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--- Tagan TG420-U02 i-Xeye (https://www.pc-experience.de/wbb2/thread.php?threadid=11418)
CPU | |
Mainboard | |
Grafikkarte | |
Soundkarte | |
CPU-Kühler | |
Arbeitsspeicher | |
Festplatten System 1 | |
Festplatten System 2 | |
DVD-Brenner | |
CDRW-Brenner | |
DVD-ROM | |
Gehäuse | |
Netzteil | |
Betriebssystem | |
Zubehör |
Die ansprechende Retailverpackung offenbart ein sehr attraktives Netzteil mit einem Plexiglasfenster, über das im Betrieb das von entsprechenden LED's erzeugte blaue Licht austreten kann. Kritikern sei gesagt, daß die elektromagnetische Abschirmung trotz des Plexiglasfensters gewährleistet ist.
Die Verarbeitung macht einen gediegenen Eindruck, scheinbar hat Tagan aus dem Erfolg der bisherigen Netzteilserien die richtigen Schlüsse gezogen und hält an den bisher erreichten Qualitätsstandards fest.
Verkabelungstechnisch hat Tagan aufgerüstet, denn die schon beim Tagan TG480-U01 existierenden üppigen Bestückungen wurden noch einmal erweitert respektive ergänzt.
Hinzu gekommen ist ein separater speziell abgeschirmter 4-Pin Anschluss für die Grafikkarte oder einem Festplattenlaufwerk. Dieser Anschluss mit einem Ferritring minimiert die Störempfindlichkeit des Kabels und ist somit besonders geeignet um Festplatten oder die Grafikkarte zu versorgen.
Der neue doppelt vorhandene 4-polige 12V Stecker fällt auch aus dem Rahmen herkömmlicher Netzteilverkabelungen, denn solche 8-poligen Optionen werden eigentlich nur auf Servermainboards benötigt, eine Option für kommende Generationen? Natürlich kann man den Doppelstecker entdoppeln und somit für alle P4 und Athlon64 nutzen.
Um dem neuen ATX 2.0 Standard gerecht zu werden, ist der 20-polige Stromanschluß einem 24-poligen gewichen, der aber ebenfalls zu einem ATX 1.3 Standardanschluß wieder zurückgeswitcht werden kann, in dem man einfach den vorderen Teil des Steckers entfernt.
Das Vorhandensein von 2x S-ATA Connectoren schafft ebenfalls Vertrauen für künftige hardwareseitige Aufrüstungen.
Die sauber verdrillten Kabel stellen nicht nur unter ordnungstechnischen Aspekten ein erfreuliches Merkmal dar, sie sollen zusätzlich Elektromagnetische Interferenzen im Zaum halten.
Eine weiteres Feature dieses Netzteiles ist das zusätzliches Erdungskabel (GND), welches laut Hersteller an den Stand-Offs unter dem Mainboard befestigt werden soll. Dadurch möchte man die Gleichstrommasseschleife stabilisieren und die Abschirmungsfunktion des Gehäuses noch weiter verbessern.
Dank der sehr langen Kabelstränge (50 cm) ist die "Verdrahtung" auch in sehr großen Towern überhaupt kein Problem. Die Stränge sind wie folgt bestückt:
10x Molex-Stecker 12V, für HD und CD/DVD-Laufwerke , 2x Diskettenanschluss, Zusätzlicher +12V für P4 und +5V-Stecker, ATX Stecker mit Adapter für AMD K8, 1 GND Kabel für zusätzliche Masse, 2x S-ATA Connectoren.
Dank der vergoldeten Steckerlitzen sollte eine Korrosion der Anschlüsse überhaupt kein Thema sein.
Endlich vermißten wir auch keine Kabelbinder mehr, denn auch daran wurde bei Tagan gedacht.
