Sicher, mach ich doch gerne.
Werde mich dazu in 2 bis 3 Wochen melden, wenn ich aussagekräftige Fakten gesammelt habe.
Gruß
Sven
Edit 03.09.2010:
Hallo zusammen,
so, dann will ich mal einen kleinen Bericht abgeben zu meinem neuen Notebook.
Zunächst muss ich klar stellen, dass es nun doch kein DELL Inspiron 11z geworden ist. Buchstäblich in letzter Minute vor der Bestellung lief mir ein
HP Touchsmart tm2 1090eg
zum Schnäppchenpreis über den Weg. Und da ich schon immer was für Spielereien übrig hatte, habe ich mich sehr kurzfristig für den "Test" eines Laptops mit Touchscreen entschlossen.
Ende Juli erstand ich den HP für rund 750,-€. Die zu diesem Zeitpunkt etwa 200,- € Mehrpreis gegenüber dem DELL waren durch den etwas stärkeren Prozessor (Intel2Duo SU7300) anstelle des SU4100 beim DELL und natürlich den Touchscreen begründet.
Ansonsten bietet der HP ähnliche Eckdaten, wie der Dell (Abweichungen in Klammern angegeben):
12,1 Zoll Display (11,6"); 4 GB DDR3 Hauptspeicher; (DDR2), 320 GB Festplatte; Grafik onBoard Intel GS45; zusätzlich ATI Radeon HD4550 (nicht bei DELL); Speicherkartenleser, WLAN und Bluetooth, 3x USB, HDMI, VGA und RJ45. Achso, WebCam, Mikro und ein Fingerabdruckleser sind ebenfalls integriert.
Ein technischer Vergleich mit meinem bisherigen Laptop (Medion MD96400) erübrigt sich, da etwa 5 Jahre Entwicklung dazwischen liegen.
So, nun aber zum eigentlichen Test:
Der erste Eindruck beim Auspacken war gut. Der Aludeckel ist matt gehalten und mit phantasievoll geschwungenen Linien verziert. Je nach Umgebungslicht und Blickwinkel schimmert er leicht rosa. Nicht erschrecken, es ist kein pink oder so, sondern nur ein leichter Schimmer. Wäre jetzt so nicht meine erste Wahl gewesen, aber ist nun auch nicht so störend, dass ich das Gerät direkt wieder einpacken würde. Varianten gibt es sowieso nicht. Der untere Gehäuseteil ist aus mattschwarzem Kunststoff. Innen zeigt sich eine schwarze Tastatur, deren Tasten einzeln in schwarzem Kunststoff eingefasst sind. Die Handauflage ist in der gleichen Aluminiumausführung, wie der Deckel gehalten. Der (glänzende) Bildschirm ist in schwarzer Klavierlackoptik eingerahmt.
Die Form ist leicht keilförmig. Inklusive der Gummifüße ist der hintere Bereich durch den Akku mit rund 4,5 cm etwa 2 cm höher als der vordere. Die Stromquelle ist dadurch aber sauber integriert und erzeugt keine unförmigen Ecken oder Kanten, die beim Transport stören würden. Genau zu diesem Zweck liegt auch eine Schutzhülle (ähnlich Neopren) bei, die Kratzer beim Herumtragen verhindert. Weiterhin sind das Netzteil, ein Kurzhandbuch und ein sogenannter Digitizer Pen im Lieferumfang.
Das Aufklappen des Bildschirms ist nur mit zwei Händen möglich, da das Scharnier recht schwergängig ist. Dafür hält das Display in jeder gewünschten Stellung und lässt dabei auch noch Touch-Eingaben zu. Eine Verriegelung ist nicht vorhanden, jedoch sind rechts und links neben der Tastatur zwei Kunststoffnasen angebracht. Diese verhindern in Verbindung mit den entsprechenden Aussparungen am Deckel ein verdrehen in geschlossenem Zustand, egal ob der Bildschirm nach innen oder außen zeigt. Der Drehmechanismus zum Umklappen als Tablett-PC funktioniert rechts, wie links herum und macht einen sehr soliden Eindruck.
Nach dem Ersten Einschalten wird die Win7 Installation zu Ende geführt, was einigermaßen zügig vonstatten geht. Als nächstes habe ich die ganzen mitgelieferten Werbe- und Trialprogramme deinstalliert und BIOS sowie sämtliche Treiber aktualisiert. Die Recovery-CD´s müssen auch selbst erstellt werden, da sie nicht mitgeliefert werden. Alternativ können sie auch nachgekauft werden (knapp € 40,-!!). Leider geht das nicht direkt bei der Bestellung des Notebooks bei HP. (Bei Dell z.B. geht das besser: da können sie als Option gegen € 5,- Aufpreis mitbestellt werden.)
