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Geschrieben von Cerberus am 06.10.2005 um 17:27:

Achtung Antec Sonata II Miditower

Antec Sonata II Miditower







Einleitung:

Stillstand ist Rückschritt, diese Erkenntnis haben sicherlich auch die Kalifornier aus dem Hause Antec sehr genau verstanden und so präsentiert man den Nachfolger des ohnehin schon sehr erfolgreichen Sonata Gehäuses: das Antec Sonata II.
Die Zielgruppe ist schnell umrissen, wer kompakte attraktive Gehäuse bevorzugt, die darüber hinaus viele innovative Features und einen möglichst leisen Betrieb gewährleisten, sollte sich angesprochen fühlen...
Aber kann die Technik des Antec Sonata II mit den Marketingzielsetzungen Schritt halten? dies klärt wie immer unser ausführlicher Test, viel Vergnügen beim Lesen...




Lieferumfang:

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- Antec Sonata II Miditower.
- Antec Smart Power 450 Watt Netzteil.
- 2 Schlüssel für die abschließbare Seitenverkleidung.
- Front-Staubfilter.
- Befestigungsschrauben und Kleinmaterial.
- Schienen zur 3,5" Laufwerks-Befestigung.
- 4 Einbaurahmen zur 5,25" Laufwerks-Befestigung.
- Handbuch (mehrssprachig).




Technische Daten Gehäuse:

- Gehäusematerial: 1.0 SECC.
- Frontverkleidung: Kunststoff.
- Farbe: schwarze Lackierung.
- Abmessungen: 210mm x 420mm x 420mm (B x H x T).
- Norm: ATX.
- Gewicht: ca. 10 Kg.
- Unterstütze Mainboards: Standard ATX, Micro ATX.
- Lüfter: 1x 120 mm vorne (optional) und 1x 120mm hinten. 1x 92mm Lüfter im Luftkanal (Optional), 1x 80mm Lüfter Grafikkarte (Optional).
- Zusätzliche Anschlüsse: 2× USB, 2× Audio, 1x IEEE1394 .
- Anzahl der 5,25" Schächte: 3.
- Anzahl der 3,5" Schächte: 2.
- Anzahl der 3,5" Rahmen: 4.
- weitestgehend schraubenloses Design.
- Advanced Chassis Air Duct System.
- Garantie: 3 Jahre.


Technische Daten Netzteil:


- 450 Watt Gesamtleistung.
- 150 Watt kombinierte Ausgangsleistung (+3,3 und +5 Volt).
- 440 Watt kombinierte Ausgangsleistung(+5V, +12V1, 12V2 und +3.3V).
- universeller Weitbereichseingang: 117-230 VAC für unterschiedliche Stromnetze.
- maximale Belastbarkeit der einzelnen Strom-Schienen:
- +5,0 Volt: 30 A
- +3,3 Volt: 32 A
- +12 Volt1: 15 A
+12 Volt2: 17 A.
- -12 Volt: 0,3 A.
- +5 Volt Standby: 2 A.
- ATX 2.01 Standard.
- aktives PFC.
- 2x 80mm Lüfter in Push and Pull Anordnung (thermogeregelt).
- 8x 4-polige Stromanschlüsse.
- 2x Floppy-Anschlüsse.
- 4 S-ATA Anschlüsse.
- 1x PCI Express Anschluß.
- Vergoldete Steckerpins.
- einen 20/24-poligen ATX-Stecker.
- einen 4-poligen 12V Anschluss.
- Sicherheitsprüfungen: UL, CUL, TÜV, CB, FCC-Klasse B, CE, CCC.
- Abmessungen: 155 mm (L) x 150 mm (B) x 86 mm (H).
- Gewicht: ca. 2.3 Kg.





