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Geschrieben von Wallace am 03.10.2002 um 12:43:

Lampe Nehalem ist der nächste CPU mit komplett neuer Architektur

Ein Chiphersteller geht einen mühsamen Weg - alle paar Jahre muß eine neue Architektur entworfen werden, weil nicht nur Taktfrequenzen entsprechend wachsen müssen, sondern auch die Basis gewechselt werden muß und leistungsfähiger gemacht werden muß. Intel hat diesen Wechsel mit dem Pentium 4 vollzogen - war der Pentium 3 beispielsweise noch mit einem 1.06 GB/s schnellen Bus angebunden, besitzt der Pentium 4 dank Netburst-Architektur schon eine Anbindung von 3.2 GB/s bei 400 Mhz FSB, bei 533 Mhz sogar 4.2 GB/s. Zudem sind die CPUs absolut unterschiedlich aufgebaut - beispielsweise ist eine längere Pipeline integriert, neue Features wie SSE2 sind implementiert und andere Architektur-Unterschiede vorgenommen worden, um den P4 schnell zu machen und gleichzeitig hohe Frequenzen zu erreichen.

Wenn eine Architektur entworfen ist, so bleibt einem nur noch wenig Möglichkeiten für eine Verbesserung - beispielsweise wird die Strukturgröße verkleinert oder die Größe des Caches verändert. Dies hat Intel beispielsweise im Übergang vom Pentium 4 Willamette auf den Northwood vorgenommen, aus 256 kb L2-Cache in 0,18micron-Fertigung wurden 512kb L2-Cache in 0,13micron-Fertigung, teilweise kommen auch neue Features hinzu - so wie SSE beim Pentium III oder Hyperthreading in den kommenden Wochen beim Pentium 4. Auch den Bustakt kann man anheben - so besitzt der Pentium 4 mittlerweile einen 133 Mhz / 533 Mhz QDR FSB und wird im nächsten Jahr einen 166 Mhz / 666 Mhz FSB erhalten.

Doch irgendwann ist auch die P4-Architektur ausgereizt - Intel wird auf dieser Architektur noch den Banias vorstellen, ein mobiler Prozessor in 0,13micron-Fertigung, anschließend den Prescott für den Desktop-Bereich in 0,09micron-Fertigung im zweiten Halbjahr 2003 und anschließend den Tejas, zunächst 2004 in 0,09micron-Fertigung und schließlich 2005 in 0,065micron-Fertigung. Doch irgendwann kommt man nicht an einem erneuten Architekturwechsel vorbei - der Prozessor, der dann auf den Markt kommen soll, ist sozusagen wieder mal eine kleine Revolution in der Architektur.

Nehalem heißt dieser neue CPU, wenn man Berichten von PC Watch aus Japan glauben möchte. Dort hat man ein Interview mit dem Intel-Architekten Doug Carmean geführt und interessante Dinge zu diesem neuen Prozessor herausgefunden. Nehalem ist nach der oberen Folge sozusagen der "Pentium 8" und wird für 2004 angesetzt - auch dieser Prozessor soll zunächst in 0,09micron-Fertigung erstellt werden und dann in 0,065micron-Fertigung geshrinkt werden. Der Pentium 4 wie wir ihn kennen wird mit der Netburst-Architektur bis dahin in 0,065micron-Fertigung auf 7 bis 8 Ghz beschleunigt werden - dann ist wohl alles aus der Netburst-Architektur herausgequetscht und es gibt eine neue, leistungsfähigere Architektur. Eventuell ist dann Yamhill auch noch nicht vom Tisch, denn in der Präsentation fallen wieder einmal auch diese Codenamen.
Wer ein wenig japanisch kann, kann sich den Originaltext hier durchlesen, die Altavista-Übersetzung ins Englische ist hier zu finden.
(Hardwareluxx)

Wallace


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