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Geschrieben von Cerberus am 04.10.2004 um 16:58:

Achtung Windows XP SP2: Das Servicepack 2 problemlos installieren -Workaround- (Update 10.09.2006)




Wir haben jetzt einige Wochen mit dem Servicepack 2 verschiedene Installationsvarianten durchgespielt und können einige Erkenntnisse zur Vermeidung von grundsätzlichen Problemen an euch weitergeben.
Es hat sich gezeigt, daß eine Fehlerprofilaxe durchaus möglich ist und daß ihr bei der Beherzigung einiger bestimmer Mechanismen eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit für ein sauber funktionierendes System erhaltet.




Tipp 1:

Die besten Erfahrungen haben wir mit einer sauberen Neuinstallation (incl. vorheriger Formatierung der Systempartition) von Windows XP mit integriertem Servicepack 2 gemacht. Für die Integration empfehlen wir euch darum unsere entsprechende Anleitung:

Bootfähige CD mit integriertem Servicepack 2 erstellen


Es macht durchaus Sinn vor dem geplanten großen Eingriff, alle relevanten Patches /Updates und Programm-Treiberaktualisierungen herunterzuladen und auf eine CDRW zu verfrachten, damit sie nach der Neuinstallation sofort zur Verfügung stehen!
Noch komfortabler und vor allem aktueller wäre eine XP Installations-CD nicht nur mit dem Servicepack 2, sondern gleich auch noch mit den danach erschienen Patches:

Windows XP SP2: CD mit integrierten PreSP3 Hotfixes erstellen



Anschließend haben wir Windows XP folgendermaßen nach unseren Bedürfnissen komplettiert:

1. Wurmports schließen ->zum Artikel
2. aktuelle Chipsatztreiber installieren. (wenn ihr für euer System das Via 4in1 Treiberpaket benötigt, beachtet bitte diesen Spezialartikel !
3. DirectX prüfen. (Version 9.0c im Servicepack 2 enthalten)
4. aktuelle Grafikkartentreiber installieren.
5. aktuelle Soundkartentreiber installieren.
6. weitere aktuelle Treiber für Peripheriegeräte installieren.
7. die restlichen Windows-Patches installieren, sofern weitere Aktualisierungen vorhanden sind. ->siehe obigen Hinweis!
8. Firewall und Virenscanner installieren und vorkonfigurieren (interne Firewall deaktivieren), jetzt erst den Internetzugang einrichten.
9. Dienste sicherheitsrelevant konfigurieren: zum Artikel
10. weitere Programme/Software aktualisiert installieren.
11. Image anlegen oder wenigstens einen Wiederherstellungspunkt setzen.


Es kann übrigens nicht schaden vor dem großen "Eingriff" auch gleich noch das Bios zu aktualisieren, das erleichtert die Hardwareerkennung zusätzlich, denn auch die Kommunikation zwischen dem Betriebssystem des Mainboards (BIOS) und Windows besitzt entscheidenden Character.


wichtig:
Verkneift euch während der Installation grundsätzlich jedwede Übertaktungen, das reduziert ebenfalls nicht unerheblich mögliche Systemirritationen!




Warum sollte man diese Reihenfolge einhalten?

Es mag User geben, die eine andere Reihenfolge bevorzugen, allerdings hat sich in vielen unserer Tests gezeigt, daß diese Reihenfolge am wenigsten fehlerträchtig ist und das kann letztendlich nur das Ziel unserer Bemühungen sein.
Darüber hinaus sollte klar sein, daß ohne rechtzeitig installierte Chipsatztreiber das Betriebssystem nur unzureichende Informationen über das vorhandene Mainboard und seiner Peripherie erhält und sie dementsprechend auch nicht korrekt verwerten kann.
Das Zusammenspiel von Betriebssystem und Hardware funktioniert nur dann fehlerfrei, wenn die Möglichkeit zur Kommunikation geschaffen wird, sprich die richtigen/aktuellen Treiber und ein aktualisiertes Bios installiert bzw. geflasht werden.