Der Testrechner:

CPU
Intel Northwood P4 3.4 GHZ
Mainboard
Asus P4C 800-E Deluxe Rev. 2.0
Grafikkarte
Sapphire X800 XT PE@ATI Silencer4 Rev.2
Soundkarte
Soundblaster Audigy 2 ZS Platinum
TV-Karte
Pinnacle 310i Mediacenter
CPU-Kühler
Thermalright SI-120
CPU-Lüfter
Papst Lüfter NMT 120W N/2GL
Arbeitsspeicher
4x 512 MB TwinMos BH-5 PC3200 DDR400
Festplatten System 2
2x Western Digital WD740 (10000 U/min, S-ATA) RAID-0
DVD-Brenner
Plextor PX-712A
CDRW-Brenner
LG 8526B
DVD-ROM
Plextor PX-130A
Gehäuse
Antec Sonata II
Netzteil
Antec Smart Power 450 Watt
Betriebssystem
Windows XP Prof. SP 2 PreSP3
Zubehör
1x ichbinleise® Fan 12/1000 blue




Verarbeitung und erster Eindruck:

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"Black is beautiful" scheint die Devise zu sein und in der Tat macht der schwarze Klavierlack einen hochwertigen Eindruck, der sich bei der Verarbeitung der Außenhaut fortsetzt. Einzig die etwas billige Kunststoffront korrespondiert nicht so ganz mit dem stählernen Rest.
Die kleine Frontklappe ist ebenso abschließbar, wie auch die rechte Seitenwand des Gehäuses, das Thema Sicherheit wurde also nicht außer Acht gelassen, was wir positiv registrieren.
Das Antec Sonata II baut relativ tief auf, was aber den Einbau des Mainboards erleichert, zumal auch hier wieder ein Mainboardschlitten fehlt.
Das Heck bietet nichts weltbewegend neues, leider der Luftstrom des hinteren 120mm Lüfters durch Perforierungen beeinflußt, was sich negativ auf das Lüftergeräusch auswirken kann, denn der Querschnitt wird so künstlich verengt.
Nach der Demontage des rechten Seitenteils wird deutlich, das Antec auch hier keinen Rotstift angesetzt hat, alle Kanten sind sorgfältig gebördelt, die Verarbeitung befindet sich auf Antec typisch hohem Niveau.
Der große schwarze Kasten identifiziert sich als das neue Advanced Chassis Air Duct System, mit dem man die Kühlung des CPU-und Grafikkartenbereiches unterstützen möchte. Das Prinzip ist relativ simpel, durch den Einsatz weiterer Lüfter innerhalb dieses Gebildes soll der Abtransport der Abwärme gezielt optimiert werden, die Lüfter für dieses Vorhaben liefert Antec allerdings nicht mit...

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Nach der Demontage des Air Duct Systems erkennen wir den hinteren 120mm Lüfter, der über eine eigene kleine Steuerung zum Betrieb in 3 Abstufungen aufgefordert werden kann. Die höchste Stufe sollte man aber tunlichst ignorieren, denn diese steht nicht gerade im Einklang mit den Silent-Ambitionen dieses Gehäuses. Sehr sinnvoll wäre die gummierte Entkoppelung vom Gehäuse, aber leider funktioniert dies eben nicht, wenn der Lüfter wie in diesem Fall dann doch das Gehäuse berührt. Was sich uns auch nicht erschlossen hat, ist die unmittelbare Nähe des Lüfters zum Air Duct System, durch den der Lüfter verdeckt wird und somit keine optimale Entfaltung sichergestellt werden kann.
Möchte der geneigte Betrachter dieses Air Duct System nutzen, so kann er in die beiden vorhandenen Aussparungen entsprechende Lüfter einsetzen.

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Optische Laufwerke lassen sich sehr komfortabel ins System integrieren, dazu benötigt man lediglich die mitgelieferten Kunststoffschienen, um die Laufwerke dann in den gewünschten Schacht einzusetzen. Stahlblenden müssen dazu nicht herausgebrochen werden und die einzelnen schwarzen Blenden der Frontverkleidung lassen sich sehr leicht herausnehmen.
Sehr schön gelöst ist die Unterbringung der Frontanschlüsee für USB und Audio, durch den Klappverschluß werden die Ports wirksam vor Staubbefall geschützt.

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Die praxisbezogene Funktionalität setzt sich beim Einbau der Festplatten fort, die einerseits durch die Gummierung des Käfigs relativ gut entkoppelt worden und anderseits durch einen einfach zu befestigenden Einschub auch recht schnell in den Käfig zu integrieren sind.




