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Geschrieben von Cerberus am 22.08.2005 um 12:43:

Achtung Windows XP: Treiber-Rollback in der Praxis





Das Scenario ist sicherlich geläufig, man aktualisiert einen bestimmten Treiber und stellt anschließend fest, der neue Treiber funktioniert nicht wie gewünscht oder bringt womöglich sogar das System zum Absturz...

Nun könnte man natürlich diesen Troublemaker wieder deinstallieren und es mit einer älteren funktionierenden Variante probieren, aber Windows stellt auch hier recht probate Bordmittel zur Verfügung, um zumindest schnell zu reagieren: die Treiberwiederherstellung (Treiber-Rollback).

Dieser Mechanismus funktioniert eigentlich ganz simpel,
Windows XP legt bei jedem Treiberupdate eine entsprechende Sicherung an, die auf Abruf zur Verfügung steht.
Man kann diese Sicherung sehr gut kontrollieren, denn sie wird sowohl im Rootverzeichnis (C:\Windows\System32\ReinstallBackups), als auch in der Registry abgebildet. Dazu rufen wir über Start ->Ausführen ->Regedit.exe unseren Registrierdatenbankeditor auf und navigieren zu folgendem Pfad:

HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Mircosoft\Windows\CurrentVersion\Reinstall


Hier öffnen wir das kleine + Zeichen und sehen sofort eine ganze Reihe von Treiberbackups, wie z.B. den aktuell installierten Catalyst von ATI:







Was bringt uns diese Sicherung in der Praxis?

Grundsätzlich läßt sich so eine vorherige Treiberinstallation relativ unkompliziert wiederherstellen.
Dazu ruft man über Start ->Ausführen ->devmgmt.msc den Gerätemanager auf und klickt den quer sitzenden Treiber an, in unserem Fall der Monitortreiber:





Über den Button "Installierter Treiber" können wir den von Windows gesicherten Treiber wiederherstellen, womit auch sinnvollerweise Sicherheitsabfrage erfolgt:





Der ältere Treiber wird nun wieder eingebunden, was bei diesem Monitortreiber sofort wirksam wurde, in anderen Fällen ist nicht selten ein Neustart des Systems fällig.



Allerdings gibt es auch eine Reihe von Aspekten, die unbedingt zu beachten sind:


1. Windows XP speichert grundsätzlich nur ein Treiberpaket, d.h. es kann nicht auf eine beliebige Anzahl von älteren Treibern zurückgegriffen werden!

2. Druckertreiber werden überhaupt nicht gesichert!

3. Kombinierte Treiber wie z.B. Soundkartentreiber mit Joystickschnittstelle müssen einzeln zurückgespielt werden, also sowohl Soundkartentreiber, als auch Joysticktreiber, denn die Wiederherstellung berücksichtigt keine Treiberabhängigkeiten!

4. Deinstallierte Treiber werden nicht gesichert!
Wenn ihr also z.B. einen Grafikkartentreiber aktualisiert und dazu den vorherigen restlos deinstalliert, ist natürlich auch keine Sicherung vorhanden, was mit einer entsprechenden Meldung beim Versuch der Wiederherstellung kommentiert wird:






5. Um Mißverständnissen vorzubeugen, mit der Systemwiederherstellung hat das Treiber-Rollback nichts zu tun!




Kurz und gut,
über das Treiber Rollback kann schnell eingegriffen werden, wenn es treibertechnisch brennt, aber es eignet sich nur für Treiber, die nicht ständig sauber deinstalliert werden müssen, um reibungslos zu funktionieren, denn deinstallierte Treiber werden zwangsläufig auch nicht mehr gesichert vom Betriebssystem aufbewahrt...!
Für kleinere Treiberworkarounds ist dieses Bordmittel also durchaus zu empfehlen, andererseits ist aber nach wie vor ein Image des funktionierenden Systems durch nichts zu ersetzen, auch wenn sich das Prozedere zeitintensiver gestaltet...





Ergänzende Artikel:


Treiberleichen und Programmreste beseitigen -Workaround-


Symantec Norton Ghost 9.0 -Workaround-




Cerberus


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