Da es mein erster Rechner mit Win7 ist, muss ich mich erst ein wenig dran gewöhnen. Habe mir die "Win7 Tipps und Tricks" hier aus dem Forum zu Gemüte geführt und damit meine Einstellungen vorgenommen. Die Bedienung des Laptops über Tastatur und Touchpad funktioniert wie gewohnt. Letzteres ist recht großzügig angelegt. Die beiden Tasten sind nur optisch abgetrennt und erweitern damit das Pad noch mal um einen guten Zentimeter. Trotzdem sind es "echte" Tasten mit einem klaren Druckpunkt. Das Touchpad ist multitouchfähig, heißt also, dass Befehle mit mehr als einem Finger verarbeitet werden können (z.B. scrollen, zoomen, u.ä.).
Die Tastatur macht für meine Begriffe einen etwas billigen Eindruck. Zu den Rändern hin klappert die Tastenumrandung beim Tippen, ansonsten würde ich sie als "nicht auffällig" bezeichnen. Meine bessere Hälfte schreibt mit allen zehn Fingern und ist mit Größe und Haptik der Tastatur zufrieden.
Die oberste Tastaturreihe (F1 bis F12) ist in der HP-Standardeinstellung mit Funktionen wie Helligkeits- und Lautstärkeregler, WLAN ein/aus und ähnlichem belegt. Die FN-Taste wird hier benötigt, wenn die F-Funktionen gewählt werden sollen. Wer sie häufig nutzt kann das umstellen.
Ein Negativpunkt ist der fitzelige und schwergängige Schiebeschalter zum Ein- bzw. Ausschalten des Geräts. Obwohl ein kleiner Noppen auf dem Taster angebracht ist, lässt sich der Schieber nicht mit der Fingerkuppe bedienen. Man muss schon mit dem Fingernagel nachhelfen. Und damit ist es nur eine Frage der Zeit, bis man den Schalter versehentlich heraushebelt.
Kommen wir zum Touchscreen, der hier ja nun das Besondere ist. Es handelt sich um ein kapazitives Display, das mit Fingern und speziellen Stiften bedient werden kann. Ein solcher Stift wird mitgeliefert und kann praktischer Weise links unten im Gehäuse verstaut werden. Eine Bedienung mit "normalen" Stiften, wie sie beim Palm und verschiedenen Smartphones eingesetzt werden, ist nicht möglich. Die Oberfläche des kapazitiven Displays ist allerdings deutlich unempfindlicher und die Eingaben sind genauer als bei drucksensitiven Bildschirmen. Weiterhin unterstützt der Screen Multitouchgesten, also drehen, zoomen, etc. mit zwei Fingern.
Wie oben schon kurz erwähnt lässt sich der Monitor um 180° drehen, so dass er die Tastatur komplett abdeckt und das Notebook zu einem Tablett-PC macht. Die Anzeige lässt sich per Knopfdruck (seitlich am Display) in 90°-Schritten drehen. Andere Geräte können das wohl mittels Lagesensor automatisch. An sich vermisse ich die Automatik nicht, allerdings ist seit ein paar Tagen der Knopf ohne Funktion. Ob dies ein Defekt ist, oder ob ich ihn versehentlich abgeschaltet habe kann ich im Moment noch nicht sagen. Falls jemand weiß, ob und wo er aktiviert/deaktiviert werden kann, ich bin für Hinweise dankbar.
Skeptisch war ich bezüglich der automatischen Finger- bzw. Stifterkennung, muss aber sagen, dass dies sehr gut funktioniert. Nähert man sich mit dem Stift, wird eine Berührung mit Finger oder Hand ignoriert. Man kann also beim Schreiben problemlos den Handballen auf dem Bildschirm auflegen ohne, dass es dabei zu Fehlinterpretationen kommt. Will man nach einer Stifteingabe einen Befehl mit dem Finger geben, so ist eine kurze Verzögerung festzustellen, in der der Rechner „abwartet“, ob doch noch der Stift zum Einsatz kommt. Diese (abschaltbare) Funktion macht meiner Meinung nach durchaus Sinn, ist aber etwas nervig wenn man Stift und Finger im Wechsel benutzt.