Der Gehäuse-Test:

Nachdem wir das Testsystem eine Stunde mit dem Torture Test von Prime95 "angewärmt" hatten, wurde bei 20° Zimmertemperatur deutlich, daß sich die Temperaturen im Mainboard-und CPU-Bereich auf keinem sehr positiven Niveau befanden, die Festplatten wurden darüber hinaus völlig allein gelassen. Wer viele schnell drehende Festplatten einbauen möchte, der sollte zusätzlich in die verfügbare vordere Lüfteraufnahme einen weiteren 120mm Gehäuselüfter installieren, ansonsten gehen die Festplatten leer aus. Dem Luftstrom im Gehäuse käme diese Maßnahme ebenfalls zu Gute, denn nur so wird ein vernünftiger Kreislauf erzeugt:


Das Netzteil verfügt zwar über 2x80mm Lüfter in Push&Pull-Anordnung, aber von einer Unterstützung der Systemkühlung kann keine Rede sein, denn so wird lediglich der obere Bereich des Gehäuses berücksichtigt. Darüber hinaus laufen die beiden Lüfter des Netzteils sehr langsam und dadurch bedingt auch entsprechend leise, aber das Netzteil wird so schwerlich als Unterstützer wirksam werden, da es kaum seine eigene Abwärme abtransportieren kann.

Die Temperaturen mit dem werksseitigen 120mm Gehäuselüfter:

CPU-Temperaturen -idle- ->33°C bei 12 Volt Ansteuerung
CPU-Temperaturen -idle- ->34°C bei 7 Volt Ansteuerung
CPU-Temperaturen -idle- ->37°C bei 5 Volt Ansteuerung
CPU-Temperaturen -Last- ->40°C bei 12 Volt Ansteuerung
CPU-Temperaturen -Last- ->43°C bei 7 Volt Ansteuerung
CPU-Temperaturen -Last- ->48°C bei 5 Volt Ansteuerung
Gehäuse-Temperaturen -idle- ->32°C bei 12 Volt Ansteuerung
Gehäuse-Temperaturen -idle- ->36°C bei 7 Volt Ansteuerung
Gehäuse-Temperaturen -idle- ->38°C bei 5 Volt Ansteuerung
Gehäuse-Temperaturen -Last- ->36°C bei 12 Volt Ansteuerung
Gehäuse-Temperaturen -Last- ->40°C bei 7 Volt Ansteuerung
Gehäuse-Temperaturen -Last- ->44°C bei 5 Volt Ansteuerung

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Nach dem Einbau eines weiteren 120mm Lüfters und dem Entfernen des Air Ducts stellten sich die Temperaturen gleich ganz anders dar:

Die Temperaturen mit einem weiteren 120mm Gehäuselüfter:

CPU-Temperaturen -idle- ->31°C bei 12 Volt Ansteuerung
CPU-Temperaturen -idle- ->32°C bei 7 Volt Ansteuerung
CPU-Temperaturen -idle- ->34°C bei 5 Volt Ansteuerung
CPU-Temperaturen -Last- ->37°C bei 12 Volt Ansteuerung
CPU-Temperaturen -Last- ->41°C bei 7 Volt Ansteuerung
CPU-Temperaturen -Last- ->44°C bei 5 Volt Ansteuerung
Gehäuse-Temperaturen -idle- ->30°C bei 12 Volt Ansteuerung
Gehäuse-Temperaturen -idle- ->32°C bei 7 Volt Ansteuerung
Gehäuse-Temperaturen -idle- ->35°C bei 5 Volt Ansteuerung
Gehäuse-Temperaturen -Last- ->32°C bei 12 Volt Ansteuerung
Gehäuse-Temperaturen -Last- ->35°C bei 7 Volt Ansteuerung
Gehäuse-Temperaturen -Last- ->38°C bei 5 Volt Ansteuerung

