Client eventuell bei jedem Start eine andere IP-Adresse erhält. Diese Adresse registriert der Client beim WINS-Server, wodurch der WINS-Datenbank dynamisch Ein-träge hinzugefügt werden. Ist ein Name bereits registriert, fragt der WINS-Server den bisherigen Besitzer mehrmals. Meldet sich dieser nicht, wird der Eintrag ersetzt. Auch die Datenbank der WINS-Server wird kopiert (repliziert). Dazu sind jeweils zwei Server als Push- und Pull-Partner zu konfigurieren. Der Datentransfer findet wie bei DNS immer vom Push- zum Pull-Partner statt:
Variante 1:
Der Pull-Partner sendet eine Replikations-Anforderung an seinen Push-Partner, wobei er über eine Versi-onsnummer die Datensätze angibt, die er bereits erhalten hat.
Variante 2:
Der Push-Partner sendet eine Anforderung, dass er eine Replikati-on wünscht. Der Pull-Partner muss dar-aufhin seine Zustimmung senden.

Reihenfolge:
Sie kennen nun vier Arten der Namensauflösung: hosts, lmhosts, DNS- und WINS-Server. Es gibt noch zwei weitere Methoden: den NetBIOS-Namens-Cache und die Rundsendung .
Der NetBIOS-Namens-Cache enthält eine bestimmte Anzahl Einträge erfolgreicher Abfragen, so dass die Antwort auf wiederholte Anfragen nach der gleichen Adresse viel schneller geht. Über das Pre-Tag in der lmhosts-Datei Lassen sich Einträge automatisch in den Cache laden, die häufig benötigt werden.
Den NetBIOS-Namens-Cache konfigurieren Sie über folgenden Schlüssel in der Registry: HKLM\System\CurrentControlSet\Services\NetBT\Parameters
Dort stellen Sie die Cache-Größe ein sowie die Zeit, während der ein Eintrag im Cache verbleibt. 10 Minuten sind die Standard-Einstellung.
Wird ein Name nicht im Cache gefunden, kann der Client eine Rundsendung (Broad-cast) veranlassen. Dadurch wird Rechenzeit auf den Clients verschwendet und das Netzwerk zusätzlich belastet. Bei sehr vielen Rundsendungen entstehen Broadcast-Stürme , die ein Netzwerk lahm legen können. Die Verwendung von Broadcasts sollten sich Systemverwalter deswegen genau überlegen.
Die sechs Methoden der Namensauswertung kommen alle zum Einsatz, jedoch ist die Reihenfolge wichtig. Diese wird in den NetBIOS-Knoten festgelegt, von denen es vier gibt:

1. B-Knoten (Broadcast-Knoten)
2. P-Knoten (Peer-Knoten)
3. M-Knoten (mixed, zuerst B dann P)
4. H-Knoten (hybrid, zuerst P dann B)

Ein Client läuft per Voreinstellung als B-Knoten , sofern er nicht über WINS-Server-Einträge verfügt. Sind diese vorhanden, ist der Standard der H-Knoten. Den Knotentyp stellen Sie mit ipconfig /all im DOS-Fenster fest.

Knotentypen:
Beim Broadcast-Knotentyp fragt der Client alle anderen Clients im Netz nach ihren Namen. Diese Methode empfiehlt sich nur für kleinere Netze, wo sich der Verkehr durch Broadcasts in Grenzen hält. Die Reihenfolge der Namensauswertung lautet:

1. NetBIOS-Namens-Cache
2. Rundsendung
3. lmhosts (nur bei Microsoft)
4. hosts
5. DNS-Server

Wie bei allen Knoten fragt der Client zuerst den Cache. Findet er den Namen dort nicht, startet er die Rundsendung, danach die hosts/lmhosts-Abfrage, und erst zum Schluss wird eine effektive Methode per DNS-Server eingesetzt. Der B-Knoten geht davon aus, dass keine Server zur Namensauflösung vorhanden sind.
Peer-Knoten fragen direkt nach dem Cache bereits den WINS-Server. Dieser Knotentyp ist daher schneller:

1. NetBIOS-Namens-Cache
2. WINS
3. hosts
4. DNS-Server

Der M-Knoten ist wie der H-Knoten eine Kombination aus B- und P-Knoten. Die Reihenfolge für den M-Knoten lautet:

1. NetBIOS-Namens-Cache
2. Rundsendung
3. lmhosts
4. WINS-Server
5. hosts
6. DNS-Server

Und für den H-Knoten:

1. NetBIOS-Namens-Cache
2. WINS-Server
3. Rundsendung
4. lmhosts
5. hosts
6. DNS-Server


Namensräume:
a
b
c
x
DNS-Namensraum
Active Directory Namensraum
x.a.com
b.a.com
c.a.com
Active-Directory und DNS-Domänen. Das AD verbindet private Netzwerke. DNS das gesamte Internet
M- und H- Knoten unterscheiden sich nur geringfügig. Bei Verwendung eines WINS-Servers ist der H-Knoten die beste Wahl, außerdem verwendet er alle sechs Methoden und ist damit die schnellste und sicherste Lösung.
Den Knotentyp stellen Sie in der Registry in dem oben erwähnten Schlüssel ein. Der Eintrag NodeType kann die Werte 1,2,4 und 8 haben für die Knoten B,P,M und H.