Tipp 2:

Von der Verwendung von XP Antispy können wir zum jetzigen Zeitpunkt nur abraten, wir hatten 2 Installationen die sich danach nur im Schneckentempo bewegt haben, das Go back der Antispyeinstellungen brachte keine wirkliche Abhilfe.
Darüber hinaus könnt ihr alle relevanten Einstellungen auch manuell vornehmen, was bei keiner unserer Installationen Probleme erzeugte, zumal die "alten" Tweaks durchgängig funktionieren. Das hat den Vorteil, daß sich nicht nur ein gewisser Lerneffekt einstellt, die Einstellungen können bei Problemen flugs revidiert werden.

Windows XP Performance-Workshop






Tipp 3:

Installiert bitte ausschließlich Software, die nachweislich mit dem Servicepack 2 harmoniert (nach Updates bei den Herstellern schauen), oder aber setzt wiederum vor der Installation dieser Programme einen Wiederherstellungspunkt, damit ihr jederzeit den Rückwärtsgang einlegen könnt.

Liste der fehlerträchtigen Programme









Tipp 4:

Wenn ihr keine Neuinstallation vornehmen wollt oder könnt, so gibt es dennoch einige wichtige Verfahrensmuster mit denen ihr eure vorhandene XP Installation erfolgreich mit dem Servicepack 2 verschmelzen könnt:

1. Die vorhandene Firewall und den Virenscanner auf die neueste Version updaten und anschließend deaktivieren.

2. Vorhandene Software/Treiber und Programme ebenfalls soweit möglich aktualisieren.

3. Virtuelle Laufwerke und dafür verantwortliche Software deinstallieren.

4. Über Start ->Ausführen ->msconfig aufrufen und den Systemstart bereinigen:





Wir haben in unserem Fall nur 3 Einträge, haben aber auch diese deaktiviert.

5. Über msconfig rufen wir anschließend den Karteireiter "Dienste" auf:





Hier klicken wir auf "alle Microsoft Dienste ausblenden", damir wir die relevanten Dienste der Fremdprogramme zu sehen bekommen:





Wir ihr seht, existieren in unserem Beispiel zwar lediglich 3 Fremddienste, sicherheitshalber deaktivieren wir aber auch diese.

5. Nach dem wir den Autostart und die Dienste bereinigt haben, installieren wir das Servicepack 2.

6. In hartnäckigen Fällen kann es sinnvoll sein, das Updateprozedere im abgesicherten Modus vorzunehmen. (Neustart und per F8 in den abgesicherten Modus ohne Netzwerkanbindung wechseln)


Warum nun dieser Aufwand?


Das ist wiederum leicht zu beantworten,
denn es schreiben sich viele Fremdprogramme in den Autostart von Windows XP, was nach unserer Erfahrung die saubere Installation des Servicepack 2 nicht selten erfolgreich stört und um den entgegenzuwirken müßen wir sie aus diesem sytemrelevanten Bereich entfernen.
Anschließend können wir dann die jeweiligen Anwendungen nach und nach wieder in den gewohnten Ablauf einbinden, wobei darauf zu achten ist, wie sie sich verhalten.
Sollte sich herausstellen, daß die eine oder andere Anwedung eine Zusammenarbeit mit dem Servicepack 2 verweigert, so sollte man sich nach Alternativen umsehen oder nach Updates der Hersteller schauen.




Anmerkungen:

Wenn man einige wichtige Aspekte bei der Installation berücksichtigt, muß die Installation des Servicepack 2 nicht zwangsläufig in einem Fiasko enden.
Natürlich gibt es Konstellationen, bei denen auch unsere empfohlene Vorgehensweise scheitert, aber dies liegt dann doch fast immer an den installierten Programmen und Einstellungen des Systems. Aus Zuschriften hilfesuchender User hat sich deutlich herauskristallisiert, daß es fast ausnahmslos am übermäßigen Einsatz fragwürdiger Tuning-Tools und anderer ebenso fragwürdiger Software liegt, wenn nach dem Update auf das Servicepack 2 Windows XP alles andere als stabil und zuverlässig seinen Dienst verrichtet.