Wenn man berücksichtigt, daß das Asus P4C800-E standardmäßig ca. 8 Grad° CPU-Temperatur zuwenig anzeigt, sind die gemessenen Temperaturen nach dem Einbau des zusätzlichen Lüfters schon sehr annehmbar.
Wenn das Netzteil nicht diese Lüfterbestückung aufweisen würde, sondern anstatt dessen einen 120mm Lüfter und auch auf das unsinnige Bodenblech unter dem Netzteil verzichtet werden könnte, wären weitere Reduzierungen möglich. Die Festplatten wurden jedenfalls nach unserer Optimierung sehr gut gekühlt, insofern führt an dem Frontlüfter kaum ein Weg vorbei.
Ein aktueller CPU-Towerkühler wie z.B. der Cool Scraper oder Cool Tower von Noiseblocker kann dies ebenfalls unterstützen, denn der Kühler kann so ausgerichtet werden, das er die von der CPU aufgenommene Wärme in Richtung Netzteil oder Gehäuselüfter abtransportiert, dies ist sehr effektiv und kann ebenfalls geräuschreduziert stattfinden. Wenn dann noch die Grafikkarte wie in unserem Fall durch Kühler aus dem Hause Arctic Cooling gekühlt werden, unterstützt dies zusätzlich durch einen eigenen Gehäuseaustritt das Gesamtkühlkonzept.




Der Netzteil-Test:

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Bevor wir zum eigentlichen Netzteil-Test kommen, noch einige Informationen und technische Aspekte für den interessierten Leser zur aktuellen Netzteiltechnik:

1. Leistungsspezifikationen von Netzteilen:
Es zeigt sich immer wieder in unseren Tests, daß weder die vollmundigen Herstellerangaben auf den Typenschildern, noch die angegebenen Wattzahlen auch nur annähernd etwas über das tatsächliche Leistungsvermögen eines Netzteils aussagen! Die Erfahrung hat oft genug gezeigt, daß es auch 450 Watt Netzteile gibt, die schon bei geringster Last einbrechen und nicht im entferntesten die angegeben Leistungsparameter abliefern können. Im Gegensatz dazu existieren sehr leistungsstarke 300 Watt Netzteile, die auch hochgerüstete Systeme durchaus ausreichend versorgen können. Es ist also offensichtlich, daß die Wattangabe absolut nichts über die Leistungsfähigkeit eines Netzteils aussagt, die aufgeklebten Herstellerangaben leider sehr oft ganz genauso wenig.
Um dergleichen zu vermeiden, greift man am besten zu leistungsseitig ausreichend dimensionierten Qualitätsnetzteilen.
Ein vor allem in der Übertaktergemeinde zentrales Problem und Qualitätskriterium ist die sogenannte "Stabilität" der einzelnen Spannungsschienen. Gerade bei qualitativ schlechteren oder schlichtweg überlasteten Netzteilen kann es dazu führen, daß die Spannungslinien von ihren Werten her einbrechen. So liefert ein Netzteil statt der erwünschten 12V dann etwa 11V und statt der benötigten 5V nur noch 4,7V. Während eine gewisse Abweichung im Bereich der Toleranz liegt (siehe ATX V2.03 Spezifikation) und vollkommen unproblematisch ist, führen gröbere Abweichungen in der Regel zu Instabilität und Systemabstürzen, die leider auch nicht immer sofort als Netzteilproblem verifizierbar sind.
Grundsätzlich ist es so:
Bei einem PC-Netzteil wird die Leistung oft mit der Angabe "Total DC Output" (DC steht für Gleichstrom) ausgewiesen. Dieser Maximal-Wert sagt aus, wieviel Watt das Netzteil insgesamt auf allen Leitungen liefern kann. "Combined Power" setzt sich hingegen aus der maximalen Leistung der +3,3-Volt- und +5-Volt-Leitung zusammen. Einzel belastet ist mehr möglich, aber zusammen eben nicht, da müssen dann entsprechende Abstriche hinsichtlich der Belastung gemacht werden.
Über die +12-Volt- und +5-Volt-Leitung werden u.a. Festplatten, CD-/ DVD-Drives und Disketten-Laufwerke mit Spannung versorgt. Die wichtigste Leitung ist jedoch die 3,3-Volt-Leitung, über die das Mainboard den Prozessor (CPU), den Hauptspeicher (RAM), den AGP-Bus und nahezu alle PCI-Steckkarten mit Power versorgt. Vor dem Release der ATX-Spezifikation wurde diese sog. "I/O-Spannung" aus der 5-Volt-Leitung gewandelt. Ein gut dimensioniertes Netzteil sollte ~30 Ampere auf der +5-Volt Leitung und ~25 Ampere auf der +3.3-Volt-Leitung liefern können, sowie mindestens 200 Watt Combined Power liefern.
Diese Empfehlung gilt nach wie vor wenn auch mit Abstrichen, denn mittlerweile beziehen aktuelle Komponenten ihr Lebenselixier vermehrt aus den 12 Volt Leitungen. Intel hatte seinerzeit bekanntermaßen den ATX12V Stromstecker zur Entalstung eingeführt. Mittlerweile haben es die Hersteller auf den nForce 2/3/4 und Athlon 64 Boards nachempfunden und bietet dort einen entsprechenden 12V-Anschluß an. Bei der nicht geringen Stromaufnahme der nForce und Athlon 64 Boards ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Selbstverständlich sollte diese +12 Volt Schiene (mittlerweile dank ATX 2.0 2 Schienen) ausreichend dimensioniert sein und wenigstens 15 Ampere liefern können, je mehr desto besser...