Windows 2000:
Das WINS-System ist wegen der Abwärts-kompatibilität auch unter Windows 2000 vorhanden. Sie können es vollständig durch DNS ersetzen.
Die Einbindung des DNS in das Active-Directory , dem Verzeichnissystem von Windows 2000, hat vor allem für die Domänenstruktur Konsequenzen. Während bei NT Windows-Domänen und Internet-Domänen verschiedene Dinge waren, verwischen diese Unterschiede bei Windows 2000. Die Windows 2000- und die DNS-Domänennamen lauten exakt gleich, haben aber eine unterschiedliche Bedeutung: DNS verwaltet Zonen und RRs, Active Directory verwaltet Domänen und Domänenobjekte . Während Active Directory-Domänen private Netzwerke beschreiben, die beliebig groß sein können, besteht der Namensraum nur aus einer Struktur (Tree). Der Namensraum für DNS-Domänen umfasst dagegen das gesamte Internet.
Active-Directory-DNS-Server müssen neben dynamischem DNS (DDNS), bei dem Verzeichniseinträge automatisch aktualisiert werden, auch die SRVS (Service Location RRs) verstehen. Diese basieren auf einem Entwurf, der noch kein etablierter Internet-Standard ist und beschreiben, wie man einen Server findet, auf dem ein bestimmter Dienst läuft. Clients und Server finden so zum Beispiel die Domänen-Controller. DDNS und SRV machen es schwer, einen anderen als den DNS-Server von Microsoft einzusetzen.


Fazit:
Microsoft setzt bei Windows 2000 vollständig auf den Standard DNS. WINS und NetBIOS, die NT-Erbschaft sind zwar noch vorhanden, werden in reinen Windows 2000 Umgebungen aber nicht mehr benötigt. Als Konzept hat sich DNS endgültig durchgesetzt. Das hat auch Microsoft anerkannt. Der Internet-Standard DNS wird weiterentwickelt, wie man an DDNS sieht, jedoch gibt es auch hier wieder eigene, bisher nicht standardisierte Erweiterungen wie die SRVs von Microsoft. Die Integration von DNS ins Active Directory von Windows 2000 könnte ein erster Schritt dahin sein, dass in Zukunft bevorzugt DNS-Server von Microsoft zum Einsatz kommen.

DHCP – IP-Adressen dynamisch zuweisen:
Die TCP/IP-Konfiguration ist langwierig und fehlerträchtig. Um die Zuweisung von IP-Adressen und anderen Daten zu vereinfachen, werden DHCP-Server eingesetzt. Sie sorgen dafür, dass ein Client in einem beliebigen Subnetz beim Booten mit einer gültigen IP-Adresse versorgt wird.
Damit das funktioniert, muss dieser Client vorher über die Netzwerk-Einstellungen von Windows für DHCP konfiguriert worden sein. Befindet sich der Client in einem anderen Subnetz als der DHCP-Server. Muss die Anforderung Router passieren, die dafür das BOOTP-Protokoll (Bootstrap Protokoll) durchlassen müssen.
BOOTP ist das Vorgängermodell von DHCP und unterscheidet sich in zwei Punkten von DHCP. Die IP-Adressen werden nicht nur geleast und werden daher niemals ungültig. Außerdem sind sie in einer statischen Tabelle, der Boot-Tabelle gespei-chert.
Die Anforderung einer IP-Adresse vom DHCP-Server wird vom Client initiiert. Der Dialog besteht aus vier Schritten (siehe DHCP 1). Der Client fragt zunächst nach einem DHCP-Server. Bekommt er keine Antwort, fragt er in bestimmten Zeitabständen noch einmal. Bekommt er endgültig keine Antwort, kann er nicht ans Netz gehen. Im Normalfall antworten ein oder mehrere DHCP-Server mit einem Angebot. Nach einem Auswahlverfahren (RFC 1541) sucht der Client ein Angebot aus und sendet eine Rundsendung, um einerseits den Server zu informieren, dass er sein Angebot angenommen hat, und um andererseits alle anderen DHCP-Server zu informieren, dass die angebotenen IP-Adressen nicht gebraucht werden. Der Server bestätigt die Anforderung.
Mit DHCP können außer den IP-Adressen auch andere Daten wie die Adressen von WINS- und DNS-Servern oder Standard-Gateways übertragen werden.
Mit DHCP zugewiesene IP-Adressen werden für einen bestimmten Zeitraum geleast. Nach Ablauf von 50 Prozent der Lease-Dauer versucht der Client, sein Leasing beim Server zu erneuern. Schlägt das fehl, versucht er es nach 75 und 87,5 Prozent noch einmal . Man kann einen neuen Daten-satz anfordern, indem man auf dem Client den Befehl ipconfig /renew eingibt.

Ich hoffe dies war nicht allzu ermüdend Augenzwinkern

Quelle: MCSE-Qualification

so long

Wallace


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