Abschlußbericht:

An dieser Stelle resümieren wir die Ergebnisse unseres Installationsmarathons noch einmal, wobei sich alle hier beschriebenen Ergebnisse und Erfahrungen auschließlich auf eine Neuinstallation mit integriertem Servicepack 2 beziehen!





- Intel Chipsatztreiber 5.02.1003 und Intel(R) Raid Application Accelerator RAID-Edition Version 3.5 laufen in unserer Konfiguration störungsfrei und stabil.

- Alle optischen Laufwerke funktionieren fehlerfrei in den erwarteteten DMA Modi (Plextor PX-712A, LG 8526B, Toshiba M 1912).

- RAID-0 mit 2 Western Digital WD740 Raptoren läuft problemlos.

- Soundkarte Creative Labs Audigy 2 ZS liefert auf allen Playern sehr gute Ergebnisse. (Mediaplayer 9, Creative Media Source, Real Player, Winamp), nach der notwendigen Installation des Softwarepaketes von der Creative-CD hatten wir den Treiber online aktualisiert.

- Logitech MX 1000 funktioniert in Verbindung mit der Setpint Software einwandfrei. Ebenso die Typen MX 700 und MX 510 mit der Mouseware 9.80.

- USB Geräte wie Canon I 560 Drucker, Canon A75 Digicam, Pendrive USB-Stick wurden anstandslos erkannt und betriebsfähig eingebunden.

- Grafikkartentreiber wurden fehlerfrei eingebunden (Omega 2.5.7.6)

- keinerlei Probleme beim Installieren des Monitortreibers für den Samsung 959NF.


Folgende Software wurde installiert:

- Office XP (testweise Office 2003), Kaspersky Antivirus 5.0, Sygate Personal Firewall 5.5, Adaware SE, Spybot 1.3, Ontrack Internet Cleanup 2.0, TweakUI, Tuneup Utilities 2004, RASPPPOE, Photo Impact 8.0, Photoshop 7.0, Winrar 3.40, Winzip 9.0, Nero 6.3.1.25, Smart FTP, WINDVD 6, alle aktuellen Benchmarkprogramme ab 3DMark 2001, Acrobat Reader 6.02, O&O Defrag V6.5, The Bat.

Dies ist die Liste der installierten Software auf dieser Partition und wie ihr seht, haben wir Windows XP SP2 recht üppig bestückt um auch die Wechselwirkungen im Autostartbereich beobachten zu können, denn die aufgezählten Anwendungen schreiben sich fast alle in den Autostart, was wir aber sofort unterbunden haben, so daß autostarttechnisch lediglich der Virenscanner und die Sygate Firewall übrig geblieben sind.
Das System wurde anschließend nach unserem Performance-Workshop optimiert, wobei wir natürlich auf XP Antispy verzichtet haben und auch Bootvis kam nicht zum Einsatz, denn die Optimierungen dieses Tools sind mittlerweile allesamt ins Servicepack 2 eingeflossen, somit ist das Tool wirkungslos.
Nach den Optimierungen hatten wir dann die temporären Dateien gründlich entfernt, das Internet konfiguriert, einen Malwarescan durchgeführt und die Festplatte gründlich defragmentiert.
Seitdem läuft der Rechner störungsfrei 24/7 ohne Pause und bisher ohne einen einzigen Absturz oder anders geartetes Problem. Ein zwischenzeitlicher Neustart ändert an diesem Verhalten übrigens absolut nicht.





Weiterführende Links:


Windows XP SP2: CD mit integrierten PreSP3 Hotfixes erstellen


Servicepack 2 Artikel und Troubleshooting




Cerberus


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