2. Power Factor Correction (PFC):
"Power Factor Correction" oder kurz PFC ist ein in der EU für PC-Netzteile mittlerweile vorgeschriebener Standard, um die Stromaufnahme von Geräten für das Stromnetz weniger belastend auszulegen. Schaltnetzteile beziehen den Strom in Form kurzer Impulse, was dazu führt, daß die sinusförmige Netzspannung durch die Erzeugung harmonischer Oberwellen verzerrt wird. Insgesamt ist die komplexe Lastcharakteristik eines gewöhnlichen PC-Netzteils für das Stromnetz sehr ungünstig, da eine hohe Phasenverschiebung von Spannung und Strom sowie eine allgemein hohe Verzerrung der Wellenform auftritt. Je größer diese Phasenverschiebung ist, desto niedriger ist der "Power Factor" oder Leistungsfaktor eines Gerätes: Beträgt die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom 90° ist der Leistungsfaktor 0 (0%, cos(90) = 0). Tritt hingegen keine Phasenverschiebung auf, d.h. sind Spannung und Strom perfekt synchron, ist der Leistungsfaktor 1 (100%, cos(0) = 1). Zu unterscheiden ist daher die sich aus der einfachen Rechnung Spannung*Stromstärke ergebende "Scheinleistung" sowie die den Phasenwinkel berücksichtigende "Wirkleistung": Stromstärke*Spannung*Leistungsfaktor. Der Leistungsfaktor beschreibt also zugleich das Verhältnis zwischen der an den Stromanschluß übertragenen "Wirkleistung" und der vom Verbraucher tatsächlich entnommenen "Scheinleistung" (Leistungsfaktor = Wirkleistung / Scheinleistung). Je weiter der Leistungsfaktor vom optimalen Wert 1 (100%) absinkt, desto höher ist die aus dem Stromnetz entnommene sogenannte "Blindleistung".
Passiv-PFC Systeme erreichen einen Leistungsfaktor von bis zu 0,8 durch Unterdrückung der harmonischen Oberwellen mittels eines relativ simplen, passiven Bausteins. Activ-PFC Systeme hingegen beziehen das Verhältnis zwischen der bestehenden Grundschwingung und den hinzugekommenen Oberwellen, den sogenannte Klirrfaktor, mittels einer integrierten Schaltung (IC) ein und regeln die Stromaufnahme gemäß dem Spannungsverlauf, als ob eine reine Widerstands-Last ohne Phasenverschiebung (d.h. Leistungsfaktor = 1) angeschlossen wäre. Active-PFC erreicht daher einen deutlich höheren Leistungsfaktor von über 95%. Zusätzlich ermöglicht die Schaltung eine einfachere Adaption an alle Stromnetze von 85 bis 265V.
Allgemein handelt es sich bei PFC um eine Technologie, die der Verbesserung der allgemeinen Stromversorgung dienen soll, indem die komplexe Lastcharakteristik von Verbrauchern möglichst weit an jene einfacherer Geräte angepaßt wird.