Sehr hochwertig sind die eingebauten elektronischen Bauteile und deren sehr aufgeräumte Anordnung, wenn man auch vor lauter Kühlkörpern kaum etwas sieht. Es spricht aber für Tagan, daß sie sich Gedanke die Effektivität der Kühlung gemacht haben, denn ein leises und mit langsam drehenden Lüftern versehenes Netzteil transportiert die Abwärme der eingebauten Netzteilkomponenten naturgemäß langsamer ab als ein Netzteil mit schnell drehenden Lüftern, auch hier geht Tagan einen anderen Weg.
Das Tagan TG420-U02 besitzt eine Dual-Lüfter-Anordnung in Push-Pull Technik. Bei den allermeisten Dual-Fan Netzteilen sitzt ja in der Regel der zweite Lüfter im Deckel. Nicht so im Tagan, denn hier sitzt er leicht versetzt direkt hinter dem ausblasenden Lüfter. Dadurch sorgen die beiden gleitgelagerten Lüfter für eine beinahe ideale Be- und Entlüftung des Netzteils, zumindest in der Theorie.
Möglicherweise vermissen einige User Tachosignalgeber und temperaturgeregelte Anschlüsse, denen sei aber gesagt, daß sich genau dadurch nicht selten Probleme ergeben, denn es gibt nicht wenige Mainboards, die bei einer Drehzahl von unter 1000 U/min schlichtweg streiken.
Im Betrieb zeigt sich ähnlich wie beim True Blue von Antec ein warmes blaues Licht, daß in unserem Fall perfekt zu den blauen Leuchtioden des Lian-Li Towers paßt.
Ein Netzteiltausch sollte auch den ungeübten Anwender vor keine größeren Probleme stellen, insofern sparen wir uns den detaillierten Ablauf.
Die wichtigste Grundregel bei Bauarbeiten am eigenen Rechner ist, daß ihr alle Komponenten spannungsfrei macht.
Dazu müßt ihr als erstes das Netzteil ausschalten oder noch besser das Netzkabel abziehen.
Doch jetzt ist der Rechner noch nicht völlig spannungsfrei, da sich auf dem Mainboard und dem Netzteil noch geladene Kondensatoren befinden.
Diese Kondensatoren sollen im Betrieb Stromschwankungen ausgleichen.Normalerweise entladen sich die Bauteile von selbst, dies kann aber bis zu 10 Minuten dauern.
Wer hat aber schon so viel Zeit und möchte dies abwarten ?
Mit einem kleinem Trick könnt ihr die Restelektrizität loswerden:
Ihr müßt einfach noch einmal den Einschaltknopf drücken,nachdem ihr das Netzkabel entfernt habt.
Ihr werdet merken, daß die Lüfter nochmals kurz anlaufen und sofort wieder stillstehen.
Jetzt ist der Rechner garantiert spannungsfrei.
Vergeßt auch nicht, euch vor den Arbeiten zu erden !
Bevor wir zum eigentlichen Leistungstest kommen, noch ein paar Worte zu den Leistungsspezifikationen von Netzteilen:
Bei einem PC-Netzteil wird die Leistung oft mit der Angabe ""Total DC Output"" (DC steht für Gleichstrom) ausgewiesen. Dieser Maximal-Wert sagt aus, wieviel Watt das Netzteil insgesamt auf allen Leitungen liefern kann. ""Combined Power"" setzt sich hingegen aus der maximalen Leistung der +3,3-Volt- und +5-Volt-Leitung zusammen. Über die +12-Volt- und +5-Volt-Leitung werden u.a. Festplatten, CD-/ DVD-Drives und Disketten-Laufwerke mit Spannung versorgt. Die wichtigste Leitung ist jedoch die 3,3-Volt-Leitung, über die das Mainboard den Prozessor (CPU), den Hauptspeicher (RAM), den AGP-Bus und nahezu alle PCI-Steckkarten mit Power versorgt. Vor dem Release der ATX-Spezifikation wurde diese sog. "I/O-Spannung" aus der 5-Volt-Leitung gewandelt. Ein gut dimensioniertes Netzteil sollte ~30 Ampere auf der +5-Volt Leitung und ~25 Ampere auf der +3.3-Volt-Leitung liefern können.