Werden Eingabefelder (z.B. in Webseiten) angewählt, erscheint daneben automatisch ein kleines Icon, das je nach Einstellung die Bildschirmtastatur oder das Fenster für die Handschriftenerkennung öffnet. Leider erscheint dieses Icon nicht, wenn sich ein im Feld befindlicher Text markiert wird, damit er überschrieben werden kann. Dann muss man das Eingabefenster von seiner Position am Bildschirmrand aufrufen. Dort wird es beim Schließen „geparkt“ und lugt immer dann etwas hervor, wenn man mit Finger oder Stift in die Nähe kommt.
Die Bildschirmtastatur ist, abhängig von Stift- und Fingeranwahl, unterschiedlich groß, was durchaus Sinn macht. Im Eingabefenster für die Handschrift wird diese überraschend gut erkannt. Selbst krakelige Schrift aufgrund der anfänglich ungewohnten Schreibunterlage wird meistens korrekt umgesetzt. Falsch erkannte Wörter können vor dem Einfügen korrigiert werden. Die Software soll lernfähig sein, d.h. sie „gewöhnt“ sich im Laufe der Zeit an den Bediener. Im Moment kann ich das allerdings noch nicht beurteilen, das wird sich zeigen.
Die Helligkeit und der Kontrast des Bildschirms sind insgesamt ausreichend. In Räumen muss der Helligkeitsregler nicht vollständig aufgezogen werden. Allerdings verwaschen die Farben bereits bei geringer Abweichung von der senkrechten Blickrichtung. Erkennbar bleibt der Bildschirminhalt aber auch bei sehr flachen Blickwinkeln. Im Freien sieht es dann etwas anders aus. Während die Beleuchtung im schattigen Biergarten noch ausreicht, ist ohne Blätterdach oder gar in der Sonne nur noch das eigene Spiegelbild auf dem Monitor zu erkennen. Dass dies bei den meisten anderen Herstellern und deren (glänzenden) Displays ebenso ist, entschuldigt diese Schwäche nicht.
Praktisch, aber für meine Begriffe eher unter der Rubrik Spielereien anzusiedeln, ist der Fingerabdruckleser. Die User-Anmeldung unter Windows ist damit ohne weitere Eingaben möglich. Außerdem können Login-Daten von Webseiten damit verknüpft werden. Um den Sensor auch im Tablett-Modus bedienen zu können, ist dieser seitlich am Bildschirmrahmen angebracht. Hier haben die Entwickler mitgedacht. Allerdings sieht man ihn nicht, so dass häufiger zwei oder drei Anläufe notwendig sind um eine korrekte Eingabe zu erreichen. Ist wahrscheinlich Gewöhnungssache.
Bezüglich der Systemleistung bin ich absolut zufrieden. Wie sollte es auch anders sein, mein 5 Jahre altes Medion Notebook hat meinen Ansprüchen bisher auch fast immer genügt. Und jetzt habe ich deutlich mehr Leistung, dreifache Akkulaufzeit sowie Webcam und Mikro integrierte. Open Office läuft ebenso problemlos wie MapSource von Garmin, und das sind die Programme, die ich am häufigsten verwende. Den Skype-Test hat das Gerät ebenfalls bestanden und die Festplatte bietet ausreichend Kapazität für die Urlaubsbilder. Den nicht vorhandenen DVD-Brenner kann ich verschmerzen, da die Datensicherung über eine externe Festplatte erfolgen kann. Das Wunschgewicht von unter 2 kg erreicht der HP leider nicht, hier musste ich einen Kompromiss eingehen. Da das Gewicht aber mit etwa 2,1 kg auf dem Niveau meines alten Gerätes liegt, ist auch das erträglich.
Mein Fazit:
Das Gerät ist mit durchdachten Details ausgerüstet und hat nur geringe Schwächen. Für meine Zwecke ist der HP uneingeschränkt einsetzbar. Den Touchscreen empfinde ich als sehr praxistauglich. Zum Surfen im Netz verwende ich das Notebook nur noch als Tablet-PC. Die Rechen- und Akkuleistung bietet bei meinem Anwendungsprofil durchaus noch Reserven. Mit Gewicht und Bildschirmhelligkeit kann ich leben.
So, wenn Ihr hier angelangt seid, scheint der Bericht nicht zu langweilig gewesen zu sein. Solltet Ihr Fragen haben, versuche ich die gerne zu beantworten.
Gruß
Sven