3. Worin liegen die Neuerungen der ATX12V v2.0 bzw. 2.2 Norm?
Dies ist die modernste Spezifikation für Desktop Motherboards und Netzteilen, welche wesentliche Änderungen im Vergleich zum v1.3 Standard beeinhaltet:

- Die SATA Anschlüsse sind jetzt offiziell zertifiziert.
- Der Motherboard Hauptanschlussstecker wurde von 20 auf 24 Pins erweitert, um den Stromverbrauch auf dem PCI Express Bus besser verarbeiten zu können.
- Die neuen Spezifikationen fordern unter Volllast und typischer Last (50 Prozent) lediglich 70 Prozent Wirkungsgrad, bei geringer Belastung (bei unbelastetem Prozessor) sind sogar nur 60 Prozent gefordert. Als Empfehlungen nennt die Spezifikation 80 Prozent im typischen Lastfall, 75 Prozent unter Volllast und 68 Prozent bei geringer Belastung. Dazu der aktuelle ATX 2.2 Netzteil Design Guide .
Zu Thema Effizienz ist anzumerken, das sich wohl sehr wenig ändern wird, solange die überwiegende Mehrzahl der Käufer hauptsächlich auf Preis, Ausstattung und Leistung achtet und nicht bereit ist, für Energie-Effizienz mehr Geld zu bezahlen...
- Die 6 Pin Aux Stecker sind weggefallen.
- Die Schaltungstechnik wurde zu dualen 12V Ausgängen modernisiert, welches CPU und Peripheriegeräten größere Stabilität garantiert.
Zusätzlich wurde die +12V Ausgangsleistung insgesamt erhöht, um den Verbrauch des PCI Express Erweiterungsteckplatz auszugleichen.

4. Belüftung Lautstärke und Effizienz:
Zwar steht heute bereits auf beinahe jeder Netzteil-Verpackung werbewirksam "Silent", gut beraten ist man damit zwangsläufig allerdings noch nicht. Oft entpuppt sich, was beim Start noch erstaunlich leise klang bei entsprechender Belastung als störende Lärmquelle. Ursache dafür sind zumeist nicht nur die hochdrehenden, lastgesteuerten Lüfter, sondern oft auch ein von den überlasteten Spannungswandlern verursachtes Pfeifen oder Brummen, das nicht selten von heftigen Vibrationen begleitet wird.
Allgemein läßt sich im Hinblick auf Lautstärke und Belüftung bei Netzteilen folgendes attestieren:
Moderne ATX- Netzteile verfügen je nach Bauart und Qualität über eine Wirkungsgrad von rund 60-80%. Daraus ergibt sich, daß in Situationen, wo das Netzteil 150W Strom ans System liefert, im Gerät gleichzeitig gut 60Watt an Wärmeenergie entstehen, die abgeführt werden müssen um eine zu Instabilität führende Überhitzung zu vermeiden - ein nicht unbeträchtlicher Wert! Die meisten aktuellen Netzteile verfügen dafür entweder über eine Last-oder Temperatursteuerung (oder eine Kombination), d.h. die Drehzahl der Lüfter wird automatisch angepaßt - die Lautstärke steigt mit Last bzw. Temperatur. Alternativ gibt es Modelle mit manueller oder halbautomatischer Regelung. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Zu viel Lärmempfindlichkeit wird oft mit Überhitzung bezahlt. Wer also seine Hardware nicht riskieren oder dauernd zur Anpassung der Drehzahl hinter den Rechner krabbeln möchte, müßte diese zur Sicherheit entsprechend hoch einstellen und ist daher mit einem guten automatisch gesteuerten Netzteil bedeutend besser beraten.
Klar ist jedenfalls, daß z.B. Belüftungskonzepte, welche vorsehen, die vom System erhitzte Luft ausschließlich durch das Netzteil abzuführen, in doppelter Hinsicht problematisch sind: Erstens wird das Netzteil schlechter gekühlt, was unter Umständen wieder zu instabilen Spannungsschienen führen kann. Zweitens müssen die Lüfter des Netzteils schneller drehen, um das gleiche Maß an Kühlung zu erzielen und werden somit zu einem stärkeren Lärmfaktor. Es sei denn man dimensioniert den Netzteillüfter grundsätzlich so, daß ein Kompromiss möglich ist, z.B. durch einen volumenintensiven 120mm oder 140mm Lüfter.
Grundsätzlich sind darum Silentnetzteile, die mit einem oder 2 langsam drehenden 80mm Lüfterm daher kommen, ob ihrer Kühlleistung sehr skeptisch zu beurteilen.