Diese Empfehlung gilt nach wie vor, da die meisten Computer aus diesen beiden Leitungen die stromhungrigsten Komponenten versorgen, es sei denn, es handelt sich um ein Pentium 4 System. Intel hat dort bekanntermaßen den ATX12V Stromstecker eingeführt. Der Pentium 4 bezieht seinen Strombedarf aus der weniger belasteten +12 V Leitung. Mittlerweile haben es die Hersteller auf den nForce 2 und Athlon 64 Boards nachempfunden und bietet dort einen 12V-Anschluß zur Entlastung an. Bei der enormen Stromaufnahme der nForce 2 und Athlon 64 Boards sicher ein Schritt in die richtige Richtung.
Das Tagan Netzteil verfügt über den vor ein paar Jahren eingeführten Standard Active PFC. Dieses Kürzel bedeutet PFC "Power-Factor-Correction". Zu deutsch bedeutet "PFC" "Leistungsfaktorkorrektur". Dieses Verfahren vermindert die Oberwellenbelastung auf den (Wechselspannungs-) Versorgungsleitungen und verbessert deren Ausnützung. Die meisten Schaltnetzteile richten die Netzspannung gleich und glätten sie mit einem Elektrolytkondensator. Durch dieses Verfahren kann jedoch nur dann Netzstrom fließen, wenn die Netzspannung höher ist als die Spannung am Elektrolytkondensator. Dadurch entstehen relativ schmale und hohe Stromimpulse in der Netzleitung, abhängig vom Netz, von der Größe des ELKOs und natürlich von der aufgenommenen Leistung.
Durch die PFC wird der Stromflußwinkel (sinusähnlich) erhöht und dadurch der Effektivwert des Netzstromes verringert.
Ausgang | Toleranz | Umin. | UNom. | Umax. |
[%] | Volt | Volt | Ampere | |
+12 V* | 5 | 11,4 | 12,00 | 12,60 |
+5V | 5 | 4,75 | 5,00 | 5,25 |
+3,3V | 5 | 3,14 | 3,30 | 3,47 |
-5V | 10 | 4,50 | 5,00 | 5,50 |
-12V | 10 | 10,80 | 12,00 | 13,20 |
+5Vsb | 5 | 4,75 | 5,00 | 5,25 |
Richtspannung |
+3.3V |
+5V |
+12V |
-12V |
|
niedrigster Wert |
3.29V |
4.99V |
11.98V |
-12,11V | |
höchster Wert |
3.35V |
5.02V |
12.04V |
-12.00V | |
durchschnittlicher Wert |
3.32V |
5.01V |
12,02V |
-12.05V |
|
Tagan hat seine Schulaufgaben gemacht, das Netzteil erzeugt mehr als ausreichend Leistung, ist sehr leise und bietet auch optische Schmankerl in Form von blauen LED's und das zu einem Preis von ca. 90 €, was wir für die gebotene Technik durchaus als angemessen erachten.
Aber wo ist der Haken?
Die einzigen kleineren Kritikpunkte sind wieder einmal der Wirkungsgrad, der uns einen Eindruck über die Wirtschaftlichkeit eines Netzteils vermittelt und die nicht steuerbare Drehzahl der Netzteillüfter. Als Wirkungsgrad wird das Verhältnis der Ausgangsleistung zur Eingangsleistung bezeichnet, d.h. wie viel Energie das Netzteil aus der Steckdose entnimmt, um das PC-System mit der notwendigen Leistung zu versorgen und der liegt beim Tagan durchschnittlich bei knappen 75%. Das ist ein relativ guter Wert aber durchaus noch verbesserungsbedürftig, denn der Kunde möchte nicht nur die pure Power, er möchte sein System auch möglichst stromsparend betreiben und dafür hat das Netzteil nun einmal den maßgeblichen Anteil. Wenn Tagan seinen Netzteilen dann in absehbarer Zeit noch eine Lüfterreglung spendieren sollte, wären die Netzteile nahezu perfekt konstruiert.