Die ATX V2.03 Spezifikation lässt folgende Grenzwerte zu :

Ausgang Toleranz Umin. UNom. Umax.
[%] Volt Volt Ampere
+12 V* 5 11,4 12,00 12,60
+5V 5 4,75 5,00 5,25
+3,3V 5 3,14 3,30 3,47
-5V 10 4,50 5,00 5,50
-12V 10 10,80 12,00 13,20
+5Vsb 5 4,75 5,00 5,25




Die Testwerte des Antec Smartpower-Netzteil:


Richtspannung
+3.3V
+5V
+12V
niedrigster Wert
3,28V
4.93V
11,94V
höchster Wert
3,32V
4,99V
12,02V
durchschnittlicher Wert
3,30V
4,97V
11,98V





Nachdem wir unseren 12-stündigen Test abgeschlossen hatten (Prime95, 3DMark 2005 im Loop), konnten wir die Meßwerte unserer eingesetzten Testprogramme (AIDA32, Everest, SiSoftSandra, MBM) vergleichen und haben sie danach zur besseren Fehlerkorrektur gemittelt und mit den direkt gemessenen Multi-und Voltmeter-Werten verglichen.
Die Werte des Enermax Netzteils sind für das vorhandene Testsystem als sehr stabil zu beurteilen, es gab zu keiner Zeit irgendwelche versorgungsbedingten Systemirritationen.
Die gute Funktionalität des Netzteils wird durch die Effizienz unterstrichen, denn unter 80% Last liegt der Wirkungsgrad bei knapp 76%, das ist guter Durchschnitt wenn auch kein Grund für Jubelstürme...




Fazit:

Das Antec Sonata II weiß zu gefallen, es ist ohne jeden Zweifel auf sehr hohem Niveau verarbeitet und bietet einige pfiffige Detaillösungen an, aber es offenbart auch einige Schwächen, die wir nicht unter den Tisch kehren, dazu aber mehr in unserer Gesamtübersicht:

Plus:
- sehr gute Verarbeitung.
- sehr hochwertige Lackierung.
- stabiles Netzteil.
- aktive Sicherheit durch abschließbare Front-und Seitenverkleidung.
- relativ leiser Lüfter.
- rutschfester Stand.
- praktische Befestigung der optischen Laufwerke.
- entkoppelter Festplattenkäfig.
- weitestgehend schraubenloses Design.
- gute Anschlußmöglichkeiten an der Frontseite.
- gute Eigendämpfung.

Minus:
- Schwaches Preis-Leistungsverhältnis.
- Ausstattung sehr mager.
- Kühlkonzept nicht sehr praktikabel.
- Lüfterentkoppelung des Werkslüfters unsinnig.
- Netzteillüfter unterstützen die Kühlung nur bedingt.
- kein Mainboardschlitten.

Antec sollte das Komplettpaket überdenken, denn wenn ein Air Duct System offeriert wurde, sollten auch die Lüfter dafür vorhanden sein. Der zweite 120mm Lüfter gehört ebenfalls zur Pflichtausstattung, möchte man seine Festplatten nicht aus dem Kühlsystem ausklammern, was wohl kaum jemand ernsthaft in Betracht zieht.
Für knapp unter 150 € für das Komplettpaket erhält man einiges für sein Geld, aber eben auch einiges nicht und genau das ist unser größter Kritikpunkt, bei allem Wohlwollen für ein ansonsten ausgezeichntetes Gehäuse mit einem guten Netzteil...




Gesamtergebnis unseres Reviews:

Der Antec Sonata II Miditower erhält den PC-Experience-Award in Silber !






Weiterführende Links:

Antec Europe

Wir bedanken uns bei Antec Europe für die Bereitstellung des Testsamples und bei Marina Ziegler von Lewis Communications für den freundlichen Support.



euer PC-Experience.de Team

Cerberus


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